Medienspiegel 14. Mai 2020

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel

+++BASEL
Stoppt die rassistischen Übergriffe im Bässlergut
Wir haben heute Mittag vor dem Nölliturm in Luzern ein Transparent mit der Aufschrift «Stoppt die rassistischen Übergriffe im Bässlergut» aufgehängt.
https://barrikade.info/article/3505


Gewalt-Problem im Basler Asylzentrum
Recherchen decken systematische Gewalt von Angestellten im Asylzentrum gegen Insassen auf. Die Behörden wiegeln ab.
https://telebasel.ch/2020/05/14/gewalt-problem-im-basler-asylzentrum/?channel=105100


+++SCHWEIZ
Kantönligeist bei Ausschaffungshaft – Echo der Zeit
Weil die Massnahmen gegen das Coronavirus eine baldige Ausschaffung unmöglich machen, haben einige Kantone Menschen in Ausschaffungshaft freigelassen. Andere behalten sie immer noch in Haft. Das stösst auf Kritik.
https://www.srf.ch/play/radio/echo-der-zeit/audio/kantoenligeist-bei-ausschaffungshaft?id=cc9259a6-83c6-44e3-ab05-7f2cca824a10
-> https://www.srf.ch/news/schweiz/kantoenligeist-im-asylwesen-manche-sitzen-weiter-im-gefaengnis-andere-kommen-frei



derbund.ch 14.05.2020

Wenn der Job weg ist, stehen sie vor dem Nichts

Die grosse Nachfrage nach Lebensmittelhilfe macht die desaströse Situation der Papierlosen in der Schweiz sichtbar. Die SVP bezeichnet sie als «Pandemie-Treiber». Hilfsorganisationen fordern mehr staatliche Unterstützung.

Philippe Reichen Genf

Die Bilder aus Genf haben Menschen rund um den Globus aufgeschreckt. Zeitungen wie «The Guardian», «Le Monde» und die «New York Times» berichteten, wie in Genf an Samstagen Hunderte Mittellose für einen Sack Lebensmittel anstehen. Menschen, die in der Corona-Krise ihre Jobs verloren und kein Geld mehr haben, um Nahrungsmittel zu kaufen. In Zürich oder Bern liessen sich wohl ähnliche Fotos machen. «Wir werden ebenfalls von Bedürftigen überrannt, die sich weder Essen noch Wohnungsmieten leisten können», sagt Bea Schwager von der Zürcher Anlaufstelle für Sans-Papiers.

Doch die Hilfsleistungen geschehen diskret im Hintergrund. Im Vergleich zu Genf ängstigten sich Betroffene in der Deutschschweiz, beim Schlangestehen von der Polizei kontrolliert zu werden. Auch in Bern könnten viele Papierlose nicht arbeiten und dadurch Mieten und Essen nicht zahlen. «Viele haben sich vorübergehend in ihren eigenen Netzwerken, Familien, Verwandten oder Kirchen, auffangen können», sagt Karin Jenni von der Anlaufstelle für Sans-Papiers in Bern.

Die Bilder aus Genf passen nicht zum Image der reichen Schweiz und schon gar nicht zur UNO-Stadt Genf, der Welthauptstadt der Menschenrechte. Die Genfer Universitätsspitäler und die Organisation Ärzte ohne Grenzen haben Anfang Woche in einer Studie die Situation und die Verwundbarkeit der Bittsteller aufgezeigt (siehe Box). Die Studienleiter verlangen für die Betroffenen soziale, medizinische und wirtschaftliche Unterstützung, bis diese wieder arbeiten können.

Die SVP Schweiz sieht das anders. Aufgrund der Genfer Studie sieht sie die Bedürftigen als Gefahr für die Volksgesundheit des Kantons Genf. In einem Communiqué schreibt die SVP: «In Genf kommt ein Covid-19-Fall auf 100 Einwohner. Damit ist der Kanton am stärksten von allen Kantonen von der Pandemie betroffen. Illegale Migranten, wie sie Genf in Verletzung von Bundesrecht zu Zehntausenden toleriert, gehören offenbar zu den Pandemie-Treibern.» Man müsse «illegale Einwanderer konsequent ausschaffen».

Das Genfer Unterstützungskomitee für Papierlose reagierte sofort. Es vergleicht die Haltung der SVP Schweiz mit jenen Zeiten, in denen Hexen und Juden für Epidemien verantwortlich gemacht, verunglimpft und ermordet wurden. «Die negativen Klischees, die Migrantenpopulationen mit Krankheiten in Verbindung bringen, erinnern an die dunkelsten Stunden unserer Geschichte», schreibt das Komitee.

Kinder hüten, Hunde ausführen

Im Fokus der Genfer Öffentlichkeit standen in den letzten Wochen stets die Opfer der Corona-Krise. Fachleute betonen jedoch, dass deren Arbeitgeber für die Notlage oft eine Mitverantwortung tragen. Ein Ehepaar aus Kolumbien beschrieb seinen Alltag bis zum Ausbruch der Corona-Krise im Westschweizer Fernsehen RTS so: Sie hätten als Gärtner gearbeitet, für Leute Hunde ausgeführt, Kinder gehütet und geputzt und damit monatlich 2000 Franken verdient. Das Paar arbeitete ein paar Stunden hier, ein paar Stunden da. Doch jetzt seien die Arbeitgeber selbst zu Hause, und ihre Hilfe sei somit nicht mehr gefragt, schilderten die Kolumbianer ihre Situation. 300 Franken Lohn bleiben ihnen noch.

Bea Schwager weiss aufgrund der Situation in Zürich, dass viele Sans-Papiers jetzt vor ihren Telefonen sitzen und verzweifelt auf Anrufe ihrer Arbeitgeber warten. Marianne Halle, Mitglied im Genfer Komitee für Sans-Papiers, sagt: «Viele Arbeitgeber sehen sich in der Regel nicht als Arbeitgeber. Sie fühlen keine Verantwortung gegenüber den Leuten, die sie beschäftigen, und nehmen auch die Abhängigkeit der Beschäftigten ihnen gegenüber nicht wahr.» Stattdessen sähen sich viele als Wohltäter und sagten sich: «Besser, ich beschäftige jemanden für ein paar Franken, als dass er gar keine Arbeit hat, und wenn ich keine Arbeit mehr gebe, dann helfen sicher andere aus.»

Für den Staat einspringen

Bea Schwager weiss: «Wenn ein Arbeitgeber einen Papierlosen nicht mehr anruft, bedeutet das nicht, dass er ihn entlassen hat, aber er sieht gar nicht, wie nachteilig und existenziell belastend diese Unverbindlichkeit sein kann.» Viele würden ihre früheren Jobs wohl wieder zurückbekommen, mit Ausnahme von jenen in der Gastronomie, wo es wirklich düster aussehe.

Marianne Halle betont wiederum: Bei Leuten, die Sans-Papiers beschäftigen, würde sie nie pauschal von «schlechten Menschen» sprechen, auch wenn sich die Arbeitgeber auch während der Corona-Krise eine Weiterbeschäftigung wohl leisten könnten, handle es sich in der Regel doch um Mittelstands-, aber auch sehr begüterte Familien. Oft bestünden veritable Notlagen, «weil der Staat gerade in der Kinderbetreuung oder der Pflege von älteren, gebrechlichen Personen die Nachfrage nicht befriedigen kann oder will», so Halle.

Der Genfer Regierungsrat Thierry Apothéloz (SP) hat die Nahrungsmittelabgabe der Privatorganisation Caravane de Solidarité am letzten Samstag besucht. «Es ist bedauerlich, dass die Papierlosen in der Schweiz kein Recht auf Sozialhilfe haben, wo sie doch zur Prosperität des Landes beitragen», hielt er in der RTS-Politsendung «Infrarouge» fest. Das Ausmass der Misere erstaune ihn aber nicht, so der ehemalige Sozialarbeiter.



Studie: Zu viert in zwei Zimmern

532 Bedürftige haben Vertreter der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen und der Genfer Universitätsspitäler am 2. Mai vor dem Eishockeystadion Les Vernets für eine Sozial- und Gesundheitsstudie befragen können. Dies entsprach rund einem Viertel aller Anwesenden. 75 Prozent der Befragten waren Frauen. Bei 52 Prozent handelte es sich um Papierlose, 28 Prozent besassen eine gültige Aufenthaltsbewilligung. Über ihre Wohnsituation schreiben die Studienleiter: «Im Durchschnitt leben vier Personen in einer Zweizimmerwohnung, die grosse Mehrheit kann sich im Fall einer Corona-Infektion nicht isolieren.» Rein mathematisch entfielen auf ein Zimmer 2,54 Personen. Aufgrund der Existenz positiver Corona-Tests bei den Befragten kam die Studie zum Schluss, dass sich von den Teilnehmern dreimal mehr Menschen mit dem Virus infizierten als im Genfer Durchschnitt. Nur 40 Prozent der Befragten hatten eine Krankenkasse, wobei die Genfer Universitätsspitäler bei Krankheiten und Unfällen auch Nichtversicherte kostenlos behandeln. (phr)
(https://www.derbund.ch/wenn-der-job-weg-ist-stehen-sie-vor-dem-nichts-438862659392)


+++PORTUGAL
Flüchtlingslager: Portugal nimmt 500 Minderjährige aus Griechenland auf
Tausende unbegleitete Minderjährige leben in griechischen Migrantenlagern. 1.600 von ihnen sollen in andere EU-Länder gebracht werden. Portugal will nun einige aufnehmen.
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2020-05/fluechtlingslager-griechenland-portugal-aufnahme-minderjaehrige


+++UNGARN
Europäischer Gerichtshof: Ungarn verstößt mit Containerlager für Asylbewerber gegen EU-Recht
Der Europäische Gerichtshof stuft die Bedingungen im Lager Röszke als Haft ein. Damit verstößt Ungarn gegen EU-Recht.
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2020-05/europaeischer-gerichtshof-ungarn-fluechtlingsunterkuenfte-containerlager-eu-recht
-> https://www.spiegel.de/politik/ausland/eugh-stuft-ungarische-transitzonen-fuer-asylbewerber-als-haft-ein-a-7de3ee65-95f8-48e6-928e-e271bde8ae13
-> https://www.zdf.de/nachrichten/politik/eugh-ungarn-transitlager-asylbewerber-haft-100.html
-> https://www.nzz.ch/international/migration-unterbringung-in-lager-roeszke-laut-eugh-rechtswidrig-ld.1556570
-> https://www.neues-deutschland.de/artikel/1136685.ungarn-und-die-fluechtlinge-fuer-den-eugh-ist-unterbringung-von-asylbewerbern-in-transitzone-in-ungarn-haft.html
-> https://taz.de/Gesellschaft/!p4611/


+++JENISCHE/SINTI/ROMA
Provisorische Durchgangsplätze für Jenische und Sinti in Bern
An der Berner Wölflistrasse stellt die Stadt Bern Fahrenden wiederum 20 Standplätze zur Verfügung. Die Hygienemassnahmen müssten eingehalten werden, so die Stadt.
https://www.derbund.ch/provisorische-durchgangsplaetze-fuer-jenische-und-sinti-in-bern-490360960294
-> https://www.bernerzeitung.ch/provisorische-durchgangsplaetze-fuer-jenische-und-sinti-in-bern-173447825209
-> https://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/durchgangsplaetze-fuer-jenische-und-sinti-im-sommer-2020


+++GASSE
Bei Corona alle gleich?!
Die vom Gemeinderat getroffenen Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie scheinen nicht alle Menschen gleich zu treffen.
#stayathome, doch wo geht mensch hin, wenn er/sie kein Zuhause hat?
Wie geht der Gemeinderat mit Menschen um, deren Wohnzimmer im öffentlichen Raum ist?
Wieso werden Menschen am Bahnhof gebüsst, während an anderen Orten zusammensitzen oder zusammen arbeiten kein Problem scheint?
https://mailchi.mp/792451aba8d8/grundrechte-in-gefahr-rassisten-bei-der-kapo-corona-trifft-nicht-alle-gleich?fbclid=IwAR02UWfWBGFzHdd-pK7C3obX_V8fLK094FDk16S0p6OnSXIU6wgcMLxJIIY


+++DEMO/AKTION/REPRESSION
«Wasserwerfer sind der falsche Weg»
Erneut haben Gegner der Corona-Massnahmen für Samstag zu einer Kundgebung aufgerufen. Die Polizei will mit einem grösseren Aufgebot, aber mit der nötigen Verhältnismässigkeit vorgehen.
https://www.20min.ch/story/wasserwerfer-sind-der-falsche-weg-124073678920


Offener Brief an den Regierungs- und Gemeinderat
Versammlungs- und Meinungsäusserungsfreiheit durchsetzen
Die Demokratischen Juristinnen und Juristen Bern (djb) begrüssen die getroffenen Massnahmen des Bundes, des Kantons und der Stadt Bern, angesichts der Corona-Pandemie Zusammenkünfte von Per¬sonen zu regulieren und damit die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.
https://www.djs-jds.ch/de/be-2/aktuell-be


Demos angekündigt – Toleranz schwindet
Gegner der Corona-Massnahmen wollen wieder auf die Strasse. In Bern hat die Polizei genug von freundlichen Gesprächen. Wie sieht es in anderen Städten aus?
https://www.derbund.ch/berner-polizei-ruestet-sich-fuer-demo-samstag-870135291605
-> https://www.telebaern.tv/telebaern-news/polizei-vergroessert-aufgebot-fuer-lockdown-demonstration-137874021


Bern: Veranstaltungsverbot gilt weiterhin
Für den Samstag wird erneut zu einer Demonstration in Bern aufgerufen. Dies trotz weiterhin bestehendem Veranstaltungs- und Demonstrationsverbot. Zur Durchsetzung der gesundheitspolizeilichen Vorgaben des Bundes wird die Kantonspolizei Bern in Absprache mit der Stadt Bern ihr Aufgebot aufgrund der bisher gemachten Erfahrungen im Vergleich zu den Vorwochen noch einmal vergrössern.
https://www.police.be.ch/de/start/themen/news/medienmitteilungen.html?newsID=ae997ff1-af8e-4005-8a48-ec3cb9afcfed
-> https://www.bernerzeitung.ch/polizei-stockt-aufgebot-auf-und-erinnert-an-corona-massnahmen-533312277512
-> https://www.derbund.ch/ticker-corona-kanton-bern-594319178143
-> https://www.20min.ch/story/polizei-vergroessert-wegen-demo-ihr-aufgebot-935549267463
-> https://www.bielertagblatt.ch/nachrichten/kanton-bern/veranstaltungsverbot-gilt-weiterhin
-> https://www.nzz.ch/schweiz/corona-demonstrationen-berner-polizei-will-haerter-vorgehen-ld.1556571
-> https://www.srf.ch/news/regional/bern-freiburg-wallis/wieder-corona-demo-in-bern-grossaufgebot-der-polizei-wartet-auf-demonstranten
-> https://www.nau.ch/news/schweiz/berner-polizei-warnt-lockdown-gegner-vor-corona-demos-65708025


Trotz Verbot sind weitere Demos angekündigt – nun steigt der Druck auf die Politik
Klimaaktivistinnen kündigen für Freitag eine Strassenaktion in der Berner City an. Der Druck auf die Politik steigt, Mini-Demos wieder zu ermöglichen. Sorgenfalten bereitet dem Berner Sicherheitsdirektor aber derzeit eine ganz andere Gruppierung.
https://www.watson.ch/schweiz/coronavirus/244141392-trotz-coronavirus-klimajugend-plant-demonstration-in-bern
-> https://www.nzz.ch/schweiz/corona-demonstrationen-berner-polizei-will-haerter-vorgehen-ld.1556571


Für die Wahrung von Grundrechten!
SEIEN WIR KREATIV! BEHARRLICH! – FÜR DIE WAHRUNG VON GRUNDRECHTEN
Wenn Wahlkampfmodus und Krisenmodus aufeinandertreffen, verliert Reto Nause offensichtlich jegliches rechtsstaatliche Verständnis von Grundrechten der Meinungsäusserungs- und Versammlungsfreiheit: „Le roi, c’est moi!“ – und der Rest vom Gemeinderat schweigt. Diese Entwicklung ist aus Sicht der AL Bern alarmierend. Neben einem klaren Bekenntnis vom Gesamtgemeinderat zur Wahrung von Grundrechten auch in ausserordentlichen Zeiten braucht es auch Protest.
https://mailchi.mp/792451aba8d8/grundrechte-in-gefahr-rassisten-bei-der-kapo-corona-trifft-nicht-alle-gleich


ZH:
Verwirrung um Demos in Zürich Stadt erlaubt Demos wieder – da schreitet der Kanton ein
Die Stadt Zürich ist der Überzeugung, dass Demonstrationen wieder bewilligt werden können. Der Kanton widerspricht umgehend: Versammlungen seien «absolut verboten».
https://www.tagesanzeiger.ch/stadt-demos-wieder-erlaubt-kanton-falsch-993804679015
-> https://www.toponline.ch/news/zuerich/detail/news/stadt-zuerich-wollte-demonstrationen-zulassen-kanton-pfeift-die-stadt-zurueck-00134319/
-> https://www.nau.ch/news/schweiz/coronavirus-live-experte-warnt-die-usa-vor-einem-dunklen-winter-65707506
-> https://www.blick.ch/news/schweiz/aktuelle-news-zum-coronavirus-ticker-zum-sars-aehnlichen-virus-aus-china-id15715896.html
-> https://www.zh.ch/internet/de/aktuell/news/medienmitteilungen/2020/richtigstellung–versammlungsverbot-gilt-im-oeffentlichen-raum-a.html
-> https://www.stadt-zuerich.ch/pd/de/index/das_departement/medien/medienmitteilung/2020/mai/200514a.html


+++KNAST
Justizvollzugsanstalt Lenzburg lockert Schutzmassnahmen – Schweiz Aktuell
In der Justizvollzugsanstalt Lenzburg gibt es bis jetzt keine Corona-Infizierte – auch wegen der strengen Massnahmen. Diese werden nun ein Stück weit gelockert.
https://www.srf.ch/play/tv/schweiz-aktuell/video/schweiz-aktuell-vom-14-05-2020-1900?id=685c473c-640a-411a-810b-35b42f6e267a


+++BIG BROTHER
Contact Tracing im Kanton Bern – Ist das nicht übertrieben, Frau Nartey?
Die Kantone sind dazu übergegangen, mit Contact Tracing die Ansteckung zu unterbrechen. Grundrechte kommen unter Druck.
https://www.srf.ch/news/regional/bern-freiburg-wallis/contact-tracing-im-kanton-bern-ist-das-nicht-uebertrieben-frau-nartey


Sind die Kantone auf eine zweite Welle vorbereitet? – 10vor10
Die Schweiz ist zurück im Contact-Tracing Modus: Infizierte werden isoliert, ihre Kontakte müssen in Quarantäne. Täglich müssen diese Personen kontaktiert werden. Nun hat Basel hat eine App entwickelt, die den Ablauf vereinfacht.
https://www.srf.ch/play/tv/10vor10/video/10vor10-vom-14-05-2020?id=da54a7d9-6f33-4347-a30e-df1362bb882c


Contact-Tracing-App: Es geht nur, wenn alle mitmachen
Eine Contact-Tracing-App könnte mithelfen, die Verbreitung des Coronavirus zu stoppen. Die politisch und ethisch erforderliche Freiwilligkeit der Nutzung führt jedoch zu einem Dilemma. Ist es an der Zeit, über finanzielle Anreize zu reden?
https://www.nzz.ch/meinung/contact-tracing-app-es-geht-nur-wenn-alle-mitmachen-ld.1556427


Corona-App: Gesundheit oder Datenschutz?
Gesundheitsminister Alain Berset ist sich sicher: Die Schweizer Contact-Tracing-App wird im Kampf gegen das Coronavirus matchentscheidend sein. Die Lancierung verzögert sich allerdings bis in den Sommer. Setzt das Parlament damit die Gesundheit der Bevölkerung aufs Spiel? Und wie werden unsere Daten geschützt? Alle Antworten heute live im «TalkTäglich».
https://www.telezueri.ch/talktaeglich/corona-app-gesundheit-oder-datenschutz-137809485


EU-Rahmenbedingungen für eine Tracing-App – Tagesschau
Die nationalen Gesundheitsbehörden sollten die Kontrolle haben. Die Tracing-App soll unter anderem freiwillig sein und die Daten dezentral gespeichert werden.
https://www.srf.ch/play/tv/tagesschau/video/tagesschau-vom-14-05-2020-hauptausgabe?id=e7c93c8e-7276-41bd-ac4e-4e00e6aa1cb3


+++POLICE BE
Bundesgerichtsentscheid zum Polizeigesetz vom 10. Februar 2019: Polizeigesetz tritt am 1. Juni 2020 vollständig in Kraft
Am 29. April 2020 hat das Bundesgericht die Beschwerde gegen das Polizeigesetz vom 10. Februar 2019 in den für die Polizei wesentlichen Punkten klar abgewiesen. Der Regierungsrat hat die vom Bundesgericht für verfassungskonform erklärten Bestimmungen nun per 1. Juni 2020 für anwendbar erklärt. Die übrigen Bestimmungen des neuen Polizeigesetzes hatte der Regierungsrat bereits am 1. Januar 2020 in Kraft gesetzt. Eine zusätzliche Anpassung des Gesetzes ist nicht nötig.
https://www.be.ch/portal/de/index/mediencenter/medienmitteilungen.meldungNeu.mm.html/portal/de/meldungen/mm/2020/05/20200513_1347_polizeigesetz_trittam1juni2020vollstaendiginkraft
-> https://www.derbund.ch/berner-polizeigesetz-tritt-in-kraft-775730425378
-> https://www.bernerzeitung.ch/das-berner-polizeigesetz-tritt-in-kraft-371647460067


Rassisten bei der Polizei
Vorletzte Woche gestand der Regierungsrat, aufgrund einer Interpellation von AL und Grünen, ein, dass es zwei (wirklich nur zwei?!) Polizist*innen gegeben habe, welche sich in den sozialen Medien rassistisch äusserten, oder aber Beiträge/Seiten von Rechtsextremist*innen geliked haben.
„Es seien Massnahmen ergriffen und die fehlbaren Personen in die Schranken gewiesen worden. Die Kantonspolizei dulde keinen religiösen, rechten oder linken Extremismus. Es sei aber auch so, dass diese Fälle nicht strafrechtlich relevant seien, und deshalb die beiden Polizisten ihren Job behalten können.“
https://mailchi.mp/792451aba8d8/grundrechte-in-gefahr-rassisten-bei-der-kapo-corona-trifft-nicht-alle-gleich


+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
Coronavirus: Darum erhalten Verschwörungs-Theorien derart Aufwind
Mitten während den Lockerungs-Schritten kommt es zu mehreren Demos. Warum jetzt? Und wieso erhalten Verschwörungstheorien zum Coronavirus derart viel Aufwind?
https://www.nau.ch/coronavirus-darum-erhalten-verschworungs-theorien-derart-aufwind-65706291


Bloggerin und Model Silvia Meier-Jauch in Angst: «Ich werde von Corona-Ignoranten bedrängt!»
Verschwörungsideologen und Impfgegner bombardieren die Zürcher Bloggerin Silvia Meier-Jauch mit Nachrichten. Das Diskutieren hat sie aufgegeben.
https://www.blick.ch/news/schweiz/zuerich/bloggerin-und-model-silvia-meier-jauch-in-angst-ich-werde-von-corona-ignoranten-bedraengt-id15889690.html


Umstrittene Doku «Plandemic»: Verschwörungstheoretiker feiern ihre neue Heldin, während Youtube und Co. gegen Desinformation vorgehen
Ein angebliches Enthüllungsvideo zum Coronavirus wird millionenfach auf Youtube angesehen – und dann gelöscht. Der Fall zeigt, wie wichtig der Kampf gegen die Infodemie ist. Die Social-Media-Plattformen setzen deshalb vermehrt Faktenchecker ein.
https://www.nzz.ch/technologie/plandemic-doku-verschwoerungstheoretiker-feiern-ihre-neue-heldin-ld.1556360


Covidioten: Die Pandemie der Infantilität
Wenn naturwissenschaftliche Realität auf eine verweichlichte und ignorante Gesellschaft trifft. Ein Kommentar
https://www.heise.de/tp/features/Covidioten-Die-Pandemie-der-Infantilitaet-4721153.html


Antisemiten kapern Corona-Proteste
Ein Leipziger Rechtsextremist sendet täglich Mythen über das Coronavirus ins Netz – und wittert eine jüdische Verschwörung. Für seine Videos wirbt auch die AfD.
https://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2020/05/14/antisemiten-kapern-corona-proteste_29718



derbund.ch 14.05.2020

Das sind die Köpfe hinter den Corona-Protesten

Ein Radiomoderator, ein Sänger, ein Koch, ein Theatermann und ein Arzt heizen die deutschen Corona-Proteste an. Sie sind nicht auf Debatte aus, sondern auf Umsturz.

Dominique Eigenmann aus Berlin

Das Virus ist harmlos. Falls es überhaupt existiert. Die Regierung schützt die Bürger nicht, sondern schafft deren Freiheit ab. Der Lockdown dient ihr dazu, die Macht zu ergreifen, als Teil einer Verschwörung zu einer neuen Weltordnung. Masken- und Impfzwang leiten eine Ära der Sklaverei und totalen Überwachung ein.

So schrill klingt nicht alles, was an Demonstrationen gegen die deutsche Corona-Politik derzeit gesagt wird. Aber vieles. In Stuttgart fanden vor einer Woche 10’000 Menschen zusammen. Die Polizei schätzte folgende Zusammensetzung: ein Drittel Bürger, die sich um ihre Existenz und Zukunft sorgen, ein Drittel Verschwörungstheoretiker, Esoteriker und Impfgegner, ein Drittel Rechts- und Linksextreme. Das gilt jedoch allenfalls für Stuttgart. Bei vielen kleineren Demos sind die militanten Staatsgegner oft unter sich.

Dass derart unterschiedliche Gruppen in einer «Querfront» Seite an Seite protestieren, ist aussergewöhnlich. Zentral gesteuert wird dabei wenig. Dennoch gibt es Mobilisierer und Anheizer. Der Radiomoderator Ken Jebsen, der Koch Attila Hildmann, der Sänger Xavier Naidoo, der Theatermann Anselm Lenz und der Arzt Bodo Schiffmann gehören zu ihnen. Sie kapern die politische Debatte auch für eigene Zwecke.

Ihre natürliche Bühne haben die «Corona-Rebellen» eigentlich in den sozialen Medien. Dass sie nun auch auf der Strasse protestieren, ist neu und ungewöhnlich. Noch ist ihr «Widerstand» vor allem verbal. Bereits wurde aber auch zu Notwehr oder Selbstjustiz aufgerufen. Es kam zu ersten gewalttätigen Übergriffen.

Ken Jebsen, Radiomoderator

Als Starredner trat in Stuttgart zuletzt Ken Jebsen auf. Der 53-Jährige wurde als Radiomoderator bekannt. 2011 wurde er wegen antisemitischer Äusserungen von der Berliner Landesanstalt der ARD entlassen. Seither sendet er mit einem eigenen Radio im Internet. Sein Kanal Ken FM fungiert jetzt quasi als offizieller Medienpartner der Corona-Proteste. Seit Jahren besteht Jebsens Geschäftsmodell aus alternativen Wahrheiten und Verschwörungserzählungen. Meist hetzt er gegen die USA und «Zionisten», gegen Medien und Eliten. In der Vergangenheit trat er oft mit dem einst linksextremen Jürgen Elsässer auf, der seit 2010 das rechtsradikale «Compact»-Magazin herausgibt.

Vor einer Woche veröffentlichte Jebsen ein halbstündiges Video mit dem Titel «Gates kapert Deutschland», das seither mehr als drei Millionen Mal aufgerufen wurde. Der Philanthrop und Impfaktivist Bill Gates, so behauptet Jebsen, habe mit seinen Spenden die Weltgesundheitsorganisation und die deutsche Regierung gekauft und dazu gebracht, eine Hygiene-Diktatur einzurichten. Eine globale Impfpflicht samt Chipzwang sei sein Ziel, um Geld zu scheffeln und die Weltherrschaft zu übernehmen. Der Milliardär habe derzeit mehr Macht als «seinerzeit Roosevelt, Churchill, Hitler und Stalin zusammen».

Jebsen appelliert an Impfgegner, aber ebenso an Kapitalismuskritiker von links und rechts. Zugleich bedient er alte antisemitische Ressentiments gegen den angeblichen «Juden-Kapitalismus». Wie andere «Rebellen» beruft sich Jebsen auf das «Widerstandsrecht» im Grundgesetz, um gegen die «illegitime Regierung» vorzugehen. Vor der Berliner Demo am 1. Mai wurde auf seiner Plattform kaum verhüllt zu Gewalt gegen ein TV-Team der satirischen «heute-show» aufgerufen, das die Demonstranten lächerlich zu machen suche. Die ZDF-Mitarbeiter wurden prompt mit Eisenstangen angegriffen. Die Täter kämen aus linksextremen Kreisen, glaubt die Polizei.

Die Schmähreden haben dem Youtube-Unternehmer und -Prediger Jebsen in den vergangenen Wochen 150’000 neue Abonnenten verschafft. Mit Ken FM erreicht er nun fast eine halbe Million Menschen, direkt und ungefiltert.

Attila Hildmann, Koch

Noch ein Stück militanter als Jebsen tritt der 39-jährige Attila Hildmann auf. Der Berliner wurde als veganer Koch bekannt, wegen seiner Bücher, seiner TV-Auftritte und einer Snackbar. Politik war bisher nicht so sein Ding, Waffen, mit denen er auf den sozialen Medien posierte, eher. Die Pandemie verwandelte Hildmann innert Wochen in einen radikalen Umstürzler. Als der Porschefahrer vor kurzem zu einer Spontandemo vor dem Reichstag aufrief, strömten 400 Fans herbei.

Hildmann nennt Gates einen «Kinderficker», der mit Angela Merkel «Eugenikpläne» umsetze. Der renommierte Virologe und Merkel-Berater Christian Drosten sei der «Goebbels von Gates», die Maske das «neue Hakenkreuz». Vor einigen Tagen kündigte Hildmann an, er gehe jetzt in den Untergrund, um gegen das «Regime» zu kämpfen. Er sei auch bereit, dafür «Kopfschüsse zu kassieren». Geheimdienste und Tempelritter verfolgten ihn, auch von Chemtrails, Aliens und Monster-Erweckungsritualen war die Rede. Dennoch macht er seinen Fans Hoffnung: «Bald bin ich Staatschef!»

Aus der Menge, die der Koch vor dem Reichstag zusammengetrommelt hatte, wurde ein ARD-Team mit Fusstritten attackiert. Ein Glatzköpfiger wurde verhaftet.

Xavier Naidoo, Sänger

Der Popsänger Xavier Naidoo ist der bekannteste Unterstützer der Bewegung, quasi ihr Paradiesvogel. Der 49-Jährige hat seit 1998 Millionen von Platten verkauft. 2006 steuerte er mit seinen Songs zur Fussball-WM den Soundtrack zum legendären «Sommermärchen» bei. Bis März war er Juror bei der RTL-Show «Deutschland sucht den Superstar», wurde aber nach rassistischen Äusserungen entlassen.

Naidoo verrührt seit Jahren Antisemitismus, Homophobie und Rassismus zu apokalyptischen Verschwörungstheorien. 2014 nahm er mit Jebsen an Querfront-Demonstrationen gegen die westliche Russlandpolitik teil. Er nennt rechtsextreme Reichsbürger Freunde und die «Fridays for Future»-Klimademos eine «satanisch-jüdische Weltverschwörung».

Das Coronavirus sei nur ein Vorwand, um freie Menschen zu versklaven. Im Hintergrund, so schluchzte er kürzlich in einem Video, laufe längst eine Verschwörung von Eliten, die Kinder entführten und in unterirdischen Zentren folterten und töteten. Die sogenannte QAnon-Theorie ist bei Verschwörungsanhängern weltweit sehr beliebt. Der Attentäter, der im Februar in Hanau neun ausländisch wirkende Menschen erschoss, war ein Jünger. Auch Naidoo ruft zum Widerstand auf. Auf Youtube sagte er gerade: «Niemand wird sich impfen lassen. Da wird es Mord und Totschlag geben, bevor das passiert.»

Anselm Lenz, Theatermann

Der frühere Theatermacher und Journalist Anselm Lenz kommt von der anderen Seite der Querfront, von links aussen. Aus Sicht des 40-Jährigen regiert in Deutschland derzeit ein «Notstandsregime», verbreitet «Terror» und setzt ohne Not die Freiheitsrechte ausser Kraft. Gleichzeitig führe die Pandemie zum ersehnten Zusammenbruch des globalisierten Kapitalismus. Lenz hat Ende März zu den ersten Berliner Demos am Rosa-Luxemburg-Platz aufgerufen.

Er gründete die «Kommunikationsstelle Demokratischer Widerstand», die eine Strassenzeitung herausgibt und zu Tausenden unter die Leute bringt. Seit Wochen verteilt Lenz auch Ausgaben des Grundgesetzes, das «verraten» worden sei. Auch er beruft sich auf das in Artikel 20 verbriefte «Widerstandsrecht» gegen Kräfte, die die gültige Verfassungsordnung beseitigen wollten.

Beobachter vermuten, dass Lenz im Schatten der legendären Volksbühne, von deren revolutionärer Strahlkraft er profitieren wolle, lediglich eine neue Bühne für seinen Radical-Chic suche. Nachdem sich sein letztes Kunstprojekt, das die «Karriereverweigerung» propagierte, totgelaufen hätte, verweigere er sich nun dem politischen System, indem er es untergrabe. «Früher tat er als Kulturbetriebsselbstvermarkter so, als sei er politischer Aktivist. Heute ist er beim Gegenteil angekommen», schrieb die linke TAZ: «Er wäre gern Teil einer von ihm imaginierten Volksbühne und macht sich zum nützlichen Idioten der Rechtsradikalen, die seine Demonstration besuchen.»

Bodo Schiffmann, Arzt

Der Schwindel-Spezialist Bodo Schiffmann aus dem badischen Sinsheim ist einer der wenigen Ärzte, dem die Rebellen vertrauen – ihr «Gegenexperte» sozusagen. Der 52-Jährige hält das Coronavirus für ähnlich harmlos wie die Grippe. Gefährlich sei die «Massenpanik», die es ausgelöst habe. Schiffmann nennt den Lockdown unnötig und die Schutzerlasse «Ermächtigungsgesetze». Er bestreitet, dass es in Italien eine echte Krise gegeben habe, spricht aber gleichzeitig von «Euthanasie» an über 80-jährigen Covid-19-Patienten in Frankreich.

Mit einer Psychologin und einem Anwalt hat er eine neue Partei gegründet, die ihr Programm im Namen trägt: «Widerstand 2020». Man habe bereits mehr als 100’000 Sympathisanten. Die Partei strebt «wahre Demokratie» an und will dafür den Bundestag durch ein 700-köpfiges Notparlament von Laien ersetzen.

Wie Lenz war Schiffmann schon Gast auf Jebsens Ken FM, was ihn weiter bekannt machte. Sein Videokanal, auf dem er früher vor einigen Hundert Zuschauern Schwindeltherapien erörterte, hat innert sechs Wochen 150’000 Abonnenten gewonnen.

Wie die Kommentare zeigen, hören ihm auch Impfgegner gern zu. Der wichtigste Mobilisator der Impfdissidenten ist allerdings Hans Tolzin. Tolzin gehörte lange Zeit der Moon-Sekte an und bekennt sich zur «Germanischen Neuen Medizin» eines antisemitischen «Wunderheilers». Auf seinem Onlineportal «Impfkritik» ruft er seine Anhänger zu Protesten in Stuttgart auf. Er hat einen Preis von 100’000 Euro ausgelobt für jeden, der ihm beweisen kann, dass das Virus existiert.
(https://www.derbund.ch/das-sind-die-koepfe-hinter-den-corona-protesten-576041090016)



Trotz der Lockerungen mehren sich die Proteste gegen die »Coronaverschwörung«
Lachnummer 2020
Verschwörungstheoretiker, Impfgegner, Nazis und andere »besorgte Bürger« veranstalten »Coronaproteste« und sogenannte Hygienedemonstrationen. Ob die Dynamik für die Etablierung einer Partei ausreicht, ist fraglich.
https://jungle.world/index.php/artikel/2020/20/lachnummer-2020


+++HISTORY
Vor 40 Jahren: Züri brännt!
Am Abend des 30. Mais 1980 versammelten sich mehrere Hundert Jugendliche vor dem Zürcher Opernhaus, um gegen die Kulturpolitik der Stadt Zürich zu protestieren. Kurz zuvor hatte die Stadtregierung rund 60 Millionen Franken für die Sanierung des Opernhauses bewilligt. Die Forderungen der Jugend nach alternativen Angeboten und einem autonomen Jugendzentrum lehnten die Stadtoberen jedoch ab. Im Verlauf der Demonstration, zu der sich am späteren Abend Besucher*innen eines Bob-Marley-Konzerts gesellten, schlug der Protest in gewaltsame Zusammenstösse um: Die Demonstrierenden warfen Bretter, Farbbeutel und Eier gegen die Polizei, diese antwortete mit dem Einsatz von Gummischrot und Tränengas. Bis in die Morgenstunden hinein kam es sodann rund ums Bellevue zu Randalen.
https://rabe.ch/2020/05/14/vor-40-jahren-zueri-braennt/


Der Spitzel und die Chaoten
Mit dem Opernhauskrawall nehmen in der Stadt Zürich die Jugendunruhen von 1980 ihren Lauf. Auf eine von Zerstörungswut geprägte Protestnacht am Eröffnungstag der Juni-Festwochen folgt ein langer, heisser Sommer. Aus unterschiedlichen Perspektiven berichten drei Beteiligte der vordesten Front.
https://www.srf.ch/play/tv/dok/video/der-spitzel-und-die-chaoten?id=f54ae7d0-5ef7-4752-916b-fb3473154250