Medienspiegel 4. Dezember 2019

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel

+++SCHWEIZ
Kampagne «FREI»: Solidarität ist kein Verbrechen
Amnesty International und Solidarité sans frontières haben heute Mittag die Petition «Solidarität ist kein Verbrechen» übergeben. Fast 30’000 Menschen und 200 Anwälte («Déclaration des avocat·e·s de Suisse sur le délit de solidarité») haben diese unterzeichnet und fordern eine Anpassung des Ausländer- und Integrationsgesetzes, damit solidarisches Handeln nicht länger kriminalisiert wird.
https://www.amnesty.ch/de/laender/europa-zentralasien/schweiz/dok/2019/solidaritaet-ist-kein-verbrechen
-> https://www.nau.ch/news/schweiz/petition-solidaritat-ist-kein-verbrechen-eingereicht-65623292
-> https://www.kath.ch/newsd/petition-solidaritaet-ist-kein-verbrechen-eingereicht/


Das Schweizer Asylwesen ist für Frauen nicht sicher! – RaBe-Subkutan Talk 04.12.2019
Das zeigen Berichte zur aktuellen Situation von geflüchteten Frauen in der Schweiz. Diese mussten der Bund und die Kantone aufgrund des Postulats der Nationalrätin Yvonne Feri verfassen. Sie wollte wissen, wie die Betreuung und Unterstützung von Frauen im Asylbereich aussieht. Und wie mit Frauen die von Gewalt betroffen sind umgegangen wird. Das Staatssekretariat für Migration (SEM) hat die Situation auf Bundesebene analysiert. Wie es in den Kantonen zurzeit aussieht, hat das Schweizerische Kompetenzzentrum für Menschenrechte (SKMR) erforscht. Beide Berichte kommen zum Schluss, das geflüchtete Frauen im schweizerischen Asylwesen nicht adäquat betreut werden und es an frauenspezifischen Massnahmen fehlt. Was ein angemessener Schutz beinhaltet, welche Verantwortung die Schweizer Behörden den Frauen gegenüber hat und welches Potential die Berichte haben für eine Verbesserung der Situation, besprechen wir heute im Subkutan Talk. Bei uns zu Gast im Studio ist Simone Eggler von der feministischen NGO  Terre des Femmes Schweiz. Sie arbeitete als Fachperson in der Begleitgruppe dieser Berichte mit und ist Expertin für das Thema Gewalt an Frauen.
https://rabe.ch/2019/12/04/das-schweizer-asylwesen-ist-auf-maenner-ausgerichtet/


+++DEUTSCHLAND
Bundesregierung hatte Aufnahme zugesagt:  Deutschland hat bisher keinen Migranten der Sea Watch 3 aufgenommen
Die Bundesregierung hatte im Juni angekündigt, elf von Carola Rackete in Italien an Land gebrachte Migranten aufzunehmen. Doch die harren in einem Lager aus.
https://www.tagesspiegel.de/politik/bundesregierung-hatte-aufnahme-zugesagt-deutschland-hat-bisher-keinen-migranten-der-sea-watch-3-aufgenommen/25299696.html


EKD zur Seenotrettung : „Nicht nur reden, handeln“
Die Evangelische Kirche in Deutschland macht ernst und stellt „United4Rescue“ vor. Über die Seenotrettung hinaus scheint das Bündnis auch migrationspolitische Ziele zu verfolgen.
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/evangelische-kirche-zur-seenotrettung-und-migration-16517310.html


+++BALKANROUTE
Flüchtlingslager in Bosnien: Vučjak könnte Todesfalle werden
Nach dem Wintereinbruch sind die Zustände in dem bosnischen Flüchtlingslager auf einer Müllhalde unhaltbar. Hilfsorganisationen schlagen Alarm.
https://taz.de/Fluechtlingslager-in-Bosnien/!5643703/


+++GRIECHENLAND
Flüchtlingslager auf Lesbos Warnungen vor neuen Katastrophen
Für die 16.000 Flüchtlinge, die um das Registrierungszentrum auf Lesbos ausharren müssen, hat sich unter der neuen griechischen Regierung nichts verbessert, aber einiges verschlechtert.
https://www.tagesschau.de/ausland/lebos-fluechtlingslager-101.html


+++ITALIEN
Italienische Beamte wegen Totschlags angeklagt
Prozessauftakt: Italienische Marine und Küstenwache sollen Rettungseinzatz von Flüchtlingsboot absichtlich verzögert haben
Zwei hochrangige italienischen Beamte sind wegen Totschlags und Fahrlässigkeit angeklagt. Sie sollen 2013 einen Rettungseinsatz eines sinkenden Flüchtlingsbootes verzögert haben, rund 250 Menschen starben. Für die Überlebenden geht es um Gerechtigkeit.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1129568.seenotrettung-italienische-beamte-wegen-totschlags-angeklagt.html


+++MITTELMEER
Seenotrettung: Deal zur Flüchtlingsverteilung lockt nicht mehr Migranten nach Europa
Im September hatte sich Horst Seehofer mit einigen EU-Staaten bei der Seenotrettung geeinigt. Seinen Kritikern kann er nun vorrechnen: Der Pull-Effekt ist ausgeblieben.
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2019-12/seenotrettung-fluechtlinge-horst-seehofer-vereinte-nationen-pull-effekt


Italienische Erlaubnis “Alan Kurdi” und “Ocean Viking” dürfen anlegen
Das Seenotrettungsschiff “Alan Kurdi” hat in Italien angelegt. Sie hatten in der Nacht eine entsprechende Erlaubnis vom Innenministerium in Rom bekommen. Die “Ocean Viking” wird im sizilianischen Pozallo erwartet.
https://www.tagesschau.de/ausland/alan-kurdi-ocean-viking-italien-101.html
-> https://www.deutschlandfunk.de/fluechtlinge-rettungsschiffe-duerfen-in-italienische-haefen.1939.de.html?drn:news_id=1076961


Neue EU-Kommission begrüsst Seehofers Vorstoss zur Reform der Flüchtlings- und Migrationspolitik – die neuesten Entwicklungen zur Migrationskrise im Mittelmeer

Während Migranten im Mittelmeer ertrinken, herrscht nach wie vor Uneinigkeit darüber, wie man mit der Problematik umgehen soll. Der Streit zwischen privaten Seenotrettern und EU-Staaten dauert an.
https://www.nzz.ch/international/migration-tote-auf-dem-mittelmeer-ld.1494713


„Es war unglaublich frustrierend, als Krimineller behandelt zu werden“
Séan Binder hat Menschen aus Seenot gerettet und kam dafür in U-Haft. Ihm drohen bis zu 25 Jahre Gefängnis.
https://www.jetzt.de/politik/seenotrettung-interview-mit-sean-binder


+++EUROPA
EuGH: Neuer Asylantrag bei menschenunwürdigen Zuständen in anderen EU-Staaten zulässig
Kaum von der Öffentlichkeit wahrgenommen hat der EuGH mit einem Beschluss gegen Deutschland bekräftigt: Unmenschliche Lebensverhältnisse innerhalb der EU können nicht ignoriert werden. Wenn Geflüchteten in dem EU-Mitgliedsstaat, in dem sie anerkannt sind, Menschenrechtsverletzungen drohen, darf ihr Antrag hier nicht als unzulässig abgelehnt werden.
https://www.proasyl.de/news/eugh-neuer-asylantrag-bei-menschenunwuerdigen-zustaenden-in-anderen-eu-staaten-zulaessig/


+++LIBYEN
Eritrean Refugees in Libya Hoped for Help From the UN but Got Hunger Instead
After being let out of prison, some 450 people sought sanctuary at a UNHCR facility in Tripoli, only to learn that the agency doesn’t have the resources – and reportedly is trying to starve the migrants out
https://www.haaretz.com/middle-east-news/.premium-eritrean-refugees-in-libya-hoped-for-help-from-the-un-but-got-hunger-instead-1.8222326


+++FLUCHT
Professor Walter Kälin wird von der UNO als Experte in die Hochrangige Gruppe für Binnenvertreibungen ernannt
Mit Befriedigung nahm das EDA den Entscheid des UNO-Generalsekretärs António Guterres zur Kenntnis, den Schweizer Völkerrechtsprofessor Walter Kälin als Experte in die neue Hochrangige Gruppe für Binnenvertreibungen zu ernennen. Die Gruppe wird sich gemäss UNO-Mandat mit der Situation und Unterstützung der Binnenvertriebenen befassen.
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-77374.html


+++GASSE
Organisiertes Betteln: Die Bettelnden sind die Leidtragenden
Bis zu 15 Personen aus dem Ausland betteln gleichzeitig in Bern. Laut Fremdenpolizei sind sie oft Opfer von Ausbeutung.
https://www.srf.ch/news/regional/bern-freiburg-wallis


Warum ist Basel der Schweizer Gewalt-Hotspot?
Jedes Wochenende Schlägereien, Messerstechereien, Opfer im Spital. Im Talk sprechen die beiden Jugendpolizisten Tosca Stucki und Jan Wildhaber darüber.
https://telebasel.ch/2019/12/04/warum-ist-basel-der-schweizer-gewalt-hotspot


Sie setzen sich für Zuger Obdachlose ein
Der Verein «Ein Bett für Obdachlose» ist im dritten Vereinsjahr noch besser vernetzt. Die Initiatoren geben sich weitere Ziele.
https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/zug/sie-setzen-sich-fuer-zuger-obdachlose-ein-ld.1174811


+++DEMO/AKTION/REPRESSON
Nach Schlachthof-Protest: 34 Aktivisten kommen vor Gericht – darunter auch die Organisatorin
Rund 130 Personen waren im November 2018 an einer Protestaktion gegen den Bell-Schlachthof in Oensingen beteiligt. Gegen 34 Strafbefehle wegen Nötigung, Hausfriedensbruchs und Hinderung einer Amtshandlung gingen Einsprachen ein. Diese Personen müssen nun vor Gericht.
https://www.solothurnerzeitung.ch/solothurn/kanton-solothurn/nach-schlachthof-protest-34-aktivisten-haben-einsprache-erhoben-und-kommen-vor-gericht-136062654
-> https://www.20min.ch/schweiz/bern/story/34-Schlachthof-Besetzer-kommen-vors-Gericht-28100764
-> https://www.blick.ch/news/schweiz/nach-protest-aktion-bei-bell-34-tierschutzaktivisten-muessen-vor-gericht-id15647350.html
-> https://www.telebaern.tv/telebaern-news/nach-schlachthof-protesten-34-tierschuetzer-vor-gericht-136064978
-> https://www.telem1.ch/aktuell/monsterprozess-34-schlachthofbesetzer-gehen-gegen-strafen-vor-136064933
-> https://www.solothurnerzeitung.ch/solothurn/kanton-solothurn/34-verhandlungen-aufs-mal-so-plant-das-richteramt-die-tierschutz-aktivisten-zu-vernehmen-136063321


+++BIG BROTHER
Basel: Jagd auf Schwarzfahrer mit Datensammlung
Ab Mitte Dezember tritt auch der TNW dem nationalen Schwarzfahrer-Register bei. Ein Datenschutzexperte befürchtet, dass Fahrgäste damit fichiert werden.
https://telebasel.ch/2019/12/04/jagd-auf-schwarzfahrer-mit-datensammlung


+++POLIZEI BS
Küssen verboten – immer noch – auch im 21. Jahrhundert
Schwule und Lesben werden in Basel oft angefeindet oder gar verprügelt. Politiker wollen nun, dass diese Straftaten registriert werden.
https://www.bzbasel.ch/basel/basel-stadt/kuessen-verboten-immer-noch-auch-im-21-jahrhundert-136059563


+++RECHTSPOPULISMUS
Kritik an Stadtrat wegen Nazi-Vergleich
In seinem Rücktrittschreiben erhebt der ehemalige SVP-Stadtrat Roger Mischler schwere Vorwürfe: Der Stadtrat sei eher ein Stadttheater und die SVP werde mit Nazis verglichen.
https://www.telebaern.tv/telebaern-news/kritik-an-stadtrat-wegen-nazi-vergleich-136064962


Nach Milchshake-Attacke: Mauch kritisiert Angriff auf Mörgeli und Köppel
Linksextreme haben in einem Zürcher Restaurant SVP-Nationalrat und «Weltwoche»-Verleger Roger Köppel sowie «Weltwoche»-Autor und Ex-Nationalrat Christoph Mörgeli attackiert. Die Tat wurde am Mittwoch auch im Zürcher Stadtparlament kritisiert.
https://www.blick.ch/news/politik/nach-milchshake-attacke-mauch-kritisiert-angriff-auf-moergeli-und-koeppel-id15648433.html


AfD-Spendenaffäre: Von Anfang an im Spendensumpf
Die AfD hat seit letztem Wochenende einen neuen Chef. Der aus Sachsen stammende Tino Chrupella beerbt den Vorsitzenden Alexander Gauland an der Parteispitze. Der neu gewählte Chrupella war der Wunschkandidat des rechtsextremen «Flügels» innerhalb der AfD. Die Wahl ist Ausdruck des fortwährenden Rechtsrutsches der 2013 gegründeten Partei, die mittlerweile nicht nur im Bundestag, sondern auch in allen Landtagen sitzt.
https://www.woz.ch/1949/afd-spendenaffaere/von-anfang-an-im-spendensumpf


Bundeshaus: Die neue Macht der CVP
Die CVP hat seit den Wahlen eine neue Machtposition. Als Zünglein an der Waage könnte sie die progressive Wende mit einleiten. Doch unter Präsident Gerhard Pfister ist die Partei nach rechts gerückt – so weit, dass es ihm bisweilen selbst schadet.
https://www.woz.ch/1949/bundeshaus/die-neue-macht-der-cvp


+++PATRIARCHAT
Abschleppregeln für Partys spalten Frauen
«Verführungskünstler» Matthias Pöhm erklärt Männern das Flirten – auf sexistische Weise, so Kritiker. Aktivisten rufen nun zum Boykott seines Seminars auf.
https://www.20min.ch/schweiz/news/story/Feministinnen-wollen-Flirt-Coach-boykottieren-30182812


Protest Nietzsche Ausstellung – SP Frauen und Juso laufen Sturm gegen «sexistisches» Podium
Für die Nietzsche-Ausstellung ging das Historische Museum einen Deal eingegangen mit dem «Antifeminist» Peter Buser ein.
https://www.srf.ch/news/regional/basel-baselland/protest-nietzsche-ausstellung-sp-frauen-und-juso-laufen-sturm-gegen-sexistisches-podium
-> https://www.bzbasel.ch/basel/basel-stadt/juso-verurteilen-nietzsche-podium-136065164?utm_source=dlvr.it&utm_medium=twitter


Zur Prostitution gezwungen: «Handel» mit nigerianischen Frauen – 10vor10
Zehntausende nigerianische Frauen werden auf dem Migrantenweg durch die Sahara transportiert und in Europa zur Prostitution gezwungen. Auch in der Schweiz, vor allem in Lausanne. ReporterInnen ist es gelungen, den Menschenhandel zwischen Nigeria und Europa zu dokumentieren. Die investigative Recherche zeigt, die Frauen werden mit Voodoo-Riten manipuliert.
https://www.srf.ch/play/tv/popupvideoplayer?id=1e62118e-55fe-4dbc-9f03-338ef440770b&startTime=1626.275
-> https://pages.rts.ch/emissions/temps-present/10784361-prostituees-nigerianes-l-enfer-de-la-traite-sexuelle.html#10824371