Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel
+++BERN
Regierungsratsantwort auf Interpellation SP: Wie plant der
Regierungsrat, die Situation von geflüchteten Frauen im Asylbereich zu
verbessern?
https://www.gr.be.ch/gr/de/index/geschaefte/geschaefte/suche/geschaeft.gid-1e7abb228ee14baa8f4a0e714dbd02da.html
+++GENF
Wer stand in Genf für einen Sack Reis und etwas Pasta stundenlang
Schlange? Unispital und MSF veröffentlichen die Ergebnisse ihrer
Erhebung
Die Bilder von Tausenden Personen, die vor dem Genfer Eishockeystadion
auf ein Nahrungspaket warteten, haben viele aufgeschreckt. Nun zeigt
sich: Sie weisen eine weit überdurchschnittliche Infektionsrate auf.
https://www.nzz.ch/schweiz/coronakrise-umfrage-zeigt-wer-in-genf-fuer-essen-schlange-stand-ld.1556048?mktcid=smsh&mktcval=OS%20Share%20Hub
+++SCHWEIZ
23 Minderjährige aus griechischen Lagern kurz vor der Einreise in die Schweiz
Nach monatelangen Verhandlungen wird die Schweiz bald zwei Dutzend
unbegleitete minderjährige Migranten aus Lagern auf den griechischen
Inseln übernehmen. Sie könnten bereits Ende Woche eingeflogen werden.
https://www.luzernerzeitung.ch/news-service/inland-schweiz/schweiz-bereitet-einreise-von-minderjaehrigen-aus-griechischem-fluechtlingslager-vor-ld.1219462
«Als Frau im Asylzentrum ist es der Horror» — Warum Frauen im Schweizer Asylsystem nicht sicher sind
Geflüchtete werden in Gedanken oft mit Männern gleichgesetzt. Darüber,
was es bedeutet, einem Asylsystem ausgeliefert zu sein, das nicht für
Frauen gemacht ist.
https://www.babanews.ch/als-frau-im-asylzentrum-ist-es-der-horror-warum-frauen-im-schweizer-asylsystem-nicht-sicher-sind
+++DEUTSCHLAND
Corona in Flüchtlingsunterkünften: „Die Leute haben Angst“
„Durchseuchung wird in Kauf genommen“: Pro Asyl, Landesflüchtlingsräte
und Seebrücke-Bewegung fordern Auflösung der Flüchtlingsunterkünfte.
https://taz.de/Corona-in-Fluechtlingsunterkuenften/!5684568/
-> https://www.neues-deutschland.de/artikel/1136590.gefluechtete-und-corona-alibihandlungen-in-der-asylpolitik.html
-> https://www.neues-deutschland.de/artikel/1136527.flucht-und-migration-nach-europa-moria-in-duesseldorf.html?sstr=Moria
-> https://www.jungewelt.de/artikel/378147.risikogruppe-asylsuchende-gefl%C3%BCchtete-im-abseits.html
+++BALKANROUTE
Flucht – Warum musste Madina sterben?
Schickten kroatische Grenzebamte ein Kind aus Afghanistan in den Tod?
Die Familie wurde weggesperrt, Beweismittel verschwanden. Jetzt aber
kommt der Fall vor Gericht
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/warum-musste-madina-sterben
+++GRIECHENLAND
Re: Quarantäne auf Lesbos: Das Virus und die Flüchtlinge
Die Helfer im überfüllten Flüchtlingslager Moria auf Lesbos stehen unter
enormen Druck. Trotz Ausgangsverbot versuchen Aktivisten, zehntausenden
verzweifelten Flüchtlingen in der Corona-Krise zu helfen. „Re:“
begleitet die Helfer in Deutschland und gibt Einblick in die
verzweifelte Situation des gefährlichsten Flüchtlingslagers in Europa.
https://www.arte.tv/de/videos/090637-059-A/re-quarantaene-auf-lesbos/
Die Bedingungen grenzen an Folter
Seit Beginn des Lockdowns in Griechenland am 13. März werden alle
Neuankömmlinge auf Lesbos an verschiedenen Orten im Norden der Insel,
meist direkt an ihrem Landeplatz, unter Quarantäne gestellt – einige
davon mehr als vierzig Tage lang. Unter unmenschlichen Bedingungen und
abseits der Öffentlichkeit werden sie ihrer grundlegenden Menschenrechte
beraubt.
https://mission-lifeline.de/die-bedingungen-grenzen-an-folter/
Schüsse auf Migranten: Der verrohte Kontinent
Griechische Grenzschützer haben aller Wahrscheinlichkeit nach einen
Migranten erschossen. Die Europäer haben sich ihre Empathie mit
Geflüchteten so sehr abtrainiert, dass sich daran kaum jemand stört.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/fluechtlinge-in-griechenland-der-verrohte-kontinent-a-903b7299-cf48-41c8-a9c5-929cb83d0c58?d=1589212615
+++FREIRÄUME
Luzerner Obergrund-Villa ist in einem «desolaten Zustand» – es droht der Abriss
Weil das Dach einzustürzen droht, sind die Sicherungsmassnahmen beim
Gebäude an der Obergrundstrasse 99 in Luzern zurzeit «stark
eingeschränkt». Ob die ehemalige «Bodum-Villa» vor dem Abriss bewahrt
werden kann, bleibt offen.
https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/luzern/luzerner-obergrund-villa-ist-in-einem-desolaten-zustand-es-droht-der-abriss-ld.1219608
Die bewegte Geschichte der Obergrund-Villen – von 1890 bis heute
Seit 130 Jahren stehen die beiden Stadtvillen an der Obergrundstrasse 99
und 101 in Luzern. Die letzten Jahre waren geprägt durch Neubau- und
Umbaupläne sowie Hausbesetzungen.
https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/luzern/die-bewegte-geschichte-der-obergrund-villen-von-1890-bis-heute-ld.1219550
+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Von Partys, Wasserwerfern und Verhältnismässigkeit
Für wen gelten welche Regeln im Lockdown? Wer darf nah zusammenstehen,
wer nicht? Und vor allem: Für wen gibt es welche Konsequenzen? Ein
Besuch bei einer Aktion des Klimastreiks Bern zeigt:
Verhältnismässigkeit ist ein weiter Begriff.
https://daslamm.ch/von-partys-wasserwerfern-und-verhaeltnismaessigkeit/
+++KNAST
Leicht weniger Inhaftierte in Schweizer Gefängnissen
Ende Januar waren in der Schweiz 6906 Personen inhaftiert. Das sind
knapp ein Prozent weniger Insassen in Schweizer Haftanstalten als am
Stichtag ein Jahr zuvor.
https://www.tagblatt.ch/news-service/inland-schweiz/leicht-weniger-inhaftierte-in-schweizer-gefaengnissen-ld.1219412
Knapp 7000 Menschen sitzen in der Schweiz im Gefängnis
Am 31. Januar 2020 waren in der Schweiz 6906 Personen inhaftiert, knapp
ein Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Davon waren 401 oder 5,8 Prozent
Frauen. Von den 7390 Haftplätzen in den insgesamt hundert
Justizvollzugseinrichtungen waren 93,5 Prozent belegt.
https://www.tagblatt.ch/newsticker/schweiz/knapp-7000-menschen-sitzen-in-der-schweiz-im-gefangnis-ld.1219443
+++BIG BROTHER
Geheimdienstgilde außer Kontrolle: Der Club de Berne
Offiziell gilt der Club de Berne als Zusammenschluss der europäischen
Geheimdienste. Neue Dokumente zeigen, dass auch US-Dienste mitmischen
und dass die Geheimdienstgilde mittlerweile eine eigene operative
Plattform samt personenbezogener Datenbank führt – ohne demokratische
Kontrolle.
https://www.cilip.de/2020/05/08/geheimdienstgilde-ausser-kontrolle-der-club-de-berne/
Corona-Apps und Big Data: Amnesty warnt vorm Schlafwandeln in die Überwachung
Die Menschenrechtsorganisation sieht den Boom technischer Lösungen im
Kampf gegen Covid-19 als riskant für die Privatheit und
Diskriminierungsfreiheit an.
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Corona-Apps-und-Big-Data-Ammesty-warnt-vorm-Schlafwandeln-in-die-Ueberwachung-4718679.html
Signal: Wie man den verschlüsselten Messenger noch sicherer macht
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist zwar gut, aber längst nicht alles, um Konversationen effektiv zu schützen
https://www.derstandard.at/story/2000117221176/signal-wie-man-den-verschluesselten-messenger-noch-sicherer-macht
+++ANTIRA
antira-Wochenschau: Feuer und Steine gegen Geflüchtete, drohender Faschoputsch in Brasilien, Befreiung und Zorn am 8. Mai
https://antira.org/2020/05/11/antira-wochenschau-feuer-und-steine-gegen-gefluechtete-drohender-faschoputsch-in-brasilien-befreiung-und-zorn-am-8-mai/
+++RECHTSPOPULISMUS
AfD-Spendenaffäre: Neue Spur zu Milliardär Conle
In der Parteispendenaffäre um AfD-Politikerin Weidel liegen der
Staatsanwaltschaft Konstanz jetzt wichtige Dokumente aus der Schweiz
vor. Nach Informationen von Report Mainz und „Spiegel“ ist ihr Inhalt
brisant.
https://www.tagesschau.de/investigativ/report-mainz/afd-spenden-127.html
-> https://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-spendenaffaere-neue-spur-zu-milliardaer-conle-a-6b7fe350-faac-4270-9ffe-5ee185f7af56
-> https://www.swr.de/report/presse/afd-spendenaffaere-um-alice-weidel-kontounterlagen-aus-der-schweiz-neue-spur-zu-milliardaer-conle/-/id=1197424/did=25280598/nid=1197424/vjydu8/index.html
-> https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-05/alice-weidel-afd-spendenaffaere-dokumente-bankauskuenfte-schweiz
+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
bernerzeitung.ch 11.05.2020
Demo gegen den Lockdown: Auch Rechtsradikale zog es nach Bern
Die Polizei liess am Samstag 500 Lockdown-Gegner stundenlang
protestieren. Nun zeigt sich: Es waren auch Rechtsradikale darunter.
Benjamin Bitoun
Mehrmals schon stellte Berns Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP) klar:
Das Versammlungsverbot, das der Bundesrat aufgrund der Corona-Pandemie
ausgesprochen hat, gelte absolut. Es werde deshalb von der Berner
Kantonspolizei rigoros durchgesetzt. Das Verbot ist epidemiologisch
motiviert, der Grund dahinter ein simpler: Je mehr Leute in
Pandemiezeiten zusammenstehen, desto grösser das Übertragungsrisiko.
Nur scheint das Wort «rigoros» je nach Anlass eine etwas andere
Bedeutung zu besitzen. Beispiele dafür: Am 1. Mai löste die
Kantonspolizei aufgrund der Covid-Verordnung selbst Kundgebungen von
Kleinstgruppen konsequent auf. Und selbst maskentragende Klimaaktivisten
wurden zügig weggewiesen, als sie während der Sondersession auf dem
Bernexpo-Gelände protestierten. Am vergangenen Samstag hingegen liess
die Kantonspolizei rund 500 Gegnerinnen und Gegner des Lockdowns
stundenlang protestieren, bevor sie die Kundgebung auflöste. Setzt die
Polizei das Versammlungsverbot demnach abhängig von Anlass und
Protestierenden unterschiedlich streng durch?
«Die Polizei hat auch am Samstag versucht, so konsequent wie möglich
vorzugehen», sagt der Berner Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP). Doch
dass die Beamten je nach Art der Kundgebung anders reagieren, streitet
er nicht ab. «Das Verhalten der Polizisten richtet sich letztlich immer
nach dem der Demonstranten», sagt er. Und zu welchen Mitteln gegriffen
würde, darüber entscheide erst der Einsatzleiter vor Ort.
Die Lockdown-Gegner hätten sich am Samstag friedlich, aber renitent
verhalten. Unter ihnen hätten sich zudem alte Menschen, solche mit
Behinderungen und Säuglinge befunden. «Eine solche Kundgebung kann man
aus Gründen der Verhältnismässigkeit nicht mit polizeilichen
Zwangsmitteln auflösen.» Mit anderen Worten ausgedrückt: Die
Heterogenität der Lockdown-Gegner scheint die Polizei der Mittel zu
berauben, das Versammlungsverbot – wie vom Gemeinderat gefordert –
rigoros durchzusetzen.
Nicht ganz, wehrt sich Reto Nause. «Auch wenn das Vorgehen seine Zeit
brauchte: Die Kundgebung wurde aufgelöst.» Zudem seien Wegweisungen und
Anzeigen ausgesprochen worden. «Normalerweise zeigt dies eine Wirkung
und führt zu einer gewissen Verhaltensänderung», so der Stadtberner
Sicherheitsdirektor.
Unzufrieden mit der unterschiedlichen Vorgehensweise der Polizei und dem
Einsatz vom vergangenen Samstag ist die Stadtberner SP. «Uns ist
wichtig, dass alle gleich behandelt werden», sagt Edith Siegenthaler,
Co-Präsidentin der SP Stadt Bern. «Es kann nicht sein, dass man einige
Kundgebungen während Stunden gewähren lässt und andere sofort auflöst.»
SP fordert Lockerung des Demo-Verbots
Siegenthaler betont: «Für uns ist völlig klar, dass man wegen der
gesundheitlichen Risiken solche Versammlungen vom Samstag im Moment
konsequent auflösen muss.» Ebenso klar sei aber, dass das
Kundgebungsverbot weit gehe und nicht alle in der Lage seien, ihren
Protest in die sozialen Netzwerke zu verlagern.
In einem Brief, der dieser Zeitung vorliegt, fordert die Stadtberner SP
den Gemeinderat deshalb auf, sich für die Lockerung des strengen
Versammlungsverbots einzusetzen. «Wir sind der festen Überzeugung, dass
der Moment gekommen ist, politische Meinungsäusserungen im öffentlichen
Raum im Rahmen der Covid-2-Verordnung und unter Einhaltung der
beschränkten Personenzahl zuzulassen», heisst es in dem Schreiben.
Insbesondere sollten Kleinkundgebungen bis 5 Personen unter
Berücksichtung der Abstands- und Hygieneregeln schnellstmöglich wieder
zugelassen werden, so eine der Forderungen.
Rechtsradikale liefen mit
Wie bei Kundgebungen im In- und Ausland zeigte sich auch in Bern: Es ist
eine äusserst heterogene Gruppierung, die durch die Ablehnung der
Corona-Politik des Bundes zusammenfand. Besorgte Bürgerinnen und Bürger,
denen die bundesrätlichen Anordnungen zu weit gehen, stehen dabei
Schulter und Schulter mit radikalen Impfgegnern, mit 5G-Kritikern, mit
Verschwörungstheoretikern, welche an die grosse
Bill-Gates-Weltverschwörung glauben – und mit Rechtsradikalen. Wie ein
Bild dieser Zeitung zeigt, schreckte ein Teilnehmer der Demonstration
nicht einmal davor zurück, den Hitlergruss zu zeigen.
Wie Recherchen dieser Zeitung zeigten, lief auch Ignaz Bearth in Bern
mit. Der 36-jährige St. Galler war jahrelang in der Neonazi-Szene aktiv,
gehörte der Partei National Orientierter Schweizer (Pnos) an und war
Mitbegründer des Schweizer Ablegers der rassistischen und
rechtspopulistischen Organisation Pegida, kurz für Patriotische Europäer
gegen die Islamisierung des Abendlandes.
Auf der Plattform Youtube ist Bearth live zu sehen, wie er durch Berns
Gassen schlendert und die Demonstrierenden lobt für ihren Einsatz im
Kampf gegen die «gezielte Instrumentalisierung des linken, tiefen
Staates, für die Ausweitung der Macht und Umsetzung ihrer diktatorischen
Ambitionen», wie er sagt. Das Video wurde bereits über 11’000-mal
angeklickt.
Dass Bearth gerade in der rechten Szene in Deutschland bestens bekannt
ist, zeigt sich nicht zuletzt an den Hunderten, teils rassistischen,
Kommentaren und Grüssen, die ihm das Video einbrachte – Kommentare, die
viele der Demonstranten vom Samstag erschrecken dürften.
(https://www.bernerzeitung.ch/auch-rechtsradikale-zog-es-nach-bern-280134916476)
—
Brief der SP Stadt Bern an den Gemeinderat: Kundgebungsrecht coronakonform wiederherstellen
http://www.spbern.ch/index.php?id=4580&no_cache=1&tx_t3extblog_blogsystem%5Bpost%5D=3207&tx_t3extblog_blogsystem%5Bday%5D=11&tx_t3extblog_blogsystem%5Bmonth%5D=05&tx_t3extblog_blogsystem%5Byear%5D=2020&tx_t3extblog_blogsystem%5Baction%5D=show&cHash=78209b96dd8ae83c305331d83626699b
Sie drehen wieder durch
Im Strom der «Corona-Rebellen» bewegen sich auch Rechtsextreme und
Antisemiten. Zurückhaltend bei Kundgebungen, grobschlächtig im Internet.
https://www.tachles.ch/artikel/news/sie-drehen-wieder-durch
Die Zürcher Stadtpolizei stellt einen Einsatzleiter in den Senkel – doch verantwortlich ist die politische Führung
Die Stadtpolizei hat eingeräumt, dass sie die Lockdown-Demo vom Samstag
zu lange toleriert habe. Unter Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart (gp.)
agiert die Polizei im Umgang mit Protest wenig souverän.
https://www.nzz.ch/zuerich/httpseditnzzcharticles1556036editcomponentdoc-1e81tcl2u1-ld.1556030
Die Covid-Verordnung des Bundesrats wird in der Stadt Zürich weiter konsequent durchgesetzt
Die Handlungsrichtlinien des Kommandanten der Stadtpolizei Zürich wurden
am Samstagnachmittag, 9. Mai 2020, auf dem Sechseläutenplatz nicht
korrekt umgesetzt.
https://www.stadt-zuerich.ch/pd/de/index/stadtpolizei_zuerich/medien/medienmitteilungen/2020/mai/die_covid-verordnungdesbundesratswirdinderstadtzuerichweiter.html
-> https://www.nzz.ch/zuerich/lockdown-demo-zuercher-stadtpolizei-raeumt-fehler-ein-ld.1556002
-> https://www.tagesanzeiger.ch/nachrichten-aus-der-region-zuerich-641616458421
-> https://www.tagesanzeiger.ch/nachrichten-aus-der-region-zuerich-641616458421
-> https://www.limmattalerzeitung.ch/limmattal/die-zuercher-stadtpolizei-uebt-selbstkritik-nach-demonstration-auf-dem-sechselaeutenplatz-137851113
-> https://www.toponline.ch/news/zuerich/detail/news/nach-demonstration-in-zuerich-stadtpolizei-gibt-fehler-zu-00134084/
-> https://www.zsz.ch/stadtpolizei-ueber-selbstkritik-wegen-corona-demonstration-511333240740
-> https://www.landbote.ch/stadtpolizei-ueber-selbstkritik-wegen-corona-demonstration-511333240740
-> https://www.watson.ch/schweiz/coronavirus/636487602-coronavirus-zuercher-stadtpolizei-uebt-selbstkritik-nach-demonstration
-> https://www.nau.ch/ort/zurich/zurcher-polizeifuhrung-kritisert-einsatzleiter-der-lockdown-demo-65705957
-> https://www.blick.ch/news/schweiz/aktuelle-news-zum-coronavirus-ticker-zum-sars-aehnlichen-virus-aus-china-id15715896.html
-> https://www.20min.ch/story/stadtpolizei-zuerich-gibt-fehler-bei-einsatz-auf-sechselaeutenplatz-zu-880894948926
—
tagesanzeiger.ch 11.05.2020
Polizeieinsatz war nicht korrekt
Der Kommandant der Stadtpolizei Zürich kritisiert den Einsatzleiter an
der Protestkundgebung vom Samstag auf dem Sechseläutenplatz – weil
dieser nicht eingegriffen hat.
Susanne Anderegg
Das kommt selten vor: Die Polizei bekennt sich öffentlich zu einem
Fehler. Der Einsatz am Samstag auf dem Sechseläutenplatz sei nicht
korrekt gewesen, teilte die Stadtpolizei Zürich am Montag mit. Sie habe
der Covid-Verordnung des Bundesrates widersprochen.
Um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, hatte der Bundesrat ein
Versammlungsverbot erlassen. Dennoch konnten am Samstagnachmittag über
100 Corona-Skeptiker zwei Stunden lang auf dem Sechseläutenplatz
demonstrieren – gegen die Massnahman des Bundesrates zur Bekämpfung des
Virus, die sie für übertrieben halten.
Die Polizei war vor Ort und schaute lange zu. Sie forderte die
Protestierenden zwar mehrmals auf, den Platz zu verlassen. Doch diese
quittierten die Aufrufe mit Pfiffen. Die Polizei unterliess es, die
Leute zu kontrollieren, formelle Wegweisungen auszusprechen oder
Personen zu verzeigen.
Einmal so, einmal anders
Beobachter wunderten sich über diesen Polizeieinsatz. Denn am 1. Mai
hatte die Stadtpolizei ganz anders agiert. Damals griff sie rigoros
durch, sobald sich irgendwo auch nur die kleinste Ansammlung von
Demonstrierenden bildete. Und nun das Gegenteil. Die Vermutung drängte
sich auf, die Kehrtwende könnte politisch motiviert sein. Hatte doch die
grüne Polizeivorsteherin Karin Rykart nach dem 1. Mai im Stadtparlament
gesagt, der Einsatz der Polizei sei «streng» und «hart an der Grenze,
aber korrekt» gewesen.
Am Montag hat der Kommandant der Stadtpolizei, Daniel Blumer, für
Klarheit gesorgt. «Er kam am Morgen und sagte: Es lief nicht gut, die
Leute vom 1. Mai und die Demonstrierenden vom Samstag wurden nicht
gleich behandelt», sagt Polizeisprecher Marco Cortesi. Blumer habe den
jüngsten Einsatz zusammen mit den verantwortlichen Leuten analysiert und
festgestellt, dass der Einsatzleiter die Situation falsch eingeschätzt
habe.
«Zum einen wurde zu spät reagiert, zum anderen wurden die Richtlinien
des Kommandanten nicht korrekt umgesetzt», heisst es dazu in der
Medienmitteilung der Stadtpolizei vom Montag. «Die Teilnehmenden der
verbotenen Veranstaltung hätten sofort aufgefordert werden müssen, die
Veranstaltung zu beenden und den Platz zu verlassen. Die Polizei hätte
Personen, die den Anweisungen, den Platz zu verlassen, nicht Folge
leisteten, kontrollieren, wegweisen und verzeigen müssen.»
Polizeisprecher Cortesi fasst den Vorfall so zusammen: «Es dauerte zu
lange, bis die Leute gingen. Es widerspricht der Anordnung des
Bundesrates, wenn 100 Personen zwei Stunden lang auf einem Platz
herumstehen. Da ist die Gefahr einer Ansteckungen gross.»
Am 1. Mai habe die Polizei korrekt gehandelt, diesmal nicht, stellt
Cortesi klar. Durch das unterschiedliche Verhalten der Einsatzkräfte sei
eine Unsicherheit entstanden, was denn nun gelte. Diese Unsicherheit
habe der Kommandant ausräumen wollen. «Es ist besser, einen Fehler
einzugestehen statt zu schweigen.»
Für die Protestierenden hat die Teilnahme an der illegalen Kundgebung
vom Samstag keine Konsequenzen. Laut Cortesi kann die Polizei weder
einzelne Teilnehmer noch die Organisatoren eruieren, weil sie keine
Personalien aufgenommen hat.
(https://www.tagesanzeiger.ch/polizeieinsatz-war-nicht-korrekt-351413500641)
—
Der Fall Urs Hans: «Abenteuerliche Thesen»: Grüne kritisieren eigenen Kantonsrat
Der grüne Zürcher Kantonsrat Urs Hans wittert einen globalen
Corona-Komplott. Die Parteispitze reagiert mit einer deutlichen
Mitteilung. Man werde «die nötigen Schritte» diskutieren.
https://www.tagesanzeiger.ch/abenteuerliche-thesen-gruene-kritisieren-eigenen-kantonsrat-653400067839
-> https://gruene-zh.ch/klare-distanzierung-von-verschwoerungstheorien
-> https://www.blick.ch/news/schweiz/bill-gates-will-menschen-zwangsimpfen-gruene-distanzieren-sich-von-kantonsrat-urs-hans-68-id15885733.html
-> https://www.nzz.ch/zuerich/urs-hans-gruene-in-zuerich-distanzieren-sich-von-ihrem-kantonsrat-ld.1555960
Demos gegen Corona-Lockdown – «Verunsicherte suchen etwas, an dem sie sich abarbeiten können»
Die belastende Situation und Angst vor dem Virus treibt viele in die Arme von Verschwörungstheoretikern, so ein Experte.
https://www.srf.ch/news/panorama/demos-gegen-corona-lockdown-verunsicherte-suchen-etwas-an-dem-sie-sich-abarbeiten-koennen
Corona-Demos: Sind wir noch eine Demokratie?
Letzten Samstag fanden in mehreren Schweizer Städten Corona-Demos statt.
Waren da alles nur Spinner – oder haben sie vielleicht sogar recht?!
Ich habe mir ihre Argumente mal etwas genauer angeschaut.
https://youtu.be/zpIZz_YMBCM
(Zwischen Grössenwahn + Paranoia – Die Sicht eines Rädelsführer)
Das demokratische Familienfest fordert heraus
Jetzt muss man von einer Volksbewegung sprechen: Über 1000 Menschen in
Bern, 400 in Zürich, 200 in Luzern, 100 in Basel und ein paar Dutzend in
St. Gallen, Thun und Kreuzlingen – ohne jede Organisation. Wer hätte
das vor zwei Wochen gedacht, als knapp 100 Leute dem Beispiel von Alec
Gagneux folgten und auf dem Bundesplatz Mahnwache hielten für die
demokratischen Grundrechte?
https://www.zeitpunkt.ch/das-demokratische-familienfest-fordert-heraus
Der Sänger Xavier Naidoo ist wegen seiner rechtsextremen Äußerungen nicht mehr überall willkommen
Dieser Weg wird ein rechter sein
Die Fernsehsender RTL und Pro Sieben wollen mit Xavier Naidoo wegen
dessen Faible für Verschwörungs-theorien nichts mehr zu tun haben. Eine
Bühne wird dem Sänger aber immer noch regelmäßig geboten. Die Stadt
Dortmund prüft die Absage eines geplanten Konzerts.
https://jungle.world/artikel/2020/19/dieser-weg-wird-ein-rechter-sein
Hygienedemo vertrieben von Antifa und Anarchist*innen / Widerstand in Berlin
Beni von der Bergpartei war von Anfang an dabei. Er erklärt Erfolg,
Geschichte und deutschlandweite Bewegung der rechtsoffenen Demos wegen
den Corona-Maßnahmen.
Kundgebung besetzt Rosa-Luxemburg-Platz vor Berliner Volksbühne zum
sechsten Mal. Verschwörungstheoretiker*innen, Neonazis, AfD u.a. werden
mit menschenfreundlichen Informationen und Satire aufgeklärt und
zerstreut.
Berlin-Mitte, 9.5.20
https://youtu.be/6IGtBO82QX4
Müllhaufen der Geschichte
Überall inszenieren sich Führer gegen die »Coronadiktatur«
https://www.jungewelt.de/artikel/378014.aufkl%C3%A4rung-statt-desinformation-m%C3%BCllhaufen-der-geschichte.html
-> https://taz.de/Verschwoerungsdemonstrationen-in-Berlin/!5681684/
-> https://taz.de/Verfassungsschuetzer-ueber-Corona-Leugner/!5684095/
-> https://taz.de/Absturz-der-FDP-in-Corona-Zeiten/!5681714/
Wie Antifeministinnen die Corona-Krise für ihre Zwecke missbrauchen
Antifeministinnen missbrauchen die Corona-Krise, um ihr überholtes
Frauenbild durchzusetzen. Den Wunsch nach Systemwechsel teilen sie mit
Leuten wie Xavier Naidoo.
https://www.fr.de/meinung/antifeministinnen-corona-krise-ihre-zwecke-missbrauchen-13752664.html
Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen Die Verschwörungstheoretiker sind eine Minderheit – aber man muss sie entlarven
Ignorieren wäre der falsche Weg. Dann würden die kruden Thesen womöglich salonfähiger. Ein Kommentar.
https://www.tagesspiegel.de/politik/demonstrationen-gegen-corona-massnahmen-die-verschwoerungstheoretiker-sind-eine-minderheit-aber-man-muss-sie-entlarven/25819414.html
Rabiat: Infokrieger
Die neuen rechten Medienmacher
Die Radio-Bremen-Reportage „Rabiat: Infokrieger – Die neuen rechten
Medienmacher“ taucht tief ein in das Internet, seine Strukturen, Daten
und Schwachstellen und ermöglicht einen einmaligen Einblick in den
digitalen Maschinenraum der neuen Rechten. Wie gut funktionieren diese
digitalen Angriffe auf die Demokratie wirklich? Und: Wie machen rechte
alternative Medienmacherinnen und -macher Stimmung in der Corona-Krise?
Nutzt oder schadet ihnen die Pandemie, die den Schulterschluss der
demokratischen Mitte befördert, die zugleich aber auch destabilisierende
Aspekte hat?
https://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/rabiat/sendung/infokrieger-100.html
Proteste gegen Corona-Maßnahmen: Einfache Erklärungen, klare Feindbilder
Bei den Protesten gegen die Corona-Maßnahmen in Deutschland kommen sehr
unterschiedliche politische Milieus zusammen. Viele Redner bieten dabei
einfache Erklärungsmuster und klare Feindbilder.
https://www.tagesschau.de/investigativ/corona-demos-105.html
-> https://www.deutschlandfunk.de/politologe-zu-anti-corona-demos-grundproblem-ist-ein.694.de.html?dram:article_id=476417
-> https://www.tagesschau.de/inland/corona-demos-reax-101.html
Kirchliche Verschwörungstheoretiker: Die Sache mit der Wahrheit
Katholische Hardliner warnen in der Coronakrise vor „hasserfüllter
technokratischer Tyrannei“ und einer Weltverschwörung. Das ist leider
mehr als ein Schrei alter Männer nach Aufmerksamkeit – es ist
gefährlich.
https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/corona-verschwoerungstheorien-in-der-katholischen-kirche-die-sache-mit-der-wahrheit-a-db491df7-af94-45ea-9d98-02a9007eb87c
Welche Verschwörungstheorien das Video „Plandemic“ über das Coronavirus verbreitet
Verschwörungstheorien über das Coronavirus grassieren nicht nur in
Deutschland. In den vergangenen Tagen ist auch im Ausland millionenfach
ein Video mit dem Titel „Plandemic“ geteilt worden. Eine umstrittene
Wissenschaftlerin äußert darin Falschinformationen über das Virus.
Youtube, Facebook und Twitter versuchen, die Verbreitung des Clips zu
stoppen.
https://www.deutschlandfunk.de/covid-19-welche-verschwoerungstheorien-das-video-plandemic.1939.de.html?drn:news_id=1129524
Schluss mit Q-uatsch: Facebook löscht QAnon-Inhalte
Wer als Verschwörungsmythiker so richtig In sein will, der posiert in sozialen Medien stolz mit QAnon-Sharepics.
Doch zumindest auf Facebook ist damit so langsam Schluss: Bereits im
April wurden von dem Unternehmen einige QAnon-Gruppen und Seiten
gelöscht, die bewusst Falschinformationen streuten – Doch soll dies erst
der Anfang gewesen sein.
https://www.mimikama.at/allgemein/schluss-mit-q-uatsch-facebook-loescht-qanon-inhalte/
Corona-Demos: Identitäre Impf-Taliban machen Stimmung
Am 14. Mai wird wieder gegen Schutzmasken, Impfungen, die neue Weltordnung und für das Recht auf Infektion demonstriert
https://www.derstandard.at/story/2000117342095/corona-demos-identitaere-impf-taliban-macht-stimmung
Die extreme Rechte protestiert in den USA gegen die Pandemiemaßnahmen
Bewaffnet in den Boogaloo
In den USA wehren sich Milizen, christliche Fundamentalisten, sogenannte
weiße Nationalisten und andere Rechtsextreme gegen die
Pandemiemaßnahmen.
https://jungle.world/artikel/2020/19/bewaffnet-den-boogaloo
+++WORLD OF CORONA
Direktorin Dagmar Jenni: «Wir müssen die Schutzkonzepte unbedingt befolgen» – Detailhandel-Verband droht Abweichlern
Bei der Wiedereröffnung werden Läden, Beizen und Co. scharf beobachtet.
Zuständig für die Kontrollen Hunderter Betriebe sind die Kantone. Der
Detailhandelsverband will selber gegen fehlerhafte Betriebe vorgehen und
fordert die Mitglieder auf, die Regeln einzuhalten.
https://www.blick.ch/news/wirtschaft/direktorin-dagmar-jenni-wir-muessen-die-schutzkonzepte-unbedingt-befolgen-detailhandel-verband-droht-abweichlern-id15884766.html
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derbund.ch 11.05.2020
Berner Clubs kämpfen ums Überleben
Berns Nachtleben liegt im Koma. Ein Massensterben der Clubs ist bislang
zwar ausgeblieben. Ohne zusätzliche Gelder vom Staat dürfte es für Berns
Ausgehlokale jedoch bald kritisch werden.
Andres Marti
Verschwitzte Menschen, die in vollen Clubs ausgelassen tanzen, flirten,
sich gehen lassen: In heutigen Zeiten ist dies eine abwegige
Vorstellung. Die Clubs waren die Ersten, die wegen des Virus schliessen
mussten. Und sie werden die Letzten sein, die wieder öffnen, wenn
überhaupt. Denn Feiern und Hygieneregeln passen nicht zusammen: Flirten
mit Hygienemaske? Tanzen mit zwei Meter Abstand in einer Wolke aus
Desinfektionsmittel?
Clubs leben von Nähe
«Zu uns kommen die Leute gerade wegen der Nähe», sagt Clubbetreiber
Diego Dahinden, Mitinhaber des Kapitel am Bollwerk. «Ein Club mit
Abstandsmarkierungen am Boden macht einfach keinen Sinn.» Für Dahinden
ist deshalb klar: «Solange die Distanzregeln eingehalten werden müssen,
wird kein Club wieder aufmachen.»
Christoph Ris vom Dachstock-Kollektiv der Reitschule sieht es ähnlich.
Ein Lokal wie den Dachstock könne man nicht mit 50 Gästen betreiben.
«Wir können unsere Fixkosten nicht mit halb leeren Samstagabenden
decken.»
An der Bar könne man die Distanzregeln vielleicht einhalten, sagt
Jacqueline Brügger, Präsidentin vom ISC-Club. «Aber welche Band oder
welcher DJ will in einem Lokal auftreten, das nur zu einem Bruchteil
gefüllt werden darf?» Am schlimmsten sei für sie aber, dass man bei der
Planung seit Monaten in der Schwebe sei. Eigentlich hätte das ISC dieses
Jahr sein 50-Jahr-Jubiläum geplant. Derzeit sei aber völlig unklar, ob
das Fest im September stattfinden könne.
Hoffen auf den Herbst
Nicht subventionierte Betriebe wie das Kapitel trifft die Pandemie am
härtesten. Zwar sind die Löhne der Angestellten durch Kurzarbeit
gedeckt, doch im Gegensatz zu Clubs wie dem Dachstock oder dem ISC muss
das Kapitel eine marktübliche Miete bezahlen. Dies macht den Grossteil
der laufenden Fixkosten aus.
Für diese Clubs hängt alles davon ab, wie lange die Menschen in der
Schweiz noch zueinander Abstand halten müssen. Wer optimistisch ist,
hofft auf eine Wiedereröffnung im Herbst. Dann, wenn für die Clubs und
Konzertlokale die Hauptsaison beginnt.
Fällt diese ins Wasser, könnte das für viele Clubs das Ende bedeuten.
Auch für das Kapitel? Dahinden antwortet mit einer Gegenfrage: «Welcher
Club hat schon eine Reserve von einem Jahr?»
Entscheidend sei letztlich – BAG-Regeln hin oder her –, ob die Leute
nach Corona überhaupt wieder Lust hätten auf volle Konzerte und Partys,
sagt Dachstock-Bookerin Kathy Flück.
Nicht alle werden überleben
Laut Max Reichen, Geschäftsführer der Berner Bar- und Clubkommission,
gibt es in Bern rund 50 Clubs, Konzertlokale und dergleichen.
Schätzungen zufolge erwirtschaften sie einen Umsatz von 160 Millionen
Franken. Rund 2500 Personen sind im Berner Nachtleben beschäftigt, die
meisten in Teilzeit.
«Die nächsten Monate werden nicht alle überleben», sagt Reichen.
Trotzdem gibt er sich insgesamt optimistisch, «sonst müsste ich
verzweifeln». In Südkorea seien die Clubs bereits wieder offen. Die
Chancen, dass in der Schweiz die Clubs noch diesen Herbst wieder öffnen,
schätzt Reichen auf 50 Prozent.
Keine Rede von den Clubs
Bis jetzt gibt es dafür jedoch kaum Anzeichen. In seiner dritten
Lockerungsetappe plant der Bund ab dem 8. Juni zwar Kinos, Theater und
Kirchen zu öffnen – alles Orte, wo der Betrieb unter Einhaltung von
Schutzkonzepten halbwegs durchführbar ist. Von Clubs ist jedoch nirgends
die Rede.
Dazu kommt die Angst vor einer zweiten Welle im Herbst, wenn sich das
Leben (und das Feiern) wieder nach drinnen verlagern wird. Es gibt nicht
wenige, die deshalb mit einer Wiedereröffnung der Clubs frühestens im
Herbst 2021 rechnen. Der Bund wird am 27. Mai über das weitere Vorgehen
bei den Lockerungen informieren.
Staat bezahlt DJ-Gage
«Ich glaube trotzdem nicht, dass in Bern die Clubs massenweise eingehen
werden», sagt Nachtleben-Vertreter Reichen. Entscheidend sind für ihn
zwei Fragen: erstens, wie lange der Bund bereit ist, die Clubs zu
entschädigen. Hier habe der Staat vieles richtig gemacht. Dass der
Kanton Bern etwa bereit ist, auch Veranstaltungen und Betriebe mit DJs
zu entschädigen, war laut Reichen vor ein paar Jahren noch «undenkbar».
Für die Entschädigungen haben Bund und Kanton rund 20 Millionen Franken
zur Verfügung gestellt. Die Ausfallentschädigung deckt höchstens 80
Prozent des errechneten finanziellen Schadens und fliesst laut
Kulturdirektion nur an Betriebe mit einem «kuratierten künstlerischen
Programm».
Als zweiten Punkt nennt Reichen die «unsäglichen Mieten». Hier müssten
dringend Lösungen her. «Es kann doch nicht sein, dass die Hilfsgelder
grösstenteils in die Taschen der Vermieter fliessen», sagt Reichen. Die
Immobilienbesitzer müssten endlich eine substanzielle Reduktion
akzeptieren, fordert er.
Mehr illegale Partys?
Was macht die Zwangspause eigentlich mit den Gästen? Die Jungen würden
sich nicht ewig vom Feiern abhalten lassen, sagt Ris. «Es wird einfach
mehr illegale Partys geben.»
Im Dachstock kann man der Club-Krise gar etwas Positives abgewinnen.
Wenn nun viele Grossanlässe nicht stattfinden und grosse Namen nicht
auftreten könnten, sei es denkbar, dass dadurch das einheimische
Musikschaffen einen Schub bekomme, glaubt Yannick Dudli vom Dachstock.
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Kultur erhält 20 Millionen
Konzertlokale und Clubs mit einem «kuratierten künstlerischen Programm»
können beim Kanton einen Antrag für Entschädigungen im Sinne der
Covid-Verordnung stellen. Laut kantonaler Bildungs- und Kulturdirekton
sind bislang rund 480 Gesuche eingegangen. Für die Entschädigungen haben
Bund und Kanton rund 20 Millionen Franken zur Verfügung gestellt.
Kulturschaffende und Betriebe können Schäden geltend machen, die im
Zeitraum zwischen dem 28. Februar und 31. August 2020 aufgrund der
Absage von Veranstaltungen oder Betriebsschliessungen entstanden sind.
(ama)
(https://www.derbund.ch/berner-clubs-kaempfen-ums-ueberleben-307544143158)