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+++ZÜRICH
tagesanzeiger.ch 04.02.2020
Folter droht: Kurde darf nicht ausgewiesen werden
Ein Kurde, den die Türkei der Mitgliedschaft in einer linksextremen
Organisation verdächtigt, darf in der Schweiz bleiben. Das hat das
Verwaltungsgericht entschieden.
Liliane Minor
Der 28-Jährige lebt schon seit fünfeinhalb Jahren in der Schweiz. Und
ist seit jenem Zeitpunkt immer wieder im Clinch mit den
Migrationsbehörden. Sein Asylgesuch hat das Staatssekretariat für
Migration (SEM) abgelehnt, alle Beschwerden gegen den Entscheid blieben
erfolglos.
Noch während das Verfahren – das mehr als vier Jahre in Anspruch nahm –
lief, heiratete der Mann eine Schweizerin und erhielt die
Aufenthaltsbewilligung als Familienangehöriger. Doch nach zwei Jahren
trennte sich das Paar. Damit verlor der Mann seine
Aufenthaltsbewilligung wieder. Und weil auch sein Asylantrag endgültig
abgewiesen wurde, sollte er nach dem Willen des SEM und des Zürcher
Migrationsamts die Schweiz verlassen.
Sicherheitsdirektion hält Rückkehr für möglich
Der Mann wehrte sich mit einem Rekurs an die Sicherheitsdirektion. Doch
diese kam zum Schluss, dem kinderlosen und gesunden Kurden, der über
einen türkischen Gymnasialabschluss verfügt, sei eine Rückkehr ohne
weiteres zuzumuten.
Das Argument des Kurden, ihm drohe in der Türkei Folter, überzeugte die
Sicherheitsdirektion nicht. Wohl laufen gegen den Mann in der Türkei
mehrere Strafverfahren. Er wird verdächtigt, der revolutionären
Volksbefreiungsfront anzugehören, einer linksextremen Organisation,
welche die EU als Terrorgruppe einstuft. Dennoch kam die
Sicherheitsdirektion, gestützt auf einen Bericht des SEM, zum Schluss,
es gebe «keine Anhaltspunkte», dass dem Mann «mit beachtlicher
Wahrscheinlichkeit» ein rechtsstaatlich nicht korrektes Verfahren drohe.
Menschenrechtslage muss ins Urteil einfliessen
Das Verwaltungsgericht hat diesen Entscheid nun gekippt. Es qualifiziert
den Bericht des SEM als mangelhaft. Zum einen unterschätze er «in
aktenwidriger Weise» das Risiko einer Verhaftung. Es verweist auf einen
Bericht der Schweizer Botschaft in Ankara, die eine Festnahme als
«höchstwahrscheinlich» bezeichnet.
Zum anderen ist das Verwaltungsgericht der Ansicht, das SEM dürfe nicht
einfach vermuten, ein Prozess gegen den Mann werde schon korrekt
ablaufen: «Der deutlichen Verschlechterung der Menschenrechtslage seit
dem Putschversuch vom 15. Juli 2016 ist Rechnung zu tragen.» Dass die
bisherigen Verfahren gegen den Mann nicht zu beanstanden seien, ist für
das Gericht unerheblich, denn sie fanden vor dem Putsch statt. Hinzu
komme, dass der Mann als Kurde, dem verbotene politische Aktivitäten
vorgeworfen werden, ein deutlich erhöhtes Risikoprofil für Folter habe.
Eine Wegweisung sei deshalb unzulässig. Dem Mann sei die
Aufenthaltsbewilligung zu erteilen. Einer der drei Richter war bezüglich
Aufenthaltsstatus anderer Ansicht: Eine vorläufige Aufnahme genüge. Das
Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
(https://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/schlechte-menschenrechtslage-kurde-darf-nicht-ausgewiesen-werden/story/23031526)
+++SCHWEIZ
Chefin der Flüchtlingshilfe: «Jede dritte Beschwerde eines Asylsuchenden
ist erfolgreich. Das zeigt, dass wir bei der Qualität ein Problem
haben»
Miriam Behrens, die Direktorin der Schweizerischen Flüchtlingshilfe,
kritisiert die neuen, schnelleren Asylverfahren. Und sie fordert, dass
die Schweiz pro Jahr 10 000 Flüchtlinge zusätzlich aufnimmt.
https://www.nzz.ch/schweiz/fluechtlingshilfe-miriam-behrens-kritisiert-neue-asylverfahren-ld.1538128?mktcid=smsh&mktcval=OS%20Share%20Hub
-> Medienmitteilung SFH: https://www.fluechtlingshilfe.ch/medien/medienmitteilungen/2020/beschleunigung-darf-nicht-auf-kosten-von-fairness-und-qualitaet-gehen.html
-> https://www.blick.ch/news/politik/chefin-der-fluechtlingshilfe-kritisiert-schnellere-asylverfahren-jede-dritte-asyl-beschwerde-ist-erfolgreich-id15732968.html
-> https://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/beschleunigte-asylverfahren-fluechtlingshilfe-will-mehr-zeit-136324208
Beschleunigung darf nicht auf Kosten von Fairness und Qualität gehen
Das neue Asylverfahren wurde mit dem expliziten Anspruch eingeführt,
gleichermassen schnell und fair zu sein. Die Erfahrungen des ersten
Jahres zeigen, dass die Umsetzung unausgewogen erfolgt. Der Fokus der
Behörden liegt auf der Beschleunigung – auf Kosten von Fairness und
Qualität der Verfahren. Die SFH fordert Anpassungen, damit der
Rechtsschutz seine Rolle vollumfänglich wahrnehmen kann, alle
Asylsuchenden ein faires Verfahren bekommen und die Asylentscheide hohe
Qualität haben.
https://www.fluechtlingshilfe.ch/medien/medienmitteilungen/2020/beschleunigung-darf-nicht-auf-kosten-von-fairness-und-qualitaet-gehen.html
Schweiz schafft Asylsuchende nach Afghanistan zurück – Rendez-vous
Afghanistan ist eines der gefährlichsten Länder der Welt. 2019 kamen bei
Terroranschlägen über 1200 Menschen ums Leben. Trotzdem schickt die
Schweiz seit letztem März wieder Flüchtlinge nach Afghanistan zurück.
Das betrifft zwar nur wenige, verunsichert aber viele sehr.
Abgewiesene Afghanen lernen in ständiger Angst vor der Rückschaffung deutsch.
https://www.srf.ch/play/radio/rendez-vous/audio/schweiz-schafft-asylsuchende-nach-afghanistan-zurueck?id=7477ea49-85e9-42b3-a13e-fdcc7a776fc5
-> https://www.srf.ch/news/schweiz/asylgesetzgebung-schweiz-wenn-ein-afghane-nach-europa-geht-muessen-ihn-die-taliban-toeten
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derbund.ch 04.02.2020
Probleme und Missstände im Umgang mit Flüchtlingskindern
Bundesrätin Karin Keller-Sutter will unbegleitete minderjährige
Migranten aufnehmen. Flüchtlingshelfer begrüssen das, äussern aber auch
grosse Bedenken.
Philippe Reichen
Sie sind die Verletzlichsten in den Flüchtlingscamps: Kinder, die sich
ohne ihre Familie nach Europa aufgemacht haben oder deren Eltern auf der
Flucht gestorben sind. Unbegleitete minderjährige Asylsuchende, kurz
UMA, nennt man sie im Asylverfahren. Bundesrätin Karin Keller-Sutter hat
auf Bitte Griechenlands entschieden, solche Asylsuchende in die Schweiz
zu holen. Die einzige Bedingung ist: Die Flüchtlingskinder müssen einen
Familienbezug in die Schweiz haben. Eine Grosstante oder ein Grossonkel
genüge für eine Aufnahme für ein Asylgesuch, heisst es aus dem
Staatssekretariat für Migration (SEM). Man wolle grosszügig sein. Wie
viele Personen die Schweiz aufnehmen wird, ist völlig offen.
Eine breite Auslegung des Familienbegriffs ist auch im Sinne
derFlüchtlingshilfe Schweiz. Griechenland brauche dringend Entlastung,
sagt Sprecherin Eliane Engeler. «Die prekäre humanitäre Situation ist
für Asylsuchende in Griechenland nicht tragbar.»
Wut und Trauer nach Alis Tod
Unbegleitete minderjährige Asylsuchende müssen im Aufnahmeland speziell
betreut und untergebracht werden. Sind die Kantone also auf der Höhe,
den Kindern Schutz zu bieten? In der Westschweiz kam es in diesem
Zusammenhang zu tragischen Zwischenfällen. In der Waadt versuchten 2016
sieben unbegleitete minderjährige Asylsuchende, sich das Leben zu
nehmen. An einem einzigen Abend unternahmen gleich drei Jugendliche
einen Suizidversuch. Dazu kam es in derselben Unterkunft in Lausanne.
Das jüngste Kind war 13-jährig. Auch die Betreuer sahen den Notstand.
Bei den überforderten Sozialarbeitern kam es zu krankheitsbedingten
Ausfällen. Einzelne kündigten. 2018 traten Sozialarbeiter von
Waadtländer Asylunterkünften gar in einen Streik und protestierten für
eine bessere Betreuung der Jugendlichen.
Ein noch schlimmeres Drama ereignete sich im Kanton Genf. 2019 beging
ein jugendlicher Asylsuchender in seinem Zimmer Suizid. Der 19-jährige
Ali stammte aus Afghanistan. Er war im Oktober 2015 als UMA in die
Schweiz gekommen und wurde in der 2016 eröffneten Unterkunft Foyer de
l’Etoile untergebracht. Wenige Monate vor seinem Suizid war seine
Betreuung als minderjähriger Asylsuchender beendet worden. Ali verblieb
im Foyer de l’Etoile und sollte sich als erwachsener Asylsuchender
zurechtfinden und mehr Selbstverantwortung übernehmen. Der Übergang ins
Erwachsenenregime überforderte ihn. Seine psychischen Beschwerden wurden
schlimmer. Am 29. März 2019 starb er auf der Intensivstation des
Universitätsspitals an den Folgen seiner Selbstverletzung.
Die Bewohner des Foyers reagierten mit Trauer und Wut. Es tauchten
Videos auf, die zeigten, wie es im Foyer de l‘Etoile wirklich zuging.
Auf einer Aufnahme verprügelten Angestellte einer Sicherheitsfirma
nachts Jugendliche. Sicherheitsverantwortliche sollen Asylsuchende mit
Essen beworfen haben. Im Fall Ali wurde bekannt, dass er sich mehrmals
hatte umbringen wollen. Im September 2019 prangerten Mitarbeiter des
Foyers Missstände öffentlich an. Schon 2018 hatte der Genfer
Rechnungshof, die staatliche Aufsichtsbehörde, in einem kritischen
Bericht zum Umgang mit jungen Migranten dringend Massnahmen gefordert.
«Die Situation ist weder kurz- noch langfristig optimal», heisst es im
Bericht.
Sie brauchen einen Familienersatz
Julie, Aktivistin im Genfer Kollektiv «Kampf für unbegleitete
minderjährige Migranten», kennt sowohl die persönliche Situation vieler
Kindermigranten als auch die Situation im Foyer de l’Etoile. Das Foyer
sei zu gross, geografisch schlecht gelegen und es lebten zu viele Kinder
darin, sagt sie. Zu Spitzenzeiten im Jahr 2016 waren es 180 UMA, heute
dürften es noch rund 100 Kinder und junge Erwachsene sein. Viele
minderjährige unbegleitete Migranten seien traumatisiert, sagt Julie.
Ihre Heimat hätten sie in Krisensituationen verlassen, weil Geld zum
Leben fehlte, Eltern gestorben seien oder die Familiensituation aus
einem anderen Grund eskalierte. Auf den Flüchtlingsrouten seien die UMA
Gewalt ausgesetzt und lebten in ständiger Angst. «Erreichen sie die
Schweiz, müssen sie die vielen Erlebnisse und Brüche in ihrem Leben
verarbeiten, eine neue Sprache lernen. Sie wollen in die Schule gehen
oder Ausbildungen beginnen, was ihnen der Staat oft nicht ermöglicht.»
Zudem brauchten sie eine Art Familienersatz, Zuwendung und Wärme und
eine enge medizinische Betreuung, die sie im Foyer de l’Etoile aber
nicht bekämen.
Hat die Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und
Sozialdirektoren (SODK) die Suizidversuche in der Waadt und den Suizid
in Genf thematisiert? «Nein. Wir hatten keinerlei Kenntnisse von diesen
Fällen», sagt Remo Dörig, stellvertretender Generalsekretär der SODK.
Ebenso wenig, ob es in anderen Kantonen zu ähnlichen Vorfällen gekommen
ist. Dörig verweist auf die von der SODK bereits 2016 abgegebenen
Empfehlungen zum Umgang mit unbegleiteten Kindern und Jugendlichen in
Asylverfahren. Die SODK wollte die Kantone dazu bringen, bei deren
Unterbringung, Betreuung, gesetzlicher Vertretung, Schulbesuch und beim
Übergang zur Volljährigkeit Mindeststandards zu beachten.
Elodie Antonyvom Genfer Büro der NGO Internationaler
Sozialdienstattestiert vielen Kantonen eine zunehmende Sensibilität.
Parallel dazu nehme die Anzahl Asylgesuche von unbegleiteten
Minderjährigen seit 2015 ab (siehe Grafik), womit sich die
Gesamtsituation von alleine entspanne. Auf Genf angesprochen, sagt
Antony: Der Durchbruch für einen griffigen Umgang mit jungen Migranten
habe Genf zwar noch nicht geschafft, man sei aber auf gutem Weg. Um die
Art der Unterbringung der UMA, ihre Betreuung und den
sozialpädagogischen Umgang mit ihnen neu zu definieren, hat die Genfer
Regierung im Herbst eine interdepartementale Arbeitsgruppe eingesetzt
und auch NGOs miteinbezogen. Der Staatsrat dürfte noch in diesem Monat
einen Aktionsplan präsentieren, verspricht Bernard Manguin, Sprecher der
Genfer Sozialbehörde Hospice général, die für die Asylunterkünfte
verantwortlich ist.
Geld, aber kein Personal
In der Waadt seien die Probleme vollständig gelöst, beteuert indes Steve
Maucci, Leiter des Amts für Bevölkerung, das auch für das Asylwesen
zuständig ist. Die Schweiz habe 2015 mit dem plötzlichen Anstieg der
Zahl unbegleiteter Migrantenkinder vor einer grossen Herausforderung
gestanden. Maucci sagt: «Obwohl die Waadt beträchtliche Mittel zur
Verfügung stellte und das Budget für die Betreuung minderjähriger
Asylsuchender von rund 2 Millionen auf über 10 Millionen Franken
erhöhte, war es nicht möglich, in so kurzer Zeit das nötige Personal
einzustellen und alle heute verfügbaren Dienstleistungen zu erbringen.»
Die Aufnahmebedingungen seien aktuell gut, und die Betreuung und
Überwachung der Minderjährigen entspreche kantonalen Standards.
Wie beurteilt das Staatssekretariat für Migration die Situationin der
Romandie? «Uns ist keine spezifische ‹UMA-Situation› in der Romandie
bekannt», schreibt SEM-Sprecher Reto Kormann.
Eliane Engeler von der Flüchtlingshilfe sagt: «Wir haben zwar keinen
Gesamtüberblick, aber der Kanton Genf ist sicherlich nicht der einzige
Kanton, in dem es Schwierigkeiten in der Betreuung und Unterbringung von
unbegleiteten Minderjährigen gibt.» Es gebe grossen
Verbesserungsbedarf.
(https://www.derbund.ch/schweiz/standard/probleme-und-missstaende-im-umgang-mit-fluechtlingskindern/story/30164609)
+++DEUTSCHLAND
Reform der Asylpolitik: Seehofer will Grenzschutz zum Thema von EU-Ratspräsidentschaft machen
In wenigen Monaten übernimmt Deutschland die EU-Ratspräsidentschaft.
Eigentlich sollte es dann verstärkt um den Klimaschutz gehen. Horst
Seehofer will aber vor allem den Grenzschutz verbessern.
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/horst-seehofer-will-grenzschutz-zum-thema-von-eu-ratspraesidentschaft-machen-a-ff374e1b-1f57-4c79-a09c-ef335a7b324b?sara_ecid=soci_upd_KsBF0AFjflf0DZCxpPYDCQgO1dEMph
+++ITALIEN
„Mare Jonio“ frei! NGO-Rettungssschiffe kehren zurück
Das Rettungsschiff „Mare Jonio“ der Vereinigung „Mediterranea Saving
Humans“ ist nicht mehr beschlagnahmt. Das Zivilgericht Palermo hat die
Beschlagnahme vom 03.09.2019 aufgehoben, die der damalige Innenminister
Matteo Salvini mithilfe des 2. Sicherheitsdekrets nach einer
Rettungsaktiion angeordnet hatte. Auch die strafrechtliche Verfolgung
der beiden Schiffsverantwortlichen wurde eingestellt. Diese juristischen
Erfolge sind als kleine Basisveränderungen zu verbuchen. Die
italienische Regierung hat bisher die beiden Sicherheitsdekrete nicht
abgeschafft, mit denen die zivile Seenotrettung strukturell
kriminalisiert und die meisten Geflüchteten aus ihren Unterkünften
getrieben worden waren. Das italienisch-libysche Abkommen zur
sogenannten libyschen Küstenwache und zur Aufrechterhaltung der
libyschen Milizenlager haben beide Regierungen soeben um drei Jahre
verlängert.
https://ffm-online.org/mare-jonio-frei-ngo-rettungssschiffe-kehren-zurueck/
+++GRIECHENLAND
Flüchtlingsproteste in der Ägäis: Aufstand auf Lesbos
Die Lage auf den griechischen Ägäisinseln droht zu eskalieren. Zwei Tage
in Folge haben Flüchtlinge auf Lesbos gegen die griechische Asylpolitik
demonstriert. Die harte neue Politik der Regierung sorgt für Unmut.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/fluechtlingslager-in-griechenland-aufstand-auf-lesbos-a-c1410210-854f-47f4-8591-6d7e2a7da891?sara_ecid=soci_upd_KsBF0AFjflf0DZCxpPYDCQgO1dEMph
+++MITTELMEER
Libyen: Wieder mehr Migranten auf dem Weg nach Europa
… und keine fairen Lösungen in Sicht
https://www.heise.de/tp/features/Libyen-Wieder-mehr-Migranten-auf-dem-Weg-nach-Europa-4652869.html
Aegean Regional Analysis
Alarm Phone, 18 June 2019 – 19 January 2020
https://alarmphone.org/en/2020/02/03/aegean-regional-analysis
+++LIBYEN
Libyen-Konflikt EU-finanziertes Flüchtlingslager schließt
Aus Sorge um die Sicherheit von Migranten und Mitarbeitern schließen die
UN das einzige EU-finanzierte Flüchtlingslager in Libyen. Direkt neben
dem Lager werden nach UNHCR-Angaben Militäranlagen errichtet.
https://www.tagesschau.de/investigativ/panorama/fluechtlingslager-libyen-107.html
Italiens neuer «Pakt der Schande»: Die Italiener sind zufrieden mit dem
libyschen Flüchtlingsdeal – und verlängern ihn um drei Jahre
Libyen wird im Auftrag der Europäer weiter Flüchtlinge an der Küste aufhalten – und gut daran verdienen.
https://www.aargauerzeitung.ch/ausland/italiens-neuer-pakt-der-schande-die-italiener-sind-zufrieden-mit-dem-libyschen-fluechtlingsdeal-und-verlaengern-ihn-um-drei-jahre-136322475
-> https://www.tagblatt.ch/international/italiens-neuer-pakt-der-schande-ld.1191428
+++JENISCHE/SINTI/ROMA
Fahrende gegen Fahrende vor der Wileroltigen-Abstimmung
Ein Werbeauftritt für den umstrittenen Transitplatz in Wileroltigen entzweit die Schweizer Fahrenden.
https://www.bernerzeitung.ch/region/region-bern/fahrende-gegen-fahrende/story/26018749
+++GASSE
Lebensmittel für Bedürftige – Für einen Franken kriegt man hier zu essen
Im Oberwallis werden überschüssige Lebensmittel fast gratis an Sozialhilfebezügerinnen und -bezüger abgegeben.
https://www.srf.ch/news/regional/bern-freiburg-wallis/lebensmittel-fuer-beduerftige-fuer-einen-franken-kriegt-man-hier-zu-essen
Randständige schauen in den Spiegel und erzählen vom Leben auf der Gasse
Der Dokumentarfilm «Im Spiegel» lässt vier Randständige zu Wort kommen
und folgt ihnen mit der Kamera im Alltag. Entstanden ist eine
beeindruckende Milieustudie.
https://www.nzz.ch/zuerich/der-film-im-spiegel-in-zuerich-ueber-das-leben-auf-der-gasse-ld.1536660
Obdachlos in Zürich: Weshalb Hans seit drei Jahren auf der Gasse lebt
In der Stadt Zürich gibt es genügend Notunterkünfte, um Obdachlose
aufzunehmen. Weshalb lebt trotzdem gut ein Dutzend Menschen auf der
Strasse?
https://www.nzz.ch/zuerich/obdachlos-in-zuerich-hans-lebt-seit-drei-jahren-auf-der-gasse-ld.1535217
+++DROGENPOLITIK
Suchtexperten drängen auf raschen Start von Cannabis-Versuchen
Die Pläne der Gesundheitspolitiker des Nationalrats stossen bei Präventionsfachleuten auf Zustimmung.
https://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/suchtexperten-draengen-auf-raschen-start-von-cannabisversuchen/story/27095941
+++SPORTREPRESSION
Prozess um die Ausschreitungen von 2016: Polizei rechtfertigt Vorgehen
https://www.bzbasel.ch/basel/basel-stadt/prozess-um-die-ausschreitungen-von-2016-polizei-rechtfertigt-vorgehen-136327149
-> https://telebasel.ch/2020/02/04/nicht-die-polizei-sondern-die-randalierer-sind-angeklagt/?channel=105100
-> https://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/hooligans-mitlaeufer-oder-nur-fans-16-maenner-stehen-nach-fussball-randale-in-basel-vor-gericht-136323193
-> https://www.bazonline.ch/basel/stadt/unsere-polizisten-wurden-aus-dem-nichts-angegriffen/story/13656867
-> https://www.watson.ch/schweiz/basel/348595411-fcb-chaoten-vor-gericht-die-polizei-im-kreuzverhoer
-> https://www.blick.ch/news/schweiz/praesidentin-des-polizeiverbands-fordert-endlich-haertere-strafen-fuer-chaoten-polizisten-haben-das-vertrauen-in-unsere-justiz-verloren-id15734058.html
-> https://www.blick.ch/news/schweiz/basel/so-erlebten-polizisten-die-schlacht-von-basel-eingekesselt-attackiert-verfolgt-id15733975.html
-> https://www.blick.ch/news/schweiz/im-stadion-brutal-vor-gericht-kleinlaut-die-feigen-ausreden-der-fcb-chaoten-id15732471.html
+++REPRESSION DE
Gebühren für Maßnahmen der Polizei: Bezahlte Repression
Die Bundespolizei hat eine besondere Gebührenordnung eingeführt. In
Konflikt mit der Staatsmacht zu kommen, kann nun extra teuer werden.
https://taz.de/Gebuehren-fuer-Massnahmen-der-Polizei/!5658040/
+++ANTITERRORSTAAT
Kinder nach Syrien entführt – Schweizer IS-Verdächtige verliert Bürgerrecht
Eine 30-jährige Mutter aus Genf verzichtet auf einen Rekurs. Sie war zum «Islamischen Staat» nach Syrien gezogen.
https://www.srf.ch/news/schweiz/kinder-nach-syrien-entfuehrt-schweizer-is-verdaechtige-verliert-buergerrecht
-> Tagesschau: https://www.srf.ch/play/tv/tagesschau/video/is-sympathisantin-verliert-schweizer-buergerrecht?id=3653a969-6bed-4784-9b97-6514cffaa33c
++++KNAST
Kantone einigen sich auf Sterbehilfe in Gefängnissen
Das Vorhaben hat eine weitere Hürde genommen. Allerdings gibt es noch viele offene Fragen.
https://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/kantone-einigen-sich-auf-sterbehilfe-in-gefaengnissen/story/27146524
-> https://www.watson.ch/schweiz/justiz/144241853-sterbehilfe-in-schweizer-gefaengnissen-wird-erlaubt-das-hat-einen-guten-grund
+++BIG BROTHER
Harsche Kritik am Schweizer Nachrichtendienst NDB – RaBe-Info 04.02.2020
Die Kritik am Schweizer Nachrichtendienst NBD reisst nicht ab: In ihrem
kürzlich veröffentlichten Jahresbericht nimmt die zuständige
Geschäftsprüfungsdelegation GPDel den NDB erneut scharf ins Gericht. Der
NBD sammle viel mehr Informationen, als ihm das Gesetz erlaube.
Insbesondere zahlreiche linke Politiker*innen würden x-fach in den
Datenbanken auftauchen und tausende Zeitungsartikel und Texte von
Internetseiten seien unrechtmässig gesammelt worden. Zudem habe der NDB
Gesuche um Akteneinsicht nur unvollständig oder gar nicht beantwortet.
https://rabe.ch/2020/02/04/nachrichtendienst-abschaffen/
Video-Überwachung – «Wir installieren nirgends mehr oder bessere Kameras»
Der Polizei steht immer mehr Videomaterial zur Verfügung. Sie prüft, wie es automatisch ausgewertet werden kann.
https://www.srf.ch/news/regional/ostschweiz/video-ueberwachung-wir-installieren-nirgends-mehr-oder-bessere-kameras
Neue Fahndungsmittel: BKA erhält 78 Millionen Euro für Ausbau des Schengener Informationssystems
Drei neue EU-Verordnungen weiten die Möglichkeiten der größten
europäischen Polizeidatenbank deutlich aus. Im SIS II können jetzt vier
verschiedene biometrische Datenkategorien gespeichert werden. Die Zahl
der Speicherungen und Suchläufe steigt abermals deutlich an. Deutsche
Behörden gehören zu den Power-Usern.
https://netzpolitik.org/2020/bka-erhaelt-78-millionen-euro-fuer-ausbau-des-schengener-informationssystems/
+++PRIVATE SICHERHEITSFIRMEN
«Sie misshandelten mich mit Fäusten und Tritten»
Im Berner Karma-Club wurde ein Gast von mehreren Security-Mitarbeitern
verprügelt. Anschliessend wurde der blutende Partygast auf die Strasse
gestellt.
https://www.20min.ch/schweiz/bern/story/-Sie-misshandelten-mich-mit-Faeusten-und-Tritten–30755785
+++POLIZEI EUROPA
Kritik am Europäischen Polizeikongress
Heute und morgen findet in Berlin Congress Center der Europäische
Polizeikongress statt. Mittlerweile zum 21. Mal. Nicht jeder ist
glücklich damit…
https://www.radioeins.de/programm/sendungen/der_schoene_morgen/_/kritik-am-europaeischen-polizeikongress.html
Seehofer spricht auf Polizeikongress: Abschotten und mitlesen
Bundesinnenminister Seehofer setzt bei der Sicherheit auf mehr Europa.
Die Außengrenze soll geschützt und Online-Durchsuchungen erlaubt werden.
https://taz.de/Seehofer-spricht-auf-Polizeikongress/!5661937/
-> https://www.jungewelt.de/artikel/371954.law-and-order-wunschkonzert-tagung-der-hardliner.html
-> https://www.deutschlandfunk.de/europaeischer-polizeikongress-exakte-begrifflichkeit-tut-not.720.de.html?dram:article_id=469541
+++RECHTSPOPULISMUS
Klimawandel – Das Heartland Institute: Wie US-Klimaleugner Politik in Europa machen
Der Kampf gegen den Klimaschutz steht bei ihm ganz oben auf dem
Programm: Mit Millionenförderung aus der US-Industrie liefert das
Heartland Institute pseudo-wissenschaftliche Expertise und beeinflusst
damit die Politik und die öffentliche Meinung. Auch in Europa.
https://correctiv.org/aktuelles/klimawandel/2020/02/04/das-heartland-institute-wie-us-klimaleugner-politik-in-europa-machen
-> https://correctiv.org/top-stories/2020/02/04/die-heartland-lobby/
Undercover bei Klimawandel-Leugnern
Die Strategie des Heartland-Instituts
Das Heartland-Institut, eine der einflussreichsten Denkfabriken aus den
USA, die den menschgemachten Klimawandel leugnet, will jetzt auch in
Deutschland Influencer und Netzwerke aufbauen, um die deutsche Politik
zu beeinflussen.
https://www.zdf.de/politik/frontal-21/undercover-bei-klimawandel-leugnern-100.html
Reporter über verdeckte Recherche: Geschäftsmodell Klimaleugnung
Das Netzwerk Correctiv zeigt, wie die US-Organisation Heartland
Klima-Propaganda verbreitet. Verbindungen reichen bis nach Deutschland.
https://taz.de/Reporter-ueber-verdeckte-Recherche/!5658042/
Rechte Youtuberin Naomi (19) ist die «Anti-Greta»
Die Deutsche Naomi Seibt gilt als neuer Star der Klimaleugner. 20 Minuten hat ihr kritische Fragen gestellt.
https://www.20min.ch/schweiz/news/story/Ist-Naomie-Seibt–19–die–Anti-Greta—24284972