Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel
+++ZÜRICH
Sans-Papiers-Kolumne: Wenn der Wunsch, unsichtbar zu werden, eine Notwendigkeit wird
Geschätzt leben 10’000 Menschen ohne Papiere in Zürich, sogenannte
Sans-Papiers. Sie leben hier, sie arbeiten hier, aber sie haben (fast)
keine Rechte und keine Stimme. Licett Valverde, die als Sans-Papier in
die Schweiz kam, schreibt einmal im Monat auf Tsüri.ch über ihre
Erlebnisse.
https://tsri.ch/zh/sanspapier-kolumne-wenn-der-wunsch-unsichtbar-zu-werden-eine-notwendigkeit-wird/
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Landbote 03.01.2020
Ellikon an der Thur: Wo Asylsuchende arbeiten dürfen
An zwei Halbtagen arbeiteten sechs Asylsuchende aus Afghanistan auf dem
Bauernhof von Thomas Frei. Angeleitet wurden sie von
Ergotherapie-Studentinnen – die Rollen wurden aber auch getauscht.
Eva Wanner
Wer an «Ergotherapie» denkt, dem kommt kaum als erstes in den Sinn, wie
Asylsuchende auf einem Feld und im Gewächshaus Gemüse ernten und Beete
bestellen. Genau darum handelt es sich aber, sagt Salome Frei. Sie und
zwei weitere Ergotherapie-Studentinnen der Zürcher Hochschule für
angewandte Wissenschaften in Winterthur (ZHAW) haben ein solches Projekt
durchgeführt.
«Die Ergotherapie im Asylbereich kommt erst auf», sagt Frei. Die Theorie
dazu existiert aber bereits. In diesem Fall etwa konkret der Begriff
«Occupational Deprivation», wie die Fachleute sagen. Die
Ergotherapie-Studentin übersetzt diesen Fachbegriff so: «Aufgrund von
äusseren Faktoren nicht einer bedeutungsvollen Betätigung nachgehen zu
können».
Vorläufig aufgenommene Personen hätten in der Schweiz zwar rechtlich die
Möglichkeit, einer Arbeit nachzugehen. Viele Arbeitgeber seien aber
eher skeptisch, da die Dauer der Anstellung ungewiss sei, sagt Frei.
Keiner Beschäftigung nachzugehen mindere wiederum das Wohlbefinden der
Betroffenen.
Landwirte und sich briefen
Zehn Wochen dauerte das Projekt mit dem Titel «Menschen mit
Fluchterfahrungen auf dem Bauernhof» von Salome Frei und ihren
Mitstudentinnen Sophie Blatter und Nina Müller. Ein Grossteil davon sei
Vorbereitung gewesen. Sie sprachen sich ab mit Landwirt Thomas Frei, der
in Ellikon an der Thur sein Land zur Verfügung stellte, und der
Genossenschaft «Gmüesabo», die sich ebenfalls bereit erklärte,
mitzumachen.
Auch sich selbst mussten die drei Studentinnen vorbereiten. Wer eine
Arbeit mit Asylsuchenden ins Auge fasst, werde von der Hochschule
besonders sensibilisiert. «Wir wurden geschult, sensibel mit der
dramatischen Vergangenheit der Asylsuchenden umzugehen», so Frei. Auch
vor möglichen Sprachbarrieren wurden sie gewarnt.
Zu Experten geworden
Die theoretischen Bedenken verflüchtigten sich in der Praxis. Besprochen
wurden alle möglichen Themen, so Salome Frei. In Unterhaltungen, die
grössenteils auf Deutsch stattfanden, wohlgemerkt.
Am Projekt nahmen ein Mutter-Tochter Gespann und eine vierköpfige
Familie teil, alle aus Afghanistan. Zwei Erwachsene und die Kinder
hätten sehr gut Hochdeutsch gesprochen und konnten im Zweifelsfall für
die anderen übersetzen. «Das hat uns positiv überrascht».
An zwei Halbtagen hätten die sechs in Ellikon an der Thur auf dem Feld
und im Gewächshaus gearbeitet. Die Erwachsenen hätten alle bereits
Erfahrung in diesem Bereich, so Frei. Sie seien in wenigen Stunden
spürbar aus der Rolle der Hilfsbedürftigen ausgebrochen und in jene der
Experten geschlüpft. Die Asylsuchenden hätten gar die Studentinnen
fachlich angeleitet.
Positive Bilanz
Das Projekt sei erfolgreich gewesen, bilanziert Frei. Die Rolle der
Ergotherapie sei in diesem Fall gewesen, während der Arbeit zwischen den
involvierten Parteien zu vermitteln, das habe sehr gut funktioniert.
Wichtig seien auch die Pausen – beziehungsweise der fachliche Austausch,
der dann zwischen den Asylsuchenden und den Arbeitern und
Verantwortlichen des Hofs stattfindet. Sich nützlich machen und sich
dadurch auch nützlich fühlen steigert das Wohlbefinden.
Das Projekt in Ellikon an der Thur wird nachklingen: Auf dem Hof der
Genossenschaft «Gmüesabo» dürften die Asylsuchenden weiterhin arbeiten
und Gemüse als Bezahlung mitnehmen. Und auch mit den Studentinnen hätten
sie sich angefreundet. «Dem Familienvater helfen wir bei der
Fahrprüfung und die jungen Frauen unterstützen wir bei Bewerbungen»,
sagt Frei.
(https://www.landbote.ch/region/winterthur/wo-asylsuchende-arbeiten-duerfen/story/28738594)
+++DEUTSCHLAND
Wegen Seenotrettungsplänen: Morddrohungen gegen EKD-Chef
Die EKD will sich mit einem eigenen Schiff an der Rettung von Menschen
im Mittelmeer beteiligen. Nun berichtet der Ratsvorsitzende
Bedford-Strohm von Morddrohungen. „Hass ist keine Meinung“, sagt er mit
Blick auf soziale Netzwerke.
https://www.tagesschau.de/inland/bedford-strohm-133.html
+++GRIECHENLAND
Greece publishes list of ’safe origin‘ countries for asylum seekers
The Greek government published on Friday a joint ministerial decision
that outlines 12 countries that are considered safe to return failed
asylum seekers, state-run news agency ANA-MPA reported.
The JMD, signed by Foreign Minister Nikos Dendias and Citizen Protection
Minister Mihalis Chrysohoidis, lists the countries as Ghana, Senegal,
Togo, Gambia, Morocco, Algeria, Tunisia, Albania, Georgia, Ukraine,
India and Armenia.
http://www.ekathimerini.com/248105/article/ekathimerini/news/greece-publishes-list-of-safe-origin-countries-for-asylum-seekers
+++TÜRKEI
Umstrittene Umsiedlung – Rund 100’000 Syrer haben Istanbul verlassen
In der türkischen Metropole leben fast eine halbe Millionen Syrer. Wer nicht registriert ist, soll die Stadt verlassen.
https://www.srf.ch/news/international/umstrittene-umsiedlung-rund-100-000-syrer-haben-istanbul-verlassen
+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Aufreibendes Klimajahr – «Wir sind an unsere Grenzen gestossen»
2019 sorgten verschiedene Klimademonstrationen für Aufsehen. Ein Berner Aktivist erzählt über Erfolg und Ernüchterung.
https://www.srf.ch/news/regional/bern-freiburg-wallis/aufreibendes-klimajahr-wir-sind-an-unsere-grenzen-gestossen
+++POLIZEIREPRESSION DE
Silvestergewalt in Leipzig
„Notoperation“ in Connewitz: Medien als Echokammer der Polizei
Ob die Leipziger Polizei mit ihrer Pressemeldung um 04:42 Uhr in der
Silvesternacht bewusst auf eine große mediale Aufmerksamkeit setzte, ist
reine Spekulation. Klar ist jedoch, dass sämtliche am 1. Januar
spärlich besetzte Frühschichten in den Redaktionen das Thema pünktlich
auf dem Tisch hatten und eifrig aufgriffen.
https://uebermedien.de/44967/notoperation-in-connewitz-medien-als-echokammer-der-polizei/
G20-Randale: Viele Verfahren nicht abgeschlossen
Zweieinhalb Jahre nach dem G20-Gipfel in Hamburg sind mehrere Tausend
Strafverfahren noch immer nicht abgeschlossen. Laut der Antwort des
Senats auf eine Kleine Anfrage der Linken ermittelte die Polizei in
insgesamt 3.580 Fällen.
https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/G20-Randale-Viele-Verfahren-nicht-abgeschlossen,gzwanzig412.html
+++KNAST
Kritik nach Tod eines Häftlings in Zofinger Gefängnis
Nach einem erbitterten Sorgerechtsstreit nahm sich Urs S. im
Untersuchungsgefängnis Zofingen das Leben. Der bekannte Unternehmer sah
vermutlich keinen anderen Ausweg mehr. Jetzt gibt es aber Kritik am
Vorgehen der Behörden.
https://www.telem1.ch/aktuell/kritik-nach-tod-eines-haeftlings-in-zofinger-gefaengnis-136184041
-> https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/kanton-aargau/nach-tod-eines-haeftlings-vereinigung-vermutet-falsche-vorwuerfe-und-kritisiert-behoerden-136184101
+++BIG BROTHER
Moritz Leuenberger (73) spricht über den Fichenskandal: «Einige hatten Angst, dass die Bundespolizei unsere Sitzungen abhörte»
Moritz Leuenberger (73) präsidierte die Untersuchungskommission, die vor
30 Jahren den Fichenskandal aufdeckte. Dies im Zuge der Kopp-Affäre.
Nun spricht er über Bespitzelung innerhalb von Familien und wie er nach
seinem Rücktritt als Bundesrat in ein Loch fiel.
https://www.blick.ch/news/politik/moritz-leuenberger-73-spricht-ueber-den-fichenskandal-einige-hatten-angst-dass-die-bundespolizei-unsere-sitzungen-abhoerte-id15688309.html
+++POLIZEI BS
Befehl «Sibirien» zeigt Wirkung – trotz Demos: Basler Polizei räumt mit Überstunden auf
Die Basler Polizei arbeitet ihre Überstunden ab. Der Polizeibeamtenverband bleibt skeptisch.
https://www.bzbasel.ch/basel/basel-stadt/befehl-sibirien-zeigt-wirkung-trotz-demos-basler-polizei-raeumt-mit-ueberstunden-auf-136180165
+++ANTIRA
Pneustecher von Altstetten: Ist er ein Rassist?
In einer Mietgarage in Zürich Altstetten zerstach ein Unbekannter
Autopneus. Die Betroffenen hegen den Verdacht, der Täter könnte ein
Rassist sein. Er wählte systematisch aus, welche Autos er verschonte und
welche nicht.
https://www.telezueri.ch/zuerinews/pneustecher-von-altstetten-ist-er-ein-rassist-136184106
+++RECHTSPOPULISMUS
AfD-Parteispendenaffäre Weidel-Spende oder AfD-Spende?
Die AfD will keine Strafe wegen der Annahme einer illegalen
Auslandsspende zahlen. Nun soll die Spende plötzlich eine Schenkung an
Alice Weidel persönlich gewesen sein. Christian Rath wundert sich.
https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/afd-spendenaffaere-alice-weidel-partei-persoenliche-wahlkampfspende/
Der Triumph des Mobs
In Deutschland löst ein satirisches Kinderlied über Umwelt¬politik einen
gigantischen Skandal aus. Der Westdeutsche Rundfunk entschuldigt sich,
die Politik fordert eine neue Fairness. Was wird hier eigentlich
gespielt?
https://www.republik.ch/2020/01/04/der-triumph-des-mobs
+++RECHTSEXTREMISMUS
So verraten die Rechtsextremen ihre Sympathien zu den Nazis
In der Ukraine Alltag, in Deutschland verboten, in den Ländern
dazwischen halbwegs versteckt: Die Neonazis geben sich zu erkennen.
https://www.infosperber.ch/Artikel/FreiheitRecht/Neonazi-Symbole-Handel-Erkennung-Warnung
+++VERSCHWÖRUNGSTHEORIEN
Deutschrap: Die drei beliebtesten Verschwörungstheorien
Nicht nur Internet-Foren sind voll davon, Verschwörungstheorien haben
auch im Deutschrap Konjunktur. Rapper verarbeiten sie immer wieder in
ihren Songs. Ein ambivalentes Spiel mit Falschinformationen zwischen
Unterhaltung und gefährlicher Provokation.
https://www.deutschlandfunk.de/deutschrap-die-drei-beliebtesten-verschwoerungstheorien.807.de.html?dram:article_id=466860