Medienspiegel 22. Mai 2020

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel

+++AARGAU
Vor vier Wochen sah Regierungsrat Handlungsbedarf: Jede zweite Aargauer Asylunterkunft hat jetzt WLAN
Um Menschenansammlungen an öffentlichen Plätzen zu vermeiden, sollten alle kantonalen Asylunterkünfte in der Coronakrise mit drahtlosem Internet ausgestattet werden. Momentan fehlt es noch an Material für die Installationen.
https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/kanton-aargau/vor-vier-wochen-sah-regierungsrat-handlungsbedarf-jede-zweite-aargauer-asylunterkunft-hat-jetzt-wlan-137901836


+++SOLOTHURN
Bundesasylzentrum Flumenthal – «Viele Befürchtungen sind nicht eingetroffen»
Seit September ist das Asylzentrum in Flumenthal SO in Betrieb. Zeit für eine erste Bilanz.
https://www.srf.ch/news/regional/aargau-solothurn/bundesasylzentrum-flumenthal-viele-befuerchtungen-sind-nicht-eingetroffen


+++GRIECHENLAND
Neue Beweise für illegale Abschiebungen von Griechenland in die Türkei
Neue Erkenntnisse legen nahe: Griechische Behörden deportieren illegal Flüchtlinge. Gemeinsam mit internationalen Rechercheteams sprach die DW mit Opfern. Von Florian Schmitz, Alexia Kalaitzi und Burcu Karakas.
https://www.dw.com/de/neue-beweise-f%C3%BCr-illegale-abschiebungen-von-griechenland-in-die-t%C3%BCrkei/a-53523933-0


+++EUROPA
Seebrücke plant europaweite Proteste
Unter dem Motto »Evakuiert ALLE Lager! #LeaveNoOneBehind« sind Demonstrationen in Berlin, Hamburg, Köln, Lissabon, Brüssel, Amsterdam und London geplant
Die »Seebrücke«-Bewegung will am Samstag zusammen mit anderen Organisationen in mehreren deutschen und europäischen Städten für die Aufnahme von Flüchtlingen und die Auflösung der überfüllten Lager in Griechenland demonstrieren.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1136985.leavenoonebehind-seebruecke-plant-europaweite-proteste.html


Vergessen und verdrängt – Europa grenzt aus
Europa riegelt seine Grenzen ab. Die Verantwortung für das „Migrationsmanagement“ wird zunehmend in Länder außerhalb der Europäischen Union ausgelagert, beispielsweise in den Niger oder die Türkei. Die Konsequenz: Menschen auf der Flucht haben heute kaum noch eine Möglichkeit, in der Europäischen Union den Schutz zu suchen, der ihnen völkerrechtlich zusteht.
Die europäischen Staaten reagieren damit auf eine politische Krise innerhalb Europas, die in der öffentlichen Debatte jedoch als „Flüchtlingskrise“ wahrgenommen wird und die seit 2015 die Diskussionen über Flucht und Migration in Europa prägt.
Mit einem Blick auf die Fluchtbewegungen weltweit wird dabei schnell klar: Hier gilt es dringend etwas in Perspektive zu setzen, denn Europa spielt im Kontext der weltweiten Fluchtbewegungen nur eine untergeordnete Rolle. So waren 2018 weltweit mehr als 70,8 Millionen Menschen auf der Flucht vor Verfolgung, Konflikten, Gewalt und Menschenrechtsverletzungen. Die allermeisten von ihnen sind Binnenvertriebene, und 80 Prozent der Geflüchteten leben in den Nachbarländern ihrer Heimatstaaten.
Das Schicksal der Menschen, die vor Krieg und Verfolgung fliehen, steht nicht im Fokus der europäischen Flüchtlingspolitik. Stattdessen bildet der Versuch, die Menschen an der Flucht nach Europa zu hindern, den Kern der politischen Bemühungen. Die katastrophalen humanitären Auswirkungen dieser Politik bleiben für die europäische und deutsche Öffentlichkeit allerdings unsichtbar. Das Leid und die Ohnmacht der Betroffenen bleibt verborgen in den Internierungslagern Libyens, abgezäunt auf den griechischen Inseln, vergessen in der Wüste Nigers oder in einem der riesigen Flüchtlingslager weltweit.
https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/flucht-weltweit


+++JENISCHE/SINTI/ROMA
bernerzeitung.ch 22.05.2020

Ärger in WileroltigenFahrende benützen den direkten Weg durch den Hintereingang

Keine Umwege mehr, weil die nächsten Autobahnanschlüsse weit weg sind: Neuerdings erreichen die Fahrenden den Rastplatz über die Betriebszufahrt.

Stephan Künzi

Das Versprechen war gross, und es hatte den Zweck, die aufgebrachten Gemüter vor Ort möglichst zu beruhigen. Mit Blick auf die denkwürdige Abstimmung zum Transitplatz bei Wileroltigen wurden die Behörden Anfang Jahr nicht müde zu betonen: Von den ausländischen Fahrenden, die auf der festen Anlage direkt neben dem Autobahnrastplatz dereinst haltmachen sollen, werde die Bevölkerung wenig bis gar nichts merken. Dass das Gelände nur von der Autobahn her zugänglich sei, gehöre nämlich zu den grossen Vorteilen des 3,3-Millionen-Projekts.

Um auf den Platz zu gelangen, werden die Fahrenden also bereits in Kerzers und damit drei Kilometer vor Wileroltigen auf die Autobahn einbiegen. Und wenn sie das Gelände wieder verlassen, müssen sie gar elf Kilometer bis zum Anschluss Bern-Brünnen zurücklegen – mit diesem Regime, so die unüberhörbare Botschaft, sei die Distanz zum Dorf mehr als gewahrt.

Die Zweifler liessen sich trotzdem nie ganz besänftigen. Sie fragten sich, ob der Verkehr zum neuen Transitplatz nicht plötzlich über die bestehende Betriebszufahrt zum Autobahnrastplatz rollen wird. Diese ist ohne kilometerlange Umwege direkt vom Wileroltiger Dorfzentrum her zu erreichen – die Alarmglocken schrillten definitiv, als aufmerksame Anwohner in den letzten Tagen merkten: Die Fahrenden nutzen den eigentlich mit Fahrverbot belegten Hintereingang schon heute. Mit hochoffizieller Erlaubnis.

«Einzige Möglichkeit»

Was ist passiert? Obwohl vom Transitplatz überhaupt noch nichts zu sehen ist, machen ausländische Fahrende seit Wochen halt in Wileroltigen. Sie nützen – notgedrungen – den bestehenden Autobahnrastplatz, belegen diesen mal mit mehr, mal mit weniger und in letzter Zeit wieder mit mehr Fahrzeugen. Vor Wochenfrist war der Zuzug so gross geworden, dass das für das Areal verantwortliche Bundesamt für Strassen (Astra) die Reissleine zog und den Platz kurzerhand für die Allgemeinheit schloss.

Mit den aktuell rund fünfzig Gespannen sei die Sicherheit nicht mehr gewährleistet, erklärte das Astra damals. Auf dem Areal seien mittlerweile zu viele Fussgänger – «auch Kinder» – unterwegs, heikel werde es auch, wenn Fahrzeuge entgegen der offiziellen Fahrtrichtung manövriert würden.

Um weiteren Zuzug zu verhindern, verbarrikadierte das Astra aber die Ein- und Ausfahrt zur Autobahn hin mit schweren Elementen, die sich nur mit Maschinen verschieben lassen. Die Familien, die schon da waren, durften zwar bleiben, doch sie hatten nun ein Problem: Sie waren quasi eingesperrt, konnten weder für die Arbeit noch zum Einkaufen wegfahren.

In dieser Situation besann sich das Astra auf die Betriebszufahrt und darauf, dass der Verkehr auf diesem Strässchen mit einer Barriere geregelt werden kann. Astra-Sprecher Mark Siegenthaler spricht von der «einzigen Möglichkeit, wie wir die Sache rasch und einfach lösen konnten», und er betont gleichzeitig: Die Schranke wird nur für die Fahrenden auf Platz gehoben. Familien, die neu ankommen und Einlass begehren, werden konsequent weggewiesen.

«So kurz wie möglich»

Dass diese Lösung in und um Wileroltigen die Emotionen hochgehen lässt, kann Siegenthaler verstehen. Gleichzeitig bittet er um Verständnis dafür, dass das Astra Zeit braucht, um die Situation wieder in den Griff zu bekommen. Ziel sei es, die Zahl der Gespanne auf 20 bis 25 zu reduzieren und die für die Fahrenden reservierte Fläche entsprechend zu verkleinern. Die Autofahrer und Lastwagenchauffeure hätten dann wieder Platz, der Rastplatz könnte wieder aufgehen.

Um den Zutritt regulieren zu können, wird das Astra nun wohl auch zur Autobahn hin eine Barriere aufstellen. Bedient wird sie wie bei der aktuellen Lösung am Hintereingang vom Sicherheitsdienst, der ohnehin rund um die Uhr auf dem Rastplatz Präsenz markiert.

Wann es so weit sein wird, lässt Siegenthaler zurzeit offen. Auf die Frage nach einem zeitlichen Horizont bleibt er allgemein. «Wir möchten die Schliessung so kurz wie möglich halten.»
(https://www.bernerzeitung.ch/fahrende-benuetzen-den-direkten-weg-durch-den-hintereingang-397533825816)


+++FREIRÄUME
Fotoreportage: Geschichte und Gegenwart des Juch-Areals
Heute soll das besetzte Juch-Areal geräumt werden. Danach soll es dem Erdboden gleich gemacht und als Bauplatz für die benachbarte Baustelle des Eishockeystadions genutzt werden. Mit dem Abriss soll ein historisch belasteter Ort verschwinden. Er erzählt die Geschichte einer Schweiz der Ausbeutung und Ausgrenzung, die gerne unter dem Schutt der Zeit versteckt wird.
https://daslamm.ch/fotoreportage-geschichte-und-gegenwart-des-juch-areals/


Besetzer leisten Widerstand: Polizei verhindert «Solidaritätsaktion» auf Juch-Areal
Um Mitternacht läuft das Ultimatum zum Verlassen des besetzten Juch-Areals in Zürich Altstetten aus. Die Stadtpolizei hat das Gelände bereits am Mittag abgesperrt und weist Personen weg.
https://www.tagesanzeiger.ch/polizei-verhindert-solidaritaetsaktion-auf-juch-areal-308284850779
-> Solivideo KochAreal: https://vimeo.com/421606701
-> https://www.telezueri.ch/zuerinews/kurznews-137929163
-> https://www.limmattalerzeitung.ch/limmattal/12-stunden-vor-dem-raeumungstermin-praesent-die-zuercher-stadtpolizei-umstellt-das-besetzte-juch-areal-137927216
-> https://www.zsz.ch/zuercher-stadtpolizei-umstellt-besetztes-juch-areal-832532493953
-> https://www.landbote.ch/zuercher-stadtpolizei-umstellt-besetztes-juch-areal-832532493953
-> https://www.toponline.ch/news/zuerich/detail/news/zuercher-stadtpolizei-umstellt-besetztes-juch-areal-00134797/


Juchareal: Räumung auf Vorrat – Stadtrat bricht mit bewährter Besetzungspraxis
Bereits mehr als zwölf Stunden vor dem angesetzten Räumungstermin wurde das Areal von der Stadtpolizei umstellt. Dabei wurden Personen teils für das gesamte Stadtgebiet weggewiesen. Eine völlig unverhältnismässige und rechtlich unhaltbare Vorgehensweise.
https://zuerich.spkantonzh.ch/aktuell/medienmitteilungen/juchareal-raeumung-auf-vorrat-stadtrat-bricht-mit-bewaehrter-besetzungspraxis/
-> https://al-zh.ch/artikel/juchareal-raeumung-auf-vorrat-stadtrat-bricht-mit-bewaehrter-besetzungspraxis/
-> https://twitter.com/__investigate__/status/1263783927845720065


+++GASSE
Offener Brief an Bundesrätin Amherd: «Helfen Sie den hungrigen Menschen!»
Hunderte Menschen haben in der Corona-Krise zu wenig zu essen. Jede Woche stehen sie in Zürich und anderen Städten stundenlang an, um von «Essen für alle» eine gratis Mahlzeit zu bekommen. Einer der Initiant*innen wendet sich nun mit einem offenen Brief an die Bundesrätin Viola Amherd und hofft Massnahmen gegen die Armut.
https://tsri.ch/zh/offener-brief-bundesratin-amherd-massnahmen-gegen-armut-gefordert/


Ein Gabenzaun ist keine Altkleidersammlung: «Essen, Pullis und Hygiene-Artikel helfen am meisten»
Trotz Lockerungen in Bereichen wie Gastro und Shopping ist die Corona-Notlage noch nicht für alle vorbei. Weiter in Betrieb sind die Gabenzäune in verschiedenen Städten. Die nützen aber nur mit wirklich brauchbaren Sachen im Säckli.
https://www.blick.ch/brand-studio/ein-gabenzaun-ist-keine-altkleidersammlung-essen-pullis-und-hygiene-artikel-helfen-am-meisten-id15892367.html


+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Solidaritätsaktion für Patxi Ruiz
Wir haben heute in Bern mehrere Transparente angebracht um auf den Hunger- und Durststreik von Patxi Ruiz aufmerksam zu machen
https://barrikade.info/article/3539


Repressionen nach der Bankenblockade 2019
Neben all den (sehr wichtigen) Überlegungen, was die Covid-19 Pandemie für uns politisch bedeutet, hier ein Exkurs zu einem ganz anderen, ebenso wichtigen Thema, wie wir finden:
Dieser Text soll einen groben Überblick darüber geben, was in Bezug auf Repressionen seit den Klima-Aktionstagen „Fossil Banks – too big to stay“ im Juli 2019 in Basel und Zürich (Schweiz) passiert ist.
https://barrikade.info/article/3527


Basel – Auto des Diplomatischen Korps in Flammen
Die Ziele sind überall: Die Unternehmen mit ihren Gebäuden, Maschinen, Fahrzeugen, Verantwortlichen; die Shoppingmeilen, Werbetafeln, Gerichte, Polizeistationen und -patrouillen, Militärkasernen, Transportachsen, Grenzzäune, Überwachungskameras, Glasfasernetze, Funkmasten, Regierungsgebäude, Kirchen, Parteibüros… und manchmal erwischt man auch ein Auto des Diplomatischen Korps, wie vergangenes Wochenende in Basel. hihi!
https://barrikade.info/article/3538


+++KNAST
Feu aux prisons, soutien en attendant !
À l’appel du collectif dubruitpourlesprisonnierEs, le 18 mai 2020, plusieurs activistes anticarcéraux ont mené deux actions de soutien aux abords de deux prisons vaudoises. En cette période de confinement, les médias ne parlent pas, ou peu, des victimes colaterales de ces mesures totalitaires.
https://renverse.co/infos-locales/article/feu-aux-prisons-soutien-en-attendant-2612


+++BIG BROTHER
Entwicklung der TU Darmstadt: Corona-App mit eingebautem Fake-News-Filter
Forscher der Technischen Universität Darmstadt haben eine App zur Bekämpfung von Covid-19 entwickelt. Sie soll mehr können, als nur vor Ansteckungsgefahren zu warnen.
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/region-und-hessen/technische-universitaet-darmstadt-entwickelt-corona-app-16775611.html


+++POLICE BE
Adelboden: Mann bei Schusswaffeneinsatz tödlich verletzt
In Adelboden ist es am Donnerstagabend während eines Polizeieinsatzes in einer Wohnung wegen eines auffälligen und bewaffneten Mannes zu einem Dienstwaffeneinsatz gekommen. Der Mann wurde dabei getroffen und tödlich verletzt. Trotz umgehender Rettungsmassnahmen verstarb er noch vor Ort. Die Ereignisse werden unter der Leitung der Staatsanwaltschaft für besondere Aufgaben durch ein ausserkantonales Polizeikorps untersucht.
https://www.police.be.ch/de/start.html?newsID=dc187639-977f-4c79-a5e9-650991e87ad4
-> https://www.derbund.ch/mann-stirbt-bei-polizeieinsatz-in-adelboden-578813133530
-> https://www.bernerzeitung.ch/mann-bei-polizeieinsatz-toedlich-getroffen-887213943113
-> https://www.20min.ch/story/nach-einer-akuten-bedrohung-mann-bei-polizeieinsatz-in-adelboden-toedlich-verletzt-454591953964


+++RECHTSPOPULISMUS
Coronavirus: BAG wütend über Kampagnen-Klau der Auns
Die Kampagne gegen das Coronavirus wird erneut geklaut. Dieses Mal ist die Auns die Übeltäterin. Das BAG reagiert ungehalten.
https://www.nau.ch/politik/bundeshaus/coronavirus-bag-wutend-uber-kampagnen-klau-der-auns-65710897


+++VERSCHWÖRUNGSTHEORIEN
«Bare Fake News»: Der schwierige Kampf gegen die Behauptungen eines Lockdown-Gegners
Er ist der Mann hinter den Schweizer Corona-Demonstranten: Christoph Pfluger hält die Corona-Massnahmen in der Schweiz für zu extrem. Wissenschaftsjournalist Beat Glogger wirft ihm vor, die Fakten zu verdrehen. Im «TalkTäglich» trafen die beiden aufeinander.
https://www.tagblatt.ch/schweiz/bare-fake-news-der-schwierige-kampf-gegen-die-behauptungen-eines-lockdown-gegners-ld.1222563


Grossaufgebot an Sicherheitskräften: Polizei pocht auf Kundgebungsverbot
Der für Samstag angekündigten Kundgebung von Gegnern der Coronamassnahmen will die Berner Kantonspolizei mit einem deutlich grösseren Aufgebot begegnen. Sie pocht auf das bestehende Veranstaltungs- und Kundgebungsverbot.
https://www.bernerzeitung.ch/polizei-pocht-auf-kundgebungsverbot-840451861828
-> https://www.20min.ch/story/polizei-wappnet-sich-fuer-anti-corona-demo-in-bern-516616151838
-> https://www.srf.ch/news/regional/bern-freiburg-wallis/corona-uebersicht-kanton-be-kleinstdemos-erlaubt-was-heisst-das-fuer-samstag
-> https://www.derbund.ch/ticker-corona-kanton-bern-594319178143
-> https://www.bernerzeitung.ch/coronavirus-im-kanton-bern-429171943512
-> https://www.telebaern.tv/telebaern-news/corona-demo-mit-5-personen-regel-137929017
-> https://www.jungfrauzeitung.ch/artikel/182119/
-> https://www.police.be.ch/de/start/themen/news/medienmitteilungen.html?newsID=f598cfba-539d-4261-afdf-4fcb632d9ab9


(…)
Da vor dem Hintergrund wiederum bestehender Aufrufe dennoch nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich auch dieses Wochenende zahlreiche Personen bewusst zu einer – in dieser Grösse nach wie vor vom Bund verbotenen – Demonstration zusammenfinden wollen, wird die Kantonspolizei Bern diesbezüglich erneut einen Schwerpunkt setzen. Dies bedingt wiederum ein entsprechendes Aufgebot. Weiter stehen auch sonst im Kanton Bern zahlreiche Polizistinnen und Polizisten zur Durchsetzung der Vorgaben im Einsatz.
(https://www.police.be.ch/de/start/themen/news/medienmitteilungen.html?newsID=f598cfba-539d-4261-afdf-4fcb632d9ab9)



bernerzeitung.ch 22.05.2020

Wieder Aufruf für Demo in Bern: Polizei rechnet erneut mit einer Gross-Demo

Auch wenn einzelne Lockdown-Gegner mit einem Rayonverbot belegt wurden, dürften die Samstagsdemos in Bern weitergehen. Die Polizei wird deshalb Wochenende erneut mit einem grossen Aufgebot vor Ort sein.

Benjamin Bitoun

Gegner der bundesrätlichen Corona-Politik haben für morgen Samstag erneut Proteste in Bern angekündigt– dies, obwohl die Berner Kantonspolizei solche Kundgebungen vor einer Woche mit einem Grossaufgebot verhinderte. Zahlreiche Lockdown-Gegner waren weggewiesen worden, über 60 von ihnen erhielten zusätzlich noch eine Anzeige, wie Kapo-Mediensprecherin Ramona Mock auf Anfrage mitteilt.

Vieles deutet darauf hin, dass die Polizei am Samstag erneut mit einer Grossdemo rechnet. «Wir haben Kenntnis von entsprechenden Aufrufen», sagt Mock. Zudem schreibt die Kapo in einem Communiqué , dass sie wegen der Aufrufe erneut einen Schwerpunkt setzen und mit einem «entsprechenden Aufgebot» in Bern präsent sein werde.

Geändert hat sich seit letztem Samstag die Lage insofern, dass seit Anfang Woche Kundgebungen von bis zu fünf Personen mit Auflagen erlaubt sind. Nur: Gegner der bundesrätlichen Corona-Politik dürften von der Lockerung kaum profitieren, da diese explizit nur Einzelkundgebungen betrifft. Sobald Aktionen verschiedener Fünfergruppen räumlich und inhaltlich einen Zusammenhang haben, stellen sie gemäss Bundesamt für Justiz wieder eine Einheit dar – und wären somit weiterhin verboten.

Einzelne bekannte Lockdown-Gegner dürften morgen in Bern jedoch nicht dabei sein. In sieben Fällen hat die Polizei am letzten Samstag ein Rayonverbot ausgesprochen, wie Kapo-Sprecherin Mock sagt. «Dies bedeutet, dass sie in den nächsten vier Wochen in der Stadt Bern nicht an verbotenen Kundgebungen oder verbotenen Menschenansammlungen teilnehmen dürfen.»

Bei einem von ihnen handelt es sich um Alec Gagneux, den Mitinitanten der Corona-Mahnwachen. Gagneux bestätigt gegenüber dieser Zeitung einen entsprechenden Bericht des Senders TeleBärn. Er werde sich an das Verbot halten, sagt Gagneux.

Für die härtere Gangart von Polizei und Behörden im Umgang mit den Corona-Demos hat Alec Gagneux kein Verständnis. Diese sei extrem willkürlich, kritisiert er. «Shoppen auf engstem Raum wird toleriert, Mahnwachende werden aber trotz Einhalten des Sicherheitsabstandes mit Gewalt abgeführt.»

Er selbst sei am letzten Samstag bereits beim Aussteigen aus dem Tram bei der Allmend gepackt, weggeführt und erst nach Stunden wieder auf freien Fuss gesetzt worden, so Gagneux. Seinen Protest werde er nun anderswo fortführen. «Da ich wegen der Fernhalteverfügung vier Wochen lang nicht mehr in Bern hinstehen darf, werde ich in anderen Städten mahnwachen.»
(https://www.bernerzeitung.ch/polizei-rechnet-erneut-mit-einer-gross-demo-230913134080)



Leben wir in einer Corona-Diktatur?
Auf Hygienedemos kommen verschiedene Menschen zusammen, die jedoch eines eint: Sie wollen ihren Widerstand und ihre Unzufriedenheit in die Öffentlichkeit tragen.
https://www.3sat.de/wissen/nano/hilferuf-hygienedemo-100.html


+++HISTORY
1980: D’Bewegig rüttelt Züri wach
Ende Monat jährt sich zum vierzigsten Mal der Aufbruch von 1980, «d’Bewegig». Sie hat das Leben in Zürich unumstösslich verändert, aus starrem Provinzialismus befreit. 1980 ist eine gesellschaftliche Zäsur , sie hat nachhaltige Spuren hinterlassen. Was ist damals passiert, wie ist es dazu gekommen, was ist daraus geworden?
https://www.pszeitung.ch/1980-dbewegig-ruettelt-zueri-wach/#top