Medienspiegel 27. April 2020

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel

+++BERN
Regierungsratsantwort auf Interpellagion Grüne: Welche Verantwortung übernimmt der Kanton als Auftraggeber für Massenentlassungen im Asyl- und Flüchtlingsbereich
https://www.gr.be.ch/gr/de/index/geschaefte/geschaefte/suche/geschaeft.gid-fba99d6655ba410a98e720397eb50571.html


Regierungsratsantwort auf Interpellation SP-Juso-PSA: Asyl- und Flüchtlingswesen: Der Kanton lässt seine langjährigen Leistungserbringer im Regen stehen
https://www.gr.be.ch/gr/de/index/geschaefte/geschaefte/suche/geschaeft.gid-8abfdec4fd1544e69f5d1399e168e033.html


+++SCHWEIZ
Leben auf dem Abstellgleis – Echo der Zeit
Asylsuchende, die trotz abgelehntem Asylgesuch und einer Wegweisungsverfügung in der Schweiz bleiben, erhalten ein Dach über dem Kopf, medizinische Grundversorgung und 8 bis 10 Franken pro Tag. Besuch bei einer solchen Gruppe.
https://www.srf.ch/play/radio/echo-der-zeit/audio/leben-auf-dem-abstellgleis?id=683fc93f-54c7-4f4d-9e9f-a0cbbb2d16ea


+++GRIECHENLAND
Covid-19 bedroht griech. Flüchtlingslager – RaBe-Info 27.04.2020
Alle Welt redet von «social distancing» – in den griechischen Flüchtlinscamps ist das nicht einmal eine Illusion. Die Corona-Krise bedeutet für die Geflüchteten ein Ausnahmezustand auf dem Ausnahmezustand.
Das Flüchtlingslager Moria auf Lesbos beispielsweise wurde für 3000 Geflüchtete eingerichtet, mittlerweile hausen dort 20 000 Menschen. Aufgrund der inhumanen Zustände in den Lagern sind sie besonders gefährdet, sich mit dem Virus anzustecken. Abgesehen von den «herkömmlichen» Risikogruppen, wie chronisch Kranke, Ältere oder Schwangere, gehören wegen der Mangelernährung und der schlechten hygienischen Bedingungen auch viele, eigentlich gesunde, junge Leute zur Risikogruppe.
Alle gemeinsam leben sie zusammengepfercht in den Camps, die Abstand- und Hygieneregeln einzuhalten oder Menschen, die krank sind oder Krankheitssymptome aufweisen zu isolieren, ist absolut unmöglich.
https://rabe.ch/2020/04/25/covid-19-bedroht-griechische-fluechtlingslager/


Griechenland: Flüchtlingslager auf Samos nach Bränden teilweise evakuiert
Im überfüllten Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Samos hat es gebrannt. Rund 200 Menschen sind nun obdachlos.
https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-04/griechenland-samos-fluechtlingslager-brand-evakuierung
-> https://www.derstandard.at/story/2000117144195/erneut-feuer-in-camp-auf-samos?ref=rss
-> https://www.nau.ch/news/europa/erneut-feuer-in-migrantenlager-auf-griechischer-insel-samos-65699155
-> https://www.jungewelt.de/artikel/377302.griechenland-und-die-eu-feuer-in-fl%C3%BCchlingslager.html



Livestream der Erfreulichen Uni des Kulturzentrums Palace: Flüchtlingselend in der Ägäis und was man dagegen tun kann
(pd/vre) Morgen Dienstag, 20.15 Uhr, widmet sich die Erfreuliche Uni des Kulturzentums Palace der Flüchtlingskrise in der Ägäis. Aufgrund der Coronakrise wird die «Vorlesung» unter dem Titel «Humanitärer Notstand und politische Ohnmacht» mit einer Liveschaltung zur Insel Lesbos in einem Livestream auf Youtube verbreitet: https://www.youtube.com/channel/UCDBPCBykbTwxIj7_JIwv1ww
Thema des Anlasses ist die Verschärfung der Lage in den griechischen Flüchtlingscamps an der europäischen Aussengrenze. Den Geflüchteten auf der griechischen Ägäis-Insel Lesbos mangelt es beispielsweise an elementarsten Gütern wie Wasser, Obdach und medizinischer Versorgung. Lager wie jenes von Moria werfen für die Macherinnen und Macher der Erfreulichen Uni ein Schlaglicht auf die gescheiterte EU-Migrationspolitik, für die die Schweiz als Dublin-Staat mitverantwortlich ist.
Im Rahmen des Anlasses vom Dienstagabend berichten auch Vertreter von Hilfsorganisationen über die Situation und ihre Arbeit in den Flüchtlingscamps. Jonas Härter und Daniela Grüdel sind derzeit für Aid hoc auf Lesbos aktiv. Per Fernschaltung berichten sie am Dienstagabend von der Situation vor Ort. An der Diskussion nimmt die Genfer Ständerätin Lisa Mazzone von den Grünen teil. Das Gespräch wird moderiert von Kaspar Surber (Redaktor WOZ).
(https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/stgallen/stgaller-stadt-ticker-liveschaltung-aus-dem-fluechtlingscamp-livia-angehrn-kommt-zurueck-stadtparlament-tagt-in-der-sporthalle-eine-pusteblume-schildkroete-aus-dem-guebsensee-gefischt-ld.1084940)


+++EUROPA
EU-Zahlungen an libysche Küstenwache: Europas Flüchtlingspolitik am Pranger
Die EU bezahlt Libyens Küstenwache fast 100 Millionen Euro, damit sie ihr Flüchtlinge vom Leib hält. Nun wollen drei NGOs das Programm mit rechtlichen Mitteln stoppen.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/libyen-europa-und-seine-handlanger-am-pranger-a-65ff0309-5b9c-4a07-98f0-bd3a474aa03f


Migration: EU erkennt weniger Asylbewerber an
Im Jahr 2019 erkannte die EU 295.800 Asylbewerber als schutzberechtigt an, 20.400 weniger als 2018. Am häufigsten erhielten Menschen aus Syrien den Schutzstatus.
https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-04/migration-europaeische-union-asylbewerber-eurostat


+++GASSE
Was bedeutet Corona für Randständige?
In unserer neuen «Unzipped»-Reportage will Livio wissen: Was macht die Pandemie mit Menschen, die am Rand der Gesellschaft stehen? Er spricht mit dem obdachlosen Juri und der Sexarbeiterin Mia.
https://www.srf.ch/radio-srf-virus/unzipped/unzipped-was-bedeutet-corona-fuer-randstaendige


+++BIG BROTHER
UNO-Menschenrechtsbüro verlangt strikte Auflagen für Corona-Apps
Hochkommissarin Bachelet: „Notrecht darf keine Waffe werden“
https://www.derstandard.at/story/2000117143982/uno-menschenrechtsbuero-verlangt-strikte-auflagen-fuer-corona-apps?ref=rss


Coronavirus: Israels Höchstgericht verbietet Smartphone-Überwachung
Gesetzliche Grundlage fehlt – Inlandsgeheimdienst Shin Bet darf Handys von Erkrankten vorerst nicht mehr überwachen
https://www.derstandard.at/story/2000117137252/coronavirus-israels-hoechstgericht-verbietet-smartphone-ueberwachung
-> https://www.heise.de/newsticker/meldung/Corona-Tracking-Oberstes-Gericht-pfeift-israelische-Regierung-zurueck-4710410.html


Liechtenstein: Fruchtbarkeits-App gegen das Coronavirus – Rendez-vous
Wie können die Einschränkungen im Alltag gelockert werden, ohne dass die Gefahr wächst, wieder mehr Corona-Infektionen zu haben? Das Fürstentum Liechtenstein setzt auf ein Armband, das Puls und Körpertemperatur misst.
https://www.srf.ch/play/radio/rendez-vous/audio/liechtenstein-fruchtbarkeits-app-gegen-das-coronavirus?id=3c5eb9a8-b584-483c-9670-fc3721b59d2d


Deutschland vollzieht Kehrtwende bei Corona-Tracing-App
Nun setzt auch der grosse Kanton auf eine dezentrale Architektur wie die Schweiz.
https://www.inside-it.ch/de/post/deutschland-vollzieht-kehrtwende-bei-corona-tracing-app-20200427
-> https://www.nzz.ch/technologie/deutsche-contact-tracing-app-soll-kompatibel-mit-der-technologie-von-google-und-apple-sein-ld.1553751
-> https://taz.de/Datenschutz-in-Corona-Apps/!5678662/


Wie China mit Technologie das Virus bekämpft – und zugleich die Überwachung ausweitet
Willkommen in einer Welt, in der die Regierung weiss, welche Städte du besucht hat, mit wem du im Zug gereist bist – und sogar, welche Filme du dir im Kino angesehen hast.
https://www.amnesty.ch/de/laender/asien-pazifik/china/dok/2020/wie-china-mit-technologie-das-virus-bekaempft


+++POLICE BE
bernerzeitung.ch 27.04.2020

Verhandlung vor Bundesgericht: Deshalb bekämpfen 21 Parteien das neue Berner Polizeigesetz

Demoorganisatoren Kosten aufbürden, Leute wegweisen und ohne Gerichtsbeschluss überwachen: Ist das rechtens? Darüber entscheidet die oberste Instanz am Mittwoch.

Chantal Desbiolles

Das Verursacherprinzip soll auch bei gewalttätigen Demonstrationen gelten: Wer randaliert, muss einen Teil der Kosten tragen, auch die Veranstalter sollen für Schäden haften. Auf diesen Standpunkt stellte sich eine bürgerlich-mittige Mehrheit im Kantonsparlament im März 2018. Auch die Stimmberechtigten hiessen das neue Polizeigesetz im Februar 2019 gut. Zur Abstimmung kam es, nachdem links-grüne Kreise für das Referendum 12’048 Stimmen gesammelt hatten.

Den Abstimmungsentscheid wollten mehrere Organisationen und Parteien so nicht stehen lassen. Die Liste derer, die den Entscheid bis nach Lausanne ziehen, ist lang: die demokratischen Juristinnen und Juristen Bern (DJB), die SP Stadt Bern, das Grüne Bündnis Kanton Bern, die Grünen Kanton Bern, die Alternative Linke Bern, die Juso Kanton Bern, die Juso Stadt Bern, die Jungen Grünen Kanton Bern, die Unia, der Gewerkschaftsbund des Kantons Bern, die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA), der Verein für kirchliche Gassenarbeit Bern.

Auch Fahrenden-Organisationen wie der Verein Schäft Qwant, die Radgenossenschaft der Landstrasse, der Verband Sinti und Roma Schweiz und die Gesellschaft für bedrohte Völker sind unter ihnen, ebenso Humanrights.ch, Grundrechte.ch oder die kritischen Jurist*innen Fribourg/Bern. Dazu gesellen sich Andreas Geringer als Fahrenden-Vermittler des Bundes und Jurist Benjamin Stückelberger (Juso) als Private.

Insgesamt sind es 21 Beteiligte im Fall, den sich die Bundesrichter Mitte nächster Woche genauer anschauen werden.

Luzern als Beispiel

Ihr Ziel: dass mehrere Artikel aus dem neuen Polizeigesetz gestrichen werden, die der Kantonspolizei mehr Kompetenzen zubilligen. Es geht dabei nicht nur darum, dass Gemeinden Kosten auf gewalttätige Demonstranten und Organisatoren von Kundgebungen abwälzen dürfen, sondern auch um den umstrittenen Wegweisungsartikel.

Er erlaubt Polizisten, Leute mündlich während 48 Stunden eines Ortes zu verweisen, wenn sie «die öffentliche Ordnung» stören. Das gilt insbesondere bei unerlaubtem Campieren und geht an die Adresse der Fahrenden. Sie wegzuweisen, ist aber nur möglich, wenn ein Transitplatz wie in Wileroltigen vorhanden ist. Oder es geht um verdeckte Fahndungen und Observationen, bei denen die Polizei bis zu einem Monat ohne Gerichtsbeschluss verdeckt ermitteln darf.

Vor drei Jahren prüfte das Bundesgericht das Luzerner Polizeigesetz. Es hiess eine ähnliche Beschwerde gut und entschied in Bezug auf Kundgebungen: Kosten zu überwälzen, ist nicht grundsätzlich ausgeschlossen, sie müssen aber verhältnismässig verteilt werden.
(https://www.bernerzeitung.ch/deshalb-bekaempfen-21-parteien-das-neue-berner-polizeigesetz-543406415605)


+++ANTIRA
antira-Wochenschau: Ein angeklagter Premier auf Malta, fünf Polizeimorde in Frankreich, 780 Franken rassistische Lohndiskriminierung in der Schweiz
https://antira.org/2020/04/27/antira-wochenschau-ein-angeklagter-premier-auf-malta-fuenf-polizeimorde-in-frankreich-780-franken-rassistische-lohndiskriminierung-in-der-schweiz/


EKR – Auswertungsbericht 2019: Rassismusvorfälle aus der Beratungspraxis
Ein bedeutender Teil der gemeldeten Fälle rassistischer Diskriminierung fanden im öffentlichen Raum und am Arbeitsplatz statt. Die am häufigsten gemeldeten Formen rassistischer Diskriminierung waren Benachteiligungen und Beschimpfungen. Das häufigste Motiv war die Ausländerfeindlichkeit/Fremdenfeindlichkeit, gefolgt vom Rassismus gegen Schwarze und von Muslimfeindlichkeit. Erkennbar ist ausserdem eine Zunahme von Fällen mit rechtsextremem Hintergrund.
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-78901.html
-> https://www.humanrights.ch/de/menschenrechte-schweiz/inneres/rassismus/studien/auswertungsbericht-2019-rassismusvorfaelle-beratungspraxis


+++VERSCHWÖRUNGSIDEOLOGIEN
Hass auf Performance-Künstlerin: Als Microsoft einknickte
Die Performance-Künstlerin Marina Abramović wird von Rechtsradikalen als Satanistin diffamiert und bedroht. Nun wehrt sie sich öffentlich.
https://taz.de/Hass-auf-Performance-Kuenstlerin/!5678708/


Xavier Naidoo predigt nun Verschwörungstheorien im Internet
Zu Corona sagte der Sänger: „Ich weiß nicht mal, ob Viren überhaupt existieren“
https://www.derstandard.at/story/2000117133370/xavier-naidoo-predigt-nun-verschwoerungstheorien-im-internet


Grassau: Reichsbürger im Corona-Wahn
Corona schwemmt gerade einiges an Dummheiten hoch, die mir in dieser Aggressivität am Ort neu sind. Wer mal den einen oder anderen Thread z.B. auf Facebook beobachtet, wird sehen dass bei manchen Leuten momentan echt die Nerven blank liegen. Das liegt wohl zum einen an den Ausgangsbeschränkungen, zum anderen an der Angst vor Jobverlust, Krankheit oder Tod. Psychologen würden sagen, dass dieser erlebte Kontrollverlust oft massiv zu irrationalen, religiösen/esoterischen und verschwörungsideologischen Denken und Handeln führt.
https://chiemgaugemseneier.wordpress.com/2020/04/26/grassau-reichsburger-im-corona-wahn/


Verschwörungstheorien in Sachsen: Ein wilder Legenden-Mix
Wer mit etwas innerem Abstand Verschwörungstheorien liest, gewinnt in Zeiten der Corona-Krise schnell den Eindruck, dass offenbar nichts zu absurd sein kann. Es finden sich noch für die bizarrsten Legenden Anhänger – auch in Sachsen. Wie schätzen Behörden und Betroffene die Lage ein?
https://www.mdr.de/sachsen/corona-verschwoerungstherorien-populismus-100.html


Nazis, Yoga und Verschwörungen
Wir waren in Berlin bei der Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen dabei. Getroffen haben wir keine Kämpfer*innen für Freiheit, sondern Nazis, Verschwörungsideologen, durchgeknallte Politikaktivist*innen und verunsicherte Leute, die nicht in der Lage sind, sich gegen diesen xenophoben Müll zu wehren.
https://youtu.be/tj0k1TeiLIQ