Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel
+++BERN
Petition: Ausschaffung von Arezu Eljasi
Die Ausschaffung und Vollzug muss gestoppt werden.
Wir fordern dass die Ausschaffung von Arezu Eljasi gestoppt wird.
Gemäs des Entscheids vom SEM wird Arezu Eljasi im Juli in den Iran ausgeschafft.
Wir bitten euch dringend die Petition zu unterschreiben, damit der Vollzug gestoppt wird.
https://act.campax.org/petitions/aus-schaffung-von-arezu-eljasi
+++EUROPA
Aufklärungsflugzeuge von EU-Grenzschutzagentur: Aus der Seenot zurück nach Libyen
Frontex schickt seine Flieger dorthin, wo Geflüchtete Schiffbruch
erleiden – informiert aber statt Seenotretter fast nur die libysche
Küstenwache.
https://taz.de/Aufklaerungsflugzeuge-von-EU-Grenzschutzagentur/!5692484/
+++JENISCHE/SINTI/ROMA
Fahrende reisten trotz geschlossener Grenzen ein
Der Bundesrat bestätigt diese Woche: Trotz geschlossener Grenzen reisten
Fahrende in die Schweiz ein. Ein Gerichtsverfahren im Kanton Genf ist
hängig.
https://www.nau.ch/politik/bundeshaus/fahrende-reisten-trotz-geschlossener-grenzen-ein-65722896
+++DEMO/AKTION/REPRESSION
BLM-Demo-Ticker:
-> https://www.20min.ch/story/anti-rassismus-demos-in-der-ganzen-schweiz-erwartet-987167120654
-> https://www.blick.ch/news/schweiz/demonstranten-versammeln-sich-black-lives-matter-proteste-in-der-schweiz-id15935894.html
-> https://www.watson.ch/schweiz/liveticker/714356599-black-lives-matter-demo-in-zuerich-luzern-und-bern-jetzt-im-liveticker
– https://telebasel.ch/2020/06/12/proteste-gegen-rassismus-in-mehreren-schweizer-staedten
-> https://telebasel.ch/2020/06/12/proteste-gegen-rassismus-in-mehreren-schweizer-staedten
Tausende demonstieren gegen Rassismus – Echo der Zeit
Ein Zeichen setzen gegen Rassismus und für die Rechte schwarzer
Menschen: Das wollten heute auch in der Schweiz viele, vor allem junge
Menschen. In Bern, Zürich, Luzern, Lausanne, St. Gallen und Basel
demonstrierten Tausende – trotz Corona.
https://www.srf.ch/play/radio/echo-der-zeit/audio/tausende-demonstieren-gegen-rassismus?id=a95357be-d909-44f4-a93e-073a8aef6ba2
-> https://www.telem1.ch/aktuell/in-der-ganzen-schweiz-demonstrieren-menschen-gegen-rassismus-138164501
-> https://www.bazonline.ch/tausende-in-der-schweiz-knien-nieder-fuer-george-floyd-969433539003
-> Tagesschau: https://www.srf.ch/play/tv/tagesschau/video/tagesschau-vom-12-06-2020-hauptausgabe?id=d4885b68-745b-4d4d-9d15-8005cac942cc
-> https://www.rts.ch/info/suisse/11398030-contre-le-racisme-des-manifestations-dans-plusieurs-villes-de-suisse.html
-> https://www.20min.ch/story/anti-rassismus-demos-in-der-ganzen-schweiz-erwartet-987167120654
-> https://www.srf.ch/news/schweiz/black-lives-matter-grosser-aufmarsch-an-demonstrationen-in-der-schweiz
-> https://www.srf.ch/news/regional/zentralschweiz/nun-auch-in-luzern-viele-junge-gehen-gegen-rassismus-auf-die-strasse
BE:
Anti-Rassismus-Kundgebung in Bern: Mehrere Tausend Personen an «Black Lives Matter»-Demo in Bern
Für den Samstagnachmittag wurde in den sozialen Medien zu einer
Demonstration unter dem Motto «Black Lives Matter» auf dem Bundesplatz
aufgerufen. Schätzungsweise 4000 Personen folgten dem Aufruf.
https://www.derbund.ch/bern-erwartet-kundgebung-gegen-rassismus-und-polizeigewalt-919577077653
-> https://www.bernerzeitung.ch/unbewilligte-demo-gegen-rassismus-901953801039
-> https://www.srf.ch/news/schweiz/black-lives-matter-zehntausende-an-demonstrationen-in-schweizer-staedten
-> https://www.nau.ch/news/schweiz/black-lives-matter-proteste-gegen-rassismus-in-bern-und-zurich-65721640
-> https://www.rts.ch/info/suisse/11398030-contre-le-racisme-des-manifestations-dans-plusieurs-villes-de-suisse.html
-> https://www.tagesanzeiger.ch/tausende-in-der-schweiz-knien-nieder-fuer-george-floyd-969433539003
-> https://twitter.com/PoliceBern/status/1271768780532834305
-> https://twitter.com/PoliceBern/status/1271773660429328390
-> https://twitter.com/PoliceBern/status/1271778576199794690
-> https://twitter.com/PoliceBern/status/1271779408890773510
-> https://twitter.com/PoliceBern/status/1271807938563387393
-> https://twitter.com/Megafon_RS_Bern
-> https://www.watson.ch/!325806008
-> https://www.telebaern.tv/telebaern-news/-mega-demo-in-bern-tausende-demonstrieren-gegen-rassismus-138164544
-> https://www.jungfrauzeitung.ch/artikel/182587/
-> https://anarchistisch.ch/kurzbericht-demonstration-gegen-rassismus/
—
derbund.ch 13.06.2020
Kundgebung gegen Rassismus: «Black Lives Matter» mobilisiert Tausende in Bern
Etwa 4000 Personen demonstrierten am Samstag auf dem Bundesplatz gegen
Rassismus und Polizeigewalt. Die unbewilligte Veranstaltung verlief
friedlich.
Sven Niederhäuser
Die Demonstration der «Black Lives Matter»-Bewegung nahm am Samstag in
Bern eine neue Dimension an: Schätzungsweise 4000 Menschen folgten dem
Aufruf auf dem Bundesplatz, ein Zeichen gegen Rassismus und
Polizeibrutalität zu setzen. Bewilligt war die Kundgebung nicht,
trotzdem liess die Kantonspolizei die Demonstrierenden gewähren und
markierte kaum Präsenz.
Man habe sich vor der Demonstration ausgetauscht, sagen
Demo-Organisatoren und die Kantonspolizei Bern gegenüber dem «Bund». Die
Organisatorinnen hätten versichert, dass sie die wegen der Corona-Krise
weiterhin geltenden Hygienemassnahmen einhalten würden, so eine
Sprecherin der Kantonspolizei.
So trugen denn fast alle Demonstrierenden neben schwarzer Kleidung – die
im Aufruf zur Kundgebung empfohlen wurde – auch Gesichtsmasken. Mit
einem Megafon wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zudem auf die
Abstandsregeln aufmerksam gemacht.
Zu Beginn der Demonstration um 14 Uhr sprechen Aktivistinnen und
Aktivisten von einem provisorischen Holzgerüst aus zu einem bereits gut
gefüllten Bundesplatz. Viele erzählen von ihren rassistischen
Erfahrungen in der Schweiz. Die meisten geben an, in Bern geboren und
aufgewachsen zu sein. Die Reden werden auf Berndeutsch und auf Englisch
gehalten. Darin kommt auch die Debatte über die Süssspeise vor, welche
die vergangenen Tage prägte: «Der ‹Mohrenkopf› ist purer Rassismus», so
der Tenor.
Ein weiterer Redner erzählt, wie er den Tod von George Floyd miterlebte.
«Ich war traurig wegen seiner Familie. Ich war sauer auf die gesamte
Polizei. Aber überrascht hat es mich nicht.» Auch in der Schweiz seien
bereits People of Colour wegen Polizeibrutalität gestorben. «Wir haben
genug. Es wurde schon zu viel Blut vergossen.»
Auch vom ehemaligen Präsidenten Südafrikas, Nelson Mandela, wird
gesprochen. Bereits der habe gesagt, Kapitalismus sei ohne Rassismus
nicht möglich. «Also fordern wir einen Systemwechsel.» Die Kundgebung
ist gespickt mit Zwischenapplaus der Menge. Immer wieder ertönen «Black
Lives Matter»-Rufe. Zwischendurch wird auch noch live gesungen.
Alles verläuft friedlich. Einzelne hinterlassen kleine Graffiti am
Boden. Eine 40-jährige Afroamerikanerin sagt auf Englisch: «Es ist
wichtig, gegen den Rassismus die Stimme zu erheben. Auch in der Schweiz
werden wir benachteiligt – beispielsweise bei der Jobsuche.»
Zwischendurch zeigte sich dann doch noch eine Tücke einer unbewilligten
Demonstration. Offenbar wurde trotz Absprachen mit Stadt und Polizei
vergessen, das Wasserspiel auf dem Bundesplatz abzustellen. So erklingt
plötzlich ein grosses Geschrei aus der Menge, einige werden nass. Die
Leute meiden diesen Platz anschliessend, trotz dem schönen Wetter.
Gegen 15 Uhr kommt das Wasser dann allerdings direkt vom Himmel: Starker
Regen setzt ein und vertreibt die Leute vom Bundesplatz. Die meisten
suchen sich Schutz unter dem Bundeshaus oder unter den Lauben. Weitere
Reden folgen, dann gibt es noch etwas Musik für die wenigen, die jetzt
«pflotschnass» auf dem Platz stehen. Danach ist die Kundgebung aber bald
zu Ende.
(https://www.derbund.ch/black-lives-matter-mobilisiert-tausende-in-bern-371335595322)
—
bernerzeitung.ch 13.06.2020
«Black Lives Matter»-Bewegung: Friedliche Kundgebung ohne Abstandhalten
Über 3000 Menschen versammelten sich am Samstag auf dem Bundesplatz, um
gegen Rassismus und Polizeigewalt zu demonstrieren. Die Polizei war kaum
sichtbar.
Martin Burkhalter
Drei Wochen nachdem der Afroamerikaner George Floyd bei einem brutalen
Polizeieinsatz in den USA ums Leben kam, gehen die Leute weiterhin auf
die Strasse, um gegen Rassismus und Polizeigewalt zu demonstrieren.
Auch in Bern war für Samstag zu einer Kundgebung auf dem Bundesplatz
aufgerufen worden. Die Organisation erfolgte über die sozialen Medien,
angeführt von einer Gruppe, die sich People of Colour nennt.
Verteilten sich kurz vor 14 Uhr die meisten Menschen noch in Grüppchen
auf und um den Bundesplatz, war schon kurze Zeit später kein Durchkommen
mehr. Wenn die Veranstalter auch zu Beginn die Leute noch mit Megafonen
baten, sich besser zu verteilen, konnte sehr bald von zwei Meter
Abstand keine Rede mehr sein. Dafür trugen neun von zehn
Demonstrierenden eine Schutzmaske, die die Veranstalter auch verteilten.
Die meisten befolgten den Aufruf der Organisatoren und erschienen
schwarz gekleidet.
«Wir wären viele gewesen»
Berns Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP) fasst die Kundgebung bestens
zusammen: «Sie war unbewilligt, es war friedlich, die Leute trugen
Masken, hielten aber kaum Abstand. Es hatte relativ viele Leute. Was den
Polizeieinsatz angeht, kann ich eine positive Bilanz ziehen.»
Wo der Sicherheitsdirektor recht hat, hat er recht: Die Polizei war
eigentlich nicht sichtbar. Vereinzelt sah man sie den Verkehr regeln.
Die Frage deshalb: Wie haben Sie das gemacht, Herr Nause? «Das war ja
auch eine Kundgebung gegen Polizeigewalt», sagt er. «Deshalb hielt sich
die Polizei zurück. Sie war allerdings präsent. Zwar nicht sichtbar.
Aber wir wären viele gewesen.»
Tatsächlich war es ein äusserst friedlicher Anlass. Wie Nause sagt, gab
es keine Scharmützel, und es wurden auch keine Bussen verteilt. Auf die
Frage, ob die Polizei die Abstandsregeln denn schlicht ignoriert habe,
meint er: «Da sage ich jetzt sicher nicht Ja.» Er habe immer davor
gewarnt, dass die 300-Personen-Regel in der Praxis sehr schwierig zu
vollziehen sei. Und das habe sich jetzt bewahrheitet. «Ich hoffe
einfach, dass sich Covid-mässig nichts Dramatisches ergeben wird. Ich
hatte den Eindruck, dass sich die Veranstalter zwar Mühe gegeben haben.
Aber es waren einfach zu viele Leute.»
Jedem seine Redezeit
Mehr als 3000 Menschen waren es. Der Altersdurchschnitt lag bei Mitte
zwanzig. Auf einer improvisierten Bühne auf dem Bundesplatz wechselten
sich die Redner ab. Einer etwa plädierte für einen Umsturz des Systems.
Ein anderer sprach die dunkle Vergangenheit der Schweiz an, die zwar
keine Kolonien gehabt, aber von Plantagen und Sklavenhandel profitiert
habe. Dazwischen lasen junge, meist dunkelhäutige Menschen politische
Gedichte vor, erzählten von ihren Erfahrungen mit Rassismus im Alltag.
Immer wieder skandierte die Menge «Black Lives Matter»!, applaudierte
und jubelte. Diese Kundgebung war mehr ein gelassenes, friedliches
Beisammensein als eine Demonstration. Ein Happening von meist jungen
Menschen, die sich eine andere Zukunft wünschen. Die etwas verändern
wollen. Jeder, der etwas sagen wollte, durfte das auch. Alle bekamen
ihre Bühne, ihre Redezeit. Die Leute hörten still zu. Es gab keine
Ausschreitungen, kein Gegröle, kaum Alkohol. Und auch Wut war kaum zu
spüren. Nur Ungeduld und Lust auf Veränderung.
Irgendwann zogen dunkle Wolken am Himmel auf, Wind wurde zu Sturm, und um 16.30 Uhr war der Bundesplatz schon wie leergefegt.
(https://www.bernerzeitung.ch/friedliche-kundgebung-ohne-abstandhalten-465647301500)
—
bernerzeitung.ch 13.06.2020
«Black Lives Matter»-Bewegung: Unbewilligte, aber vorbereitete Demo
Heute findet in Bern erneut eine Demonstration gegen Rassismus und
Polizeigewalt statt. Es sieht nach einer friedlichen Kundgebung aus.
Martin Burkhalter
Die Proteste nehmen nicht ab. Ganz im Gegenteil. Auf der ganzen Welt
gehen die Leute weiterhin auf die Strasse, um gegen Rassismus und
Polizeigewalt zu demonstrieren. Drei Wochen, nachdem der Afroamerikaner
George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in den USA ums Leben kam.
Für heute ist auch in Bern eine Kundgebung angesagt. Und es werden noch
mehr Leute erwartet als etwa am Pfingstmontag, als im Berner
Rosengarten 250 Leute demonstrierten und am Freitagabend vor einer Woche
rund 1000 Menschen durch die Stadt Biel zogen.
In Bern wurde für heute Samstag ab 14 Uhr zu einer Kundgebung auf dem
Bundesplatz aufgerufen. Berns Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP) hat
Kenntnis davon. Er rechnet mit einem friedlichen Protest, wie er dieser
Zeitung am Freitag sagte. Die jüngsten Erfahrungen aus Biel und Bern
liessen diese Prognose zu. Auch der Aufruf zur Demo sei «moderat»
gehalten. Auf dem Bundesplatz sind etwa Livemusik und Poetry-Slam, Reden
und ein 15-minütiges Schweigen geplant.
Er kritisierte aber, dass die Organisatoren keine Bewilligung eingeholt
hätten und es somit keine direkte Ansprechperson gebe – auch was ein
Schutzkonzept angehe. Offenbar ist es aber so, dass doch eine
Kontaktaufnahme stattgefunden hat. Wie die Zeitung «Der Bund» schreibt,
erfolgte die Organisation der Kundgebung mit den Apps Instagram und
Telegram, angeführt von einer Gruppe, die sich People of Colour nennt.
Diese sei in Kontakt mit der Gewerbepolizei gewesen, um ein
Schutzkonzept auszuarbeiten. Zudem hätte die Klimastreik-Bewegung bei
der Organisation mitgeholfen.
Auf die Corona-bedingte 300-Personen-Regel angesprochen, meinte Reto
Nause am Freitag noch: «Theoretisch müssten wir ab 301 Personen
einschreiten, doch in der Praxis ist das schwierig umzusetzen.» Es sei
auch kaum möglich, die genaue Grenze auszumachen – gerade auf dem
Bundesplatz, wo sich schnell einmal Demo-Teilnehmer und Passanten
vermischen würden. Die Kantonspolizei werde die Situation beobachten.
(https://www.bernerzeitung.ch/unbewilligte-aber-vorbereitete-demo-593381895457)
—
BS:
Unbewilligte Demo gegen Rassismus
https://telebasel.ch/telebasel-news/?channel=15881
LU:
1200 demonstrierten gegen Rassismus «Black Lives Matter»: Proteste erreichen Luzern
In der ganzen Schweiz sind am Wochenende Kundgebungen gegen
strukturellen Rassismus und rassistische Polizeigewalt angesagt. Die
Solidarisierungswelle mit den Protesten in den USA erreichte auch
Luzern.
https://www.zentralplus.ch/black-lives-matter-proteste-erreichen-luzern-1817469/
-> https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/luzern/zaeme-gaege-rassismus-1200-menschen-demonstrieren-am-samstag-in-der-stadt-luzern-ld.1228853
-> https://www.toponline.ch/news/schweiz/detail/news/hunderte-prangern-in-luzern-rassimus-an-00136147/
-> https://www.tele1.ch/sendungen/1/Nachrichten#544661_2
SG:
Zwei Kundgebungen in St.Gallen: 1100 setzen eindrückliches Zeichen gegen
Rassismus, 300 erinnern an Forderungen des Frauenstreiks
In St.Gallen hat am Samstag die erste Black-Lives-Matter-Demo
stattgefunden. Der Aufmarsch war mit 1100 Personen beeindruckend.
Parallel dazu erinnerten rund 300 Personen mit einem Sternmarsch und
einer Kundgebung im Stadtpark an die Forderungen des Frauenstreiks.
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/stgallen/stgallen-setzt-zeichen-gegen-rassismus-ueber-1000-personen-ziehen-an-black-lives-matter-demo-durch-die-altstadt-ld.1228840
-> https://www.tvo-online.ch/aktuell/anti-rassimus-1300-demonstranten-gehen-in-st-gallen-auf-die-strasse-138164362
-> https://www.dieostschweiz.ch/artikel/in-stgallen-standen-sich-die-demonstranten-auf-den-fuessen-herum-kYVqwVl
-> https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/stgallen/erste-black-live-matters-demo-in-der-stadt-stgallen-viele-haben-darauf-gewartet-sagt-initiantin-samantha-wanjiru-ld.1228856
ZH:
tagesanzeiger.ch 13.06.2020
Schwarz dominiert die Stadt: Über 10’000 Personen bei «Black Lives Matter»-Demo in Zürich
Tausende gehen auf die Strasse und protestieren gegen Rassismus. Am
Rande kommt es zu Ausschreitungen, ein Polizist wird am Hals verletzt.
Ev Manz, Hannes Weber
Nein zu Rassismus – gemeinsam sind wir stark. Dies war das Motto der
Samstags-Demonstration im Zeichen der «Black Lives Matter»-Bewegung
durch die Zürcher Innenstadt. Die Kundgebung startete auf dem
Sechseläutenplatz, führte über Bahnhof- und Stockerstrasse und dann dem
See entlang wieder auf den Sechseläutenplatz.
Beim Bahnhof Stadelhofen kam es am Rande der Demonstration zu
Ausschreitungen. Die Polizei war in Vollmontur vor Ort. Sie war mit
Flaschen und Steinen beworfen worden, offenbar war Tränengas im Einsatz.
Einer Frau wurde nach Zeugenaussagen aus nächster Distanz Pfefferspray
ins Gesicht gesprüht. Die Stimmung sei zeitweise sehr aggressiv gewesen,
sagen Teilnehmende. Im Zuge der Ausschreitungen hat die Polizei mehrere
Personen verhaftet. Dies, weil Einsatzkräfte angegriffen worden sind.
Die Polizei schreibt die Ausschreitungen «rund 300 Personen, angeführt
von Exponenten der linksautonomen Szene» zu, wie sie in Ihrer Bilanz
schreibt. Ein Polizist sei von einem Gegenstand am Hals getroffen und
verletzt worden, heisst es weiter. Er habe im Spital behandelt werden
müssen. Die Stadtpolizei betont in ihrem Communique aber auch, dass es
«nie zu einer Solidarisierung der friedlichen
Demonstrationsteilnehmenden mit den Linksautonomen» gekommen sei.
Nach Polizeiangaben nahmen insgesamt «weit über 10’000 Personen» an der
Kundgebung teil. Der Zug zog sich über mehrere hundert Meter in die
Länge. Es ist die dritte und grösste Demonstration der Art innert zweier
Wochen. Weil weit mehr als 300 Personen vor Ort waren, hatte die
Stadtpolizei Zürich die Kundgebung nicht bewilligt. Sie tolerierte den
Zug aber und begleitete ihn. Zurück auf dem Sechseläutenplatz mahnte die
Polizei die Teilnehmenden, sich nach der Kundgebung via Tram oder zu
Fuss Richtung Hauptbahnhof zu bewegen. Sonst komme es zu Engpässen am
Bahnhof Stadelhofen.
Die Veranstalter haben dieses Mal zu einem schwarzen Dresscode
aufgerufen. Viele sind mit Karton-Schildern vor Ort. Aufschriften wie
«Black Lives Matter», «Silence Is Betrayal» und «Colour Is Not A Crime»
stehen darauf. Alle skandieren laut: «Black Lives Matter» und «No
Justice – No Peace». Die Stimmung ist friedlich.
Um die BAG-Massnahmen einzuhalten, sollen für die Kundgebung Gruppen von
300 Personen gebildet werden. Auf dem Umzug durch die Stadt halten sich
die Teilnehmenden aber nicht an die Vorgaben. Die Veranstalter haben
die Teilnehmenden auch aufgefordert, Masken zu tragen und sich an die
2-Meter-Abstandsregeln zu halten. Es werden auch Schutzmasken verteilt.
Zur Kundgebung aufgerufen hat die Gruppe «Black Panther Party Reloaded».
Sie wird von «Black Lives Matter Switzerland» und Klimastreik Zürich
unterstützt.
Schweigen für George Floyd
Auch an dieser Demonstration gab es einen Moment des Schweigens. Die
Kundgebungsteilnehmenden sind während 8 Minuten und 46 Sekunden mitten
auf der Strasse niedergekniet und haben die Faust gegen den Himmel
gestreckt. So lange wurde der dunkelhäutige US-Amerikaner George Floyd
gewaltsam von einem weissen Polizisten auf den Boden gedrückt, bis er
starb.
Die Polizei markiert mit Dialogteams Präsenz. Wiederholt fordert die
Polizei die Anwesenden per Lautsprecher auf, nicht an der Demonstration
teilzunehmen. «Wir haben Verständnis für das Anliegen. Aber es ist
gemäss Covid-Verordnung eine verbotene Veranstaltung. Bitte schützen Sie
sich, halten sie Abstand und verzichten sie auf die Teilnahme.»
Die Polizei rechnete im Verlaufe des Nachmittags mit grösseren
Verkehrsbehinderungen. Die Kundgebungsroute war nicht bekannt.
Sprecherin Judith Hödl sagte auf Anfrage: «Wir entscheiden vor Ort, wie
wir weiter vorgehen.»
Ebenfalls auf dem Sechseläutenplatz präsent waren Covid-Skeptiker. Sie machten mit grossen Schweizerfahnen auf sich aufmerksam.
(https://www.tagesanzeiger.ch/der-sechselaeutenplatz-ist-derzeit-schwarz-794727716322)
–
Bei warmen Temperaturen bewegt sich der Tross von rund tausend Teilnehmenden durch die Zürcher Innenstadt.
Video: Tamedia
https://unityvideo.appuser.ch/video/uv424987h.mp4
-> https://www.nzz.ch/zuerich/black-lives-matter-tausende-in-zuerich-und-bern-auf-der-strasse-ld.1561130
-> https://www.toponline.ch/news/zuerich/detail/news/verhaftungen-bei-zuercher-anti-rassismus-demonstration-00136143/
-> https://www.landbote.ch/grosse-demonstration-in-zuerich-687970329199
-> https://www.zsz.ch/grosse-demonstration-in-zuerich-687970329199
-> https://www.20min.ch/story/brenzlige-situation-in-zuerich-polizei-nimmt-personen-fest-934700744895
-> https://www.srf.ch/news/schweiz/black-lives-matter-zehntausende-an-demonstrationen-in-schweizer-staedten
-> https://www.limmattalerzeitung.ch/schweiz/ab-auf-die-strasse-tausende-protestieren-an-black-lives-matter-demos-in-schweizer-staedten-138163719
-> https://twitter.com/StadtpolizeiZH?ref_src=twsrc%5Egoogle%7Ctwcamp%5Eserp%7Ctwgr%5Eauthor
-> Sicht von Rechtsaussen (StrickerTV): https://youtu.be/zRXUSAahFwo + https://youtu.be/vPV3BClooX8
-> https://twitter.com/StadtpolizeiZH
-> https://twitter.com/ajour_mag
-> https://twitter.com/__investigate__
-> https://www.telezueri.ch/zuerinews/anti-rassimus-demo-in-zuerich-zieht-erneut-tausende-teilnehmer-an-138164570
-> https://www.20min.ch/story/brenzlige-situation-in-zuerich-polizist-am-hals-verletzt-321774151082
-> https://www.srf.ch/play/radio/popupaudioplayer?id=1fd43746-90c6-495b-bbf7-b51f65bde720
Winterthurer Klimademo für «das ‹mit Abstand› wichtigste Thema»
Am Samstagmorgen haben Klimaaktivisten in Winterthur eine Kundgebung
abgehalten. Um die Corona-Massnahmen einzuhalten, verteilten sich die
Aktivisten über die gesamte Altstadt.
https://www.toponline.ch/news/winterthur/detail/news/winterthurer-klimademo-fuer-das-mit-abstand-wichtigste-thema-00136145/
Antifa im Visier: «Trump lenkt die Debatte in eine andere Richtung »
Beim Antifaschismus gehe es nicht nur um militante Strassenkämpfer,
sondern auch um eine demokratische Grundhaltung. So Oliver Nachtwey von
der Uni Basel.
https://telebasel.ch/2020/06/13/antifa-im-visier-trump-lenkt-die-debatte-in-eine-andere-richtung
+++POLIZEI DE
Vom Aufklärer zum Straftäter
Sie erschüttern, die schrecklichen Szenen der Polizeigewalt, durch die
George Floyd getötet wurde. Aber Vorsicht! Wer hierzulande bei
Polizeiaktionen filmt, gilt der Polizei als Straftäter und muss mit der
sofortigen Beschlagnahme seines Handys rechnen
https://www.heise.de/tp/features/Vom-Aufklaerer-zum-Straftaeter-4781981.html
Experte über Rassismus bei Polizisten:
„Das ist eine katastrophale Botschaft“
Die Debatte um die Diskriminierung von Afroamerikanern durch die
US-Polizei wirft auch ein Schlaglicht auf die deutschen Polizisten.
Rassismus werde es bei deutschen Sicherheitskräften immer geben, sagt
der Polizeiausbilder Rafael Behr.
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_88026060/rassismus-bei-der-polizei-experte-das-ist-eine-katastrophale-botschaft-.html
Rechtsextremismus beim KSK: Elitesoldat schreibt Brandbrief
Rechtsextreme im Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr – den
Verdacht gibt es schon lange. Jetzt hat ein KSK-Offizier einen
Brandbrief an das Verteidigungsministerium geschickt. Ministerin
Kramp-Karrenbauer gerät unter Druck.
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/rechtsextremismus-beim-ksk-elitesoldat-schreibt-brandbrief,S1lVyDJ
-> https://www.tagesschau.de/inland/ksk-rechtsextremismus-101.html
„Nafris“ und „Nazis“ – von Rassismus und Beleidigungen im deutschen Polizeialltag
Die Debatte um Rassismus in der deutschen Polizei läuft nicht erst seit
dem Tod von George Floyd in den USA. Wie emotionsgeladen das Thema
hierzulande ist, zeigt auch der aktuelle Streit um das Berliner
Antidiskriminierungsgesetz.
https://www.stern.de/politik/deutschland/rassismus-und-beleidigungen-im-deutschen-polizeialltag—nafris–und–nazis–9297954.html
+++RASSISMUS
derbund.ch 13.06.2020
Die People of Color im Rathaus stehen zusammen
Zum ersten Mal werden die dunkelhäutigen Politikerinnen und Politiker im
Berner Stadtrat gemeinsam aktiv gegen Rassismus. Das soll erst der
Anfang sein.
Bernhard Ott
Die weltweiten Proteste nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners
George Floyd gehen auch am Berner Stadtrat nicht spurlos vorbei. So
haben alle fünf People of Colour im Rat einen Vorstoss eingereicht, in
dem sie Auskunft über die Massnahmen zur Vermeidung von Racial Profiling
bei der Kantonspolizei verlangen. Racial Profiling ist ein Verhalten
von Polizeikräften, bei dem Personen aufgrund äusserer Kriterien wie der
ethnischen Zugehörigkeit als verdächtig eingestuft werden. Ein jüngst
veröffentlichter Rapport im Auftrag des UNO-Ausschusses gegen
Rassendiskriminierung kommt zum Schluss, dass sich die Situation in der
Schweiz in den letzten Jahren nicht verbessert hat. «Wir machen
unterschiedliche Politik, sind aber gleich, wenn es um Rassismus geht»,
sagt Juso-Stadtrat Mohamed Abdirahim. Gerade jetzt sei es wichtig, das
Thema anzusprechen und sich damit sichtbar zu machen.
Das Momentum nutzen
Nebst Abdirahim gehören auch Marianne Schild (GLP), Brigitte Hilty
Haller (GFL), Michael Burkard (GFL) und Tabea Rai (AL) zu den
Mitunterzeichnern des Vorstosses. So unterschiedlich die Parteien sind,
denen sie angehören, so unterschiedlich sind auch die Erfahrungen der
Politikerinnen und Politiker mit Rassismus. Sie alle eint aber die
Einsicht, dass es das Momentum der Proteste auszunutzen gilt, um auf
strukturellen Rassismus in Institutionen und Behörden aufmerksam zu
machen.
«Strukturellen Rassismus kann man nicht per Vorstoss abschaffen», sagt
Tabea Rai. Die Polizei sei aber eine staatliche Institution, die man
mittels Politik verändern könne. Dass die Kantonspolizei dem
Regierungsrat und nicht dem Gemeinderat unterstellt ist, lässt Rai als
Einwand nicht gelten. Schliesslich sei der Gemeinderat der Besteller der
Leistungen der Kantonspolizei und könne über den Leistungsvertrag sehr
wohl Einfluss nehmen.
Rassismus im Alltag
Rai und Abdirahim werden regelmässig von der Polizei kontrolliert. Wenn
er spätabends durch den Bahnhof gehe, müsse er damit rechnen, von
Polizisten angehalten zu werden, sagt Abdirahim. Ein weiterer heikler
Ort ist die Schützenmatte: «Es gab Zeiten, da wurde ich dort zweimal pro
Monat von der Polizei kontrolliert», sagte Abdirahim gegenüber dem
Onlineportal «Watson». Er lässt sich deswegen in seiner
Bewegungsfreiheit aber nicht einschränken. Rai hingegen sagt, dass sie
manchmal gewissen Situationen aus dem Wege gehe. So hat sie eine Weile
darauf verzichtet, gekaufte Kleider im Laden umzutauschen, weil ihr
einmal trotz vorgezeigter Quittung vorgeworfen wurde, die Kleider
gestohlen zu haben. Die Proteste nach dem Tod von George Floyd hätten
ihr aber gezeigt, «dass dies nicht der richtige Weg ist».
Rassistisches Verhalten kennen Abdirahim und Rai aber auch von der
Wohnungs- oder der Jobsuche. Bei der Wohnungssuche habe man ihm auch
schon einmal gesagt, dass er nicht in die Nachbarschaft passe, sagt
Abdirahim. Und Rai muss immer wieder erleben, dass sie von Arbeitgebern
aufgrund des Fotos im Bewerbungsschreiben eingeschätzt wird.
Anderen Mut machen
Die etwas älteren Stadtratskolleginnen Brigitte Hilty Haller (GFL) und
Marianne Schild (GLP) haben andere Erfahrungen gemacht. «Ich will mit
meinem Engagement weniger privilegierten Menschen mit anderer Hautfarbe
Mut machen», sagt Hilty Haller. Sie sei in der Schweiz geboren und
aufgewachsen und von ihrem Umfeld in jeder Hinsicht gefördert worden.
«Ich hatte nie das Gefühl, benachteiligt zu werden.» Im letztjährigen
Nationalratswahlkampf habe sie aber viele Zuschriften von People of
Colour erhalten, die ihr zu ihrem Mut gratuliert hätten. «Da wurde mir
meine Vorbildfunktion bewusst.» Sie sei noch nie von der Polizei
kontrolliert worden. Aber für viele People of Colour gehöre dies zum
Alltag. Da sei es für sie wichtig, mit anderen im Stadtrat ein Zeichen
zu setzen. «Wir wollen zeigen, dass wir da sind.»
Hilty begrüsst die Debatten um potenziell rassistische Phänomene wie die
Mohrenköpfe, die von der Migros aus dem Sortiment genommen wurden. Oder
das Café Colonial, das seinen Namen ändern musste. «Die Zeit ist reif,
sich über solche Dinge Gedanken zu machen.» Persönlich habe sie sich
dadurch aber nicht diskriminiert gefühlt. «Ich bin mit dem Begriff
Mohrenkopf aufgewachsen. Das wurde damals nie hinterfragt.»
Störende Begriffe
Auch im Leben von Marianne Schild haben Mohrenköpfe bis anhin keine
grosse Rolle gespielt. «Es war mir gar nicht bewusst, dass die immer
noch so heissen.» Der Tamedia-Literaturkritiker Martin Ebel hat jüngst
erläutert, dass das Wort aus dem Sprachgebrauch verschwunden sei «und
deshalb im Alltag auch niemanden kränken kann». Diese Schlussfolgerung
kann Schild nicht nachvollziehen. «Das Kriterium bei solchen
Bezeichnungen ist doch, ob sie bei uns als Betroffenen wohlwollend
ankommen oder nicht.» Die einzig richtige Reaktion auf Protest sei es
daher, auf einen Begriff zu verzichten, wie dies der Eigentümer des
Cafés Colonial getan habe.
Rassismus kenne keine Legislaturen, sagt Schild. Daher soll das
Engagement der fünf Stadtratsmitglieder über das Einreichen eines
Vorstosses hinausgehen. Ob es bei einer rein informellen Gruppe bleibt
oder ob es zu einer engeren Zusammenarbeit kommt, ist noch unklar. Einen
Namen hat die Gruppe bereits, wenn auch einen «spontanen», wie Michael
Burkard (GFL) sagt: Tilo-Frey-Club. Tilo Frey war 1971, neun Monate nach
der Einführung des Frauenstimmrechts, als erste dunkelhäutige Frau in
den Nationalrat gewählt worden (siehe Kasten).
–
Die erste Schwarze im Bundeshaus
Tilo Frey (1923–2008) war die Tochter eines Schweizers und einer
Kamerunerin. Sie hat bis zur Wahl in den Nationalrat 1971 als Lehrerin
für kaufmännische Fächer an der Ecole de Commerce in Neuenburg
unterrichtet. Danach war sie vier Jahre lang Direktorin der damaligen
Mädchenschule und ab 1976 Lehrkraft an der Ecole professionnelle
commerciale.
Ihre politische Karriere startete die FDP-Politikerin im Conseil général
(Legislative) der Stadt Neuchâtel. 1969 wurde sie als erste Frau ins
Neuenburger Kantonsparlament gewählt. Dort setzte sie sich für
Lohngleichheit, für die Entkriminalisierung der Abtreibung und für eine
verstärkte Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern ein. Tilo Frey war die
erste dunkelhäutige Frau im Nationalrat, dem sie von 1971 bis 1975
angehörte.
Im Juni 2019 wurde der Espace Louis-Agassiz vor der Universität
Neuenburg in Espace Tilo-Frey umbenannt. Agassiz war ein Schweizer
Rassentheoretiker. (bob)
(https://www.derbund.ch/die-people-of-color-im-rathaus-stehen-zusammen-239313475003)
—
Auch in der Schweiz ist Rassismus alltäglich – drei Tamilen erzählen
Der gewaltsame Tod des Afroamerikaners George Floyd in der US-Stadt
Minneapolis rüttelte die Welt auf. In den USA und Europa gab und gibt es
grosse Demonstrationen gegen Rassismus, Diskriminierung und
Polizeigewalt. Und es zeigt sich: Auch hierzulande ist Rassismus für
Menschen mit einer anderen Hautfarbe an der Tagesordnung. Das haben auch
die drei Tamilen Vitra Super, Abishek und Shankgeeth Thadchanamoorthy
aus Langnau schon erleben müssen.
https://www.neo1.ch/news/news/newsansicht/datum/2020/06/13/auch-in-der-schweiz-ist-rassismus-alltaeglich-drei-tamilen-erzaehlen.html
Wie rassistisch ist die Schweiz? Vier Schwarze sprechen über ihren Alltag und über den «Mohrenkopf»
Die Rassismus-Debatte ist auch in der Schweiz voll entbrannt. Hier
sprechen vier Menschen ohne weisse Hautfarbe darüber, wie sie die Sache
sehen.
https://www.limmattalerzeitung.ch/schweiz/wie-rassistisch-ist-die-schweiz-vier-schwarze-sprechen-ueber-ihren-alltag-und-ueber-den-mohrenkopf-138161193
Kopflos
Die Auseinandersetzung der USA mit Rassismus hat die Schweiz einst zum
weltweit modernsten Staat gemacht. Und heute? Schokokuss-Gate.
https://www.republik.ch/2020/06/13/kopflos
#BlackLivesMatter am Agassiz-Horn
Die Diskussion über die Umbenennung des Agassiz-Horns flammt wieder auf.
Wegen Louis Agassiz, der ein Rassist war. Aber eben auch ein Glaziologe
und Naturforscher. Und er hat den Gipfel vor vielen Jahren gleich in
eigener Sache nach sich selber benannt. Aber nun – was tun?
https://www.srf.ch/sendungen/regional-diagonal/das-magazin-blacklivesmatter-am-agassiz-horn
Rassistische Kunst-Vandalen am Werk?
Nachdem diese Woche bereits eine Plakatausstellung am Bahnhofplatz Bern
verschandelt worden war, wurde nun erneut eine Kunstausstellung zum
Opfer von Vandalismus. In der Wanderausstellung «Facettenreich» erzählen
Betroffene über ihre Erfahrung mit Diskriminierung. Unbekannte haben
die Schaukästen zertrümmert.
https://www.telebaern.tv/telebaern-news/rassistische-kunst-vandalen-am-werk-138164533
ARENA:
Gescheiterte Rassismus-«Arena»: «Diese Sendung war eine Farce»
Die «Arena» steht in der Kritik, weil in der Debatte «Jetzt reden
Schwarze» kaum Schwarze zu Wort gekommen sind. Dabei hätte es durchaus
Interessenten gegeben.
https://www.blick.ch/news/politik/gescheiterte-rassismus-arena-diese-sendung-war-eine-farce-id15935723.html
TV-Kritik SRF-«Arena» zu Rassismus: Wenn drei Weisse über «wir Schwarzen» reden
Die gestrige SRF-«Arena» mit dem Titel «Jetzt reden wir Schwarzen»
weckte im Vorfeld falsche Erwartungen und zeigte unbeabsichtigt, dass
eine sachliche Diskussion über Rassismus in der Schweiz noch kaum
möglich ist.
https://www.tagesanzeiger.ch/wenn-drei-weisse-ueber-wir-schwarzen-reden-930189135514
Brandy Butler zur Rassismus-Arena: «Es war eine richtige Scheiss-Sendung»
Die SRF-Sendung «Arena» lädt zum Thema «Jetzt reden wir Schwarze» grösstenteils weisse Panel-Gäste ein. Das sorgt für Kritik.
https://telebasel.ch/2020/06/13/brandy-butler-zur-rassismus-arena-es-war-eine-richtige-scheiss-sendung
Sandro Brotz wehrt sich gegen «Arena»-Kritik von Angela Addo: «Sie war über alle Gäste und deren Funktionen informiert»
Die gestrige «Arena» zum Thema «Jetzt reden wir Schwarzen» habe das
Thema verfehlt, wird vielerorts kritisiert. Jetzt äussert sich Moderator
Sandro Brotz zur Empörungswelle.
https://www.blick.ch/people-tv/tv/sandro-brotz-wehrt-sich-gegen-arena-kritik-von-angela-addo-sie-war-ueber-alle-gaeste-und-deren-funktionen-informiert-id15935777.html
-> https://www.nau.ch/news/schweiz/arena-moderator-sandro-brotz-verteidigt-weisse-rassismus-runde-65723616
Eklat bei «Arena»-Sendung zu Rassismus – Gäste unzufrieden mit Moderator Brotz: «Sie haben mir SVP-Teilnahme verheimlicht»
Schon vor der SRF-Sendung «Arena» zu Rassismus gingen die Emotionen
hoch. Auch im Studio in Zürich wurde am Freitagabend darüber gestritten,
ob der Anteil der Schwarzen nicht zu gering für die Diskussion sei.
https://www.blick.ch/news/politik/aufstand-gegen-heutige-arena-sendung-jetzt-reden-schwarze-der-einzige-schwarze-in-der-runde-ist-ein-komiker-id15935103.html
Trump-Fan entlarvt sich in der Rassismus-«Arena» selbst – und lässt alle ratlos zurück
«Jetzt reden wir Schwarzen» – der Titel der SRF-«Arena» brachte
Moderator Sandro Brotz bereits vor der Sendung viel Kritik ein. Nicht
etwa wegen des Themas, sondern aufgrund der Auswahl der Gäste. Einer
eckte besonders an.
https://www.watson.ch/schweiz/srf-arena/204968556-in-der-srf-arena-zum-thema-rassismus-entlarvt-sich-trump-fan-selbst
Rassismus-Debatte – Manuel Akanji: «Ich meine, was sind ‹richtige Schweizer›?»
Der Schweizer Fussballspieler redet über seine Reaktion auf den Tod von George Floyd und was sich ändern muss.
https://www.srf.ch/news/schweiz/rassismus-debatte-manuel-akanji-ich-meine-was-sind-richtige-schweizer
Arena – Jetzt reden wir Schwarzen
Nach George Floyds Tod haben auch in der Schweiz Tausende gegen
Rassismus demonstriert. Wie verbreitet ist diese Diskriminierung
hierzulande? In der «Arena» diskutieren Direktbetroffene wie der
Comedian Kiko, die Demo-Mitorganisatorin Angela Addo und die
SVP-Kreisparteipräsidentin Gabriella Binkert. Acht Minuten und 46
Sekunden dauerte der Todeskampf von George Floyd in Minneapolis. So
lange kniete ein weisser Polizist auf dem Nacken des Musikers. Die
brutale Vorgehensweise bei der Festnahme hat weltweit zu Protesten und
Kundgebungen geführt – auch in der Schweiz. Floyds Hilferuf «Ich kann
nicht atmen» fand sich auch hierzulande auf Transparenten wieder. Was
ist mit Rassismus in der Schweiz? Oder ist es völlig vermessen, die USA
mit der Schweiz zu vergleichen?
https://www.srf.ch/play/tv/arena/video/arena?id=da61da48-58e7-4bb7-8cd6-488f3074ef95
BlackLivesMatter: «Die Mohrenkopf-Debatte ist nur Heuchelei»
Auch in der Schweiz existiert Rassismus. Die« Mohrenkopf»-Debatte ist
nur ein kleiner Teil davon, sie zeigt jedoch auf, wie der Stand ist.
Rash (25) und Elias (22) erzählen ihre Erlebnisse.
https://www.20min.ch/video/sorry-afrikanisch-ist-keine-sprache-203634974680
+++RECHTSEXTREMISMUS
„Dem #PNOS Basel Vorsitzenden, Tobais Steiger, hat die @UBS die
Geschäftskonten gekündigt. Hintergrund soll ein Bericht in der
@tachlesnews und @NZZSchweiz sein. https://www.nzz.ch/schweiz/pnos-verbreitet-antisemitische-verschwoerungstheorie-ld.1557710“
(https://twitter.com/antifa_bern/status/1271832991371874305)
+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
QAnon marches toward the halls of Congress
Prior to this primary season, the conspiracy theorists had mostly kept
their activities to the internet. But QAnon boosters are now aiming for
elected office.
https://www.politico.com/news/2020/06/13/qanon-congress-316289
+++HISTORY
Du meinst, der «Mohrenkopf» sei unproblematisch? Schau mal, was 1962 in Zürich los war
Die Berichterstattung über einen schwarzen Bäckerlehrling aus Zürich
zeigt, wie rassistisch der «Mohrenkopf» ist. Überwunden wurde der
Begriff bis heute nicht.
https://www.watson.ch/!558759280
Wie ein Basler Daigler mit Sklaven handelte und wie seine Nachfahren alles vertuschen wollten
Christoph Burckhardt handelte mit Menschen, um sich von seinem Vater zu emanzipieren. Alles misslang.
https://www.bzbasel.ch/basel/basel-stadt/wie-ein-basler-daigler-mit-sklaven-handelte-und-wie-seine-nachfahren-alles-vertuschen-wollten-138160581
—
bernerzeitung.ch 13.06.2020
Rassismusdebatte erreicht Bern: Mohrenzunft ist offen für eine Rassismusdebatte
Die Zunft zum Mohren wird wieder kritisiert. Man führe die Debatte auch
intern, sagt der Präsident, entziehen könne man sich ihr ohnehin nicht.
Christoph Hämmann
Von der landesweiten Mohrenkopf-Debatte der letzten Tage wars nur ein
kleiner Schritt zur bernischen Zunft zum Mohren. Kurzerhand wurde die
Burgergemeinde Bern in den sozialen Medien aufgefordert, Statuen und
Bilder der Zunft mit rassistischen Darstellungen zu entfernen. Umgehend
antwortete die Burgergemeinde, sie begrüsse «eine offene Diskussion der
Thematik, in welcher das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet
wird».
Auf Anfrage bekräftigt Christophe von Werdt diese Haltung. Der
Historiker ist Mitglied der burgerlichen Exekutive, und er war
Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats bei der umfangreichen, 2014
publizierten Geschichte der Burgergemeinde Bern. Die Mohrenzunft sei
aber eine eigenständige, autonome Gemeinde, und er äussere sich als
Privatperson, betont von Werdt.
«Eine Diskussion zu historischen Darstellungen und ihrer
unterschiedlichen Wahrnehmung im Wandel der Zeit ist niemals
abgeschlossen», sagt von Werdt. «Deshalb sind solche
Auseinandersetzungen immer auch eine Chance für eine vertiefte Debatte.»
Schild mit geschichtlichem Kontext
Entbrannt war die Debatte um die Mohrenzunft zuletzt 2014, als zwei
SP-Stadträte deren «diskriminierende Bezeichnung» kritisierten und ihr
vorwarfen, sich «rassistischer Symbolik aus der Kolonialzeit» zu
bedienen. Öffentlich sichtbar sind diese ihrer Ansicht nach mit der
Mohrenstatue an der Fassade des Zunfthauses an der Kramgasse sowie auf
dem Zunftwappen an der Rückseite des Gebäudes zur Rathausgasse.
Als Reaktion auf den SP-Vorstoss montierte die Zunft zum Mohren neben
der Statue eine Informationstafel, die sowohl Statue als auch Wappen «in
einen wissenschaftlich fundierten gesellschafts- und
kulturgeschichtlichen Kontext» stellte, wie der Berner Gemeinderat
später anerkennend festhielt. Dies erlaube die korrekte Einordnung der
beiden Darstellungen.
Die Hoffnung in der Mohrenzunft dürfte gewesen sein, dass das Thema
damit erledigt sei – ein Irrtum, wie sich nun herausstellt. Allerdings
hatte Alt-SP-Stadtrat Halua Pinto de Magalhães, Co-Autor des Vorstosses,
schon damals gegenüber dem «Bund» einen «breiteren Dialog» gefordert,
zu dem die Zunft zum Mohren als öffentlich-rechtliche Institution Hand
bieten müsse.
Im Vorfeld der für Samstagnachmittag angekündigten Demo gegen Rassismus
im Berner Stadtzentrum wurde die Statue verhüllt. In den USA waren in
den letzten Wochen im Zuge der «Black lives matter»-Proteste zahlreiche
mit Rassismus in Verbindung gebrachte Statuen beschädigt worden. Aus
Sorge vor Randalierern bei Anti-Rassismus-Protesten ist beispielsweise
auch die Churchill-Statue vor dem britischen Parlament mit Brettern
verkleidet worden.
Anstoss, sich wandelnde Geschichtsbilder zu thematisieren
Es ist genau ein solcher Dialog, den auch Historiker von Werdt als
sinnvoll erachtet. «Ich bin dafür, die neuerliche Auseinandersetzung zum
Anlass zu nehmen, beispielsweise auf einem Podium das Thema umfassend
zu beleuchten.» Würden dabei Wissenschaftler und von Rassismus
Betroffene zu Wort kommen, böte dies laut von Werdt «die Chance,
ausgehend von dieser Debatte mögliche Schlüsse zu ziehen». Er sei gerne
bereit, mitzuhelfen, einen solchen Anlass zu organisieren.
Persönlich sei er der Ansicht, dass Geschichte nicht ungeschehen gemacht
werden könne, wenn Denkmäler umgestürzt und vernichtet würden. «Doch
ebenso wenig halte ich es für opportun, diese unreflektiert auf alle
Zeiten stehen zu lassen.» Eine Statue wie jene des Mohren in der Berner
Altstadt biete sich etwa bei einer Schulklassenführung an, überholte
Geschichtsbilder und deren Wahrnehmung zu thematisieren. «Würde man sie
einfach abmontieren, wäre dies so nicht mehr möglich.»
Offen für eine breite Debatte über Rassismus und Ausprägungen davon wie
die Mohrendarstellung seiner Zunft ist auch deren Präsident Rolf Henzi.
Man könne sich der Auseinandersetzung ohnehin nicht entziehen, ist auch
er sich bewusst. «Wir haben selbst innerhalb unserer Zunft Mitglieder,
die deren Namen ändern möchten», sagt Henzi. «Wir führen diese
Diskussion also auch intern.» Selber sei er aber weder Historiker noch
Rassismusexperte; gemeinsam mit Christophe von Werdt, der seine Zunft
schon bei der früheren Debatte beraten habe, könne er sich aber
vorstellen, ein öffentliches Podium zum Thema zu organisieren.
–
Vom Mohrenkönig zum Big King
Mohrenkönige? Als Eric von Graffenried vor zwei Jahren die Chocolat
Ammann AG in Heimberg bei Thun Schritt für Schritt aufkaufte, fand er
sich unvermittelt mitten in einer heftigen Rassismusdebatte wieder.
Konnte er die schaumig-süssen, mit Schokolade überzogenen Köpfe
weiterhin unter der Bezeichnung verkaufen, mit der sie seit bald 60
Jahren am Markt waren?
Als von Graffenrieds Vorgänger die Spezialität 1959 lancierten, störte
sich noch kaum einer daran, wenn der Mohr einem Produkt zum Namen
verhalf. Es war die Zeit, in der man hierzulande ganz selbstverständlich
Mohrenköpfe und im Welschen sogar «têtes de nègres» verzehrte. Im
Vergleich dazu haftete den Mohrenkönigen aus Heimberg schon etwas sehr
Edles an.
Der Erfolg liess nicht auf sich warten. In den besten Jahren hielt die
Firma aus Heimberg bei den Schokoküssen, wie sie heute politisch korrekt
heissen, einen Marktanteil von 40 Prozent.
An diese Zeiten wollte von Graffenried anknüpfen, als er 2018 den
Betrieb von der Gründerfamilie übernahm. Bald einmal liess er allerdings
durchblicken, wie unwohl ihm mit den althergebrachten Mohrenkönigen
war. «Der Name ist nicht mehr zeitgemäss», liess er in den Medien
verlauten.
Der Beifall aus dem Lager all jener, die im Mohren ein Relikt des
kolonialen Imperialismus sehen, war ihm damit sicher, die entrüsteten
Reaktionen aus dem Lager all jener, die Traditionen über politische
Korrektheit stellen, allerdings genauso: In diesem Fall werde man
künftig auf den Verzehr der Ammann-Köpfe verzichten, musste er in
entrüsteten Kommentaren lesen.
In dieser Zwickmühle suchte von Graffenried so etwas wie den goldenen
Mittelweg. Auf seiner Website erinnert er zwar offen an die goldenen
Zeiten, die die Ammann AG einst mit den Mohrenkönigen erlebte. Das
aktuelle Sortiment dagegen kommt ohne den für viele so anstössigen Mohr
aus. Die Palette reicht vom Mini King über den halbwüchsigen Prinz zum
King und weiter zum korpulenten – weil acht Mal so schweren – Big King.
Die Vergangenheit ist trotzdem auch heute allgegenwärtig. Das zeigt ein
Blick in den kurzen Abriss zur Firmengeschichte. «Was bescheiden begann,
trägt heute eine Krone», steht hier in der typischen Sprache der
Werber. Oder: «Aus den Mohrenkönigen von einst wurde eine moderne (…)
Königsfamilie.» (skk)
(https://www.bernerzeitung.ch/mohrenzunft-ist-offen-fuer-eine-rassismusdebatte-450841989367)
«LAW & ORDER!» – Die lange Reise einer konservativen Kampfparole
Der Titel eines Hollywood-Western wird zum politischen Slogan für Rechtspolitiker und Autokraten. Wie ist es dazu gekommen?
https://nzzas.nzz.ch/hintergrund/law-and-order-die-lange-reise-einer-konservativen-kampfparole-ld.1561149
+++USA
Polizeigewalt in den USA – «Die Polizei hat die Methoden der Sklaverei übernommen»
Die US-Polizei reformieren oder abschaffen? Soziologin Vanessa Thompson über Auswege aus dem institutionellen Rassismus.
https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/polizeigewalt-in-den-usa-die-polizei-hat-die-methoden-der-sklaverei-uebernommen