Medienspiegel 8. Mai 2020

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel

+++NEUENBURG
Le pasteur Norbert Valley est définitivement acquitté
Neuchâtel – À la mi-mars, un juge de La Chaux-de-Fonds avait annulé la condamnation de l’ecclésiastique qui avait offert un gîte occasionnel à un Togolais débouté. Le Parquet a renoncé à porter l’affaire devant le Tribunal cantonal.
https://www.24heures.ch/suisse/faits-divers/pasteur-norbert-valley-definitivement-acquitte/story/19450853


+++SCHWEIZ
Coronavirus bringt “Sans-Papiers” in der Schweiz in prekäre Lage
Die Coronavirus-Pandemie verschlimmert die Situation der rund 100’000 papierlosen Migrantinnen und Migranten in der Schweiz. Im Land mit seinen hohen Lebenskosten haben es die so genannten “Sans-Papiers” nun noch schwerer.
https://www.swissinfo.ch/ger/covid-19_coronavirus-bringt–sans-papiers–in-der-schweiz-in-prekaere-lage/45741332


+++GRIECHENLAND
Griechische Grenzbeamte sollen Pakistaner erschossen haben
Die Regierung in Athen spricht von einer “türkischen Desinformationskampagne”
https://www.derstandard.at/story/2000117384511/griechische-grenzbeamte-sollen-pakistaner?ref=rss


Frontex erwartet Migrantenansturm an griechisch-türkischer Grenze
Die Europäische Grenzschutzagentur Frontex erwartet einem Medienbericht zufolge einen neuen Zustrom von Migranten an der Grenze zwischen der Türkei und Griechenland.
https://www.aargauerzeitung.ch/ausland/frontex-erwartet-migrantenansturm-an-griechisch-tuerkischer-grenze-137828236


+++MITTELMEER
Fünf Jahre unermüdlich retten
Vor fünf Jahren gründete sich SOS Méditerranée, andere Hilfsorganisationen folgten. Sie retten weiter und lassen sich nicht aufhalten.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1136457.gefluechtete-auf-dem-mittelmeer-fuenf-jahre-unermuedlich-retten.html
-> https://www.neues-deutschland.de/artikel/1136474.seenotrettung-lebensretter-leben-laenger.html


Lebensretter leben länger
Vor fünf Jahren gründeten sich Organisationen der Seenotrettung. Corona stürzt auch sie in die Krise
Mehr als 20.000 Flüchtlinge ertranken im Mittelmeer. Vor fünf Jahren gründeten sich die ersten privaten Seenotrettungsorganisationen. Ohne sie wären es noch viel mehr gewesen.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1136474.seenotrettung-lebensretter-leben-laenger.html


UN: EU-Länder verletzen im Mittelmeer das Völkerrecht
Die Zahl der Migranten, die sich aus Libyen Richtung Europa absetzen, ist rasant gestiegen. Das liegt an der Lage dort – und auch daran, dass wegen Corona kaum noch legale Wege zur Verfügung stehen.
https://www.sueddeutsche.de/politik/eu-un-voelkerrecht-fluechtlinge-migration-libyen-coronavirus-1.4901743
-> https://www.spiegel.de/politik/ausland/vereinte-nationen-eu-laender-verletzten-mit-rueckweisungen-im-mittelmeer-voelkerrecht-a-81e687fc-3ecf-42ed-b1ae-12ef58614ff5


EU-Länder verletzten laut Uno mit Rückweisungen im Mittelmeer Völkerrecht, Frontex erwartet neuen Zustrom von Migranten an die griechische Grenze – die neusten Entwicklungen in der Migrationskrise
In Griechenland leben rund 100 000 Migranten dicht gedrängt in Lagern. Besonders prekär ist die Lage auf den Inseln. Infektionen mit dem Coronavirus stellen nun eine neue Bedrohung dar – auch auf Malta.
https://www.nzz.ch/international/migrationskrise-die-neusten-entwicklungen-ld.1535949


Wileroltigen: Fahrende sorgen erneut für rote Köpfe
Obschon das Campieren laut dem Bundesrat für Fahrende und Dauercamper erlaubt ist, stösst der Bundesratsentscheid bei Schweizern, welche am Campingplatz Wileroltigen vorbeifahrenden, sauer auf. Für den „Otto Normalbürger“ ist das Campen nämlich bis am 8. Juni untersagt. Nun ärgern sich die Camper über die Sonderbehandlung.
https://www.telebaern.tv/telebaern-news/wileroltigen-fahrende-sorgen-erneut-fuer-rote-koepfe-137834711


+++FREIRÄUME
Petition gegen Räumung des Juch-Areals
Die Besetzer*innen auf dem Juch-Areal dürfen noch bis Ende Mai bleiben, dann soll dort ein Baustellen-Wendeplatz entstehen. Nun wehren sich die Betroffenen mit einer Petition gegen die geplante Räumung.
https://tsri.ch/zh/petition-gegen-raumung-des-juch-areals/


«Bodum-Villa» an der Obergrundstrasse in Luzern droht einzustürzen
Das undichte Dach des Gebäudes an der Obergrundstrasse 99 in Luzern sollte mit Blachen abgedeckt werden. Die Suva stoppte die Arbeiten aus Sicherheitsgründen.
https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/luzern/bodum-villa-an-der-obergrundstrasse-in-luzern-droht-einzustuerzen-ld.1219098
-> https://www.zentralplus.ch/dach-der-ehemaligen-luzerner-bodum-villa-droht-einzustuerzen-1792873/


+++ANTITERRORSTAAT
Wie gefährlich sind «Terrorist*innen»? Zur Tragweite eines Labels
Die geplanten Gesetzesänderungen zur Bekämpfung von Terrorismus stellen Auswüchse repressiver und feindstrafrechtlicher kriminalpolitischer Tendenzen dar, die von einer These profitieren, die selten in Frage gestellt wird. Nämlich, dass Terrorist*innen gefährlich sind. Doch was bedeutet es, in der Schweiz ein*e «Terrorist*in» zu sein? Ist der Kurzschluss zwischen dem Label und der Gefährlichkeit gerechtfertigt? Eine kritische Auseinandersetzung.
https://www.humanrights.ch/de/menschenrechte-schweiz/inneres/person/sicherheit/terrorismus-gefaehrlichkeit


+++KESB
Was darf die Kesb alles?
Beobachter-Experte Walter Noser über die häufigsten Vorwürfe gegen die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb).
https://www.beobachter.ch/familie/haufige-vorwurfe-im-check-was-darf-die-kesb-alles


+-++BIG BROTHER
Gäste sollen Telefonnummer angeben Das passiert mit den Daten, die du in der Beiz angibst
Das Schutzkonzept der Schweizer Gastronomie sieht vor, dass alle Gäste ihren Namen und die Telefonnummer angeben, wenn sie sich zu Tisch setzen. Wer hat alles Zugang zu diesen Angaben? Und wie werden sie genutzt? zentralplus hat nachgefragt.
https://www.zentralplus.ch/das-passiert-mit-den-daten-die-du-in-der-beiz-angibst-1792599/


(…) Um auch in den Restaurants das Contact Tracing zu ermöglichen, sollen von jeder Gästegruppe die Kontaktdaten einer Person erfasst werden. Diese Angaben sind freiwillig. (…)
(https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-79056.html)
-> https://www.derbund.ch/das-sagt-berset-nach-der-corona-session-907621806905
-> https://www.bernerzeitung.ch/das-sagt-berset-nach-der-corona-session-907621806905
-> https://www.srf.ch/news/schweiz/das-neueste-zur-coronakrise-es-gibt-das-recht-nicht-zur-arbeit-zurueckzukehren
-> https://www.srf.ch/news/schweiz/oeffnung-der-restaurants-das-muessen-sie-wissen
-> https://www.nau.ch/politik/bundeshaus/coronavirus-bundesrat-berset-informiert-zu-den-neuen-beschlussen-65704536
-> https://www.nau.ch/news/schweiz/coronavirus-gastronomen-nerven-sich-uber-daten-wirrwarr-65704510
-> https://www.blick.ch/news/politik/medienkonferenz-um-14-45-uhr-berset-informiert-bevor-restaurants-und-laeden-oeffnen-id15881774.html
-> Echo der Zeit: https://www.srf.ch/play/radio/popupaudioplayer?id=4fb594e4-6b5a-4070-88bd-12785b20a07c
-> https://www.nzz.ch/wirtschaft/am-11-mai-oeffnen-restaurants-wieder-ld.1554284
-> https://www.telebaern.tv/telebaern-news/ue65-und-risikogruppe-darf-sich-wieder-frei-bewegen-137834673
-> https://www.telezueri.ch/zuerinews/mehr-freiheit-fuer-restaurantbesucher-und-senioren-das-neueste-vom-bundesrat-137835262
-> https://www.telem1.ch/aktuell/hinterlegen-von-kontaktdaten-bei-restaurantbesuchen-ist-freiwillig-137834912


Datenschutz geht vor: Wer ins Café gehen will, darf nicht gezwungen werden, Name und Telefonnummer anzugeben
Beizer sollen registrieren, wer bei ihnen einen Teller Pommes frites isst oder einen Kaffee bestellt. Ursprünglich war sogar ein Zwang zur Datenangabe vorgesehen. Doch nun krebsen Bund und Branche zurück – und tun damit das einzig Richtige.
https://www.nzz.ch/schweiz/coronavirus-kein-zwang-zur-angabe-von-kontaktdaten-im-restaurant-ld.1555530



derbund.ch 08.05.2020

Daten-Hinterlegung in Restaurants soll freiwillig sein

Die Medienstelle des Eidgenössischen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass sich Lobsiger für Freiwilligkeit ausspreche, da momentan keine ausreichende gesetzliche Grundlage für ein Obligatorium vorhanden sei. Lobsiger habe gegenüber dem Bundesrat kein Vetorecht.

Er könne nicht ausschliessen, dass der Bundesrat eine solche Grundlage per Notrecht aber noch schaffen könnte, sagte Lobsiger weiter. Darüber wäre er jedoch nicht sehr glücklich. Datenschutz und Transparenz seien keine Gegensätze.

Casimir Platzer, Präsident des Dachverbandes Gastrosuisse, hatte sich in einem Gespräch mit dem Innenministerium von Bundesrat Alain Berset ebenfalls auf eine Freiwilligkeit geeinigt. Der Gast sein nicht verpflichtet, seine Kontaktdaten anzugeben.

Der Bund hatte die Datenpflicht mit dem Contact Tracing begründet, der lückenlosen Nachverfolgung von Ansteckungsketten. Was der Bund nicht bedacht hatte, war der Datenschutz.

Lobsiger zeigte sich gegenüber «Le Temps» zufrieden, wie das Contact Tracing angedacht sei, das derzeit von der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne (EPFL) entwickelt werde. «Bisher ist alles, was wir gesehen haben, akzeptabel. Das System sei dezentralisiert, wahre die Anonymität und sei freiwillig.

Die Medienstelle des Eidgenössischen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass sich Lobsiger für Freiwilligkeit ausspreche, da momentan keine ausreichende gesetzliche Grundlage für ein Obligatorium vorhanden sei. Lobsiger habe gegenüber dem Bundesrat kein Vetorecht.

Er könne nicht ausschliessen, dass der Bundesrat eine solche Grundlage per Notrecht aber noch schaffen könnte, sagte Lobsiger weiter. Darüber wäre er jedoch nicht sehr glücklich. Datenschutz und Transparenz seien keine Gegensätze.

Casimir Platzer, Präsident des Dachverbandes Gastrosuisse, hatte sich in einem Gespräch mit dem Innenministerium von Bundesrat Alain Berset ebenfalls auf eine Freiwilligkeit geeinigt. Der Gast sein nicht verpflichtet, seine Kontaktdaten anzugeben.

Der Bund hatte die Datenpflicht mit dem Contact Tracing begründet, der lückenlosen Nachverfolgung von Ansteckungsketten. Was der Bund nicht bedacht hatte, war der Datenschutz.

Lobsiger zeigte sich gegenüber «Le Temps» zufrieden, wie das Contact Tracing angedacht sei, das derzeit von der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne (EPFL) entwickelt werde. «Bisher ist alles, was wir gesehen haben, akzeptabel. Das System sei dezentralisiert, wahre die Anonymität und sei freiwillig.
(https://www.derbund.ch/roesti-fordert-notrecht-ende-112-neue-corona-faelle-360946034665)



srf.ch 08.05.2020

Abgabe von Daten beim Restaurant-Besuch soll freiwillig sein

Die Abgabe von Kontaktdaten für Gäste in Restaurants soll freiwillig sein. Der Eidgenössische Datenschutzbeauftragte, Adrian Lobsiger, sprach sich in mehreren Medien gegen einen Zwang zur Datenabgabe aus. Das Hinterlegen von Daten sei nur freiwillig möglich, sagte Lobsiger. Generelle Appelle zum Selbstschutz oder an die Solidarität seien zulässig, sofern keine Kontrollen damit verbunden seien. Gegenüber dem Bundesrat habe der Datenschutzbeauftragte jedoch kein Vetorecht. Er könne nicht ausschliessen, dass der Bundesrat eine solche Grundlage per Notrecht aber noch schaffen könnte, sagte Lobsiger weiter. Darüber wäre er jedoch nicht sehr glücklich. Datenschutz und Transparenz seien keine Gegensätze.

Casimir Platzer, Präsident des Branchenverbandes Gastrosuisse, bestätigte derweil Gespräche mit dem Innenministerium von Bundesrat Alain Berset – man habe sich am Donnerstag auf Freiwilligkeit geeinigt. Der Gäste werde gebeten, Kontaktdaten anzugeben – sie seien aber nicht verpflichtet dies zu tun, so Platzer. Das Schutzkonzept der Gastrobranche werde diesbezüglich angepasst.
(https://www.srf.ch/news//das-neueste-zur-coronakrise-angabe-von-daten-beim-restaurant-besuch-wird-nicht-zur-pflicht)



Ohne Personendaten gibts weder Kafi noch Pizza
Restaurants sollen nach der Wiedereröffnung Personendaten ihrer Gäste aufnehmen. Das wirft datenschutzrechtliche Fragen auf.
https://www.beobachter.ch/konsum/konsumentenschutz/restaurants-offnen-wieder-ohne-personendaten-gibts-weder-kafi-noch-pizza


Schweizer Staatstrojaner wird regelmässig eingesetzt
Schweizer Strafverfolgungsbehörden und NDB setzten vermehrt auch auf Telefon- und Internetüberwachung.
https://www.inside-it.ch/de/post/erstmals-staatstrojaner-und-telefon-und-internetueberwachung-20200507


Digitale Kontrolle von Beschäftigten: COVID-19 verschärft die Überwachung am Arbeitsplatz
In der Pandemie sprießen digitale Werkzeuge zur Kontrolle von Beschäftigten wie Pilze aus dem Boden. Welche Mittel bleiben uns, um dauerhafte Eingriffe in die Privatsphäre zu verhindern?
https://netzpolitik.org/2020/covid-19-verschaerft-die-ueberwachung-am-arbeitsplatz/


Tracing App: Big Brother oder nützliches Instrument?
Nach dem Lockdown beginnt die Virenjagd per Handy-App. Einige sehen darin das Mittel für die Rückkehr zum normalen Leben. Die Sicherheit sei gross. Andere dagegen haben Bedenken. Für die Rückverfolgung von Ansteckungen per App brauche es eine gesetzliche Grundlage, sagt das Parlament.
http://www.swissinfo.ch/ger/coronavirus-pandemie_tracing-app–big-brother-oder-nuetzliches-instrument-/45745708
-> https://www.watson.ch/!711245142
-> https://www.nzz.ch/technologie/was-sie-zur-contact-tracing-app-wissen-muessen-ld.1555664
-> https://www.balthasar-glaettli.ch/2020/05/08/coronaapp-teufelszeug-wundermittel/



blick.ch 08.05.2020

Polizisten sollen Infizierte aufspüren

Mit dem Abflachen der Corona-Pandemie kehrt auch der Kanton Zürich ab Montag zurück zum Contact Tracing, also zum Nachverfolgen von Ansteckungsketten. Ziel ist es, die Infektionsketten zu unterbrechen und die Epidemie weiter einzudämmen, erklärt Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (43, SVP) vor den Medien. Die Entwicklung der Infektionen sei dabei positiv. In den letzten 24 Stunden seien nur noch 9 Neuinfizierte registriert worden. Eine weitere Person ist am Coronavirus verstorben.

Auch beim Contact Tracing setzten die Behörden «auf die Eigenverantwortung der Bevölkerung», betonte Sicherheitsdirektor Mario Fehr (61, SP). Unterstützt wird die Gesundheitsdirektion durch 20 Polizeimitarbeitende. «Wir stellen uns auf eine längere Übung ein», sagte Fehr.

Mittelfristig soll eine Privatfirma die Aufgabe übernehmen. Bei Contact Tracing wird eruiert, mit wem Neuinfizierte in den vergangenen Tagen Kontakt hatten. Grundsätzlich gilt, dass Infizierte während mindestens zehn Tagen isoliert werden müssen. Für Kontaktpersonen gelte eine zehntägige Quarantäne, wie Kantonsärztin Christiane Meier ausführte. Damit sollen die Ansteckungsketten unterbrochen werden. Eingesetzt würden dafür 25 Personen – sieben Tage in der Woche.

«Wir freuen uns alle darauf, dass am Montag wieder vieles öffnet», sagte Regierungsrat Fehr. «Damit beginnt aber auch eine Zeit der Verantwortung.» Eigenlob stinke – «aber man darf sagen, dass der Kanton Zürich bisher gut durch die Krise gekommen ist», meinte Fehr.
(https://www.blick.ch/news/schweiz/aktuelle-news-zum-coronavirus-ticker-zum-sars-aehnlichen-virus-aus-china-id15715896.html)
-> https://www.tagesanzeiger.ch/coronavirus-news-kanton-zuerich-452644369922
-> https://www.srf.ch/news/regional/zuerich-schaffhausen/corona-uebersicht-zh-und-sh-fallverfolgung-der-kanton-zuerich-ist-vorbereitet
-> https://www.nzz.ch/schweiz/viele-infizierte-machen-sich-sorgen-dass-sie-andere-leute-angesteckt-haben-ld.1555449
-> https://www.limmattalerzeitung.ch/limmattal/contact-tracing-wird-ausgebaut-neue-zentrale-am-flughafen-zuerich-mit-rund-30-personen-137833287
-> https://www.telezueri.ch/zuerinews/contact-tracing-center-so-arbeiten-corona-detektive-137835199


Angst vor Zwangs-Outing per Tracking-App: Infektiös im Klub
Ein Mann in Südkorea infiziert beim Feiern mehrere Menschen mit Corona. Die fürchten nun ein Zwangs-Outing durch digitale Überwachung.
https://taz.de/Angst-vor-Zwangs-Outing-per-Tracking-App/!5681439/


Zwangsouting durch Corona
Die Schwulen-Szene in Seoul steht im Fokus einer neuen Coronawelle. Homosexuelle müssen sich dort nun doppelt fürchten: vor dem Virus und vor Diskriminierung
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1136458.corona-in-suedkorea-zwangsouting-durch-corona.html


+++GRENZWACHTKORPS
Rechtsexperten kritisieren die Bussen-Praxis der Grenzwächter
Bussen für Familienbesuche im Ausland? Juristisch ist das verschärfte Grenzregime umstritten. Jetzt wird die Politik aktiv.
https://www.derbund.ch/rechtsexperten-kritisieren-die-bussen-praxis-der-grenzwaechter-785706601668
-> https://www.srf.ch/news//umstrittene-bussen-am-zoll-ueberschreiten-grenzwaechter-ihre-grenzen
-> https://www.srf.ch/play/radio/heutemorgen/audio/ist-das-rechtens-trotz-corona-ueber-die-grenze-kostet-100-franken?id=7ce8494b-be20-49eb-825a-006490fcae1a


+++POLICE DE
„Warum kontrollieren Sie eigentlich immer nur uns Kanaken?”
Unsere Genossin Narges Nassimi ist gestern in München erst Zeugin einer aggressiven Polizeikontrolle eines migrantischen Mannes gewesen und dann selber Ziel von Polizeigewalt geworden. Die Polizisten nahmen ihre Daten auf und werfen ihr nun „rassistische Beleidigung” und „Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte” vor.
https://lowerclassmag.com/2020/05/08/warum-kontrollieren-sie-eigentlich-immer-nur-uns-kanaken/


+++RECHTSPOPULISMUS
«Jagt sie weg!» – Schwarzenbachs Initiative gegen «Überfremdung»
Am 7. Juni 1970 stimmte die Schweiz über die Initiative des Rechtspopulisten James Schwarzenbach ab, die verlangte, dass die Zahl der Ausländerinnen und Ausländer stark reduziert wird. Obwohl die Initiative abgelehnt wurde, bestimmte sie in den folgenden Jahrzehnten die Migrationspolitik der Schweiz
https://www.srf.ch/sendungen/kontext/jagt-sie-weg-schwarzenbachs-initiative-gegen-ueberfremdung


+++RECHTSEXTREMISMUS
tagesanzeiger.ch 08.05.2020

Attacke in Zürich: Wie Rechtsradikale Zoom-Meetings stürmen

Antisemiten sorgten für den Abbruch eines virtuelles Podiums mit dem Zürcher Linksaktivisten Klaus Rózsa. Es ist der erste bekannte Schweizer Fall des Phänomens «Zoombombing».

Martin Sturzenegger

Das aktuelle Versammlungsverbot zwingt Protestierende zu kreativen Lösungen. Das Naheliegende: den Diskurs von der Strasse ins Internet verlagern. Dies taten auch die Juso Kanton Zürich anlässlich des 1. Mai. Die Jungpartei lud den Zürcher Aktivisten und Fotografen Klaus Rózsa zu einem virtuellen Podiumsgespräch ein. Rózsa sollte zu gewerkschaftlichen Fragen Auskunft geben.

Am Nachmittag treffen sich die Beteiligten und Zuschauer zur Videokonferenz auf der App Zoom. Als das Gespräch nach einigen Minuten Fahrt aufnimmt, schiebt sich plötzlich eine Karikatur über den Bildschirm. Das zeigt die Videoaufzeichnung, die dem TA vorliegt. Darauf zu sehen sind Zeichnungen von jüdischen Männern. Eine antisemitische Vorstellung des jüdischen Stereotyps: grosse Nase, gieriger Blick, Kippa und langer Bart – eine Karikatur, wie sie einst in der nationalsozialistischen Zeitung «Der Stürmer» abgedruckt wurden.

Situation eskaliert

Das Gespräch verstummt. Nach einer Weile sagt Rózsa: «Oha, ich glaube, wir wurden gehackt.» Dem Moderator gelingt es den mutmasslichen Störer aus dem Chat zu entfernen. «Tut mir leid», sagt der Moderator. «Hoffen wir, dass das jetzt nicht mehr passiert.» Das Gespräch geht weiter.

Doch kurz danach läuft die virtuelle Veranstaltung komplett aus dem Ruder: Mehrere User loggen sich zeitgleich ein, anonyme Personenfenster gehen auf. Gesichter sind keine zu sehen, umso lauter schreien die Stimmen die antisemitischen Parolen: «Die Gewerkschaften sind ein jüdisches Konstrukt», «Tod den Juden» oder «Sieg heil!». Die Ohnmacht ist dem Moderator ins Gesicht geschrieben, er zieht die Reissleine. «Es sind dermassen viele Antisemiten im Chat, wir müssen das Gespräch leider abbrechen.»

Ein paar Tage später spricht Rózsa über den Vorfall. «Ich war perplex, wusste nicht, was ich sagen soll.» Nach einer Weile sei ihm klar geworden, dass die Aktion gegen seine Person gerichtet war. «Man wollte mir das Wort entziehen, weil ich Jude bin.» Seine Partnerin habe neben ihm gestanden und alles mitbekommen: «Wir waren geschockt.»

«Die rechtsextremen Hacker sind koordiniert vorgegangen. Wir hatten keine Chance, sie aus dem Call rauszuhalten», sagt Juso-Vorstandsmitglied Dario Vareni. Die Veranstaltung und der dazugehörige Link seien innerhalb der Juso beworben worden. «Gut möglich, dass der Link auf diese Weise in falsche Hände geriet», sagt Vareni. Man habe bereits einen Verdacht. «Wir werden eine Strafanzeige wegen Verstosses gegen das Rassendiskriminierungsgesetz einreichen.»

Das Phänomen hat bereits einen Namen und einen eigenen Wikipedia-Eintrag: Zoombombing. Die Videokonferenz-App Zoom gehörte zu den grossen Corona-Gewinnern. Innert Wochen schnellten die Nutzerzahlen von 10 auf 200 Millionen pro Tag hoch. Ebenso schnell landete die US-Firma aus San José (Kalifornien) am Datenschutzpranger. Vor einer angeblichen Hackeranfälligkeit wurde gewarnt. Inzwischen hat das Unternehmen bei der Sicherheit nachgebessert: Warteräume mit manuellem Einlass oder Passwortzugang sind inzwischen möglich.

Stören von Thorastunden

Doch die Gefahr des Zoombombing bleibt. Etwa wenn, wie im Fall Rózsa, der Zugangslink in falsche Hände gerät. Davon profitieren insbesondere Rechtsradikale. Im April hatten antisemitische Hacker einen Holocaust-Gedenkanlass der israelischen Botschaft in Berlin gehackt, wie Medien in Deutschland berichteten. Ähnlich wie im Fall Rózsa hatten sich die Störer in den Videochat eingeschaltet und antisemitische Bilder gezeigt. Das Gespräch musste vorübergehend unterbrochen werden. Ebenfalls in Deutschland störten Rechtsextreme Gebete und Thorastunden, die Rabbiner per Zoom abgehalten haben.

Der deutsche Bundesverband der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (Rias) zählte bis Ende April sechs ähnlich gelagerte Vorfälle. Auch in den USA oder in Grossbritannien kam es schon zu antisemitischem Zoombombing. In der Schweiz ist die Rózsa-Veranstaltung der erste bekannte Fall: «Bisher haben wir in der Schweiz bei Onlineveranstaltungen noch keine Vorfälle registriert», sagt Jonathan Kreutner, Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds (SIG).

Der SIG habe schon in einer frühen Phase den Gemeinden Tipps zum sicheren Umgang mit Onlinetools wie Zoom zur Verfügung gestellt. «Einen hundertprozentigen Schutz kann es aber in diesem Bereich nicht geben, und das sind sich alle sehr wohl bewusst», sagt Kreutner.

Mehr rechtsextreme Aktivität

Die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus (EKR) hat den Vorfall vom 1. Mai registriert: «Solche Vorfälle zeigen, dass Rechtsextreme alle Mittel nutzen, um ihre rassistischen und antisemitischen Botschaften zu verbreiten», sagt EKR-Geschäftsführerin Alma Wiecken. Fälle mit rechtsextremistischem Hintergrund hätten in der Schweiz zuletzt zugenommen, vermehrt auch im Internet.

Durch den Corona-Lockdown würden viele Veranstaltungen über Dienste wie Zoom abgehalten. Einige Veranstalter seien noch nicht ausreichend für Sicherheitsmassnahmen sensibilisiert. «Für Rechtsextreme ist es deshalb ein Leichtes, sich einzuschalten und die Meetings zu stören.» Sie empfiehlt, Störungen zu dokumentieren und möglichst viel Material aufzuzeichnen und zu sichern, so, wie es die Juso getan hatte.

Klaus Rózsa ist beunruhigt über die digitalen Möglichkeiten, die sich für Antisemiten aufgetan haben. «Störaktionen gab es schon früher.» Doch in «real life» sei die Hemmschwelle bedeutend grösser. In der Anonymität des Internets könnten solche Hassbotschaften viel einfacher geäussert werden, sagt Rózsa. «Die Gefahr war zu spüren, doch sie war nicht greifbar.»



Klaus Rózsa

Als Zweijähriger floh Rózsa mit seiner Familie in den 1960er Jahren von Ungarn in die Schweiz. Hier blieb er vier Jahrzehnte lang staatenlos, weil seine Einbürgerungsgesuche aus politischen Gründen abgelehnt wurden. Als Pressefotograf begab er sich zu den sozialen Brennpunkten der Stadt, er engagierte sich ab den 1970er Jahren in der linken Opposition und übernahm später Ämter in der Gewerkschaft. 2016 wurde seine Geschichte im Film «Staatenlos » erzählt. Der 65-Jährige lebt heute mit seiner Partnerin in Zürich Wiedikon.
(https://www.tagesanzeiger.ch/wie-rechtsradikale-zoom-meetings-stuermen-293972648146)


+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
Video über Corona-Maßnahmen – Warum Sie Ken Jebsen nicht vertrauen sollten
Der Journalist Ken Jebsen mutmaßt in einem viralen Onlinevideo über verborgene Machenschaften in der Corona-Krise. Es ist voller Fehler, Verschwörungsmythen und Ungenauigkeiten.
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/coronavirus-kenfm-jebsen-faktencheck-100.html


Corona-Verschwörungstheorien: Futter für Rechtsextreme
Seit der Pandemie haben Verschwörungstheorien Hochkonjunktur. Viele davon haben eine rechtsextreme und antisemitische Ausrichtung.
https://taz.de/Corona-Verschwoerungstheorien/!5681215/


Corona-Krise: Wie Rechtsextreme gegen Muslime und Co hetzen
Rechtsextreme politische Einstellungen und pseudomedizine Behauptungen vermischen sich im Netz vermehrt
https://www.derstandard.at/story/2000117345624/corona-krise-wie-rechtsextreme-gegen-muslime-und-co-hetzen


Blühender Unsinn
An den sogenannten «Hygiene-Demos» in Berlin werden allerlei Verschwörungstheorien vermischt. Ensteht hier eine neue politische Allianz?
https://www.derbund.ch/bluehender-unsinn-947274555161


Radikale demonstrieren gegen «Merkel-Diktatur»
In Deutschland protestieren immer mehr Menschen gegen Einschränkungen wegen des Coronavirus. Impfgegner, Verschwörungsanhänger, Links- und Rechtsextreme mischen mit.
https://www.derbund.ch/radikale-demonstrieren-gegen-merkel-diktatur-955120934851


Corona-Video im Faktencheck: Das ist dran an Ken Jebsens großer Gates-Verschwörung
Der Querfront-Aktivist Ken Jebsen ist angeblich einer großen Sache auf der Spur: Das Ehepaar Gates regiere die Welt und wolle alle Menschen mit Corona-Impfungen versklaven. Urteilen Sie selbst.
https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_87836534/tid_amp/faktencheck-das-ist-dran-an-ken-jebsens-bill-gates-verschwoerung.html


Was ist dran an der Bill-Gates-Verschwörung?
Vor allem Impfgegner arbeiten sich an dem Microsoft-Mitgründer ab
https://www.derstandard.at/story/2000117360994/was-ist-dran-an-der-bill-gates-verschwoerung


Das Verweigern der Schutzmaske ist in den USA zum politischen Symbol geworden
Auch die Bedrohung durch die Covid-19-Seuche hat die politische Polarisierung nicht aufgebrochen. Vielmehr findet der Hass auf den politischen Gegner neue Ausdrucksarten.
https://www.nzz.ch/international/corona-in-den-usa-das-verweigern-der-maske-ist-ein-bekenntnis-ld.1555514


+++WORLD OF CORONA
Coronavirus: Unterstützung für externe Kinderbetreuung, Pilotphase für Tracing-App
Nach der ausserordentlichen Session des Parlaments und wenige Tage vor dem nächsten Lockerungsschritt hat der Bundesrat an seiner Sitzung vom 8. Mai 2020 Entscheide getroffen zum weiteren Vorgehen bei der familienergänzenden Kinderbetreuung und der Corona-App (Proximity-Tracing-App) sowie bei der Lockerung der Gastronomiebetriebe und der Einreisebeschränkungen. Der Bund wird mit 65 Millionen Franken Institutionen der familienergänzenden Kinderbetreuung unterstützen, die wegen der Coronakrise Ertragsausfälle haben. Wie diese Unterstützung im Detail erfolgt, wird der Bundesrat bis am 20. Mai 2020 in einer Verordnung festlegen. Bis dann wird er auch zuhanden des Parlaments die gesetzlichen Grundlagen für die Proximity-Tracing-App verabschieden. Vorher wird die App in einer Pilotphase getestet.
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-79056.html