Medienspiegel 29. Juli 2020

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+++BERN
derbund.ch 29.07.2020

Umstrittener Asylprotest: Sicherheitsdirektor bezeichnet Selbstanzündung als «Show»

Ein abgewiesener Asylsuchender hat sich auf dem Bundesplatz angezündet. FDP-Regierungsrat Philippe Müller hält das für pure Propaganda.

Sven Niederhäuser

M.S. (Name geändert) hat sich letzte Woche auf dem Bundesplatz angezündet. Der Fall ereignete sich während einer Protestaktion gegen die Situation in Rückkehrzentren. «Ich wollte mir das Leben nehmen», sagt der abgewiesene Asylsuchende gegenüber dem «Bund». Ein Video von TeleBärn zeigt, wie Benzin entzündet wird und Flammen auf Hose und Pullover von M.S. übergehen. Diese werden von Mitdemonstranten sofort gelöscht. Beinahe gleichzeitig fand dieser Vorfall seinen Weg in die sozialen Medien, kurz darauf berichteten auch die Tagesmedien darüber.

M.S. wurde im Spital behandelt und danach in die psychiatrische Klinik Münsingen eingewiesen. Am nächsten Tag gab er den Medien bereitwillig über sich Auskunft. In einem Interview ist er leicht humpelnd zu sehen, an einem Bein kleben zwei Pflaster. «Ich habe bei der Aktion nicht nachgedacht, sondern einfach gehandelt.»

«Organisierte Show»

Philippe Müller (FDP) glaubt nicht an einen Suizidversuch. «Das war eine organisierte Show», sagt der bernische Sicherheitsdirektor. Er nimmt M.S. die Spontanität seiner Aktion nicht ab. «Niemand hat bei einer normalen Protestaktion Benzin dabei.»

Zudem kritisiert Müller die Gruppe Stop Isolation, die den Protest auf dem Bundesplatz organisiert hat. Er bezeichnet sie als «Lobbyorganisation», bei deren «Propaganda die Medien schön mitgemacht haben». Die Aktion sei verantwortungslos, weil sie gefährlich gewesen sei und Kinder anwesend waren.

M.S. widerspricht Müllers Anschuldigung, sein Suizidversuch sei eine blosse Inszenierung gewesen. «Ich hatte genug vom Leben.»

Suizidgedanke ein Thema

Daniel Winkler von der Aktion Nothilfe, die sich für abgewiesene Asylbewerbende einsetzt, glaubt nicht, dass M.S. bloss Effekthascherei betrieben hat. «Aber auch wenn die Selbstanzündung inszeniert gewesen wäre, wäre sie sehr tragisch.» Für abgelehnte Asylsuchende gebe es keine Aussichten, weder für Arbeit noch für Integration oder ein soziales Leben. «Aufgrund der Angst vor einer Rückschaffung sind Depressionen und Suizidgedanken bei vielen ein Thema.»

Einige davon sind Klienten von Rechtsanwalt Gabriel Püntener. Er vertritt abgewiesene Asylsuchende aus der ganzen Schweiz, «aber nirgends gibt es so viele Klagen wie in Bern». Andere Kantone würden etwas mehr auf die Würde des Menschen schauen. Püntener sagt, es könne schon sein, dass M.S. einen Suizidversuch bloss vorgetäuscht habe. «Aber viele leiden wirklich psychisch und physisch unter den menschenunwürdigen Zuständen in den Rückkehrzentren.» Sie würden dort Stück für Stück zerbrechen. «Solche Aktionen sind beinahe das einzige Mittel, um auf die Probleme hinzuweisen.»

Stellt sich die Frage, ob Suizidversuche denn auf Einzelfälle oder gar auf die Asylpolitik an sich eine Wirkung haben. Alberto Achermann, Experte für Migrationsrecht an der Uni Bern, hält das für fraglich. «Suizidversuche per se führen nicht zu einer vorläufigen Aufnahme.» Es sei denn, ein solcher Versuch würde aufgrund einer psychischen Erkrankung erfolgen. «Wenn die Person in ihrem Heimatland nicht die nötige medizinische Unterstützung bekommt, ist es nicht zumutbar, sie zurückzuschicken.»

lche Aktion helfe nicht, in der Schweiz bleiben zu können. «Ich weiss nicht, ob man dem Mann fälschlicherweise sagte, dies würde helfen für eine Aufnahme.» Solche Handlungen würden bloss Nachahmer auf den Plan rufen, die sich oder andere gefährdeten.

Kaum Zahlen

Wie viele Asylbewerbende versuchen, sich in der Schweiz das Leben zu nehmen, ist unbekannt. «Suizidversuche sind nicht meldepflichtig», schreibt das Bundesamt für Statistik. Anders sieht es bei vollendeten Suiziden aus. Aber auch da gibt es keine Zahlen zu Asylsuchenden. «Es werden nur Menschen aufgeführt, die in der Schweiz wohnhaft sind.»

Auch das Staatssekretariat für Migration kann keine konkreten Zahlen nennen, spricht jedoch von «Einzelfällen». Es sei aber bekannt, dass ein Wegweisungsentscheid und der bevorstehende Vollzug der Wegweisung «bei einzelnen Personen mit einer grossen Belastung verbunden sind und Suizidgedanken auslösen können».

Beim Amt für Bevölkerungsdienste des Kantons Bern sind immerhin vage Zahlen zu erfahren. Ihnen seien aus den letzten fünf Jahren «rund sieben» Suizidfälle bekannt. Die Gruppe Stop Isolation fordert in einem offenen Brief eine unabhängige Aufarbeitung solcher Todesfälle.



Gründe für eine vorläufige Aufnahme

Ein abgewiesener Asylsuchender kann nachträglich ein Flüchtling werden. Dabei gelte es zwischen subjektiven und objektiven Nachfluchtgründen zu unterscheiden, erklärt Alberto Achermann, Experte für Migrationsrecht. «Bei einem subjektiven Nachfluchtgrund hat die Person selber dazu beigetragen.» Typische Gründe hierzu seien politische Exilaktivitäten, beispielsweise Meinungsäusserungen in einem Blog, oder ein Glaubenswechsel. Das müssten ihre Verfolger jedoch auch mitbekommen.

Hingegen bei einem objektiven Nachfluchtgrund habe die Person nichts dazu beigetragen. «Beispielsweise macht sie Ferien im Ausland, während in der Heimat ein Regimewechsel stattfindet.» Daraufhin würde die Person verfolgt werden, sagt Achermann. Es gebe auch einige Länder, die nicht mit der Schweiz kooperieren. «Sie wollen ihre Landsleute gar nicht zurücknehmen.»
(https://www.derbund.ch/das-war-eine-organisierte-show-464848414935)



bernerzeitung.ch 29.07.2020

Asylprotest auf dem Bundesplatz: Für Regierungsrat Müller war die Selbstanzündung eine «Show»

Polizeidirektor Philippe Müller (FDP) bezweifelt, dass es sich bei der Selbstanzündung eines Asylsuchenden vergangene Woche um eine spontane Aktion gehandelt hat.

Marius Aschwanden

Bei einer Demonstration gegen die Situation in den bernischen Rückkehrzentren zündete sich vergangene Woche ein Iraner auf dem Bundesplatz selbst an. Ein Video von TeleBärn hielt den Vorfall fest. Darauf ist zu erkennen, wie Benzin entzündet wird und die Flammen auf Hose und Pullover der Person übergreifen. Mitdemonstranten löschen diese sofort. Der Iraner wurde daraufhin im Spital behandelt und anschliessend in eine psychiatrische Klinik gebracht.

Schon am nächsten Tag gab er den Medien bereitwillig Auskunft über seine Aktion. Er habe nicht gross nachgedacht, sondern einfach gehandelt. Als abgewiesener Asylsuchender muss er in sein Heimatland zurückkehren, doch dort würde er als geflüchteter Kurde als politischer Feind betrachtet. Dieses Schicksal habe er sich ersparen wollen.

«Verantwortungslose Aktion»

Der für abgewiesene Asylsuchende zuständige Regierungsrat Philippe Müller nimmt dem Mann seine Geschichte allerdings nicht ab. Wie der «Bund» in seiner Ausgabe vom Dienstag berichtet, glaubt er nicht an einen Suizidversuch. «Das war eine organisierte Show», wird Müller in der Zeitung zitiert. Niemand habe bei einer normalen Protestaktion Benzin dabei.

Die Aktion sei verantwortungslos gewesen, weil sie gefährlich gewesen sei und auch Kinder anwesend gewesen seien. Müller kritisiert zudem die Gruppe Stopp Isolation, die den Protest organisiert hat. Das sei eine Lobbyorganisation, bei deren «Propaganda die Medien schön mitgemacht haben», so Müller.

Der Iraner widerspricht dieser Darstellung jedoch. «Ich hatte genug vom Leben», zitiert ihn der «Bund».

Dass FDP-Hardliner Müller keine Freude an der Demonstration hatte, ist klar. Diese wurde im Anschluss an ein Antwortschreiben seiner Sicherheitsdirektion organisiert. In diesem Brief hatte Müller die neuen Rückkehrzentren als demokratisch legitimiert verteidigt. Die darin untergebrachten und betreuten Personen hätten sich der Pflicht widersetzt, die Schweiz zu verlassen. Dass diese Personen im Heimatland nicht verfolgt würden, hätten die zuständigen Bundesbehörden geprüft und verbindlich festgestellt.
Längerer Konflikt

Die Gruppe Stopp Isolation und die sie unterstützende Organisation Migrant Solidarity Network reagierten «empört» auf das Schreiben der Direktion. Statt Nothilfe in den Rückkehrzentren brauche es Arbeitsbewilligungen und Lockerungen bei der Bewilligung von Härtefallgesuchen. Die neuen Rückkehrzentren seien «offene Gefängnisse am Rand der Gesellschaft».

Begonnen hat der aktuelle Konflikt Anfang Juli. Damals haben rund 60 abgewiesene Asylsuchende als Protest gegen die drei Rückkehrzentren und die dortigen Bedingungen eine Nacht in der Berner Reitschule verbracht. Im Anschluss wurden sie von den kantonalen Asylbehörden und von Vertretern des Staatssekretariats für Migration empfangen. Erstere stellten damals eine formelle Antwort auf die Forderungen der Protestierenden in Aussicht – das Antwortschreiben, welches zur Demonstration von vergangener Woche geführt hat.
(https://www.bernerzeitung.ch/fuer-regierungsrat-mueller-war-die-selbstanzuendung-eine-show-578099904609)
-> https://www.blick.ch/news/schweiz/bern/habe-genug-von-diesem-leben-jetzt-spricht-der-fluechtling-der-sich-in-bern-angezuendet-hat-id16016534.html?utm_source=twitter&utm_medium=social_page&utm_campaign=bli



derbund.ch 29.07.2020

Umstrittene Aussage: Müller «schockiert» die Linke

«Menschenverachtend» und «despektierlich»: Regierungsrat Philippe Müller (FDP) erntet heftige Kritik, nachdem er die Selbstanzündung eines abgewiesenen Asylbewerbers als «Show» betitelt hat.

Andres Marti, Sven Niederhäuser

«Wer die Selbstanzündung eines Menschen als ‹Show› bezeichnet, hat vom Leben nichts, aber auch gar nichts begriffen», twitterte Grünen-Politikerin Regula Rytz am Mittwoch. Und: Parteigenossin und Grossrätin Natalie Imboden zeigte sich – ebenfalls auf Twitter – «schockiert» über «Regierungsrat Müller und seine Wortwahl!».

Grund der Empörung sind Aussagen des bernischen Sicherheitsdirektors Philippe Müller (FDP) zu einem Vorfall von letzter Woche: Ein abgewiesener Asylsuchender hatte sich aus Protest gegen die Asylpolitik auf dem Bundesplatz angezündet. Gemäss eigenen Angaben wollte sich der 34-Jährige mit der Aktion das Leben nehmen. Sicherheitsdirektor Müller bezeichnete den Vorfall im «Bund» als «organisierte Show». Zudem kritisierte er die Gruppe Stop Isolation, die den Protest auf dem Bundesplatz durchführte. Sie sei eine «Lobbyorganisation», bei deren «Propaganda die Medien schön mitgemacht haben».

Die Kritik an Müllers Ausführungen kommt nicht nur von den Grünen: Es sei bedenklich, wenn sich nun der kantonale Sicherheitsdirektor dazu in der Öffentlichkeit dermassen deplatziert äussere, sagt etwa SP-Co-Präsidentin Mirjam Veglio. «Es ist klar, dass Müller mit seinen Aussagen vor allem seine rechte Wählerschaft bedient.» Die Aussagen im «Bund» bezeichnet die SP-Co-Präsidentin als «menschenverachtend» und «despektierlich». Niemand zünde sich nur aus Showgründen an. «Die Leute in den Rückkehrzentren sind wirklich verzweifelt», sagt Veglio.

Müller sieht sich bestätigt

Ob Müller seine Meinung aufgrund der Kritik geändert hat? Ganz und gar nicht. «Offenbar habe ich etwas Richtiges ausgesprochen, sonst wären die Reaktionen nicht so ausgefallen.» Die Hauptkritik gehe an die Organisatoren, die zum Teil aus Schweizern bestehe, sagt der Regierungsrat. «Dieser Mann hat eine schwierige Situation und wurde als Handlanger benutzt.» Man sehe im Video, wie er Benzin ausgiesse, und «niemand kommt, um zu helfen».

Rückendeckung bekommt der Sicherheitsdirektor von Parteikollegen. «Die Einschätzung von Philippe Müller war zutreffend. Es war eindeutig eine politische Aktion und kein echter Suizidversuch», sagt etwa FDP-Grossrat Adrian Haas.

Auch SVP-Fraktionspräsidentin Madeleine Amstutz beurteilt die Sachlage wie der Regierungsrat. Es ginge offenbar darum, Aufmerksamkeit zu erregen und «allenfalls doch noch eine Aufenthaltsgenehmigung zu erwirken». Solches Verhalten dürfe nicht dazu führen, dass Abgewiesenen plötzlich Asyl gewährt werde, sagt Amstutz.

Amar Salim, der Sprecher von Stop Isolation, betont, dass die Aktion nicht von der Gruppe geplant worden sei und es sich um keine Inszenierung handle. Statt den Protest pauschal zu kritisieren, hätte der Regierungsrat die Forderungen «mit Respekt» anschauen sollen. «Wir flüchteten, damit wir wie Menschen behandelt werden – und nicht wie Tiere.»

Mann ist wohlauf

Die genauen Umstände der Selbstanzündung sind weiterhin unklar. Auf einem Video von TeleBärn ist zu erkennen, wie Benzin entzündet wird und die Flammen auf Hose und Pullover der Person übergreifen. Mitdemonstranten löschen diese sofort. Der aus dem Iran stammende Mann wurde nach der Aktion mit leichten Verbrennungen hospitalisiert und danach in die psychiatrische Klinik eingewiesen. Er durfte diese nach einigen Tagen verlassen und befindet sich wieder in einem Rückkehrzentrum.

Die Aktion auf dem Bundesplatz ist der vorläufige Höhepunkt des Konflikts um die neu eröffneten Rückkehrzentren. Gespräche zwischen Behörden und Aktivisten haben zwar stattgefunden. Einig wurde man sich aber offenbar nicht.
(https://www.derbund.ch/mueller-schockiert-die-linke-405305911676)


++BASEL
Securitas-Gewalt in Basler Asyllager: Was seit den Medienberichten geschah
Mitte Mai brachten die WOZ und das SRF die brutalen und systematischen Übergriffe von Securitas-Angestellten an Asylsuchenden im Basler Bundesasyllager Bässlergut an die Öffentlichkeit. Seither hat sich einiges bewegt, aber nicht nur im guten Sinn. Basler No-Lager-Aktivist*innen ziehen Zwischenbilanz.
https://www.ajourmag.ch/securitas-gewalt-basler-asyllager/


+++GRAUBÜNDEN
Asylgesuche in Graubünden erreichen Rekordtief
Im Juni stellten noch vier Personen in Graubünden einen Antrag auf Asyl.
Südostschweiz, 29.07.2020
https://www.suedostschweiz.ch/aus-dem-leben/2020-07-29/asylgesuche-in-graubuenden-erreichen-rekordtief


+++FRANKREICH
Französische Polizei räumt Flüchtlingscamp nordöstlich von Paris
Mindestens 1.500 Migranten und Flüchtlinge sollen im Camp von Aubervilliers leben
https://www.derstandard.at/story/2000119036418/franzoesische-polizei-raeumt-fluechtlingscamp-nordoestlich-von-paris?ref=rss
-> https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2020-07/frankreich-paris-migrantencamp-raeumung-polizei-fluechtlinge-unterbringung-turnhallen
-> https://www.tagesschau.de/ausland/paris-fluechtlingscamp-101.html


+++GRIECHENLAND
Am Ende der Welt – Ali Mohebbi berichtet aus Moria
Die Videos zu unserer Kampagne «Solidarität kennt keine Grenzen» während der diesjährigen Flüchtlingstagen haben viele Menschen berührt. Die Geschichte von Ali Mohebbi, der uns auf Krücken durch das Camp Moria auf der griechischen Insel Lesbos führt, ganz besonders: Wie geht es dem jungen Städteplaner aus Afghanistan, werden wir immer wieder gefragt. Wie lange muss er noch ausharren in diesen unmenschlichen Zuständen? Die Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH) hat ihn direkt gefragt.
https://www.fluechtlingshilfe.ch/publikationen/im-fokus/bericht-aus-moria


+++ITALIEN
Flucht über das Mittelmeer: Hilferuf aus Süditalien
Auf den italienischen Mittelmeerinseln kommen wieder mehr Geflüchtete an. In den betroffenen Städten wächst der Unmut. Die Regierung will ein Quarantäneschiff in die Region schicken.
https://www.tagesschau.de/ausland/mittelmeer-flucht-107.html


Asylpolitik in Coronazeiten – Zu wenig Quarantäneplätze für Flüchtlinge in Italien
Dutzende Flüchtlinge sind in Sizilien aus Quarantäne-Zentren ausgebrochen. Dies wegen der unhaltbaren Zustände dort.
https://www.srf.ch/news/international/asylpolitik-in-coronazeiten-zu-wenig-quarantaeneplaetze-fuer-fluechtlinge-in-italien


+++MITTELMEER
Man schaut den Migranten in Seenot tagelang zu, statt sie schnell zu retten – und im Zweifelsfall wird auch geschossen: Drei Menschen werden durch Schüsse libyscher Sicherheitskräfte getötet
Die Behörden Italiens und Maltas überlassen Migranten in Seenot der libyschen Küstenwache. In den letzten Wochen sind die Ankünfte wieder stark angestiegen.
https://www.nzz.ch/international/migration-schuesse-auf-migranten-in-libyen-ld.1568688


+++FLUCHT
Migration: UN berichten über Gewalt gegen Flüchtlinge innerhalb Afrikas
Sie werden misshandelt oder sterben, noch bevor sie das Mittelmeer überqueren: Eine Studie berichtet von Gewalt gegen Migranten auf den Landrouten durch Afrika.
https://www.zeit.de/gesellschaft/2020-07/migration-vereinte-nationen-afrika-gewalt-fluechtlinge-routen
-> https://ffm-online.org/on-this-journey-no-one-cares-if-you-live-or-die-abuse-protection-and-justice-along-routes-between-east-and-west-africa-and-africas-mediterranean-coast/
-> https://www.spiegel.de/politik/ausland/uno-fluechtlingsbericht-tod-und-misshandlung-auf-dem-weg-zum-mittelmeer-a-cc4ce4b8-adc8-4b7d-ad37-5d8fa6120674
-> https://taz.de/UN-Bericht-zu-Gewalt-gegen-Fluechtlinge/!5704754/
-> https://www.unhcr.org/dach/ch-de/50281-tausende-auf-fluchtrouten-in-afrika-von-tod-und-menschenrechtsverletzungen-bedroht.html


+++REPRESSION DE
Hamburgs Polizeichef entschuldigt sich: Am Ende doch noch Buße
Beim G20-Gipfel wurde dem Journalisten Adil Yiğit die Akkreditierung entzogen. Drei Jahre später räumt Hamburgs Polizeipräsident Fehler ein.
https://taz.de/Hamburgs-Polizeichef-entschuldigt-sich/!5699456/


+++REPRESSION USA
Umstrittene Einsätze in Städten: US-Regierung zieht Bundespolizisten aus Portland ab
Donald Trumps «Sturmtruppen» verlassen die Stadt in Oregon schrittweise. Dagegen werden weitere Beamte in drei andere Metropolen geschickt.
https://www.tagesanzeiger.ch/us-regierung-zieht-bundespolizisten-aus-portland-ab-455494447340
-> https://www.nzz.ch/international/usa-schrittweiser-abzug-der-bundespolizei-aus-portland-geplant-ld.1568902
-> https://www.tagesschau.de/ausland/portland-truppen-101.html
-> https://www.zdf.de/nachrichten/politik/portland-abzug-heimatschutz-100.html
-> https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-07/usa-portland-proteste-polizeigewalt-bundespolizei-abzug
-> https://www.derstandard.at/story/2000119053802/bundespolizisten-werden-aus-us-stadt-portland-abgezogen?ref=rss
-> https://www.blick.ch/news/ausland/trumps-umstrittene-geheimarmee-us-regierung-zieht-sturmtruppen-aus-portland-ab-id16017597.html
-> https://www.20min.ch/story/us-streitkraefte-ziehen-sich-aus-portland-zurueck-857844181933
-> https://www.srf.ch/news/international/agenten-des-fbi-und-der-dea-regierung-schickt-sicherheitskraefte-in-drei-weitere-us-staedte


+++AUSLÄNDER*INNEN-RECHT
«Die ‘Ausschaffungsinitiative’ hat sehr wohl Wirkung gezeigt»
Basel-Stadt gehört zu den Kantonen mit den meisten Landesverweisen gegen kriminelle Ausländer*innen. Doch die Statistik ist heikel. Wie lässt sich das erklären? Bajour hat mit Migrationsrecht-Experte Peter Uebersax gesprochen.
https://bajour.ch/a/k6jg0a3zpx6coxOv/die-ausschaffungsinitiative-hat-sehr-wohl-wirkung-gezeigt


+++KNAST
«Die Leute kommen nicht besser aus den Gefängnissen raus, sondern eher schlechter und geschwächt»
Der ehemalige Gefängnisdirektor, der die Gefängnisse abschaffen will: Thomas Galli lässt sich durch Empörung und Widerspruch nicht beirren bei seiner Forderung nach einem menschenwürdigen Strafsystem.
https://www.republik.ch/2020/07/29/die-leute-kommen-nicht-besser-aus-den-gefaengnissen-raus-sondern-eher-schlechter-und-geschwaecht


+++BIG BROTHER
Auch der Kanton Bern setzt auf die SwissID
Ein weiterer Kanton führt die private E-ID ein. Der Anbieter SwissSign kündigt derweil einen neuen Service an.
https://www.inside-it.ch/de/post/auch-der-kanton-bern-setzt-auf-die-swissid-20200728


Masken schützen nicht nur vor Corona, sondern auch gegen Überwachung
Eine Studie des US National Institute of Standards and Technology weist nach, dass das Tragen einer Gesichtsmaske bei allen 89 untersuchten Gesichtserkennungsalgorithmen zu teils hohen Fehlerraten führt. Besonders gut schützen schwarze Masken, die weit über die Nase gehen.
https://netzpolitik.org/2020/studie-masken-schuetzen-nicht-nur-vor-corona-sondern-auch-gegen-ueberwachung/


+++HOMOHASS
Ein junger Mann verwüstet einen LGBT-Stand und attackiert den Betreiber. Jetzt ist er verurteilt worden. Er ist nicht der Einzige
Im letzten Jahr ist es in Zürich zu mehreren brutalen Angriffen auf Homosexuelle gekommen. Auch ein LGBT-Stand wurde attackiert. Drei junge Männer wurden nun bestraft.
https://www.nzz.ch/zuerich/homophobe-gewalt-in-zuerich-drei-angreifer-verurteilt-ld.1568640
-> https://www.tagesanzeiger.ch/faelle-von-homophoben-attacken-vor-dem-richter-427384471445


+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
Trump, FPÖ und Xavier Naidoo: Die Antifa als neuer Lieblingsfeind
Mythen und falsche, manipulative Nachrichten begleiten die Online-Kampagne
https://www.derstandard.at/story/2000119041014/trump-fpoe-undxavier-naidoo-die-antifa-als-neuer-hauptfeind?ref=article


Was ist QAnon? Und woran glauben die Anhänger?
Eine geheime Elite, die im Untergrund die Fäden zieht und damit allerlei Böses verrichtet: Die Inhalte der Verschwörungstheorie QAnon haben in der Pandemie Aufwind erhalten. So sehr, dass Twitter nun Tausende Konten sperrte.
https://www.nzz.ch/technologie/qanon-woran-glauben-die-verschwoerungstheoretiker-ld.1568553


Sie wollen das „Ende der Pandemie“ feiern:  Coronaleugner und Rechtsextreme rufen zu Demo in Berlin auf
Mindestens 500.000 Teilnehmer erwarten die Veranstalter bei einem Protest im Tiergarten am Samstag. Wenn weniger kommen? Dann ist Merkel schuld.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/sie-wollen-das-ende-der-pandemie-feiern-coronaleugner-und-rechtsextreme-rufen-zu-demo-in-berlin-auf/26045322.html
-> https://taz.de/Corona-Demos-in-Berlin/!5699293/


Coronavirus: Alles nicht so schlimm?
Einige Wissenschaftler meldeten sich jüngst mit alternativen Ansichten zur Covid-19-Pandemie über die Massenmedien zu Wort, anstatt über wissenschaftliche Kanäle. Es wird spekuliert und kritisiert. Dabei hat die Schweiz bis jetzt die Pandemie recht gut überstanden.
https://www.higgs.ch/alles-nicht-so-schlimm/34646/


+++HISTORY
Sind noch mehr Schlossherren durch Sklavenhandel reich geworden?
Nicht nur der Schlossherr der Schadau verdankte seinen Reichtum direkt oder indirekt dem Sklavenhandel. Auch die Schlösser Oberhofen und Hünegg, der Landsitz Chartreuse und andere Güter um Thun dürften mit den unrühmlich angehäuften und vererbten Vermögen finanziert worden sein.
https://www.jungfrauzeitung.ch/artikel/183601/


Italien und Libyen: Kompliziertes Erbe der Kolonialzeit
Italien hat ein besonderes Interesse an Libyen. Denn zwischen Rom und Tripolis gibt seit dem Ende der Mussolini-Diktatur gute Beziehungen. Allerdings hat Italien durch seine Abkehr von der offiziellen Regierung Libyens an Glaubwürdigkeit verloren – in das Vakuum ist ein anderer gestoßen.
https://www.deutschlandfunk.de/italien-und-libyen-kompliziertes-erbe-der-kolonialzeit.724.de.html?dram:article_id=481439