Medienspiegel 16. April 2020

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+++BERN
Unterbringungssituation weiter verschärft
Personen mit einem negativen Asylentscheid müssen im Kanton Bern in Rückkehrzentren umziehen. Die Verunsicherung ist gross, das Corona-Virus verschärft die Situation zusätzlich.
https://beobachtungsstelle.ch/news/unterbringungssituation-weiter-verschaerft/



bielertagblatt.ch 16.04.2020

Geflüchtete im Schwebezustand

Die abgewiesenen tibetischen Asylsuchenden Pechu und Pasang harren seit Jahren in einer Unterkunft in Hondrich bei Spiez aus. Ohne Papiere können sie nicht zurück, dürfen hier aber weder arbeiten noch
eine Wohnung mieten. Von einem Leben ohne Selbstbestimmung.

Irena Brežná

Vor dem verschneiten Niesen in Hondrich oberhalb Spiez steht ein grosses Chalet. Die sichtbare kulturelle Vielfalt der davor herumstehenden, meist jungen Gestalten, könnte Spaziergänger zur Annahme verleiten, dass hier ein internationaler Workshop stattfindet. Doch die knapp 80 Bewohnerinnen und Bewohner des ehemaligen Hotels gehören mitnichten zur weltenbummelnden Elite. Sie sind zwar von weit angereist, doch jetzt sitzen sie fest.

«Ich fühle mich hier wie in China», sagt die Tibeterin Pasang im Gemeinschaftsraum des Asylheimes und ihre Landsfrau Pechu pflichtet ihr bei. Angesichts der fehlenden elementaren Rechte der papierlosen Freundinnen ist es durchaus verständlich, dass sie den Kanton Bern als Unrechtsstaat erleben. Als abgewiesene Asylbewerberinnen ohne Dokumente gehören sie im Schweizer Kastensystem der niedrigsten Kaste an: Sie dürfen weder arbeiten noch eine Ausbildung machen, nicht heiraten, nicht frei ihren Wohnsitz wählen und Pechu hat die Kastenzugehörigkeit an ihre Kinder vererbt.

Himalaya wie die Alpen

Beide berichten, sie hätten keinen Kontakt zu ihren in Tibet gebliebenen Familien, um diese nicht Repressionen auszusetzen. Sie hängen nicht nur zwischen den Kulturen, sondern buchstäblich über allen Bergen. Schon der Schlepper hat eine tibetisch-schweizerische Gemeinsamkeit angepriesen, woran er gut verdiente: «In der Schweiz ist es angenehm kühl wie in Tibet.» Himalaya gleich Alpen, das leuchtete sowohl Pasang wie auch Pechu ein, und das geben sie als Grund an, warum sie 2013, unabhängig voneinander, am Grenzübergang in Kreuzlingen auftauchten. Das lokale Klima ist für Bauern entscheidend, das wussten die ländlichen Analphabetinnen, lange bevor die Klimadiskussion so richtig losging.

Pasang sei zuerst nach Nepal geflüchtet, doch sie habe sich dort weiterhin bedroht gefühlt. Pechu sei in Indien als Zwischenstation drei Monate lang geblieben, die dortige Hitze habe sie krank gemacht. Nichts wie weg aus Indien, das Ziel Europa stets vor Augen. Von der schweizerischen humanitären Tradition oder der direkten Demokratie hatten sie keine Ahnung.

In sieben Jahren hat Pechu wertvolle Erfahrungen gesammelt. «Ihr habt grosse Gehirne», teilt sie mir ihre interkulturelle Erkenntnis mit. «Ihr wollt immer etwas lernen. Wir haben gelebt wie unsere Vorfahren, Tag für Tag, immer gleich.»

Nie gelernt, zu erzählen

Die Entscheidungsträger im Schweizer Migrationsamt (SEM) halten beide Fluchtgeschichten für unglaubwürdig. Ist es nicht ähnlich wie bei den Schreibenden? Ein positiver Asylentscheid wie ein karrierefördernder Literaturpreis, dafür muss die Story stimmig sein. Im Literaturbetrieb ist im Gegensatz zum Migrationsbetrieb wilde Fabulierlust erwünscht. Und misslingt das ambitiöse Werk, ist lediglich das literarische Fortkommen in Gefahr, unsere Bürgerrechte bleiben unangetastet.

Pasang sagt, in ihrem Dorf ohne Schule habe sie nie gelernt, zu erzählen. Zum ersten Mal wurde sie zu dieser seltsamen Tätigkeit von ernsten Migrationsbeamten aufgefordert, die ihr Fragen stellten: «Wie haben Sie Alkohol gebraut? Wie teuer waren Zigaretten? Wie hiessen Ihre Berge? Wie viele Kilometer waren es zum nächsten Dorf?» Pasang rechtfertigte ihr totales Versagen: «Wir brauen Alkohol in jedem Dorf auf eine andere Art, zählen keine Kilometer und leben mit den Bergen, ohne ihre Namen zu kennen und ich rauche schliesslich nicht.» Das überzeugte keinesfalls, die Beamten sahen den routinemässigen Verdacht erhärtet, dass ihre Kenntnisse des tibetischen Landlebens deshalb so dürftig seien, weil Pasang lange in einem Drittland gelebt hätte. Pechus Fall liegt gleich.

Die Empfehlung des Buddhas

Die 35-jährigen Pechu und Pasang sind ein halbes Jahrhundert zu spät nach Kreuzlingen gekommen, sie sind nicht willkommen, wie es ihre Landsleute waren, als nach der Niederschlagung des Widerstands gegen Chinas Fremdherrschaft 1963 tausende tibetische Geflüchtete in der Schweiz geradezu mit buddhistischem Mitgefühl aufgenommen wurden. Wenn die Lüge einen kleineren Schaden als die Wahrheit anrichte, solle man durchaus lügen, hat Buddha empfohlen. Und der Dalai Lama wiederholte es 2005 in Zürich-Oerlikon vor 10 000 nach Altruismus und Achtsamkeit Dürstenden aus vielen Ländern, die sich vom exilierten geistlichen und weltlichen Oberhaupt Tibets unterwiesen liessen.

Die mutmassliche politische Verfolgung von Pasang und Pechu kann ich nicht überprüfen, deshalb verzichte ich darauf, diese nachzuerzählen. Schliesslich bin ich kein flunkernder Buddha und sollte hier nur gesicherte Wahrheiten schreiben. In meinem Nebenberuf als Dolmetscherin habe ich mal nachvollziehbare, mal frisierte Fluchtgeschichten – meistens eine Mischung davon – aus dem Russischen ins Deutsche übertragen und mich gefragt, ob die im Erzählen Geübten und Talentierten, eine höhere Chance hätten, von den Migrationsbehörden als glaubhaft beurteilt zu werden.

Zudem müssten die Glückspilze ein stabiles psychisches Gleichgewicht aufweisen, um ihre Erlebnisse gefasst vorzutragen, doch nicht allzu sehr, damit es nicht als auswendig gelernt daherkommt. Wobei schwer Traumatisierte wiederum mechanisch erzählen, als betreffe sie das schmerzlich Erlebte nicht, um Abstand davon zu bewahren.

Darwins Theorie, dass die Fittesten überleben und ihre Eigenschaften an die Nachkommen weitergeben, stimmt im Migrationswesen nur bedingt: Auch die Qualität der Dolmetschenden entscheidet mit sowie Willkür und Zufälle, etwa die sich ändernden Asylkriterien.

Identität zurückgelassen

Pechu zeigt einen Brief aus Bern, auf dem fett gedruckt steht, dass sie und ihre Kinder von der «verstärkten Rückkehrhilfe profitieren» könnten. Übersetzt heisst das, sie soll sich Papiere besorgen, damit man sie endlich loswird, und als Belohnung dafür bekommt sie ein Startkapital. Warum also verharrt sie weiterhin in der unwürdigen Lage? Sie sagt, in China drohe ihr das Verschwinden im Gefängnis. Die chinesische Botschaft in Bern, wo sie sich nach eigener Aussage mit verdecktem Gesicht und flankiert von zwei Schweizerinnen hinwagte, habe es abgelehnt, ihr Dokumente auszustellen.

Die Schweiz hat weder mit China noch mit Nepal ein Rückübernahme-Abkommen. Die Ausschaffung von Menschen tibetischer Ethnie in diese Länder gilt als unzumutbar. Und nach Indien dürfen nur Geflüchtete abgeschoben werden, die dort früher legal registriert waren und es auch beweisen können.

Aber Pechu habe sich dort vorübergehend und illegal aufgehalten. Dagobert Onigkeit von der Organisation Free Swiss Tibetans erklärt, dass die Tibeter bei der Flucht ihre Identitätsausweise zurücklassen müssten, um nicht wieder nach China ausgeliefert zu werden.

Das Zermürbende an ihrer Lage sei, nicht über das eigene Leben entscheiden zu können, sagen Pechu und Pasang wie aus einem Mund. Der Heimleiter, ein aus Syrien geflüchteter Musiklehrer, bittet uns sanft, den Raum zu wechseln, und dieser läppische Umstand ist für Pechu ein erneuter Grund zur Verzweiflung – schon wieder wird sie sich ihrer Unselbstständigkeit bewusst. Sie darf nicht Gäste empfangen, wie sie es will und wie es ihrem kulturellen Ehrenkodex entspricht. Überall lauert Erniedrigung.

«Wir sind Menschen wie ihr»

Statt als Familie zu darben, von der Nothilfe von 6.50 Franken pro Person täglich, will Pechu eigenes Geld verdienen, eine Wohnung und das Wichtigste: Eine Zukunft für ihre Kinder haben. «In Tibet erlebten wir körperlichen Schmerz, wir wurden geschlagen, hier werden wir psychisch gefoltert. Was ist schlimmer? Wir sind doch Menschen wie ihr.» Eben nicht. Auch in Hondrich gibt es Hierarchien. Der Tibeter Karma, der Vater der gemeinsamen Kinder, gehört einer höheren Kaste an – er hat die N-Bewilligung. Zwar ist N der unattraktivste Buchstabe unter den Buchstaben F, B, C (siehe Zweittext unten), doch sowohl Pechu wie auch Pasang besitzen überhaupt keinen Buchstaben.

Karma und Pechu haben sich in der Schweiz kennengelernt, er hat die Vaterschaft von beiden hier geborenen Söhne anerkannt. Karma dürfte dank N in einer Gemeinschaftswohnung leben, er zieht es aber vor, bei Pechu und den Kindern zu bleiben. Da sie keine zivilrechtliche Ehe schliessen dürfen, fürchten sie, getrennt zu werden.

Dass es noch schlimmer werden kann, ist keine phobische Lebenseinstellung der Leiderprobten. Das sind die Auswirkungen der Neustrukturierung des Asyl- und Flüchtlingswesens von 2016. Die nach eidgenössischen Vorgaben scharfe Trennung zwischen aufgenommenen und rechtskräftig abgewiesenen Asylbewerbern im Kanton Bern sollte in diesem Frühjahr umgesetzt werden.

Letztere würden in drei grosse fertiggestellte Rückkehrzentren nach Biel, Aarwangen und Gampelen verlegt werden. Nur noch dort soll die Nothilfe ausbezahlt werden, doch wegen Corona, so berichtet der Migrationsdienst des Kantons Bern, wurde das Vorhaben vorläufig auf Eis gelegt. Lediglich vulnerable Personen werden umverteilt, wie ein lungenkranker Tibeter, der Hondrich verlassen musste.

Karma betrifft es nicht. Pechu und ihre Kinder würden dann wohl einem der Zentren zugeteilt. Angesichts dessen bekommt die Einzimmerbleibe in Hondrich für die vierköpfige Familie einen Wert, obwohl Pechu klagt, dass sie und Karma sich abends gemeinsam ins WC zurückziehen, um die Kinder nicht beim Einschlafen zu stören. «Das WC ist unser Wohnzimmer». Sie sagt es mit abgelöschter Miene, ohne es als humorvolle Pointe darzubieten, was ein weiterer Hinweis auf ihr mangelndes Erzähltalent ist.

Der Traum von einem Beruf

Vor Kurzem hatten Pasang und 21 andere abgewiesene Tibeter und Tibeterinnen aus dem Kanton Bern noch eine Hoffnung auf eine Aufenthaltsbewilligung gehabt, doch Anfang März wurden ihre Gesuche auf Härtefallanerkennung abgelehnt, mit dem Argument, sie würden bei der Offenlegung ihrer Identität nicht mithelfen. Pechus Wiedererwägungsgesuch wurde noch nicht behandelt. Statt in einem anonymen Zentrum ein kasernenähnliches Dasein zu fristen, ist es gestattet, bei jemandem privat unterzukommen, allerdings ohne Nothilfe. Für Pasang und ihren tibetischen Freund besteht diese Möglichkeit.

Selbstständigkeit gibt es nur in den Tagträumen, die echt schweizerisch sind. «Pechu, was für einen Beruf möchtest du haben?» Erst jetzt strahlt ihr breites Gesicht und sie lächelt gar, wenn sie die in ihre langgereifte Antwort gibt: «SBB-Zugbegleiterin.» Pechu geht aufrecht durch die Waggons «Grüessech, Grüessech» und fordert alle höflich, aber bestimmt auf, das Recht auf Zugfahren unter Beweis zu stellen. Die Rollen sind vertauscht. Nicht sie muss sich vor anderen ausweisen und scheitern. Pechu trägt eine SBB-Uniform. Sie ist eine Respektsperson.

Die Geschichte von Pechu und Karma und ihren Söhnen bekommt eine halbwegs glückliche Wendung. Eine kleine Firma, die Käsereiprodukte vertreibt, stellt Karma ein halbjähriges Praktikum in Aussicht, allerdings erst nach der überstandenen Coronazeit. Der Migrationsdienst des Kantons Bern erteilte ihm eine Arbeitserlaubnis. So könnte die Familie eine eigene Wohnung beziehen, und Karma vorübergehend für alle aufkommen. Ein fragiles Glück.

Info: Irena Brežná kam 1968 als Flüchtling aus der Tschechoslowakei in die Schweiz. Sie ist Publizistin und Schriftstellerin und lebt in Basel.
(https://www.bielertagblatt.ch/nachrichten/schweiz/gefluechtete-im-schwebezustand)


+++SCHWEIZ
Jahresbericht Schweiz 2019
Seit März 2019 ist ein neues beschleunigtes Asylverfahren in Kraft, das die unentgeltliche Beratung und Rechtsvertretung der Asylsuchenden gesetzlich verankert. Mit dem «Frauenstreik» und einer Studie über das Ausmass sexueller Gewalt an Frauen wurde eine breite Diskussion über Frauenrechte und sexuelle Gewalt angestossen. Neue Anti-Terror-Gesetze könnten massive Eingriffe in die Grundrechte zur Folge haben.
https://www.amnesty.ch/de/laender/europa-zentralasien/schweiz/dok/2020/jahresbericht-schweiz-2019


Mein Alltag während der Pandemie: 4 Fragen an Flüchtlinge
Covid-19 beeinflusst unser Leben, wie wir es nie für möglich gehalten hätten. Davon sind auch die in der Schweiz lebenden Flüchtlinge betroffen. Wir möchten einige von ihnen zu Wort kommen lassen – mit Antworten auf vier Fragen zu ihrem Alltag während der Pandemie.
https://www.unhcr.org/dach/ch-de/42243-mein-alltag-waehrend-der-pandemie-4-fragen-an-fluechtlingen.html


Country Report: Switzerland
The updated country report on Switzerland describes the functioning of the new asylum procedure which entered into force in March 2019. It documents the most recent legislative and practice-related changes in the asylum procedure, reception conditions, detention and content of international protection.
https://www.asylumineurope.org/news/15-04-2020/aida-2019-update-switzerland


+++DEUTSCHLAND
Erste Kinder verlassen Camp Moria: „Ich bin glücklich, dass sie ihn aus dieser Hölle befreien“
Nach langem Warten wurden die ersten Kinder aus den völlig überfüllten griechischen Flüchtlingscamps geholt. Am Samstag sollen 50 von ihnen in Deutschland ankommen. Sie müssen zunächst in Quarantäne.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/fluechtlinge-in-griechenland-erste-kinder-koennen-camps-verlassen-a-f2a05718-f527-4131-9ed6-9c9f3264436b


+++ÖSTERREich
Regierung will abgelehnte Flüchtlinge nach Serbien schicken
Noch unter Innenminister Herbert Kickl wurde eine Vereinbarung mit Serbien getroffen, um abgelehnte Asylwerber dorthin abzuschieben. Karl Nehammer will an dem Projekt festhalten
https://www.derstandard.at/story/2000116902861/regierung-will-abgelehnte-fluechtlinge-nach-serbien-schicken


+++GRIECHENLAND
Überfüllte Lager in der Ägäis: Athen will Flüchtlinge aufs Festland evakuieren
Aus Angst vor einem Covid-19-Ausbruch will die Regierung in Athen ältere und kranke Flüchtlinge aus den Lagern der Ägäis-Inseln rausholen. Das ist zu wenig, kritisieren Hilfsorganisationen.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/griechenland-athen-will-fluechtlinge-aufs-festland-evakuieren-a-a709cb59-d789-4adc-9183-7599167f7eed


Codename „Agnodike“: Notfallplan in Griechenland für Corona-Ausbruch in Flüchtlingslagern
Die Flüchtlinge in den griechischen Aufnahmelagern können sich kaum vor einer Corona-Infektion schützen. Ein Papier, das dem SPIEGEL vorliegt, zeigt nun, wie die Behörden für den Notfall planen.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/coronavirus-notfallplan-in-griechenland-fuer-corona-ausbruch-in-fluechtlingslagern-a-4fb409aa-8e84-476f-97db-f2daa8a3cc2b


Angst vor Corona-Ausbruch: Athen bringt Flüchtlinge aufs Festland
Die Angst vor einem Corona-Ausbruch in den überfüllten Lagern auf den griechischen Inseln ist groß. Zum Schutz der Flüchtlinge und Inselbewohner sollen nun mehr als 2000 ältere und vorerkrankte Menschen aufs Festland gebracht werden.
https://www.tagesschau.de/ausland/griechenland-fluechtlinge-243.html


+++MITTELMEER
»Wir dürfen niemanden ertrinken lassen«
Seenotrettungsaktionen durch Coronakrise und Grenzschließungen erschwert. Ein Gespräch mit David Starke
https://www.jungewelt.de/artikel/376582.gefl%C3%BCchtete-in-seenot-wir-d%C3%BCrfen-niemanden-ertrinken-lassen.html


Zahl der Flüchtlinge auf Hauptrouten im März stark gesunken
Insgesamt wurden im März etwa 4.650 Fälle registriert. 145 Menschen an Bord der Alan Kurdi sollen am Freitag an Schiff des Rotes Kreuzes übergeben werden
https://www.derstandard.at/story/2000116925859/zahl-der-fluechtlinge-auf-hauptrouten-im-maerz-stark-gesunken


Dramatische Lage auf Rettungsschiff „Alan Kurdî“ spitzt sich zu
Seit zehn Tagen wird das Rettungsschiff „Alan Kurdî“ mit 149 Schutzsuchenden an Bord vor der italienischen Küste am Anlanden gehindert. Sea-Eye meldet nun den Suizidversuch eines Schutzsuchenden an Bord des Schiffes.
https://anfdeutsch.com/aktuelles/dramatische-lage-auf-rettungsschiff-alan-kurdi-spitzt-sich-zu-18552


Flüchtlinge: Drei Migranten der „Alan Kurdi“ werden an Land gebracht
Vor Sizilien soll es zu dramatischen Szenen auf dem Rettungsschiff kommen. Drei Menschen wurden nach einem Suizidversuch geborgen. 146 müssen auf dem Schiff ausharren.
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2020-04/fluechtlinge-alan-kurdi-seenotrettung-suizidversuch-migration
-> https://www.tagesschau.de/ausland/seenotrettung-mittelmeer-107.html


+++EUROPA
EU ermahnt Mitglieder zur Einhaltung des Asylrechts, Athen will Tausende Flüchtlinge zum Festland bringen – die neusten Entwicklungen in der Migrationskrise
In Griechenland leben rund 100 000 Migranten dicht gedrängt in Lagern. Besonders prekär ist die Lage auf den Inseln. Infektionen mit dem Coronavirus stellen nun eine neue Bedrohung dar – auch auf Malta.
https://www.nzz.ch/international/migrationskrise-die-neusten-entwicklungen-ld.1535949


+++SYRIEN
Idlib: Mehr Angst vor Bomben als vor Corona
Gut drei Millionen Menschen leben im Kriegsgebiet in der syrischen Provinz Idlib. Mehr als die Hälfte von ihnen sind Flüchtlinge. Wie Idlib in der Corona-Krise zurechtkommt, schildert Hilfswerksleiter Ahmed.
https://www.srf.ch/play/radio/echo-der-zeit/audio/idlib-mehr-angst-vor-bomben-als-vor-corona?id=723e5a07-a491-4fb3-b6c5-8193f6e71630


+++GASSE
Corona: Spendenaufruf am Solidaritätstag der Glückskette – Schweiz Aktuell
Die Glückskette unterstützt Projekte für Menschen, die durch die Maschen der sozialen Netzwerke fallen – so auch die Gassenküche Schwarzer Peter des Vereins für Gassenarbeit in Basel.
https://www.srf.ch/play/tv/schweiz-aktuell/video/corona-spendenaufruf-am-solidaritaetstag-der-glueckskette?id=a618cd39-7ba9-4b06-99a6-d1130db15bae


Corona-Krise: Nationaler Solidaritätstag der Glückskette – Tagesschau
Für Menschen, die wegen des Coronavirus in Not geraten, hat die Glückskette bereits 17 Millionen Franken gesammelt. Am Solidaritätstag ruft die Glückskette noch mal zum Spenden auf.
https://www.srf.ch/play/tv/tagesschau/video/corona-krise-nationaler-solidaritaetstag-der-glueckskette?id=2d390f74-3f0e-4432-b550-b2dc152d0ed1



bernerzeitung.ch 16.04.2020

Weniger Räume, mehr Bussen: Neu konsumieren sie das Heroin auch im Container

Die aktuelle Situation verstärkt die Probleme, welche Menschen auf der Gasse sowieso schon haben. Nun haben sie bei der Anlaufstelle in Bern immerhin wieder mehr Platz für den Drogenkonsum.

Lea Stuber

Die Holzbänke vor der Heiliggeistkirche sind weg, unter dem Baldachin sind sie umzäunt. Die Botschaft: Hier ist nicht der Ort, um zu verweilen. Also sitzen die Menschen auf der breiten Treppe, die zur Heiliggeistkirche hoch führt. Wie viele Menschen in der Stadt Bern auf der Gasse unterwegs sind, keine eigene Wohnung haben oder wenn, dann nur 1 Zimmer, kein Balkon, kein Garten, weiss niemand genau. Die Kirchliche Gassenarbeit, die mit vielen dieser Menschen in Kontakt ist, schätzt etwa 400.

400 Menschen, die Tag für Tag draussen sind, in der Stadt, obwohl es doch seit vier Wochen heisst, man solle drinnen bleiben. Und nur noch die Menschen sehen, mit denen man wohnt. Bei vielen ist das die Familie.

Bei den Menschen auf der Gasse heisst Familie häufig: die anderen Menschen von der Gasse. Und weil diese Familie grösser ist als fünf Menschen, bekommen sie oft Bussen. «Massiv viele», sagt Ruedi Löffel von der Gassenarbeit. Diese Menschen haben nur den öffentlichen Raum, sie machen es nicht mit böser Absicht, sagt Löffel. «Die Regeln gelten für alle, aber nicht alle treffen sie gleich stark.»

Keine Absicherung, kein Erspartes

Seit dem Lockdown kommen nun auch Menschen zur Gassenarbeit, die vorher nicht vorbeigekommen sind. Die vorher knapp durchkamen, mit Gelegenheitsjobs, die es jetzt nicht mehr gibt, und die bewusst nicht vom Staat unterstützt werden wollen, also keine Sozialhilfe haben, obwohl sie diese vielleicht brauchen könnten. Diese Menschen haben keine Absicherung, sagt Ruedi Löffel, und auch kein Erspartes.

Wegfallende Einnahmen, zum Beispiel auch vom Betteln oder Sammeln von Depotflaschen, versucht die Gassenarbeit ein Stück weit zu kompensieren, indem sie – unterstützt von vielen Freiwilligen und dank Geld von der katholischen Kirche – neu auch gespendetes Essen verteilt.

Vor Corona hatte die Gassenarbeit ihr Büro jeden Dienstagnachmittag ausschliesslich für Frauen geöffnet, es war der Raum zum Reden und sich Austauschen, über persönliche Sorgen und Ängste. Jetzt kommen am Dienstag alle, die Gassenarbeit weiss im Moment weniger gut, wie es den Menschen geht, sagt Löffel. Was machen jetzt etwa die Frauen, die ab und zu auf den Strich gingen, um ihren Drogenkonsum zu finanzieren?

Was die Gassenarbeit weiterhin spürt: Die Menschen, gerade die mit Suchtproblemen, sind nervöser, schlechter drauf, sie täuschen einander mehr. Besonders stressig sei die Situation für Menschen mit psychischen Problemen, sagt Löffel. «Die aktuelle Extremsituation zeigt die Probleme dieser Menschen verstärkt auf.»

Abends sind mehr Leute in der Stadt unterwegs. Denn die Anlaufstelle an der Hodlerstrasse, wo täglich 180 Drogenabhängige, die sich registriert haben, zu Stoff kommen und konsumieren können, schliesst nicht mehr um zehn, sondern bereits um acht Uhr. Dass sich abends Gruppen bilden, merkt auch Silvio Flückiger, Leiter von Pinto, der Interventionsgruppe der Stadt Bern. Der Deal verlagere sich. Während früher mehr in der Aarbergergasse gedealt wurde, findet dieser jetzt verstärkt beim Bahnhof statt, sagt Flückiger. Da viele grosse Parks geschlossen sind, ziehen manche in kleineren Gruppen in Quartierparks, zum Beispiel zum Falkenplatz in der vorderen Länggasse.

Hektischer und gestresster

Wegen der Abstands- und Hygieneregeln hatte die Anlaufstelle, die von der Stiftung Contact betrieben wird, die Anzahl Plätze für den Konsum nach dem Lockdown von 22 auf 11 halbieren müssen. Wer rein wollte, musste oft anstehen. «Dieses Angebot», sagt Carl Müller, stellvertretender Geschäftsleiter von Contact, «ist an seine Grenzen gestossen.»

Zu viele seien draussen gewesen, entweder wartend in der Schlange oder konsumierend in den Strassen. Viele Leute sind hektischer, sagt Müller, und gestresster. Denn das Heroin ist knapper geworden. Die Anlaufstelle spürt auch, dass das Casa Marcello in der Aarbergergasse zu ist, neben der Anlaufstelle ein wichtiger Ort für Leute, die konsumieren. 15 bis 20 von ihnen kommen neu auch zur Anlaufstelle.

Um zu verhindern, dass die Menschen vermehrt in den Strassen dealen und konsumieren, hat die Anlaufstelle ihr Angebot nach Ostern erweitert. Seit Dienstag stehen nun wieder 24 Plätze zum Rauchen, Schnupfen und Spritzen zur Verfügung, sogar zwei mehr als vor dem Lockdown. Zusammen mit der Stadt hat Contact im Hof einen zusätzlichen Container für Injektionen und einen halb offenen Raucherraum installiert. Die Kosten teilen sich die Stadt und Contact.

Weil die Menschen den Innenhof der Anlaufstelle nicht mehr als Aufenthaltsort nützen können, bietet die Stadt im Hof direkt daneben neu Betreuung und Beratung an, sie verteilt Getränke und kleine Mahlzeiten.



29 zusätzliche Zimmer

Der Sleeper und das Passantenheim der Heilsarmee, die beiden Notschlafstellen in der Stadt Bern, bieten zusammen 70 Plätze zum Übernachten an. Um die beiden Notschlafstellen zu entlasten, stellt die Stadt Menschen ohne Wohnung 29 Einzelzimmer zur Verfügung. Aktuell sind davon sieben Zimmer belegt. Damit wolle die Stadt sicherstellen, dass diese Menschen die Möglichkeit haben, sich in Selbstisolation zu begeben und gut betreut zu werden, sagt die städtische Sozialdirektorin Franziska Teuscher (Grüne): «Obdach- und wohnungslose Menschen gehören zur Corona-Risikogruppe, und wir wollen mit dem Angebot von Einzelzimmern prophylaktisch dafür sorgen, dass eine Verbreitung von Corona unter diesen Menschen möglichst verhindert wird.» (lea)
(https://www.bernerzeitung.ch/neu-konsumieren-sie-das-heroin-auch-im-container-723560302226)


+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Während Pressekonferenz des Bundesrats: Polizei löst Demo in Bern auf
Vor dem Medienzentrum an der Bundesgasse haben sich am Donnerstagnachmittag zwei dutzend Demonstranten versammelt und die Auflösung von Asylcamps gefordert.
https://www.derbund.ch/polizei-loest-demo-auf-839928652780



Medienmitteilung 16. April 2020
Auch heute waren wir mit Transparenten, Schildern und einer Rede präsent vor dem Medienhaus in Bern. Währenddem die Medienkonferenz des Bundesrates stattfand, machten wir auf die Situation der Menschen die vom Grenz- und Asylregime betroffen sind. Unsere Forderungen bleiben die gleichen wie bei der Aktion vom 3. April (siehe weiter unten), die Situation verschlechtert sich weiterhin.

Kaum gingen die Medienschaffenden an die Konferenz, kesselte die Polizei die Anwesenden ein, führten Personenkontrollen durch und verteilten Bussen. Während der Aktion achteten die Anwesenden auf genügend Abstand untereinander und alle trugen eine Schutzmaske, gefährdet wurde also niemand. Die Massnahmen des Staates dienen also nicht nur dem Schutz der Menschen, sondern verstärken die Kontrolle und Überwachung und verunmöglichen Widerstand. Gleichzeitig wie hier striktes Versammlungsverbot gilt, werden Menschen in den Asylcamps in der Schweiz und in den Camps an den europäischen Grenzen unter miserablen hygienischen Bedingungen zusammengepfercht und jegliche Möglichkeit sich selbst zu schützen genommen.

Nur wer ein Zuhause hat kann zu Hause bleiben, nur wer fliessend Wasser hat kann sich regelmässig die Hände waschen.

#riseagainstborders
https://www.facebook.com/InfoAGB/posts/1599665703515113
https://www.facebook.com/jugendbern/posts/511290562884045
https://www.facebook.com/riseagainstborders.org/posts/120007212991690



Luzerner Villa «Gundula» ist erneut besetzt: Manuela Jost glaubt weiterhin an Einigung im Bodum-Streit
Die Gruppe «Gundula» hat erneut eine der Villen des dänischen Unternehmers Jørgen Bodum in Luzern besetzt. Trotzdem ist Baudirektorin Manuela Jost zuversichtlich, dass man bald eine Einigung mit dem Eigentümer findet.
https://www.zentralplus.ch/bodum-villa-wurde-erneut-besetzt-1774595/
-> https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/luzern/bodum-villa-in-luzern-erneut-von-der-gruppe-gundula-besetzt-stadtraetin-jost-glaubt-an-baldige-loesung-ld.1212988
-> https://www.srf.ch/news/regional/zentralschweiz/zum-wiederholten-mal-besetzt-stadt-will-villen-sanierung-nicht-erzwingen
-> Medienmitteilung: https://barrikade.info/article/3395



tagesanzeiger.ch 16.04.2020

Kundgebung in Corona-Zeiten: Linke rufen zur «Autodemo» in Zürich auf

Linksautonome wollen am Samstag für Flüchtlinge demonstrieren – mit einem Autokorso. Der sei allerdings illegal, sagt Sicherheitsdirektor Mario Fehr.

Martin Huber

«Autodemo Zürich: Safety for all refugees!» lautet der Aufruf, mit dem Linksautonome in sozialen Medien für eine Demonstration am kommenden Samstag um 14 Uhr vor dem Kino Abaton an der Heinrichstrasse mobilisieren. «Dekoriert eure Autos mit Transparenten, Fahnen, Plakaten!», heisst es im Aufruf.

«Wir fordern Sicherheit für alle Geflüchteten, sei es in der Schweiz, auf den griechischen Inseln oder sonst wo auf der Welt!» Die Corona-Krise zeige wieder einmal «die krassen Abgründe eines Systems, welches Menschen nach Race, Klasse und Gender hierarchisiert, unterdrückt und den Profit über alles stellt». Deshalb gehe man auch während der Corona-Krise auf die Strassen.

Versammlungsverbot umgehen

Dass ausgerechnet linksautonome Kreise im rot-grünen Zürich zu einer motorisierten Kundgebung aufrufen, wirkt auf den ersten Blick überraschend. Immerhin haben sie sich bisher eher als Öko- denn als Autofreunde zu erkennen gegeben. Doch dahinter steckt offenbar Kalkül: Mit einer Autodemo könnten das wegen der Covid-19-Pandemie geltende Versammlungsverbot und die Zwei-Meter-Abstandsregel umgangen werden.

Dass man wegen der Corona-Gefahr auf diese Art von Kundgebung ausweicht, wird im Aufruf denn auch angedeutet: «Uns ist es wichtig, dass wir die Schutzmassnahmen gegen das Coronavirus einhalten. Kommt daher mit maximal fünf Personen pro Auto, bleibt in den Autos drin und bildet Gruppen mit Menschen, mit denen ihr sowieso schon in Kontakt seid.»

Doch laut Sicherheitsdirektor Mario Fehr (SP) geht die Rechnung der Autonomen nicht auf. «Es handelt sich um einen Aufruf zu einer Veranstaltung mit mehr als fünf Personen, und laut Covid-Verordnung sind solche Veranstaltungen derzeit verboten», erklärt Fehr. Die geplante Autodemo sei deshalb nicht zulässig, die Teilnehmenden müssten gebüsst werden.

Stadtpolizei: «Sind vorbereitet»

Bei der Stadtpolizei nimmt man den Aufruf zur Autodemo ernst. Ein Bewilligungsgesuch sei bisher nicht eingetroffen, sagt Sprecher Marc Surber: «Wir beobachten die Entwicklung und werden uns entsprechend vorbereiten». Ob die Stadtpolizei den unbewilligten Autokorso ziehen lassen oder aufhalten wird, wollte Surber nicht verraten. «Das werden wir nicht über die Medien kommunizieren.»

Auch für den 1. Mai in Zürich kursieren derzeit Aufrufe von ganz links – trotz des Entscheids von Gewerkschaftsbund und 1.-Mai-Komitee, das Fest auf dem Kasernenareal und den Umzug durch die Innenstadt wegen der Corona-Krise abzusagen. «Lasst uns gemeinsam den revolutionären 1. Mai organisieren!», schreibt die Revolutionäre Jugend Zürich auf Facebook. «Uns ist klar, dass wir uns den Umständen anpassen müssen, um uns und andere zu schützen. Lasst uns also neue Formen finden, um unseren Protest trotzdem auf die Strasse zu tragen. Lasst uns Formen finden, die verordnete Individualisierung zu sprengen und kollektiv (aber trotzdem sicher) für eine andere Welt zu kämpfen.»

Man habe Kenntnis von diesen Aufrufen, sagt Stadtpolizei-Sprecher Surber. Die Stadtpolizei werde auch hier die Lage analysieren und «sich entsprechend vorbereiten».
(https://www.tagesanzeiger.ch/linke-rufen-zur-autodemo-in-zuerich-auf-749983468958)
-> Demoaufruf: https://barrikade.info/article/3379


+++BIG BROTHER
Das grosse sozial-digitale Experiment
Contact-Tracing-Apps sollen im Kampf gegen das Coronavirus eine wichtige Rolle spielen. Schweizer Anbieter haben bereits Lösungen entwickelt – nun preschen Google und Apple vor. Hält die digitale Epidemie-bekämpfung, was sie verspricht?
https://www.republik.ch/2020/04/16/das-grosse-sozial-digitale-experiment


Der Markt steht Kopf: Corona bringt Erzrivalen zusammen
Apple und Google kämpfen neuerdings nicht mehr nur um Handynutzer, sondern auch gegen dass Virus – und das Seite an Seite. Politiker jubeln, Experten sind vorsichtig optimistisch.
https://www.tagesanzeiger.ch/der-anti-corona-plan-der-erzrivalen-427561690329


FIfF-Aktivisten: Nutzen von Corona-Warn-Apps bleibt unklar
Corona-Warn-Apps werden heiß debattiert. Kritiker warnen, dass deren Nutzen unklar sei – und man Grundrechtseinschränkungen befürchten müsse.
https://www.heise.de/amp/meldung/FIfF-Aktivisten-Nutzen-von-Corona-Warn-Apps-bleibt-unklar-4702370.html


Polizeizugriffe auf Eurodac
Seit dem 20. Juli 2015 können Polizeibehörden zur „Verhütung, Aufdeckung oder Untersuchung terroristischer oder sonstiger schwerer Straftaten“ auf Eurodac, die europäische Datenbank mit Fingerabdrücken von Asylsuchenden, zugreifen, wenn zuvor ein Datenabgleich mit nationalen Datenbanken, dem Prüm-Netzwerk und dem Visa-Informationssystem erfolglos war. Europol nutzt die Möglichkeit seit 2017 über eine Schnittstelle der niederländischen Polizei. Bis Ende 2019 wurde Eurodac 1.840mal von Polizeien abgefragt.[1] Der Kreis der zugriffsberechtigten Länder ist zwar deutlich gewachsen, weil immer mehr Mitgliedstaaten die Prüm-Beschlüsse umsetzen und damit die Voraussetzung für den polizeilichen Zugriff auf die Eurodac-Daten erfüllen.
https://www.cilip.de/2020/04/13/polizeizugriffe-auf-eurodac/


+++RECHTSEXTREMISMUS
Angriff von innen
Die Umsturzpläne rechtsextremer Sicherheitskräfte – Film von Dirk Laabs
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzoom/zdfzoom-angriff-von-innen-100.html
-> https://www.watson.ch/!253599648


+++VERSCHWÖRUNGSTHEORIEN
Falschmeldungen zu COVID-19: Der Boom der Corona-Verschwörungstheorien
Fake News, Verschwörungstheorien und Desinformationskampagnen haben in der Coronakrise Konjunktur. Mal werden chinesische Labore, mal US-Forscher für den Ausbruch verantwortlich gemacht. Ein Grund für die Verbreitung: der Kontrollverlust durch das Virus, sagen Experten.
https://www.deutschlandfunk.de/falschmeldungen-zu-covid-19-der-boom-der-corona.724.de.html?dram:article_id=474810
-> https://www.tagesschau.de/faktenfinder/coronavirus-wuhan-labor-101.html


Corona-Maßnahmen: „Reichsbürger“ drohen Virologen
„Reichsbürger“ verbreiten im Kontext der Corona-Pandemie antisemitische Hetze, bezeichnen das Virus als gigantischen Schwindel und wollen Virologen vor Gericht stellen. Ab dem 1. Mai soll es einen „koordinierten Widerstand“ geben.
https://www.tagesschau.de/investigativ/reichsbewegung-corona-101.html


VICE-Recherche: So radikalisiert Xavier Naidoo seine Fans mit Verschwörungstheorien
Auf den ersten Blick ist es nur eine Aluhut-Fantasie. Aber hinter Xavier Naidoos Erzählungen steckt eine Ideologie, die Menschen zu Gewalt treiben kann.
https://www.vice.com/de/article/939pwd/xavier-naidoo-verschwoerungstheorien-kinder-qanon-adrenochrom


Wettinger Arzt wehrt sich gegen Unterbringung in der Psychiatrie – Markus Dieth widerspricht «Weltwoche»-Vorwurf
Landammann Markus Dieth widerspricht der Darstellung der «Weltwoche», er habe einen umstrittenen Mediziner verhaften lassen. Dieser wurde am Wochenende von der Sondereinheit «Argus» wegen Drohungen gegen Behörden festgenommen. Nun wehrt sich der Arzt gegen die fürsorgerische Unterbringung in der geschlossenen Psychiatrie-Abteilung in Königsfelden.
https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/kanton-aargau/wettinger-arzt-wehrt-sich-gegen-unterbringung-in-der-psychiatrie-markus-dieth-widerspricht-weltwoche-vorwurf-137662958


+++WORLD OF CORONA
Polizei greift hart durch: Europa im Corona-Strafwahn
Wer gegen Corona-Maßnahmen verstößt, muss in Europa je nach Land mit unterschiedlichen Konsequenzen rechnen – ein Überblick.
https://taz.de/Polizei-greift-hart-durch/!5679032/


Grundrechte in der Corona-Krise: Juristen mahnen „schwerwiegende Eingriffe“ an
Verfassungsrechtler und Juristen sehen in den Corona-Einschränkungen eine Gefahr für den Rechtsstaat und die Grundrechte.
https://www.fr.de/politik/corona-krise-grundrechte-juristen-mahnen-schwerwiegende-eingriffe-corona-13652876.html


Aktivistin über Flüchtlinge in Russland: „Leute werden humaner“
Die Menschenrechtlerin Swetlana Gannuschkina bekommt – trotz Corona – Hilfsgüter für Flüchtlinge. Auch die Behörden seien kooperativer, sagt sie.
https://taz.de/Aktivistin-ueber-Fluechtlinge-in-Russland/!5678983/