Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel
++BASEL
Wochengast im Gespräch – «Die Menschenrechte stehen über unserem Gesetz»
Die Basler Menschenrechtsaktivistin Anni Lanz kämpft seit Jahren für die Rechte von Migrantinnen und Migranten.
https://www.srf.ch/news/regional/basel-baselland/wochengast-im-gespraech-die-menschenrechte-stehen-ueber-unserem-gesetz
Fader Beigeschmack bei Weihnachtsaktion in Ausreisezentrum
Das Staatssekretariat für Migration (SEM) verbietet Aufnahmen der von
Anni Lanz geplanten Weihnachtsaktion. Sie zeigt sich verständnislos.
https://telebasel.ch/2019/12/20/fader-beigeschmack-bei-weihnachtsaktion-in-ausreisezentrum
-> https://www.bzbasel.ch/basel/baselbiet/anni-lanz-hat-geschenke-an-asylanten-verteilt-waehrend-journalisten-per-telefon-verscheucht-wurden-136130487
+++ZÜRICH
Drogensüchtig, gewalttätig und seit Jahren illegal in der Schweiz:
Denjenigen, die partout nicht gehen wollen, setzt der
Ausreise-Sonderberater Franz Bättig zu
52 Ausländer im Kanton leben seit über einem Jahrzehnt von der Nothilfe.
Sie weigern sich, das Land zu verlassen. Der ehemalige Polizist Franz
Bättig versucht, sie zur Rückreise zu bewegen. Er hat dabei keinerlei
Druckmittel zur Hand.
https://www.nzz.ch/zuerich/zuerich-franz-baettig-versucht-auslaender-zur-ausreise-zu-bewegen-ld.1528811
-> Artikel tagesanzeiger.ch 30.11.2019: https://antira.org/2019/12/01/medienspiegel-30-november-2019/
+++SCHWEIZ
Bericht untersucht Zusammenhänge zwischen Migration, Integration und Rückkehr
Mit dem Postulat 16.3790 „Migration. Langfristige Folgen der
Integration“ der SVP wurde der Bundesrat beauftragt, einen Bericht zu
verfassen, der die Wirkungszusammenhänge von Migration, Integration und
Rückkehr beleuchtet. Der nun vorliegende Bericht zeigt auf, dass sich
das aktuelle System der Schweiz bewährt. Die Forschungsresultate
bestätigen im Grundsatz die Politik der beschleunigten Asylverfahren und
die Umsetzung der Integrationsagenda Schweiz. Der Bundesrat hat in
seiner Sitzung vom 20. Dezember 2019 den Bericht gutgeheissen.
https://www.ejpd.admin.ch/ejpd/de/home/aktuell/news/2019/2019-12-20.html
+++BALKANROUTE
Deutschland hilft Migranten in Bosnien
Das Technische Hilfswerk schafft 1.500 Plätze in einer Kaserne in
Sarajevo. Das verbessert die humanitäre Lage, löst aber keine
strukturellen Probleme
https://www.derstandard.at/story/2000112503387/deutschland-hilft-migranten-in-bosnien
+++MITTELMEER
„Ocean Viking“ rettete 112 Menschen aus dem Mittelmeer
Ein anderes Rettungsschiff, die „Sea-Watch 3“ der deutschen Kapitänin
Carola Rackete, wurde unterdessen von einem italienischen Gericht
freigegeben
https://www.derstandard.at/story/2000112550567/ocean-viking-rettete-112-menschen-aus-dem-mittelmeer?ref=rss
+++NIGER
Agadez: Tor auf dem gefährlichen Weg nach Europa
Europa ist der Sehnsuchtsort der meisten Migranten, die Agadez in
Richtung Nordafrika passieren. Der Weg führt durch die Sahara – und ist
noch gefährlicher geworden, seit die Grenzen in Niger auf Druck der EU
geschlossen wurden.
https://www.dw.com/de/agadez-tor-auf-dem-gef%C3%A4hrlichen-weg-nach-europa/av-51727681
+++DEMO/AKTION/REPRESSION
«Ein Tag zum dankbar sein»
Nach der Abschaltung des Kernkraftwerks Mühleberg hielten Barbara und
Ursula Zimmermann sowie Tom Klöti zum letzten Mal Mahnwache vor dem
BKW-Hauptgebäude am Viktoriaplatz. 426 Mal stand das Trio im Pärklein,
bei Hitze, Sturm und Regen.
https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/ein-tag-zum-dankbar-sein/story/27121069
-> https://www.20min.ch/schweiz/news/story/Sie-protestierten-426-Mal-gegen-das-AKW-Muehleberg-23290472
-> https://www.derbund.ch/bern/die-letzte-mahnwache-heute-freuen-wir-uns/story/30263730
+++KNAST
Exit erstmals im Gefängnis: Weshalb ein als gemeingefährlich eingestufter Verwahrter endlich sterben möchte
Der Verwahrte Peter Vogt hat aus dem Gefängnis heraus eine Debatte über
Suizidhilfe lanciert. Hat er in Unfreiheit das Recht, frei über seinen
Tod zu ¬bestimmen? Jetzt hat Exit den als gemeingefährlich eingestuften
Mann besucht.
https://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/exit-erstmals-im-gefaengnis-weshalb-ein-als-gemeingefaehrlich-eingestufter-verwahrter-endlich-sterben-moechte-136130877
+++POLIZEI DE
Rechtsextremismus bei der PolizeiZu viele Einzelfälle
Bei der Polizei häufen sich rechtsextremistische Haltungen und
Handlungen, das bestätigt eine Recherche des Dlf. Zwar sind die etwa 200
recherchierten Vorfälle nicht viel – angesichts von 260.000
Vollzugsbeamten. Aber das Klima bei der Polizei verschlechtert sich –
Experten sind alarmiert.
https://www.deutschlandfunk.de/rechtsextremismus-bei-der-polizei-zu-viele-einzelfaelle.724.de.html?dram:article_id=466389
+++POLICE FR
Erstmals Polizisten wegen Gewalt gegen Gelbwesten verurteilt
Aufgrund exzessiver Gewaltanwendung gegen Gelbwesten sind in Frankreich
zwei Polizisten schuldig gesprochen worden. Die Strafen wurden zur
Bewährung ausgesetzt.
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2019-12/polizeigewalt-frankreich-gelbwesten-verurteilung-demonstrationen
-> https://www.neues-deutschland.de/artikel/1130407.polizeigewalt-polizisten-wegen-gewalt-gegen-gelbwesten-verurteilt.html
+++ANTIRA
Es gibt kein Wunder-Gen
Der Sport ist voller rassistischer Vorurteile. Eines lautet: Schwarze
rennen schneller als Weiße. Dafür gibt es Erklärungen. Die Erbanlagen
sind dabei zu vernachlässigen.
Wenn schwarze Sportler schneller laufen oder höher springen, suchen
weiße rassistische Pseudowissenschaftler gern nach genetischen Ursachen
für die eigene Unterlegenheit. Derlei Studien werden in einem
bemerkenswerten Buch reihenweise widerlegt.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1130416.laufen-es-gibt-kein-wunder-gen.html
+++WEF
Luzerner Polizisten stehen am Davoser WEF im Einsatz
Der Luzerner Regierungsrat hat ein entsprechendes Gesuch der Konferenz
der Kantonalen Justiz- und Sicherheitsdirektorinnen und -direktoren
bewilligt.
https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/luzern/luzerner-polizisten-stehen-am-davoser-wef-im-einsatz-ld.1179826
+++PATRIARCHAT
«Männerphantasien» – Die Wiedergeburt des soldatischen Mannes
Vor 40 Jahren erschienen Klaus Theweleits «Männerphantasien». Jetzt wird
das epochale Buch neu aufgelegt. Wie aktuell ist es geblieben?
https://www.srf.ch/kultur/literatur/maennerphantasien-die-wiedergeburt-des-soldatischen-mannes
+++FUNDIS
derbund.ch 20.12.2019
Freikirchler verteilen umstrittene Gratiszeitung an Berner Haushalte
Mit üppig ausgestatten Gratiszeitungen macht das Freikirchen-Portal
Jesus.ch in Bern, Thun und Spiez Werbung. Kritiker sprechen von einem
Machwerk.
Dölf Barben
Eigentlich muss man diesen christlichen Zeitungsmachern gratulieren. Sie
kreieren eine Nummer über Jesus, den «Influencer Nr. 1». Und dann
verteilen sie in ausgewählten Regionen massgeschneiderte Hefte: Sie
interviewen eine prominente Person, rücken ein imposantes Bild aus der
Gegend ins Blatt und zeigen, wo man an diesem Ort Jesus nachfolgen kann.
Brisanter Punkt: Nebst den freikirchlichen Angeboten werden auch jene
der Landeskirche erwähnt.
Im Kanton Bern sind bisher in Bern, Thun, Spiez und im Saanenland solche
Zeitungen verteilt worden. Interviewpartner waren Gemeinderat Reto
Nause (CVP) in Bern, Stadtpräsident Raphael Lanz (SVP) in Thun,
Gemeindepräsidentin Jolanda Brunner (SVP) in Spiez und Nationalrat Erich
von Siebenthal (SVP) in Saanen. In der Berner Nummer schrieb zudem
Andreas Nufer, Pfarrer an der Heiliggeistkirche, ein Editorial. Geplant
sind weitere Nummern, so etwa in Zürich und Winterthur. Hinter der
Publikation steht Livenet.
Betrachtet man die Sache positiv, ist das Konzept mit den Interviews
eine raffinierte Möglichkeit, Leute zu erreichen, die solche Post sonst
direkt ins Altpapier befördern. Klar habe man sich Gedanken darüber
gemacht, sagt Livenet-Chefredaktor Florian Wüthrich, wie man Leserinnen
und Leser auf attraktive Weise ansprechen könne.
«Manipulativ, respektlos»
Doch es gibt den anderen Blickwinkel: In Spiez hat sich die reformierte
Kirchgemeinde öffentlich vom «Jesus-Heft» distanziert. Das «Thuner
Tagblatt» berichtete darüber. Pfarrerin Susanna Schneider Rittiner
bestätigt ihre Aussagen. Es störe sie, dass durch die Erwähnung der
Kirchgemeinde ein falscher Eindruck entstehe. «Es sieht so aus, als ob
das Heft von uns mitgetragen würde.» Das sei keineswegs so. Die
Pfarrerin kritisiert ebenso die Inhalte und die einengende Theologie,
die im Heft zum Ausdruck kämen. «Diese Art von Mission und den Einbezug
prominenter Interviewpartner empfinde ich als manipulativ und
respektlos.» Chefredaktor Florian Wüthrich hat sich entschuldigt. Es sei
ein Versehen gewesen. Doch in Thun gab es ebenfalls Proteste. Heinz
Leuenberger, Präsident des Kirchgemeinderats Thun-Stadt, sagt, auch hier
sei niemand gefragt worden, ob die Erwähnung genehm sei. Auch er,
selber Pfarrer, distanziert sich von den Inhalten und spricht von einem
«Machwerk», einer «fundamentalistisch-evangelikalen und absolut
linear-eingleisigen Theologie».
Man habe ja kaum mehr als die Internetadresse der Kirchgemeinden
aufgeführt, entgegnet Wüthrich. Und es gebe fast nichts, was
öffentlicher sei als eine solche Adresse. «Manchmal muss man doch auch
ein bisschen etwas wagen», meint er offenherzig. Der 36-Jährige lebt mit
seiner Familie in Burgdorf. Er arbeitete in Langnau bei Radio Neo 1,
seit fünf Jahren ist er Chefredaktor von Livenet.
Er hat etwas gewagt. Und was ihm mit den prominenten Interviewpartnern
gelungen ist, muss ihm zuerst einer nachmachen. «Ich habe meine Karten
immer offengelegt», sagt er. Alle seien frei gewesen, zu sagen, was sie
dächten. Selbstverständlich sei es nicht einfach gewesen, den Stein ins
Rollen zu bringen.
Aber war es den Interviewpartnern klar, in welchem Rahmen das Gespräch
erscheinen wird? Doch, sagt Thuns Stadtpräsident Raphael Lanz. Ihm sei
auch bewusst gewesen, dass das Heft nicht überall gut ankommen werde.
Aber, sagt er, es sei nicht an ihm als Politiker, darüber zu urteilen,
«wer gut ist und wer nicht». Solange eine Publikation sich in einer
gewissen Bandbreite bewege, sei er bereit, Auskunft zu geben – «ich will
ja keine Meinungszensur». Entscheidend sei gewesen, «dass ich
unverfälscht sagen kann, was ich will».
Dialog trotz allem
Und der Pfarrer der Heiliggeistkirche? Er habe sich ganz bewusst dafür
entschieden, das Editorial zu schreiben, sagt Andreas Nufer – auch wenn
er bei mehreren Themen «zu 100 Prozent an einem anderen Ort stehe als
einige Freikirchen». Er erinnert an die leidvolle Geschichte der Täufer,
die vom Staat und auch von der reformierten Kirche «verfolgt,
unterdrückt und getötet» wurden. Aus dieser Tradition heraus seien
Freikirchen entstanden. Vor diesem Hintergrund wäre es «arrogant»
gewesen, die Anfrage abzulehnen, sagt Nufer, gerade als Pfarrer an einer
Offenen Kirche. «Das Aufrechterhalten eines Dialogs ist für mich eines
der höchsten Güter.»
Um Dialog geht es auch Wüthrich, wie er sagt. «Wir wollen mit den Leuten
in Kontakt treten und haben nichts zu verbergen.» Die Zeitung sei als
Diskussionsgrundlage zum christlichen Glauben gedacht. Und er fragt:
«Warum soll das bereits manipulativ sein, wenn Christen öffentlich für
ihren Glauben einstehen und auch dafür werben – gerade jetzt, wenige
Tage vor Weihnachten?»
Eine beklemmende Welt
Das Heft bietet jene Inhalte, die von frommen Christen zu erwarten sind.
Diese nehmen die Bibel wörtlich und können daher mit der
Evolutionstheorie nichts anfangen. Kein Wunder, begegnet man in der
Mitte des Heftes einer «besseren Alternative» zur Urknall-Theorie.
Ansonsten: Viele Bilder von einem langhaarigen Jesus (aus dem Film «Son
of God»), Informationen zu dessen Biografie, zu seinen Wundern, seiner
Botschaft, ein Quiz – und immer wieder Zeugnisse von Prominenten, etwa
vom Schauspieler Sylvester Stallone, der Kirchen als «Fitnesscenter für
die Seele» bezeichnet. Schliesslich finden sich im Blatt Vorschläge, wie
man Jesus persönlich kennen lernen kann. Und stets alles mit
weiterführenden Links. Spätestens dann, wenn man diesen Links folgt –
die Hefte sind auch online verfügbar –, ist es, als ob man von einer
strahlenden Oberfläche einbrechen würde in eine andere Welt. In eine
beklemmende Welt der Intoleranz, wo es da und dort sehr kalt zu sein
scheint.
(https://www.derbund.ch/bern/berner-freikirchen-mission-erzeugt-misstoene/story/28888378)
+++SOZIALES
Regierung hält nichts davon – Weniger Sozialhilfe für grosse Familien?
Ein Vorstoss im Aargauer Kantonsparlament will die Sozialhilfe für Grossfamilien kürzen. Die Regierung will dies nicht.
https://www.srf.ch/news/regional/aargau-solothurn/regierung-haelt-nichts-davon-weniger-sozialhilfe-fuer-grosse-familien