Medienspiegel 20. Februar 2020

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel

+++BERN
Der sture Erzähler
Zehn Jahre lang arbeitet Saddam Hamed als Reporter im Jemen. Dann wird seine Stadt eingenommen und er flüchtet – nach Bern.
http://www.journal-b.ch/de/082013/alltag/3490/Der-sture-Erz%C3%A4hler.htm


+++LUZERN
Planung für Neubau von Asylunterkunft in Küssnacht eingestellt
Der Ersatzneubau der Asylunterkunft Luterbach in Küssnacht ist sistiert. Der Bezirk hat einen Planungskredit für das Vorhaben von der Traktandenliste der Bezirksgemeinde im April gestrichen. Er prüft andere Lösungen.
https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/schwyz/planung-fuer-neubau-von-asylunterkunft-in-kuessnacht-eingestellt-ld.1196625
-> https://www.tele1.ch/artikel/159355/neubau-der-asylunterkunft-in-kuessnacht-sistiert


Guido Graf zur Kritik des Arbeiterhilfswerks: «In der Integration wird nicht gespart. Das Gegenteil ist der Fall!»
Der Kanton Luzern hat dem Schweizerischen Arbeiterhilfswerk den Auftrag entzogen, Flüchtlinge zu integrieren. 22 Personen verlieren ihre Stelle. Nun begründet der zuständige Regierungsrat Guido Graf den Entscheid.
https://www.zentralplus.ch/in-der-integration-wird-nicht-gespart-das-gegenteil-ist-der-fall-1731617/


+++SCHWEIZ
Überprüfungsmöglichkeit von Mobiltelefonen im Asylverfahren: Eröffnung der Vernehmlassung
Die Staatspolitische Kommission des Nationalrates (SPK-N) eröffnet die Vernehmlassung zur Umsetzung der parlamentarischen Initiative 17.423 «Mitwirkungspflicht im Asylverfahren. Überprüfungsmöglichkeit bei Mobiltelefonen». Die vorgeschlagene Gesetzesänderung sieht vor, dem Staatssekretariat für Migration weitergehende Kompetenzen zur Überprüfung von mobilen Datenträgern bei der Identitätsabklärung einzuräumen. Die Mitwirkungspflicht der asylsuchenden Person wird auf diesen Bereich ausgeweitet.
https://www.parlament.ch/press-releases/Pages/mm-spk-n-2020-02-20.aspx
-> https://www.nzz.ch/schweiz/kommission-will-handydaten-von-fluechtlingen-systematisch-auswerten-ld.1541728
-> https://www.nau.ch/news/schweiz/kommission-will-handydaten-von-fluchtlingen-auswerten-65665512
-> https://www.blick.ch/news/politik/wenn-die-herkunft-unklar-ist-behoerden-sollen-fluechtlings-handys-kontrollieren-duerfen-id15758840.html


Bundesrätin Keller-Sutter empfängt niederländische Migrationsministerin Broekers-Knol
Bundesrätin Karin Keller-Sutter hat am Donnerstag die niederländische Migrationsministerin Ankie Broekers-Knol zu einem Arbeitstreffen in Bern empfangen. Im Zentrum des Gesprächs standen die hängige Reform des Dublin-Systems und die Erfahrungen der Schweiz mit den beschleunigten Asylverfahren.
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-78174.html


Asylstatistik Januar 2020
Im Januar 2020 wurden in der Schweiz 1244 Asylgesuche eingereicht. Dies entspricht einer Zunahme von 11,9 Prozent (+133 Gesuche) gegenüber dem Vormonat und von 7,9 Prozent (+91 Gesuche) gegenüber Januar 2019.
https://www.sem.admin.ch/sem/de/home/aktuell/news/2020/2020-02-20.html


Chef der Schweizer Entwicklungshilfe: «Wir führen die Projekte in Eritrea weiter»
Deza-Direktor Manuel Sager sagt im Interview, wie die umstrittene Verknüpfung von Migrations- und Entwicklungspolitik funktionieren soll. Er betont: Auch unkooperative Staaten sollen weiterhin Hilfsgelder erhalten, denn davon profitiere nicht die Regierung, sondern die Bevölkerung.
https://www.tagblatt.ch/schweiz/chef-der-schweizer-entwicklungshilfe-wir-fuehren-die-projekte-in-eritrea-weiter-ld.1196479


+++DEUTSCHLAND
Widerrufsprüfverfahren beim Asyl: „Ich will nicht zurück“
Das Bamf überprüft Hunderttausende positiver Asylbescheide. Fast alle Entscheidungen werden bestätigt. Trotzdem haben Betroffene Angst.
https://taz.de/Widerrufspruefverfahren-beim-Asyl/!5662761/


+++GRIECHENLAND
Hunderte Migranten setzten aus der Türkei nach Griechenland über
Weiterhin sind viel zu viele Migranten in Lagern auf den griechischen Inseln. Die dortige Regierung setzt auf schnellere Verfahren
https://www.derstandard.at/story/2000114803372/hunderte-migranten-setzten-aus-der-tuerkei-nach-griechenland-ueber


+++MITTELMEER
Taufe von „Poseidon“Debatte um Kirchen-Schiff zur Flüchtlingsrettung
Ein früheres Forschungsschiff zur Flüchtlingsrettung im Mittelmeer – die Idee hat der Evangelischen Kirche in Deutschland Zuspruch aber auch Morddrohungen eingebracht. Nun wird das alte Forschungsschiff „Poseidon“ in Kiel neu getauft und darüber diskutiert, wie (un-)politisch Kirche sein darf.
https://www.deutschlandfunk.de/taufe-von-poseidon-debatte-um-kirchen-schiff-zur.1773.de.html?dram:article_id=470686
https://sea-watch.org/sea-watch-4-soll-bereits-im-april-menschen-retten/
An Invisible Shipwreck?
Alarm Phone demands answers for the families of 91 missing people
https://alarmphone.org/en/2020/02/19/an-invisible-shipwreck


+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Genf geht härter gegen Klimaaktivisten vor als die Waadt
Die Aktion eines Klimaaktivisten bei der Grossbank Credit Suisse wurde von der Genfer Justiz nicht gutgeheissen. Jetzt wurde er zu einer Geldstrafe verurteilt.
https://www.nau.ch/news/schweiz/genf-geht-harter-gegen-klimaaktivisten-vor-als-die-waadt-65665659
-> https://www.nzz.ch/schweiz/cs-vs-klimaaktivist-dieses-mal-kein-rechtfertigender-notstand-ld.1541572?mktcid=smch&mktcval=twpost_2020-02-20
-> https://telebasel.ch/2020/02/20/klimaaktivist-in-genf-wegen-sachbeschaedigung-verurteilt/?channel=105105
-> https://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/klimaaktivist-in-genf-wegen-sachbeschaedigung-verurteilt-136396811


+++JUSTIZ
Urteil des Bundesgerichts – «Gefällt mir» auf Facebook kann strafbar sein
Laut Bundesgericht kann das Liken eines ehrverletzenden Beitrags juristische Folgen haben.
https://www.srf.ch/news/schweiz/urteil-des-bundesgerichts-gefaellt-mir-auf-facebook-kann-strafbar-sein
-> https://www.nzz.ch/schweiz/bundesgericht-facebook-likes-koennen-ehrverletzend-sein-ld.1541671
-> Medienmitteilung Bundesgericht: https://www.bger.ch/files/live/sites/bger/files/pdf/de/6B_1114_2018_2020_02_20_T_d_14_00_23.pdf
-> Urteil Bundesgericht: https://www.bger.ch/ext/eurospider/live/de/php/aza/http/index.php?highlight_docid=aza%3A%2F%2Faza://29-01-2020-6B_1114-2018&lang=de&zoom=&type=show_document
-> https://www.srf.ch/news/schweiz/liken-und-teilen-strafbar-das-urteil-ist-auch-auf-andere-soziale-medien-uebertragbar
-> Rendez-vous: https://www.srf.ch/play/radio/rendez-vous/audio/obacht-beim-liken-und-teilen-auf-facebook?id=0e7e905a-8553-418d-98d8-6b9be8ce9d0c
-> Tagesschau: https://www.srf.ch/play/tv/tagesschau/video/facebook-likes-koennen-ehrverletzend-sein?id=bb2b6cdb-594d-4899-9968-972c948b4ed8



tagesanzeiger.ch 20.02.2020

Wann «Gefällt mir» anklicken gefährlich ist

Macht sich in der Schweiz strafbar, wer einen ehrverletzenden Beitrag «liked»? Das Bundesgericht hat endlich entschieden, gibt aber keine einfache Antwort.

Thomas Hasler

18 Monate liess sich das Bundesgericht Zeit, um eine Frage zu beantworten, welche die Benutzerinnen und Benutzer von Facebook und anderen vergleichbaren sozialen Netzwerken mit Spannung erwarteten: Riskiere ich eine Verurteilung wegen übler Nachrede, wenn ich beispielsweise einen ehrverletzenden Post mit einem «Gefällt mir» versehe oder den Beitrag «teile»?

Die Antwort des Bundesgerichts, auf die kürzest mögliche Form gebracht: Das kommt drauf an. Bloss: worauf genau?

Grundsätzlich gilt, wer gegenüber anderen Personen ehrverletzende Äusserungen über eine Person macht, kann wegen übler Nachrede oder Verleumdung bestraft werden. Bestraft wird laut Strafgesetzbuch aber auch jener, der solche Anschuldigungen oder Verdächtigungen «weiterverbreitet».

Das Jein der Richter

Die zentrale Frage lautet: Ist das Drücken des «Gefällt mir»-Symbols oder das «Teilen» eines Posts gleichbedeutend mit einem Weiterverbreiten des Ursprungs-Posts? Antwort des Bundesgerichts? Jein. Jeder Fall, so die obersten Richter, müsse einzeln betrachtet werden.

Konkret heisst das: In jedem Einzelfall muss geprüft werden, ob der ursprünglich verfasste und in der Folge weitergeleitete ehrverletzende Beitrag «für einen Dritten sichtbar wird und dieser ihn wahrgenommen hat». Erst dann, so das Bundesgericht, sei «das Delikt vollendet».

Das Bundesgericht geht in seinem Leitentscheid davon aus, dass nicht jeder weitergeleitete Beitrag auch wirklich wahrgenommen wird. Dies hänge im Falle eines Facebook-Beitrags «namentlich von der Pflege des Newsfeeds beziehungsweise dem Algorithmus des sozialen Netzwerkdienstes einerseits und den persönlichen Einstellungen der betreffenden Nutzerinnen und Nutzer andererseits ab».

Was bedeutet ein Like?

In einer Hinsicht hat das Bundesgericht etwas mehr Klarheit geschaffen: Es anerkennt nicht nur, dass die Möglichkeit, den «Gefällt mir»- oder «Teilen»-Button zu betätigen, für die Nutzerinnen und Nutzer «von zentraler Bedeutung» ist. Es anerkennt insbesondere, dass eine solche Markierung auch «grundsätzlich wertungsoffen» ist.

Das heisst: Die Gründe und Motive, warum jemand «Gefällt mir» anklickt, «bleiben verborgen». Daraus allein kann nicht geschlossen werden, dass dem Weiterverbreiter der Beitrag gefällt oder dass er sich dessen Inhalt anschliesst. «Das Bundesgericht hat verstanden, wie Likes funktionieren, dass man sie differenziert anschauen muss», sagt Martin Steiger, der sich als Rechtsanwalt auf das Recht im digitalen Raum spezialisiert hat.

Die absolut zentralste Frage liess das Bundesgericht unbeantwortet: Ist Facebook ein Medium? Die Frage ist wegen Artikel 28 des Strafgesetzbuches entscheidend. Dort steht: «Wird eine strafbare Handlung durch Veröffentlichung in einem Medium begangen und erschöpft sie sich in dieser Veröffentlichung, so ist (…) der Autor allein strafbar.»

Mit anderen Worten: Wird der ehrverletzende Facebook-Post nur innerhalb von Facebook weiterverbreitet, wird nur der ursprüngliche Autor, nicht aber der Weiterverbreiter des Posts zur Rechenschaft gezogen.

Was das für den konkreten Fall heisst

Hintergrund des Urteils des Bundesgerichts war die Beschwerde eines Mannes, der vom Zürcher Obergericht wegen mehrfacher übler Nachrede zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt worden war. Der Mann hatte unter anderem Posts gelikt oder geteilt, in denen Erwin Kessler, Präsident des Vereins gegen Tierfabriken (VgT), als Antisemit bezeichnet wurde, der antisemitische und rassistische Positionen, «braunes Gedankengut», vertrete und der deswegen auch wegen Rassendiskriminierung rechtskräftig verurteilt sei.

Tatsächlich war Kessler im März 1998 im Zusammenhang mit seinem engagierten Kampf gegen die mögliche Aufhebung des Schächtverbots wegen Rassendiskriminierung verurteilt worden. Doch laut dem Zürcher Obergericht «kann es nicht angehen», Kessler «aufgrund von völlig aus dem Zusammenhang gerissenen Aussagen, welche dieser vor über 10 bis 15 Jahren in einem sachlich nachvollziehbaren, einzelfallbezogenen Kontext gemacht hatte, eine aktuelle, verachtenswerte Gesinnung zu unterstellen».

Dass die Äusserungen des Mannes ehrverletzenden Charakter haben, führt noch nicht automatisch zu einer Verurteilung wegen übler Nachrede oder Verleumdung. Denn kann der Täter beweisen, dass seine Äusserungen der Wahrheit entsprechen, darf er nicht verurteilt werden. Man spricht in diesem Zusammenhang vom Wahrheitsbeweis.

Das Obergericht hatte den Mann zu diesem Beweis nicht zugelassen. Der Wahrheitsgehalt seiner Äusserungen lasse sich nicht überprüfen. Dem widerspricht das Bundesgericht. Begriffe wie «antisemitische Gesinnung» oder «braunes Gedankengut» enthielten nicht nur eine Wertung, sondern auch eine Tatsachenbehauptung, und diese lasse sich überprüfen. Deshalb hob das Bundesgericht das Urteil des Obergerichts auf. Die Zürcher Justiz muss den Fall noch einmal neu beurteilen.
(https://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/wann-gefaellt-mir-anklicken-gefaehrlich-ist/story/17300741)


+++KNAST
Thorberg: Erste Erkenntnisse des neuen Direktor
Der neue Direktor der Justizvollzugsanstalt (JVA) Thorberg, Hans-Rudolf Schwarz, hat eine erste Analyse durchgeführt und die daraus resultierenden Erkenntnisse vorgelegt. Dabei konnte er sich davon überzeugen, dass die Mitarbeitenden motiviert das Alltagsgeschäft der JVA bewältigen und die Sicherheit und den Schutz der Öffentlichkeit gewährleisten.
https://www.neo1.ch/news/news/newsansicht/datum/2020/02/20/thorberg-erste-erkenntnisse-des-neuen-direktor.html


Bässlergut wegpusten, nicht verzieren!
Gefängnis Bässlergut II, welches für kurze Haftstrafen gebaut wurde, eröffnet. Wie bereits im Ausschaffungsgefängnis Bässlergut I sind sich einzelne aus der Kunstwelt nicht zu schade dafür, diesem Sinnbild der Herrschaft einen farbigen Anstrich zu verpassen. Diesmal ist es Tarek Abu Hageb. Sein Beitrag: Ein Wandbild, auf dem Sonnenstrahlen durch einen bewölkten Himmel dringen und der Wind auf eine Pusteblume trifft.
https://barrikade.info/article/3178


+++ANTIRA
Aktionswoche gegen Rassismus feiert zehnten Geburtstag
Seit zehn Jahren organisiert die Stadt Bern die Aktionswoche gegen Rassismus. Dank der langfristigen Arbeit und dem Engagement vieler Menschen ist das Bewusstsein für die Dringlichkeit des Themas Rassismus innerhalb und ausserhalb der Stadtverwaltung spürbar angestiegen. Morgen Freitag, 21. Februar, startet die Kampagne zur 10. Aktionswoche, sichtbar beispielsweise durch grosse Transparente im öffentlichen Raum. Die siebentägige Aktionswoche mit zahlreichen Veranstaltungen beginnt am 21. März 2020.
https://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/aktionswoche-gegen-rassismus-feiert-zehnten-geburtstag


+++RECHTSEXTREMISMUS
Das Netzwerk rechter Onlinekulturen von #Gamergate zu „Alt Right
Rechte Attentäter entstammen zunehmend Netzwerken, die nur locker mit klassischen Organisationen und Strukturen der extremen Rechten verbunden sind. Ihre Quellen liegen in Männerrechtsgruppen, reaktionären Gaming- und Trolling-Subkulturen, die sich in einem Ökosystem aus Social Media Plattformen, Foren und Chan-Boards radikalisiert haben. Dieses Netzwerk bildet einen Teil des internationalen Phänomens der „Alt-Right“.
https://www.antifainfoblatt.de/artikel/das-netzwerk-rechter-onlinekulturen-von-gamergate-zu-%E2%80%9Ealt-right


#HANAU:
-> https://www.tagesanzeiger.ch/panorama/vermischtes/acht-tote-durch-schuesse-in-hessen/story/21318174
-> https://www.tagesanzeiger.ch/panorama/vermischtes/was-ueber-den-mutmasslichen-taeter-von-hanau-bekannt-ist/story/13072473
-> https://taz.de/Mutmasslich-rassistischer-Anschlag/!5665203/
-> https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2020-02/hanau-laut-medien-bekennerschreiben-und-video-zu-angriffen-gefunden
-> https://www.tagesschau.de/newsticker/hanau-ermittlungen-101.html#Schuster-Sehschwaeche-auf-dem-rechten-Auge
-> https://www.spiegel.de/panorama/justiz/hanau-ermittler-finden-bekennerschreiben-und-video-a-270e1fd0-b330-45d0-836f-d894a8c9fc57
-> https://www.neues-deutschland.de/artikel/1133174.hanau-nach-elf-tote-in-hanau-indizien-fuer-ein-rechtsradikales-motiv-mehren-sich.html
-> https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/elf-tote-in-hanau-schlimmster-rechter-anschlag-seit-wiedervereinigung/25564744.html
-> https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2020-02/gewalttat-hanau-schuesse-rassismus-taeter-motiv
-> https://www.heise.de/tp/features/Naziterror-in-Hanau-4664843.html
-> https://www.volksverpetzer.de/kommentar/hanau-afd/
-> https://www.spiegel.de/politik/deutschland/angela-merkel-zu-hanau-rassismus-ist-ein-gift-hass-ist-ein-gift-a-05ab1b23-5ee1-456a-b337-9b0ea703d904
-> https://www.spiegel.de/panorama/justiz/hanau-taeter-veroeffentlichte-ausfuehrliches-bekennerschreiben-a-a026da8c-86b9-4de6-894d-7a6598edecdc
-> https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/terror-in-hanau-wie-der-mutmassliche-schuetze-sich-bezeichnet-16643226.html?GEPC=s3
-> https://www.20min.ch/ausland/news/story/Mehrere-Tote-nach-Schuessen-in-Hessen-29064346
-> https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/live-ticker-zu-hanau-generalbundesanwalt-uebernimmt-ermittlungen,Rr1bRSE
-> https://www.stern.de/panorama/weltgeschehen/hanau–schuesse-vor-shisha-bars—elf-tote–darunter-der-tatverdaechtige-9148024.html
-> https://www.der-postillon.com/2020/02/zentralrat-der-deutschen-hanau.html
-> https://www.welt.de/vermischtes/article206001951/Hanau-10-Tote-nach-Schuessen-Tat-von-Tobias-R-unter-Terrorverdacht.html
-> https://kurier.at/chronik/welt/gewalttat-in-hanau-was-wir-wissen-und-was-wir-nicht-wissen/400759674
-> https://www.sueddeutsche.de/politik/hanau-tote-schuesse-bekennerschreiben-1.4805916
-> https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/taeter-von-hanau-mit-hoher-wahrscheinlichkeit-tot,Rr0jqsN
-> https://www.tagesspiegel.de/politik/elf-tote-in-hanau-was-bislang-ueber-den-anschlag-bekannt-ist/25564908.html
-> https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/elf-tote-in-hanau-schlimmster-anschlag-seit-wiedervereinigung/25564744.html
-> https://www.spiegel.de/panorama/hanau-innenminister-sieht-hinweise-auf-rassistische-gesinnung-a-1cfafab7-7a0a-493b-992e-a87215cc3b25
-> https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/live-ticker-zu-hanau-generalbundesanwalt-uebernimmt-ermittlungen,Rr1bRSE
-> https://www.jungewelt.de/artikel/373241.rechter-terror-viele-tote-durch-sch%C3%BCsse-in-hanau.html
-> https://www.nwzonline.de/panorama/hanau-liveticker-zu-gewaltverbrechen-in-hanau-terrorverdacht-und-fremdenfeindliches-motiv_a_50,7,1556080031.html
-> https://www.spiegel.de/panorama/hanau-trauer-um-opfer-von-hanau-a-63157743-cc30-463d-99f8-2c1f9f237788
-> https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-02/reaktionen-hanau-schuesse-gewalttat-politiker-claus-kaminsky
-> https://de.euronews.com/2020/02/20/schusse-vor-shisha-bar-in-hanau-medien-berichten-von-8-toten
-> https://de.euronews.com/2020/02/20/schie-erei-in-hanau-mit-11-toten-todesschutze-leblos-aufgefunden
-> https://www.hessenschau.de/panorama/update-mehrere-tote-nach-schiessereien-in-hanau,tote-hanau-100.html
-> https://www.tagesschau.de/inland/hanau-schuesse-tote-101.html
-> https://www.tagesschau.de/inland/schuesse-hanau-105.html
-> https://www.hessenschau.de/panorama/reaktionen-auf-bluttat-von-hanau-rassismus-ist-ein-gift-hass-ist-ein-gift,reaktionen-schuesse-hanau-100.html
-> https://www.tagesschau.de/inland/rechtsextremistischer-terror-101.html
-> https://www.tagesschau.de/inland/bka-rechtsextreme-gefaehrder-101.html
-> https://www.tagesschau.de/inland/faq-hanau-101.html
-> https://www.tagesschau.de/inland/hanau-reaktionen-105.html
-> https://www.tagesschau.de/investigativ/hanau-video-101.html
-> https://www.zdf.de/nachrichten/politik/liveblog-hanau-100.html
-> https://www.zdf.de/nachrichten/heute-sendungen/videos/zimmermann-zu-hanau-100.html
-> https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/hanau-schuesse-100.html
-> https://www.zdf.de/nachrichten/heute-sendungen/videos/schloesser-zu-schuessen-in-hanau-100.html
-> https://www.zdf.de/nachrichten/heute/vorlagen/themenseite-gefahren-von-rechts-aussen-102.html
-> https://www.zdf.de/nachrichten/heute-sendungen/videos/gewaltverbrechen-hanau-rechtsextremes-motiv-102.html
-> https://www.zdf.de/nachrichten/heute-sendungen/videos/sgs-schloesser-hanau-unsicher-100.html
-> https://www.deutschlandfunk.de/fragen-und-antworten-was-wir-ueber-die-gewalttat-in-hanau.1939.de.html?drn:news_id=1103059
-> https://www.deutschlandfunk.de/liveblog-schuesse-in-hanau-hinweise-auf-rassistische.2852.de.html?dram:article_id=470693
-> https://www.deutschlandfunk.de/bundeskriminalamt-zahl-rechtsextremistischer-gefaehrder.1939.de.html?drn:news_id=1103044
-> https://www.deutschlandfunk.de/elf-tote-in-hanau-bundeskanzlerin-merkel-rassismus-ist-ein.1939.de.html?drn:news_id=1103095
-> https://www.deutschlandfunk.de/hanau-politische-debatte-nach-mutmasslichem-terroranschlag.1939.de.html?drn:news_id=1103077
-> https://www.heise.de/tp/features/Schiesserei-in-Hanau-4664612.html
-> https://taz.de/Merkel-zu-Anschlag-in-Hanau/!5665261/
-> https://www.nzz.ch/international/mehrere-tote-durch-schuesse-in-hanau-ld.1541646
-> https://www.derbund.ch/panorama/vermischtes/was-ueber-den-mutmasslichen-taeter-von-hanau-bekannt-ist/story/13072473
-> https://www.sueddeutsche.de/politik/hanau-rechtsextremismus-kommentar-1.4806350
-> https://www.stern.de/politik/deutschland/hanau–deutsch-tuerkische-community-trauert-auf-twitter-9149112.html
-> https://www.medico.de/wir-trauern-17648/
-> https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/hanau-das-angebliche-schreiben-des-tobias-r,Rr2R0Qq
-> https://www.spiegel.de/panorama/justiz/terror-amok-hassverbrechen-wo-sind-die-grenzen-a-8584a82e-3989-48d8-9c87-71e38532286b
-> https://www.rosalux.de/news/id/41655/
-> https://www.dielinke-nrw.de/start/aktuell/detail/news/hanau-halle-nsu-rechtsextremistischer-terror-ist-kein-einzelfall/
-> https://www.20min.ch/ausland/news/story/Das-sind-die-Opfer-von-Hanau–D–18698476
-> https://www.20min.ch/ausland/news/story/Mehrere-Tote-nach-Schuessen-in-Hessen-29064346
-> https://www.20min.ch/ausland/news/story/Taeter-fuehlte-sich-vom-Geheimdienst-ueberwacht-13818548
-> https://www.srf.ch/news/international/reaktionen-nach-hanau-kollektives-entsetzen
-> https://www.srf.ch/news/international/schiesserei-in-hanau-was-man-ueber-die-gewalttat-mit-elf-toten-weiss
-> Rendez-vous: https://www.srf.ch/play/radio/rendez-vous/audio/tat-von-hanau-vermutlich-mit-fremdenfeindlichem-motiv?id=b0767b39-cc05-497f-9963-a84737a63863
-> https://www.derbund.ch/ausland/europa/immer-wieder-rechte-gewalt-in-deutschland/story/30454970
-> https://www.srf.ch/news/international/schiesserei-in-hanau-deutsche-bundesanwaltschaft-informiert-ueber-ermittlungen
-> https://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/rekonstruktion-der-tat-von-hanau/story/26813850
-> https://www.nzz.ch/international/mehrere-tote-durch-schuesse-in-hanau-ld.1541646
-> https://www.watson.ch/international/deutschland/213226971-hanau-terrorverdaechtiger-schrieb-brief-an-bundesanwaltschaft
-> https://www.watson.ch/international/deutschland/692145668-hanau-11-tote-bei-schiesserei-in-deutschland-bekennervideo-gefunden
-> https://www.watson.ch/international/blaulicht/695161054-schiesserei-in-hanau-was-wir-ueber-tobias-r-wissen
-> https://www.watson.ch/international/deutschland/764617158-in-hanau-sterben-nach-schiesserei-11-menschen-die-ersten-reaktionen
-> https://www.nau.ch/news/europa/mehrere-tote-durch-schusse-in-hanau-d-65665208
-> https://taz.de/Gruenen-Politikerin-ueber-Terror-in-Hanau/!5665289/
-> https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2020-02/taeter-hanau-rassismus-rechtsextremismus-motiv-schreiben
-> https://www.blick.ch/news/ausland/mohammed-ueberlebte-angriff-des-rechtsterroristen-tobias-r-er-stuermte-rein-und-schoss-auf-uns-alle-id15758817.html
-> https://www.blick.ch/news/ausland/rechter-terror-in-hanau-d-tatwaffe-im-online-shop-bestellt-id15757821.html
-> https://www.blick.ch/news/ausland/rechtsradikal-erfolglos-bei-frauen-und-paranoid-die-wirre-welt-des-hanau-terroristen-tobias-r-43-id15758117.html
-> https://www.blick.ch/news/ausland/die-schlimmsten-anschlaege-deutschland-im-wuergegriff-des-rechten-terrors-id15758391.html
-> https://www.derstandard.at/story/2000114816602/weil-hass-nicht-vom-himmel-faellt?ref=rss
-> https://www.stern.de/politik/deutschland/hanau–neun-der-todesopfer-haben-migrationshintergrund-9149564.html
-> https://www.tagblatt.ch/international/hanau-und-die-generation-breivik-ld.1196619
-> https://www.dw.com/de/rechtsextremismus-die-neue-dimension-des-terrors/a-52436923
-> https://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/rekonstruktion-der-tat-von-hanau/story/26813850
-> https://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/ticker-ermittler-informieren-elf-tote-nach-schuessen-in-deutschland/story/21318174
-> https://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/was-ueber-den-mutmasslichen-taeter-von-hanau-bekannt-ist/story/13072473
-> https://www.nzz.ch/international/der-massenmoerder-von-hanau-ein-rassistischer-einsamer-wolf-ld.1541719
-> https://www.nzz.ch/international/attentat-in-hanau-ld.1541789
-> https://www.limmattalerzeitung.ch/ausland/anschlag-mit-zutiefst-rassistischer-gesinnung-taeter-besass-mehrere-waffen-24-seitiges-manifest-aufgetaucht-es-herrscht-krieg-136394751
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-> https://www.stern.de/politik/deutschland/trauer-und-wut-hanau—es-wird-wieder-nichts-passieren–9149722.html
-> https://www.deutschlandfunk.de/reaktionen-auf-mutmasslich-rassistische-tat-kampf-um-die.2852.de.html?dram:article_id=470753
-> https://www.deutschlandfunk.de/terroranschlag-von-hanau-rechte-taeter-sehen-sich-als.694.de.html?dram:article_id=470746
-> https://www.deutschlandfunk.de/extremismusforscher-nach-anschlag-in-hanau-es-braucht-klare.2897.de.html?dram:article_id=470715
-> https://www.deutschlandfunk.de/anschlag-in-hanau-ermittler-glauben-an-rassistisches-motiv.1939.de.html?drn:news_id=1102981
-> https://www.zdf.de/nachrichten/politik/liveblog-hanau-100.html
-> https://www.tagesschau.de/inland/afd-hanau-reaktionen-101.html
-> https://www.tagesschau.de/investigativ/swr/hanau-video-103.html
-> https://www.tagesschau.de/investigativ/hanau-video-101.html
-> https://www.freitag.de/autoren/elsa-koester/raus-aus-der-weissen-perspektive
-> https://www.heise.de/tp/features/Terror-hat-immer-auch-soziale-Ursachen-4665337.html
-> https://www.heise.de/tp/features/Reaktionen-auf-Rechtsterror-Es-reicht-4665214.html
-> https://www.heise.de/tp/features/Naziterror-in-Hanau-4664843.html
-> https://taz.de/Rechter-Anschlag-in-Hanau/!5663003/
-> https://taz.de/Rechtsextremistischer-Terror-in-Hanau/!5662894/
-> https://taz.de/Forensische-Psychiaterin-zum-Anschlag/!5665361/
-> https://taz.de/Anschlag-in-Hanau/!5665253/
-> https://taz.de/Rechter-Terror-in-Hessen/!5663000/
-> https://www.neues-deutschland.de/artikel/1133212.rechter-terror-rassismus-symbolisch-verurteilt.html
-> https://www.neues-deutschland.de/artikel/1133186.hanau-rechtsverharmloser.html
-> https://www.neues-deutschland.de/artikel/1133195.hanau-ein-rassist-und-verschwoerungstheoretiker.html
-> https://www.neues-deutschland.de/artikel/1133189.extremismustheorie-links-wie-rechts-einerlei.html
-> https://www.neues-deutschland.de/artikel/1133183.hanau-ein-problem-der-gesamten-gesellschaft.html
-> https://www.neues-deutschland.de/artikel/1133176.hanau-nazi-terror-mitten-in-deutschland.html
-> https://www.neues-deutschland.de/artikel/1133177.deutschland-du-hast-ein-rassismus-problem.html
-> https://www.srf.ch/news/international/25-tote-in-5-jahren-die-blutspur-des-rechten-terrors-in-deutschland
-> https://www.spiegel.de/politik/deutschland/anschlag-in-hanau-wahn-und-kaelte-a-acca758b-1947-4935-8eea-15a1749970f4
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-> https://www.jungewelt.de/artikel/373055.irre-wie-der-kapitalismus.html
-> Echo der Zeit: https://www.srf.ch/play/radio/echo-der-zeit/audio/taeter-mit-zutiefst-rassistischer-gesinnung?id=eff2a0ef-e7b5-4f4c-87ee-63b0ac99efd2
-> Tagesschau: https://www.srf.ch/play/tv/tagesschau/video/bluttat-in-hessen-11-menschen-sterben?id=8d224a35-6e8a-49ee-9272-b114efe9ec00
-> https://www.spiegel.de/politik/deutschland/hanau-frank-walter-steinmeier-ruft-zu-ruecksichtnahme-und-solidaritaet-auf-a-5a72391f-43cf-4236-bd3d-58572735ab41?sara_ecid=soci_upd_KsBF0AFjflf0DZCxpPYDCQgO1dEMph
-> https://www.spiegel.de/panorama/hanau-verletztes-opfer-berichtet-von-anschlag-a-041e8840-9b4d-4537-a10b-f55946e94f64?sara_ecid=soci_upd_KsBF0AFjflf0DZCxpPYDCQgO1dEMph
-> https://www.stern.de/politik/deutschland/hanau–das-sagen-menschen-mit-migrationshintergrund-zum-anschlag-9149902.html?utm_campaign=stern_fanpage&utm_medium=posting&utm_source=twitter
-> https://www.deutschlandfunk.de/rassistische-gewalt-rechte-gewalt-als-konstante-deutscher.1148.de.html?dram:article_id=470601
-> https://www.srf.ch/news/international/gewalttat-in-hanau-erschuetternd-dass-so-jemand-waffen-besitzen-darf
-> https://www.watson.ch/!281496503
-> https://www.stern.de/panorama/weltgeschehen/hanau–augenzeugin-schildert-schuesse-auf-shisha-bar-9149952.html
-> https://www.stern.de/panorama/weltgeschehen/schiesserei-in-hanau–toedliches-ende-einer-nachtschicht-9149920.html
-> https://www.morgenpost.de/berlin/article228485593/Experte-zu-Hanau-kein-psychisch-kranker-Einzeltaeter.html
-> https://www.sueddeutsche.de/politik/hanau-rechtsextremismus-kommentar-1.4806350
-> https://www.telezueri.ch/zuerinews/tiefer-schock-nach-amoklauf-in-hessen-136398798
-> https://www.telem1.ch/aktuell/amoklauf-in-hessen-fordert-mehrere-tote-136398323
-> https://www.arte.tv/de/videos/095656-000-A/schiesserei-in-hanau-verdacht-auf-rechten-terror/
-> https://de.euronews.com/2020/02/20/anschlag-in-hanau-gravierende-indizien-fur-rassismus-als-motiv
-> https://de.euronews.com/2020/02/20/wir-lassen-uns-nicht-spalten-mahnwachen-fur-die-opfer-von-hanau
-> https://de.euronews.com/2020/02/20/hanau-unter-schock-wir-haben-sehr-viel-angst
-> https://www.spiegel.de/panorama/justiz/hanau-wie-gehen-die-menschen-in-der-stadt-mit-dem-terror-um-a-41b58714-09f4-43b3-93bd-58497133f08d
-> https://www.bild.de/news/inland/news-inland/schiesserei-in-hanau-terrorexperte-peter-neumann-ueber-tobias-r-43-68911744.bild.html
-> https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-663883.html
-> https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-663881.html
-> https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-663889.html
-> https://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/hanau-100.html
-> https://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/thueringen-wahl-104.html
-> https://www.n-tv.de/politik/Gauland-weist-Mitschuld-an-Hanau-zurueck-article21591295.html
-> https://www.der-postillon.com/2020/02/gedenkminute.html
-> https://jungle.world/artikel/2020/08/geschockt-aber-nicht-ueberrascht
-> https://www.watson.ch/!896433034
-> https://www.zeit.de/gesellschaft/2020-02/mahnwachen-angriff-hanau-anschlag-gewalttat-deutschland-fs->
-> https://www.deutschlandfunk.de/hanau-rassismus-nicht-fremdenfeindlichkeit.720.de.html?dram:article_id=470771
-> https://www.deutschlandfunk.de/anschlag-von-hanau-neue-strategien-gegen-rechtsextremismus.724.de.html?dram:article_id=470775
-> https://www.zdf.de/nachrichten/zdfspezial/zdf-spezial—toedliche-schuesse-in-hanau–verdacht-auf-rechten-terror-102.html
-> https://www.tagesschau.de/inland/hanau-morde-zusammenfassung-101.html
-> https://www.srf.ch/play/tv/10vor10/video/rassistischer-anschlag-in-hanau?id=99f4a185-a614-44f5-b3c7-c6d9b70b0562
-> https://www.20min.ch/ausland/news/story/Mehrere-Tote-nach-Schuessen-in-Hessen-29064346
-> https://www.blick.ch/news/ausland/rechter-terror-in-hanau-d-er-war-total-unauffaellig-id15757821.html
-> https://www.blick.ch/news/ausland/tausende-versammelten-sich-zur-mahnwache-in-hanau-d-das-wichtigste-ist-zusammen-zu-stehen-id15759948.html
-> https://www.blick.ch/news/ausland/alles-auslaender-bis-auf-seine-mutter-schwangere-frau-35-unter-den-opfern-id15759983.html
-> https://www.blick.ch/news/ausland/mohammed-ueberlebte-angriff-des-rechtsterroristen-tobias-r-er-stuermte-rein-und-schoss-auf-uns-alle-id15758817.html
-> https://www.srf.ch/news/international/gewalttat-in-hanau-erschuetternd-dass-so-jemand-waffen-besitzen-darf
-> https://www.srf.ch/news/international/blutbad-in-hanau-die-aechtung-rechten-gedankengutes-hat-wenig-bewirkt



tagesanzeiger.ch 20.02.2020

Tobias R. glaubte, Trump setze «seine Empfehlungen» um

Nach dem Anschlag eines Rechtsextremen in Hanau zeigt sich, wie schwer die Abgrenzung zwischen Verschwörungstheorie, Wahn und Terrorismus ist.

M. Drobinski, H. Munzinger, F. Flade, G. Mascolo, J. Willmroth

Es dauert an diesem Donnerstagmorgen, bis die Bürger der hessischen Stadt Hanau realisieren, was in der Nacht zuvor geschehen ist. Kadir Köse steht vor seiner Kneipe und erzählt, was hier ein paar Stunden davor geschehen ist. Er stand genau hier, Ecke Heumarkt, man trank Bier und Whisky und spielte Darts. Es war kurz nach zehn Uhr, auf dem Bildschirm lief Leipzig gegen Tottenham, da hörte Köse diesen Knall. Böller, dachte er zuerst, in der Gegend ist immer etwas los. Er sei auf die Strasse raus, der Pizzabäcker von nebenan habe geschrien, eine Schiesserei, gegenüber auf der Strasse habe ein Jugendlicher gelegen, vom Täter, sagt Kadir Köse, sei da nichts mehr zu sehen gewesen.

«Man hört ja vieles, gerade in letzter Zeit», sagt Köse. Schlägereien, Messerstechereien, solche Dinge. Köse wurde 1981 in Hanau geboren, und wenn man jemanden suchen würde, der den Geist dieser Stadt verkörpert mit ihrer grossen türkischen Community, mit der kulturellen Vielfalt, die hier eigentlich seit Jahrzehnten niemand mehr hinterfragt, hätte Köse beim Casting gute Chancen.

Dass einmal jemand herumballert in dieser, seiner Welt – undenkbar.

Und dann, während er immer mehr Details erfährt, wird allmählich allen klar, dass es nicht einfach nur Schüsse waren. Dass es nicht nur zehn Morde waren, sondern ein rassistischer Terrorangriff auf das Wesen dieser Stadt. Neun der Toten haben einen Migrationshintergrund.

Mit Kopfschuss getötet

Der hätte doch auch bei ihm reingehen können, sagt Kadir Köse. 21 Leute waren bei ihm, als rundherum Menschen erschossen wurden. Er hat nachgezählt, nachdem er sie von den Fenstern weggerufen hatte. In der Shishabar Midnight seien nur zwei Personen gewesen, der Betreiber und noch jemand. Beide sind jetzt tot. In der Café-Bar La Votre nebenan war an diesem Abend nur einer, der Betreiber, getötet mit einem Kopfschuss. Es gab noch weitere Schüsse auf der Strasse, Menschen rannten, schrien; als die Polizei kam, fuhr der Täter im Auto Richtung ­Kesselstadt.

Sein Ziel war die Café-Bar Arena, im Erdgeschoss eines Wohnblocks, neben dem Parkplatz des Lidl-Markts, der gerade renoviert wird. Der Täter ging in den Raucherraum und eröffnete das Feuer. Fünf weitere Menschen starben. Er muss diesen Ort gekannt haben.

Zehn Menschen sind in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag gestorben, hingerichtet von dem 43-jährigen Tobias R., der nach eigenen Angaben 1977 in Hanau geboren wurde, er ist dort aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach Abitur und Zivildienst habe er eine Banklehre in Frankfurt gemacht und ab Herbst 2000 sieben Jahre in Bayreuth Betriebswirtschaftslehre studiert.

Ob Hanau künftig mit Christchurch in einem Atemzug genannt werden wird, steht noch nicht fest. Dennoch übernahm in den frühen Morgenstunden der deutsche Generalbundesanwalt die Ermittlungen; Peter Frank spricht von einer «zutiefst rassistischen Gesinnung» des Täters, von wirren Gedanken und abstrusen Verschwörungstheorien. Das gehe neben Video­botschaften auch aus einer Art Manifest hervor, das Tobias R. auf seine Homepage gestellt habe. Am Vormittag bestätigte auch der hessische Innenminister Peter Beuth Hinweise auf einen mutmasslich rechtsextremen Hintergrund der Tat: «Nach unseren jetzigen Erkenntnissen ist ein fremdenfeindliches Motiv durchaus gegeben», sagt der CDU-Politiker.

Um den Ort, an dem der Horror endete in dieser Nacht, flattert am Tag danach rot-weisses Absperrband. Die Polizei sichert die schmalen Strassen, der Regen macht den Asphalt schmierig. Eine Reihenhaussiedlung in Hanau-Kesselstadt, Häuser mit schmalen Gärten und gepflegtem Rasen. Am Ende der Strasse ist das Jugendzentrum der evangelischen Gemeinde, ein paar Meter weiter eine Grundschule. Kleinbürgertum im Schatten der Wohnblocks, die das Bild der Gegend prägen. Hier, in einem Reihenendhaus mit der Nummer 13, erschoss Tobias R. in der Nacht erst seine 72-jährige Mutter und dann sich selbst.

Gift des Rassismus

Eine Frau geht durch die Siedlung, sie versteckt sich fast unter ihrem Regenschirm. Auf keinen Fall will sie ihren Namen in der Zeitung lesen. Sie hat Radio ­gehört am Morgen; als sie den Namen des Täters nannten, wusste sie sofort: Das kann nur die Frau sein, die sie schon so lange kennt, sie ist dement seit Jahren und bettlägerig. Die Frau sagt, dass sie von ihrem böswilligen Mann beherrscht wurde und sich oft ausländerfeindlich geäussert habe. Der Tobias, sagt sie, sei immer alles gewesen für die Mutter. In letzter Zeit kam er ja nur noch zu Besuch aus München, wo er gewohnt und gearbeitet habe. Sagt die Nachbarin, dann geht sie schnell weiter.

Was aus «dem Tobias» geworden war, spricht sich an diesem Donnerstag in Hanau und in ganz Deutschland herum; der Bundesinnenminister steigt ins Flugzeug, um am Tatort zu trauern, Kanzlerin Angela Merkel spricht vom Gift des Rassismus. In Whatsapp-Gruppen gehen Fotos des Täters herum und Fotos der Opfer, viele kennen Angehörige oder waren gemeinsam mit einem der Opfer auf der Schule.

Das ist geworden aus Tobias R.: ein Rechtsextremer mit Waffenschein, der von seinen Verschwörungstheorien und seinem Hass so besessen war, dass er loszog in seiner Heimatstadt und zehn Menschen ermordete und weitere verletzte. Es sei ihm nichts anderes übrig geblieben, als «so zu handeln, wie ich es getan habe, um die notwendige Aufmerksamkeit zu erlangen», schreibt er.

Tobias R. scheint überzeugt davon gewesen zu sein, dass man ihn als Genie bezeichnen werde, weil er seine eigene Überwachung entdeckt habe. Und auch davon war er überzeugt, dass es «etliche Ereignisse» gibt, «die Weltgeschichte geschrieben haben, die auf meinen Willen zurückzuführen sind». In seiner Vorstellung setzt auch Donald Trump «wissentlich meine Empfehlungen» um.

Der Boden schwankt

Jetzt beugen sich die Analysten von Polizei und Verfassungsschutz über den Fall. Nur eines ist bereits jetzt sicher. Hanau ist ein weiterer Beweis dafür, wie sehr der Boden schwankt, wie schwierig inzwischen die Abgrenzung zwischen terroristischer Tat, psychischer Instabilität, Verschwörungstheorie und Wahnvorstellungen geworden ist.

Gesucht wird meist vor allem eines: Aufmerksamkeit. Und im heutigen Medienzeitalter ist die Bühne hierfür leider so grell ausgeleuchtet wie nie zuvor.



Der Täter träumte von einer «Fein-Säuberung»

Der mutmassliche Täter Tobias R. war kein klassischer Rechtsextremist, niemand mit einem langen Vorlauf in der rechten Szene, der deshalb schon bei Polizei und Verfassungsschutz aktenkundig war. Schaut man sich seine Videos an und liest seine Pamphlete, finden sich allerdings rassistische Stellen, etwa in dem 24-Seiten-Dokument das nach Überzeugung der Ermittlungsbehörden von Tobias R. stammt und das er als «Botschaft an das gesamte deutsche Volk» richtet. «Die Menschen sind äusserlich instinktiv abzulehnen und haben sich zudem in ihrer Historie nicht leistungsfähig erwiesen», schreibt er etwa über Zuwanderer.

Nicht jeder «wertvoll»

An einer Stelle zählt er zwei Dutzend meist muslimische Staaten auf, deren Bevölkerung seiner Meinung nach vernichtet werden müsste. Seine persönliche Erfahrung mit «Ausländern» sei zwar «harmlos» gewesen, aber aus Medienberichten und Schilderungen von Bekannten habe er sich ein Bild gemacht. Auch Deutschland müsse eine «Fein-Säuberung» erhalten, da nicht jeder «reinrassig und wertvoll» sei. Er könne sich eine «Halbierung der Bevölkerungszahl» vorstellen, schreibt er.

Offenbar hat er das Dokument schon am 22. Januar erstellt. Es gibt darin zwar keine Ankündigung und auch keinen Hinweise auf die Tat, aber R. ging zu dem Zeitpunkt wohl schon davon aus, dass er nicht mehr am Leben sein wird, wenn das Schreiben an die Öffentlichkeit kommt.

Aber da sind neben den rassistischen Stellen auch ganz andere. Tobias R. schreibt über einen ominösen Geheimdienst, der Tausende Deutsche überwache, ihre Gedanken lese, sich in diese einklinken und sie manipuliere. Schon als Kleinkind habe er sich mit dem Gedanken befasst, dass andere in seine Gedanken eindringen können. Das sei auch der Grund, warum er allein sein: «Eine Hauptkonsequenz ist beispielsweise, dass ich ein Leben lang keine Frau/Freundin hatte, die letzten 18 Jahre ausschliesslich deshalb nicht, da ich mir eben keine Frau nehme, wenn ich weiss, dass ich überwacht werde.»

Tobias R., so jedenfalls der jetzige Stand der Ermittlungen, handelte allein. Die ohnehin wegen des Mordes an den CDU-Politiker Walter Lübcke unter Druck stehenden hessischen Behörden werden Fragen beantworten müssen: Tobias R. war Sportschütze und besass damit ganz legal Waffen. Nach ersten Berichten wurde seine Zuverlässigkeit überprüft, aber es habe keinerlei Hinweise gegeben, ihm die Befugnis zu entziehen. (red)
(https://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/massaker-vor-mitternacht/story/31778322)



tagesanzeiger.ch 20.02.2020

Rassismus, der Menschen mordet

Nach der Mordtat in Hessen mit elf Toten wird klar: Rechtsextremisten sind inzwischen die grösste Gefahr für die öffentliche Sicherheit in Deutschland.

Dominique Eigenmann

Noch ist erst in Umrissen bekannt, was Tobias R. dazu getrieben hat, im hessischen Hanau in zwei Shisha-Bars einzudringen und neun vermutlich türkischstämmige oder arabische Menschen zu erschiessen. Dennoch drängt sich ein Vergleich mit dem Massaker auf, das David S. vor knapp vier Jahren in München anrichtete. Der junge Mann erschoss damals ebenfalls neun Menschen, allesamt Einwanderer oder deren Kinder, und brachte sich danach selbst um.

Auch Tobias R. scheint ein der Polizei bisher nicht bekannter Einzeltäter gewesen zu sein; in seinen Bekenntnissen mischt er wie David S. Wahnvorstellungen und rassistische Motive. «Bestimmte Völker» müsse man «vernichten», schrieb Tobias R., wenn man sie aus Deutschland schon nicht mehr ausweisen könne. (zum Liveticker hier)

Die Gefahr von rechts wächst

An Warnungen vor Tätern wie Tobias R. hat es in den vergangenen Monaten nicht gefehlt. Als der Präsident des deutschen Verfassungsschutzes, Thomas Haldenwang, im November 2018 sein Amt übernahm, beklagte er eine «neue Dynamik» des Rechtsextremismus und kündigte an, die Zahl der mit ihm befassten Agenten zu verdoppeln. Gleich viele wie gegen den islamistischen Terror sollten es künftig sein. Haldenwang und auch sein Dienstherr, Innenminister Horst Seehofer, warnten seither regelmässig davor, dass die Gefahr von rechts stetig wachse.

Die Alarmrufe zeigten durchaus Wirkung. Die Sicherheitsbehörden haben ihre Überwachung der gewaltbereiten rechten Szene in den letzten eineinhalb Jahren markant verstärkt. Mit regelmässigen Razzien und Festnahmen sowie Verboten wie dem der Neonazi-Miliz «Combat 18» setzten sie die Extremisten unter Druck. Erst letzte Woche hob die Polizei eine rechte Terrorzelle mit insgesamt zwölf Mitgliedern aus, die offenbar geplant hatten, zehn Moscheen in zehn Bundesländern anzugreifen und möglichst viele Muslime zu ermorden.

Viele Rechtsextreme sind verrückt nach Waffen

Allerdings scheint auch die Gefahr von rechts weiter gestiegen zu sein. Im vergangenen Juni wurde erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg ein deutscher Politiker von einem Neonazi umgebracht. Walter Lübcke musste sterben, weil er sich 2015/16 für die Unterbringung von muslimischen Flüchtlingen eingesetzt hatte. Im Oktober versuchte ein rechtsradikaler Einzelgänger, in der Synagoge von Halle ein Blutbad anzurichten und verfehlte sein Ziel nur knapp. Stattdessen erschoss er eine Passantin und einen Kunden eines Kebab-Ladens.

13’000 gewaltbereite Rechtsextremisten zählt der Verfassungsschutz derzeit in Deutschland. Viele von ihnen sind verrückt nach Waffen, was Experten besonders beunruhigt. Je genauer die Behörden hinsehen, umso mehr Rechtsextremisten stufen sie mittlerweile als «Gefährder» ein, das heisst, als Männer, die jederzeit zu Attentaten fähig wären. Zum Vergleich: Nur einem Viertel der 11’000 radikalen Islamisten in Deutschland hält der Verfassungsschutz für gewaltbereit.

Rassistische Hetze ist weit verbreitet

Und damit sind erst jene Rechtsextremisten gemeint, die den Behörden bereits bekannt sind. Als besonders gefährlich gelten aber gerade jene «einsamen Wölfe» wie David S. oder der Halle-Attentäter Stephan B., die sich ohne besondere Verankerung in einer bekannten Szene selbst radikalisieren, häufig im Internet. Gegen sie helfen auch bessere Überwachung und häufigere Razzien kaum.

Die Gefahr ist aber auch gewachsen, weil rassistische Hetze in der deutschen Gesellschaft heute verbreiteter und sichtbarer ist als vermutlich jemals zuvor seit Bestehen der Bundesrepublik. Im Internet wird Einwanderern tausendfach Deportation, Gewalt oder der Tod angedroht, nicht nur in geschlossenen Foren. Bei Pegida in Dresden, bei den Neuen Rechten – die einfach die Faschisten von heute sind –, bei den sogenannten Reichsbürgern und auch bei manchem Politiker der Alternative für Deutschland werden Woche für Woche fremdenfeindliche Parolen laut, die nicht viel weniger aggressiv und menschenverachtend klingen als jene des rechten Terroristen von Hanau.

Sogenannte Einzelgänger handeln nie allein

Natürlich, nicht jeder Rechtsextremist bringt auch Muslime oder Juden um. Aber offensichtlich fühlen sich immer mehr Rassisten vom gesellschaftlich-politischen Resonanzraum, der sie umgibt, in ihrem Wahn gestärkt und angestachelt. Viele Attentäter verstehen sich folgerichtig nicht nur als Teil einer «grossen Widerstandsbewegung» gegen die angeblich unheilvolle «Vermischung der Völker», sondern als deren Vorkämpfer, ja Märtyrer. Auch «Einzelgänger» handeln, so gesehen, nie allein.

Die potenziellen Terroristen zu fassen und die gewaltbereiten Szenen in den Griff zu bekommen, genügt deshalb nicht. Die Behörden müssen auch stärker gegen Hetze und Übergriffe im Internet und auf der Strasse vorgehen, notfalls mit noch schärferen Gesetzen. Der Gefahr aber, dass der immer hemmungslosere Fremdenhass schleichend das Gemeinwesen vergiftet, kann nur die deutsche Gesellschaft als ganze begegnen. Für einen Aufstand der weltoffenen Mehrheit ist es höchste Zeit.
(https://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/rassismus-der-muslime-mordet/story/31910324)


+++CRYPTO-LEAKS
Die Crypto AG in Zug – Die Schweiz in geheimer Mission (1/5)
1955 unterzeichnen amerikanische Agenten und das Schweizer Unternehmen Crypto AG ein vertrauliches Abkommen, das das Ausspionieren der Kommunikationsströme von 130 Ländern auf den Weg bringt. Jahrzehntelang kooperiert eine ganze Industrie insgeheim mit dem Segen des Bundesrates und gibt damit die Neutralität des Landes auf, um ihm das Überleben zu sichern. Festnahme, Infiltrierung, Druck. Die Affäre Crypto AG ist zentral. Sie steht am Anfang vieler Partnerschaften zwischen schweizerischen Unternehmen und der NSA.
https://www.srf.ch/play/tv/dok/video/die-crypto-ag-in-zug—die-schweiz-in-geheimer-mission-15?id=675578fb-1fa3-4cd0-a19f-8f2215eab6b8


Die Antennen von Leuk – Die Schweiz in geheimer Mission (2/5)
In Leuk betreiben Swisscom und das Eidgenössische Departement für Verteidigung einen Antennenpark für Satellitenkommunikation zwischen der Schweiz und dem Ausland. Doch unter Bundesrat Adolf Ogi wird dieser für die Schweizer Nachrichtendienste strategisch wichtige Ort im Jahr 2000 privaten Unternehmen aus dem Umfeld des amerikanischen Geheimdienstes überlassen. Leuk wird so das bevorzugte Einfallstor für die NSA, um die Kommunikation der gesamten Welt auszuspionieren.
https://www.srf.ch/play/tv/dok/video/die-antennen-von-leuk—die-schweiz-in-geheimer-mission-25?id=57d3d7bc-48c3-4bfb-b594-35b6bd5f04bf


Genf – Hauptstadt der Spione – Die Schweiz in geheimer Mission (3/5)
Zwischen 2007 und 2009 hält sich der ehemalige NSA-Informatiker Edward Snowden in Genf auf. Er arbeitet dort wohl getarnt für die US-Auslandsvertretung, die sich wie eine Festung gibt und über einen gewaltigen Mitarbeiterstamm verfügt: Sie ist ein bekannter Stützpunkt der US-Nachrichtendienste.
https://www.srf.ch/play/tv/dok/video/genf—hauptstadt-der-spione—die-schweiz-in-geheimer-mission-35?id=67d5c025-df03-4a8e-b6bd-197c4a62e118


ig Data und das Bunkergeheimnis – Die Schweiz in geheimer Mission (4/5)
Online-Kauf, mobiles Telefonieren, soziale Netzwerke, smarte Technik. Das Digitale ist eine Revolution, die sich in Milliarden persönlicher Daten zusammenfassen lässt. Eine wahre Goldmine von Informationen, die es vor indiskreten Blicken zu schützen gilt. Zum Beispiel in der Schweiz. Das Land besass alle Argumente, um der digitale Tresor der Welt zu werden. Doch die unzureichende, von 1992 stammende Gesetzgebung bei der Datensicherung ermöglicht es ausländischen Mächten, Zugriff auf sensible Daten zu bekommen.
https://www.srf.ch/play/tv/dok/video/big-data-und-das-bunkergeheimnis—die-schweiz-in-geheimer-mission-45?id=812bcf35-de8b-4fc4-a674-8ac051a740ab


Die Hackerszene – Die Schweiz in geheimer Mission (5/5)
Die Schweiz, Ort der Zuflucht und des Protests, hat sich immer für die Einhaltung der Menschenrechte eingesetzt. Im digitalen Zeitalter wird sie die Wiege einer mächtigen Untergrund-Szene von Hackern und Kämpfern
für ein freies Internet. Von Zürich bis Bern diskutieren, kritisieren und klären die Aktivisten seit Jahrzehnten über die Begleiterscheinungen unserer technikbasierten Gesellschaft auf.
https://www.srf.ch/play/tv/dok/video/die-hackerszene—die-schweiz-in-geheimer-mission-55?id=da1cf747-ccaa-4702-a776-2785bbbd12fb


Vor CIA den Kopf in den Sand gesteckt? Die möglichen Schweizer Mitwisser der Crypto-Leaks
Die Crypto AG aus Zug exportierte manipulierte Chiffriergeräte in die ganze Welt. Hinter der Firma standen Geheimdienste aus den USA und Deutschland. Eine zentrale Frage im Cryptoleaks-Skandal: Wie viel wusste die offizielle Schweiz über die Geheimdienstoperation? watson zeigt die möglichen Mitwisser.
https://www.watson.ch/schweiz/cryptoleaks/899542359-affaere-um-crypto-ag-wer-alles-von-der-spionage-gewusst-haben-koennte



tagesanzeiger.ch 20.02.2020

Achtung, diese Leute wollen Sie bei der Crypto-Affäre irreführen!

Wie prominente Politiker und Publizisten die Geheimdienstaffäre herunterspielen, verharmlosen und lächerlich machen.

Markus Häfliger

«Minerva» war die wahrscheinlich dreisteste und folgenreichste Spionageoperation, an der die Schweiz je beteiligt war. Die manipulierten Chiffriergeräte der Zuger Crypto AG beeinflussten den Gang der Weltgeschichte – in manchen Fällen vielleicht zum Guten, in anderen zum Teuflischen (hier lesen Sie, wie die Spionage-Affäre ein neues Licht auf zahlreiche historische Ereignisse wirft). Vor neun Tagen ist die Operation aufgeflogen, und es sind noch sehr viele Fragen unbeantwortet. Doch Schweizer Politiker und Publizisten sind bereits dabei, die Geschichte kleinzureden, sie zu verharmlosen, sie unter den Teppich zu kehren.

Die Motive der Verharmloser sind unterschiedlich. Aber alle führen das Publikum mit Scheinargumenten in die Irre:

1. «Die Geschichte ist altbekannt.» Das behauptete FDP-Nationalrätin Christa Markwalder in der SRF-«Arena». SVP-Nationalrat Roger Köppel ist der gleichen Meinung. Falsch liegen beide. Zwar gab es immer wieder Gerüchte und Indizien, dass die CryptoAG im Kalten Krieg vom amerikanischen Geheimdienst CIA unterwandert gewesen sei. Doch die Beweislage war so dünn, dass die Schweizer Justiz ungestraft wegschauen konnte. Erst dank der Cryptoleaks ist jetzt erwiesen, dass die Firma ab 1970 der CIA und dem deutschen Nachrichtendienst BND gehörte. Und erst jetzt gibt es auch plausible Hinweise auf Mitwisser in Bundesbern. Wenn für Markwalder und Köppel das alles «alt­bekannt» war, dann muss man sie fragen: Warum haben sie nichts unternommen?

2. «Alles nur Vergangenheitsbewältigung.» Das behauptet FDP-Ständerat Ruedi Noser, und er prophezeit im «SonntagsBlick», die Crypto-Affäre werde «in zwei Wochen in der Öffentlichkeit kein Thema mehr sein». «Blick»-Chefredaktor Christian Dorer haut in einem Kommentar in die gleiche Kerbe. Und der Publizist Felix E. Müller bezeichnet die Sache in den CH-Media-Zeitungen als eine «Fussnote der Geschichte». Die These dieser Leute geht so: «Minerva» sei eine Episode aus dem Kalten Krieg, unschön vielleicht, aber längst vorbei und im Kontext jener Zeit erklärbar. Das klingt plausibel und beruhigend, ist aber falsch. Denn jetzt gibt es erstmals Hinweise, dass die Operation mit dem Ende des Kalten Kriegs eben gerade nicht zu Ende war. Laut den Cryptoleaks lief sie weiter bis mindestens 2012. Andere Quellen sagen: bis 2018. Oder läuft «Minerva» vielleicht heute noch?

3. «Crypto war ein Segen.»Das schrieb in der «SonntagsZeitung» der Publizist Markus Somm, ein strammer Befürworter der Neutralität (zum Kommentar). Warum der Fall Crypto mit der Neutralität kompatibel sein soll, begründet Somm so: Die Schweiz sei zwar neutral, aber sie sei im Kalten Krieg «natürlich im westlichen Lager» gestanden. Darum sei es richtig gewesen, so Somm sinngemäss, den Amerikanern und den Deutschen gegen die Bösen auf der Welt zu helfen. Seine Argumentation hat zwei Haken. Erstens haben die ganz Bösen im Kalten Krieg, die Ostblockstaaten, nie bei der Crypto AG eingekauft. Zweitens konnten CIA und BND dank der Crypto-Geräte zwar gewisse Diktatoren und Terroristen aushorchen, Ghadhafis Libyen etwa oder Khomeinis Iran. Opfer der manipulierten Chiffriergeräte made in Switzerland wurden aber auch viele Freunde der Schweiz: das ebenfalls neutrale Irland, Italien, der Vatikan oder die UNO.

4. «Ein internationaler Aufschrei ist ausgeblieben.» Dieses verharmlosende Argument stammt nicht von rechts, sondern von links. Der frühere Spitzendiplomat und SP-Nationalrat Tim Guldimann begründete damit letzte Woche, warum die Crypto-Affäre kein grösseres Problem darstelle. Dass auch einzelne Linke die Sache herunterspielen, überrascht nur auf den ersten Blick. Denn Guldimann zählt zu jenen Denkern, welche die Neutralität sowieso für überhöht halten. Für einen wie ihn ist die Crypto-Affäre darum nicht unbedingt ein Skandal. Sondern der Beweis, dass er recht hatte. Inzwischen muss man Guldimanns Aussage zudem relativieren. Medien in mehreren Ländern haben die Geschichte nun doch aufgenommen.

5. «Der Skandal ist der Skandal.» Den Preis für den bizarrsten Ablenkungsversuch in der Crypto-Affäre gewinnt Doris Fiala. Auf Facebook erklärt die Präsidentin der FDP-Frauen, alles sei in bester Ordnung (zum Bericht). Die Schweiz solle sich «nicht selber schlechtmachen». Dass die Schweiz mutmasslich gegen die Neutralität verstossen hat; dass möglicherweise Gesetze gebrochen wurden – für Nationalrätin Fiala alles kein Problem. Das Problem sind für sie die Medien, die darüber berichten. Das Gegenteil ist richtig: Die Einzigen, die in der Crypto-Affäre bislang ihren Job gemacht haben, sind recherchierende Journalisten verschiedener Medienhäuser.

Nun wären die National- und Ständeräte an der Reihe. Ihr Job wäre es, Antworten auf diese Fragen zu finden:

Wer wusste was? Hat die offizielle Schweiz die Operation bloss geduldet? Oder hat sie aktiv mitgemacht? War «Minerva» der Preis, den die Schweiz für ihre Aufnahme in die westliche Geheimdienst-Community bezahlte? Handelt es sich um einen Alleingang des Nachrichtendienstes? Oder war der Bundesrat informiert? Und was ist mit der GPDel, der Geheimdienstaufsicht des Parlaments? Wer hat in diesem Land das Sagen: demokratisch gewählte Politiker oder der Sicherheitsapparat?

Gab es Gesetzesbrüche? Wurden die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten? Ist der Tatbestand des verbotenen Nachrichtendienstes erfüllt? Oder der des gewerbsmässigen Betrugs? Warum sind die Bundesanwaltschaft und die Zuger Staatsanwaltschaft früheren Indizien zur Crypto AG nie nachgegangen? Und warum bleiben sie jetzt immer noch passiv?

Wurde etwas vertuscht? Warum ist 1995 die Untersuchung der Bundespolizei zur Crypto AG ergebnislos versandet? Wegen Unfähigkeit der Ermittler? Oder weil sie von dunklen Kräften manipuliert war, wie das heute selbst der damalige Untersuchungsleiter Jürg S. Bühler nicht mehr ausschliessen mag?

Das sind gravierende Fragen. Sie berühren das Selbstverständnis der Schweiz als Demokratie, als Rechtsstaat und als neutraler, vertrauenswürdiger Partner der internationalen Gemeinschaft.

Statt nun aber diese Fragen ernst zu nehmen und Antworten zu verlangen, ziehen es gewisse Politiker und oberflächliche Kommentatoren vor, selber Desinformation zu betreiben. Wie die Geheimdienste.
(https://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/achtung-diese-leute-wollen-sie-irrefuehren/story/24838362)