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+++BERN
bernerzeitung.ch 28.11.2019
«Sie weigern sich, zurückzukehren»
Abgewiesene Asylsuchende sollen eine begonnene Lehre noch beenden
können, fordern Politiker. Polizeidirektor Philippe Müller wehrt sich
gegen den Vorwurf, er tue zu wenig für diese Menschen.
Marius Aschwanden
Herr Müller, über 10’000 Personen fordern, dass Asylsuchende ihre Lehre
auch dann beenden können, wenn sie abgewiesen werden. Weshalb sind Sie
dagegen?
Das ist die falsche Frage.
Inwiefern?
Entscheidend ist die Frage, ob ein Asylsuchender in seinem Heimatland
verfolgt wird oder nicht und damit, ob er in der Schweiz bleiben darf
oder eben nicht. Diese Frage beantworten aber nicht der Kanton Bern oder
ich, sondern der Bund bei der Beurteilung des Asylgesuchs. Wir
vollziehen lediglich das Gesetz.
Es gibt auch abgewiesene Personen, die nicht zurückkehren können. Wenn
diese eine Lehre abbrechen müssen, sind sie zum Herumsitzen verdammt.
Das stimmt eben nicht. Diese Personen können nicht einfach nicht zurück.
Auch wenn das immer wieder behauptet wird. Sie können zurückgehen.
Genau das hat ja der Bund überprüft und befunden, dass sie nicht
verfolgt werden. Die Personen weigern sich, zurückzukehren. Und das
sollte nicht belohnt werden.
Diese Leute sind nun aber einmal hier und können aufgrund von fehlenden
Rücknahmeabkommen oder Dokumenten nicht ausgeschafft werden. Was also
ist mit ihnen zu tun?
Sicher nicht weiter arbeiten oder während längerer Zeit ihre Lehre
beenden lassen. Dann würden sie nie mehr in ihr Heimatland zurückkehren.
Sie hätten schlicht keinen Anreiz, die Schweiz zu verlassen. Zudem gilt
laut Bundesrecht für Personen mit einem rechtskräftigen
Wegweisungsentscheid ein Arbeitsverbot.
Ist es nicht so, dass diese Personen zu Hause eine bessere Perspektive hätten, wenn sie ihre Lehre beenden könnten?
Auch das wird leichthin behauptet. Die Erfahrung hat aber gezeigt, dass
das nicht zutrifft. Wenn diese Leute weiter arbeiten könnten, wäre auch
unsere Asylpolitik nicht mehr glaubwürdig. Denn das würde dem neuen
Asylgesetz des Bundes widersprechen, über das wir vor einigen Jahren
abgestimmt haben. Dieses sieht nun einmal eine klare Trennung von
Personen vor, die bleiben können und integriert werden, und jenen, die
ausreisen müssen.
Wäre es für den Kanton finanziell nicht attraktiv, wenn abgewiesene
Asylsuchende bis zu ihrer Ausreise einen Lehrlingslohn erhielten und
dafür auf Nothilfe verzichteten?
Aus finanzieller Perspektive mag das zutreffen. Aber wie gesagt: Dann
verlassen diese Personen die Schweiz nie mehr. Das gefährdet das ganze
System. Denn der Schutz von wirklich bedürftigen Menschen funktioniert
nur, wenn er nicht missbraucht wird.
Ist es Missbrauch, wenn man für Menschen eine Ausnahme macht, die
teilweise Jahre auf ihren Entscheid gewartet und sich gut integriert
haben, aber nun doch abgewiesen werden?
Ich bin sehr froh, dass wir mit dem neuen System solche störenden Fälle
vermeiden können. Es darf tatsächlich nicht sein, dass Personen
jahrelang auf einen Entscheid warten. Aber um auf Ihre Frage
zurückzukommen: Nein. Und genau für solche Fälle können wir beim Bund
ein Härtefallgesuch stellen.
Die GLP wirft Ihnen vor, dass Sie das so gut wie nie tun.
Es gibt klare Kriterien, welche erfüllt werden müssen, damit ein
Härtefallgesuch bewilligt wird. Beispielsweise muss eine Einzelperson
zehn Jahre in der Schweiz sein, eine Familie fünf. Berücksichtigt wird
zudem die Erwerbssituation, die Gesundheit oder ob Kinder zur Schule
gehen. Wenn diese Kriterien gerade bei alleinstehenden jungen
erwachsenen Männern nicht erfüllt sind, dann bringt es auch nichts, wenn
wir reihenweise Gesuche stellen. Diese würden alle abgelehnt.
Mehr können Sie nicht tun?
Wir haben noch die Möglichkeit, den Ausreisetermin um sechs Monate zu
verschieben, wenn in dieser Zeit eine Lehre abgeschlossen werden kann.
Aber auch das tun wir schon heute. Mehr ist nicht möglich.
Gemäss Bund hat der Kanton seit 2015 aber lediglich dreimal ein Härtefallgesuch gestellt.
Das sind nur jene Fälle, bei welchen die Person in einer Lehre oder
Vorlehre war. Insgesamt haben wir zwischen 2016 und 2018 rund siebzig
Härtefallgesuche gestellt, wobei sechs abgelehnt worden sind. Aber es
ist und bleibt eine Ausnahmebewilligung. Es gibt Kantone, die mehr
Gesuche stellen. Die haben aber nicht mehr Erfolg, denn die
Bewilligungspraxis des Bundes ist sehr restriktiv.
Seit August 2018 mussten im Kanton Bern 60 bis 80 abgewiesene
Asylsuchende ihre Lehre abbrechen. Sie alle erfüllendie Kriterien für
ein Härtefallgesuch nicht?
Nein. Meistens sind diese Leute noch nicht lange genug in der Schweiz.
Die GLP versucht einfach über das kantonale Recht ein Gesetz auf Stufe
Bund zu umgehen, das ihr nicht passt. Aber es gibt schlicht keinen
Spielraum, den wir auf kantonaler Stufe ausschöpfen könnten.
Die Kritik kommt nicht nur aus der Politik. Auch viele Arbeitgeber
finden es stossend, dass gut integrierte Personen die Lehre abbrechen
müssen.
Ich habe dafür nur bedingt Verständnis. Es darf kein Kriterium sein, ob
jemand eine Lehr- oder Arbeitsstelle hat. Das wäre eine
Ungleichbehandlung gegenüber jenen Personen, die ebenfalls einen
negativen Asylentscheid haben, aber keinen Arbeitsvertrag. Kommt hinzu,
dass es schon heute Firmen gibt, die gefälschte Verträge ausstellen, um
Härtefälle zu konstruieren. Das würde noch zunehmen, und jeder käme mit
einem Lehrvertrag.
Die Unternehmer sagen, dass sie einen Beitrag zur Integration leisten wollen und dann dafür quasi noch bestraft werden.
Praktisch bei allen Fällen, von welchen ich Kenntnis habe, lag der
ablehnende Asylentscheid schon vor oder war absehbar, als die Personen
ihre Lehre oder Vorlehre begonnen haben. Dass Unternehmer überrascht
worden sind, kann ich mir nur in Einzelfällen vorstellen. Dann verstehe
ich auch das Unverständnis. Aber grundsätzlich sind die meisten
Arbeitgeber vorgewarnt und wissen, was geschehen kann.
Weshalb also sollte sich ein KMU überhaupt noch an der Integration beteiligen?
Anerkannte Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene können hierbleiben und
sollen integriert werden. Da ist der Beitrag der Wirtschaft sehr
wichtig – und das wird erfreulicherweise auch gemacht. Der Entscheid
erfolgt mit dem neuen Recht schneller, was zu begrüssen ist.
Mit der Härtefallklausel im kantonalen Recht will die GLP nur
sicherstellen, dass Sie alles in Ihrer Macht Stehende tun für diese
Leute. Weshalb wehren Sie sich derart vehement?
Mich stört, wenn man uns vorwirft, wir könnten noch «mehr» tun. Denn das
stimmt einfach nicht. Was die GLP verlangt, tun wir bereits. Und wer
etwas anderes behauptet, weckt nur falsche Erwartungen, die der Kanton
nicht erfüllen kann. Bis jetzt habe ich noch von niemandem gehört, was
dieses «Mehr» denn genau sein soll.
–
Der Grosse Rat muss entscheiden
Dürfen Lehrlinge, die einen negativen Asylentscheid erhalten haben, bis
zu ihrer Ausreise weiter arbeiten oder nicht? Laut dem Verein «Eine
Lehre – Eine Zukunft» lautet die Antwort auf diese Frage Ja. Er hat am
Dienstag deshalb dem Kantonsparlament und der Bundeskanzlei eine
Petition mit 10’500 Unterschriften übergeben, um genau das
sicherzustellen (mehr dazu in diesem Artikel). Denn gemäss geltendem
Recht erlischt die Arbeitsbewilligung, sobald ein negativer
Asylentscheid vorliegt. Störend ist diese Praxis auch für Grossrat
Michael Köpfli (GLP). Er verlangte bei der Beratung des neuen kantonalen
Asylgesetzes im Juni, dass die Kommission eine Härtefallregelung prüfen
soll. Sowohldie Ratslinke als auch die Mitte begrüsste das Anliegen,
und sogar einzelne Bürgerliche sagten Ja dazu. Die Kommission kam im
Sommer aber zum Schluss, dass eine Klausel im kantonalen Gesetz nicht
sinnvoll sei, weil man gemäss Bundesrecht schon heute
Härtefallregelungen zulassen könne. Köpfli hält aber an seinem Antrag
fest und sagt: «Wenn wir keine Lösung im Berner Gesetz festschreiben,
wird der Regierungsrat nichts unternehmen, damit diese gut integrierten
Personen ihre Lehre fortführenkönnen.» Das letzte Wort hat in den
nächsten Tagen der Grosse Rat. (mab)
(https://www.bernerzeitung.ch/region/kanton-bern/sie-weigern-sich-zurueckzukehren/story/15720819)
+++SCHWEIZ
Migration: Sichere Wege statt tödliche Fluchtrouten
Mehr Flüchtlinge sollten legal und sicher nach Europa kommen dürfen. Die Eidgenössische Migrationskommission macht Vorschläge.
https://www.infosperber.ch/Artikel/Gesellschaft/Dringend-ein-sicherer-Weg-fur-Fluchtlinge
Humanitäres Visum – Sicherer Fluchtweg oder Hürdenlauf?
In ihrem neuen Fachbericht zeigt die SBAA die Schwierigkeiten auf, mit
denen die Vergabe von humanitären Visa verbunden sind und schlägt
konkrete Lösungen vor.
https://beobachtungsstelle.ch/news/humanitaeres-visum-sicherer-fluchtweg-oder-huerdenlauf/
+++FRANKREICH
Erneut Pariser Flüchtlingslager mit 500 Menschen geräumt
Bereits zum 60. Mal wurde in der französischen Hauptstadt ein
Flüchtlingslager geräumt. Die betroffenen Migranten landen trotzdem
immer wieder auf der Straße
https://www.derstandard.at/story/2000111620390/erneut-pariser-fluechtlingslager-mit-500-menschen-geraeumt?ref=rss
-> https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2019-11/frankreich-migration-fluechtlingslager-paris-raeumung
+++GRIECHENLAND
Die Situation im Lager „Moria“
Ein winziges Zelt als Wohnung für eine fünfköpfige Familie. So ein
Schicksal teilen fast alle Flüchtlinge in dem Flüchtlingslager „Moria“.
Falah Elias war auf Lesbos und berichtet in diesem Beitrag über die
Situation vor Ort.
https://www1.wdr.de/nachrichten/wdrforyou/deutsch/wdrforyou-situation-in-moria-de-100.html
+++MITTELMEER
Dramatisches Video: Italienische Küstenwache zieht junges Mädchen aus rauem Mittelmeer
Vor der italienischen Insel Lampedusa kentert ein mit mehr als 160
Migranten überladenes, zehn Meter langes Boot. Die italienische
Küstenwache kann nach eigenen Angaben 149 Menschen retten – darunter
drei Kinder.
https://www.stern.de/panorama/weltgeschehen/dramatisches-video–italienische-kuestenwache-zieht-ein-kleines-maedchen-aus-rauem-mittelmeer-9024290.html
+++EUROPA
Frontex weitet Operationen in EU-Nachbarländern aus
Nach Albanien und Montenegro hat die EU-Kommission ein
Frontex-Statusabkommen mit Serbien geschlossen, Nordmazedonien und
Bosnien-Herzegowina sollen folgen. Der erste Einsatz der EU-Grenztruppe
in Albanien wurde mittlerweile aufgestockt.
https://www.cilip.de/2019/11/28/frontex-weitet-operationen-in-eu-nachbarlaendern-aus/
+++LIBYEN
Interview mit Christoph Hey von Ärzte ohne Grenzen
Seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Zuge
des Arabischen Frühlings 2011 und den daraus resultierenden
Bürgerkriegen ist die sicherheitspolitische Lage in Libyen instabil.
Seit April 2019 verschärfen sich die militärischen Auseinandersetzungen
zwischen der international anerkannten Einheitsregierung unter
Premierminister Fajis al-Sarradsch und den Truppen und Milizen des
ehemaligen libyschen Militäroffiziers Chalifa Belqasim Haftar. Die
Migranten und Flüchtlinge in den libyschen Internierungslagern geraten
dabei immer wieder zwischen die Fronten der verfeindeten Streitkräfte.
So starben während zwei Luftangriffen Anfang Juli 2019 auf das
Internierungslager in Tadschura, östlich von Tripolis, mindestens 53
Menschen.
https://dbate.de/videos/interview-mit-christoph-hey-von-aerzte-ohne-grenzen/
+++SRI LANKA
Er hat eine diplomatische Krise mit Sri Lanka ausgelöst
Weil Nishantha Silva gegen das Regime in Sri Lanka ermittelte, flüchtete der Polizeiinspektor – mutmasslich in die Schweiz.
https://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/der-mann-den-die-regierung-fuerchtet/story/10194946
In Sri Lanka ist die Angst zurück
Einschüchterungen gegenüber Medien, der Übergriff auf eine
Botschaftsmitarbeiterin der Schweiz und ein Ausreiseverbot für
Untersuchungsbeamte: Der Machtwechsel in Colombo weckt Befürchtungen vor
einem Rückfall in autoritäre Zeiten.
https://www.nzz.ch/international/in-sri-lanka-ist-die-angst-zurueck-ld.1524897
-> https://www.nzz.ch/schweiz/sri-lankische-polizei-leitet-untersuchung-ein-im-fall-der-verschleppten-mitarbeiterin-der-schweizer-botschaft-ld.1525080
-> Echo der Zeit: https://www.srf.ch/play/radio/popupaudioplayer?id=e8af5645-9eb1-4bc1-bd60-ea86f0ed812d
Nach der Rückkehr der Rajapaksas herrscht bei den Tamilen in Sri Lanka Unbehagen
In Sri Lanka sind die Kräfte zurück an der Macht, die den Bürgerkrieg
vor zehn Jahren brutal beendet haben. Die Tamilen im Norden des Landes
machen sich Sorgen. Ein Besuch in ihrer Hauptstadt Jaffna.
https://www.nzz.ch/international/sri-lanka-rajapaksas-rueckkehr-weckt-aengste-bei-den-tamilen-ld.1524208
-> https://www.nzz.ch/international/sri-lanka-die-maske-der-regierung-faellt-rascher-als-erwartet-ld.1524998
++++FREIRÄUME
Gemeinderat genehmigt Leistungsvertrag mit IKuR
Der Gemeinderat hat den Leistungsvertrag 2020 – 2023 mit dem Verein
Interessengemeinschaft Kulturraum Reitschule (IKuR) genehmigt. Die
finanzielle Abgeltung an die IKuR beträgt unverändert 380’000 Franken
jährlich. Über den entsprechenden Verpflichtungskredit für vier Jahre
wird der Stadtrat befinden.
https://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/gemeinderat-genehmigt-leistungsvertrag-mit-ikur
-> https://www.derbund.ch/bern/stadt/die-stadt-zahlt-weiterhin-380-ooo-franken-pro-jahr-an-die-reitschule/story/29792647
-> https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/berner-gemeinderat-genehmigt-neuen-leistungsvertrag-mit-reitschule/story/15339907
-> https://www.telebaern.tv/telebaern-news/-berner-gemeinderat-verlaengert-leistungsvertrag-der-reitschule-136038263
-> https://www.srf.ch/sendungen/regionaljournal-bern-freiburg-wallis/messerattacke-in-biel-opfer-in-kritischem-zustand
-> https://www.srf.ch/sendungen/regionaljournal-bern-freiburg-wallis/start-der-grossen-berner-steuerdebatte
—
derbund.ch 28.11.2019
Der pragmatische Kurs mit der Reitschule hat sich bewährt
Der Berner Gemeinderat lässt die Reitschul-Betreiber an der langen Leine – gut so.
Fabian Christl
Es braucht schon rhetorisches Geschick, um den neuen Leistungsvertrag
zwischen Stadt und Reitschule als sicherheitspolitische «Verbesserung»
zu verkaufen, wie das die Berner Stadtregierung am Donnerstag tat. Die
einzig nennenswerte Änderung besteht in einer sanften Kontrolle der
Vorstrafen der Sicherheitsdienstmitarbeiter («Wellness-Team») durch
einen von Stadt und Reitschule gemeinsam bestimmten Anwalt. Wer in
diesem Mechanismus Schlupflöcher vermutet, liegt wohl nicht ganz falsch.
Bereits mit der Forderung, dass die Sicherheitsleute der Reitschule
gekennzeichnet sein sollen, drang der Gemeinderat nicht durch. Obwohl es
vom Kanton und auch vom städtischen Polizeiinspektorat gefordert worden
ist. Und obwohl es eigentlich bereits im von der Reitschule
abgesegneten Sicherheitskonzept vorgesehen ist. Es ist ein weiteres
Beispiel dafür, wie gross die Freiheiten sind, welche die rot-grünen
Stadtbehörden dem störrischen Kulturzentrum gewähren. Und wie klein die
Bereitschaft der Reitschul-Betreiber ist, die Zusammenarbeit mit der
Polizei zu verbessern. (Lesen Sie hier weshalb die Reitschule
weitermachen darf.)
Die Unterzeichnung des Leistungsvertrags durch den Gemeinderat ist
dennoch richtig. Auch wenn es gute Gründe für eine Kennzeichnungspflicht
gäbe: Damit würde sich die Sicherheitslage im Raum Vorplatz sicher
nicht grundlegend verbessern. In Nachtlebenskreisen geniesst der
Reitschul-Sicherheitsdienst nicht zuletzt wegen deeskalierenden
Auftretens sogar einen ausgezeichneten Ruf.
Vor allem: Insgesamt hat sich der pragmatische Umgang der Stadt mit der
Reitschule bewährt. Noch nie in der bewegten Geschichte des
Kulturbetriebs war der Austausch zwischen Behörden und Betreiber so
offen und intensiv wie heute. Zwar trägt die Reitschule mit ihrer
dogmatischen und bisweilen masochistischen Haltung betreffend Polizei
und Drogenhandel zum teils ungemütlichen Zustand auf dem Vorplatz bei.
Kriminalität findet aber nicht wegen der Reitschule statt. Und alleine
mit Law-and-Order-Politik wird man das Gewalt- und Drogenproblem im
Umfeld der Reitschule ohnehin nicht in den Griff bekommen.
(https://www.derbund.ch/bern/kommentar-reitschule/story/16934381)
+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Kleine, aber feine Solidaritätsaktion für Rojava
Auch wenn das faschistische türkische Regime, unterstützt von
dschihadistischen Hilfstruppen, die Vertreibung und Säuberung der dort
ansässigen Bevölkerung weiterhin vorantreibt, schweigt die Presse
bereits wieder. Was muss noch geschehen, um diesen Wahnsinn zu beenden?
https://barrikade.info/article/2935
Unzensierte Bilder von Demonstranten publiziert
Die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt hat ihre Drohung wahrgemacht und
unzensierte Bilder der gesuchten Teilnehmer der Gegendemonstration
veröffentlicht.
https://www.20min.ch/schweiz/basel/story/Unzensierte-Bilder-von-Demonstranten-publiziert-18235296
-> https://www.bazonline.ch/basel/stadt/diese-linksextremen-werden-gesucht/story/11642079
-> https://www.bzbasel.ch/basel/basel-stadt/staatsanwaltschaft-veroeffentlicht-unverpixelte-fotos-von-demonstranten-136035927
-> https://telebasel.ch/2019/11/28/staatsanwaltschaft-zeigt-gesichter-von-krawallanten
-> https://primenews.ch/news/2019/11/polizei-gibt-unverpixelte-bilder-von-demonstranten-frei
-> https://www.bajour.ch/entwicklung-im-fall-baselnazifrei
-> https://www.stawa.bs.ch/nm/2019-gewalttaetige-auseinandersetzungen-oeffentlichkeitsfahndung-unverpixelte-fotos-stawa.html
Zuger Sicherheitsdirektion lässt sich nicht in die Karten blicken –
Willkürliche Verletzung der Bürgerrechte? Beat Villiger spielt auf Zeit
Das Verbot einer friedlichen Mahnwache in Zug hat einigen Staub
aufgewirbelt. Sicherheitsdirektor Beat Villiger plant, Gras über die
Sache wachsen zu lassen. Ein Begehren auf Akteneinsicht von zentralplus
wurde abgelehnt. Für die Beantwortung eines parlamentarischen Vorstosses
darf er sich lange Zeit lassen.
https://www.zentralplus.ch/willkuerliche-verletzung-der-buergerrechte-beat-villiger-spielt-auf-zeit-1663291/
Umweltaktivisten ziehen wegen Strafen vor Gericht in Lausanne
Zwölf Klimaaktivisten, die in Lausanne eine Aktion in Räumlichkeiten der
Grossbank Credit Suisse durchgeführt hatten, ziehen vor Gericht. Sie
fechten die Strafbefehle an. Anfang Januar müssen sie vor dem
Polizeigericht antraben.
https://www.luzernerzeitung.ch/newsticker/schweiz/umweltaktivisten-ziehen-wegen-strafen-vor-gericht-in-lausanne-ld.1173013
Oltner Stadtrat verlegt Route der Klimademonstration am Freitag weitgehend auf Fussgängerzone
Sie wollten am Freitag von der Trottermatte über den Bahnhofquai und die
Bahnhofbrücke via Amthausquai und Zielempgasse zur Kirchgasse führen.
Doch der Stadtrat bewilligt der Klimademo die gewählte Route nicht.
https://www.solothurnerzeitung.ch/solothurn/olten/oltner-stadtrat-verlegt-route-der-klimademonstration-am-freitag-weitgehend-auf-fussgaengerzone-136033439
+++REPRESSION DE
Ein Konzert als Terrorpropaganda
Inhaftierte Mitglieder der türkischen politischen Musikgruppe Grup Yorum
sind seit Mai im Hungerstreik. Nun wurde ein Solikonzert in Köln
verboten.
https://gazete.taz.de/article/?article=!5645272
Gesinnungsprozess gegen kurdische Feministin
In Berlin-Schöneberg läuft ein Terrorverfahren wegen angeblicher PKK-Mitgliedschaft, die Beweislage ist dünn
Yildiz Aktaş steht in Berlin vor Gericht, weil sie die PKK unterstützt
haben soll. An Straftaten der kurdischen Arbeiterpartei war sie
allerdings nie beteiligt. Insgesamt ist die Beweislage dünn.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1129297.yildiz-akta%C5%9F-gesinnungsprozess-gegen-kurdische-feministin.html
+++JUSTIZ
Stopp sexuelle Gewalt 37’000 Menschen fordern neues Sexualstrafrecht
Im Rahmen der 16 Aktionstage gegen Gewalt an Frauen und genau sechs
Monate nach der Publikation schockierender Zahlen zum Ausmass sexueller
Gewalt in der Schweiz hat Amnesty International in Bern die Petition
«Gerechtigkeit für Betroffene sexueller Gewalt» überreicht. 36’748
Personen und 37 Organisationen fordern zusammen mit Amnesty
International wirksame Massnahmen gegen sexuelle Gewalt an Frauen und
eine Reform des veralteten Sexualstrafrechts.
https://www.amnesty.ch/de/themen/frauenrechte/sexuelle-gewalt/dok/2019/petitionsuebergabe-37000-menschen-fordern-neues-sexualstrafrecht
-> https://www.telebaern.tv/telebaern-news/-petition-stopp-sexuelle-gewalt-136038258
+++KNAST
Ältere und kranke Menschen im Strafvollzug eine «Randerscheinung»
In den Schweizer Gefängnissen sind Menschen über sechzig Jahre im Bezug
auf ihren Bevölkerungsanteil stark untervertreten und stellen gemäss
einer Studie eine «Randerscheinung» dar. Sind sie pflegebedürftig,
fehlen aber oft die entsprechenden Versorgungsangebote.
https://www.aargauerzeitung.ch/blaulicht/aeltere-und-kranke-menschen-im-strafvollzug-eine-randerscheinung-136035448
-> Studie: https://www.skjv.ch/de/fachwissenjustizvollzug-chaktuell/aeltere-und-kranke-menschen-im-justizvollzug
+++BIG BROTHER
Bearbeitung der Aufsichtseingabe von «grundrechte.ch»
Aufgrund einer Aufsichtseingabe des Vereins «grundrechte.ch» hat die
Geschäftsprüfungsdelegation (GPDel) während der letzten sechs Monate
beim Nachrichtendienst des Bundes (NDB) Abklärungen vorgenommen und eine
Vielzahl von Akten ediert. Dabei ging die GPDel der Frage nach, ob der
NDB im Widerspruch zu den rechtlichen Vorgaben Informationen über die
politische Betätigung und die Ausübung der Meinungs-, Versammlungs- oder
Vereinigungsfreiheit bearbeitet hat. Am 25. November 2019 besprach die
GPDel ihre Beurteilung und den von ihr erkannten Handlungsbedarf mit der
Vorsteherin des Eidgenössisches Departement für Verteidigung,
Bevölkerungsschutz und Sport (VBS). Ihre wichtigsten Erkenntnisse wird
die GPDel in ihrem diesjährigen Jahresbericht Ende Januar 2020
veröffentlichen.
https://www.parlament.ch/press-releases/Pages/mm-gpdel-2018-11-28.aspx
+++POLIZEI GR
Das Trauerspiel
Erst der vernichtende PUK-Bericht, nun das administrative Gutachten von
Alt-Oberstaatsanwalt Andreas Brunner: Die Kritik an den Bündner Behörden
im Fall Quadroni wiegt schwer – die Regierung antwortet mit schwachen
Worten.
https://www.republik.ch/2019/11/28/das-trauerspiel
-> Rundschau: https://www.srf.ch/play/tv/popupvideoplayer?id=a0b0fd7c-5bed-42b3-a9cc-cc49bfac32ae&startTime=1643.467
+++ANTIRA
Derweil im Migrationshintergrund: Es brodelt in Kanakistan
Stärkt es die Demokratie, wenn Rassisten in Parlamenten und Medien zu
Wort kommen? Wer das so sieht, ist wohl selbst von Hass und Hetze nicht
betroffen. Bei denen, die es sind, wächst das Unverständnis – und die
Wut.
https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/migrationshintergrund-es-brodelt-in-kanakistan-kolumne-a-1298544.html
+++RECHTSPOPULISMUS
AfD-Parteispendenaffäre: Verdacht auf Scheinspender erhärtet sich
„Ich habe noch nie in meinem Leben für die AfD gespendet“ – sagt einer,
der auf zwei Spenderlisten der Partei steht. Woher das Geld kommt, ist
weiter unklar.
https://www.tagesspiegel.de/politik/afd-parteispendenaffaere-verdacht-auf-scheinspender-erhaertet-sich/25274748.html
Ärger um verbannte Wiler Weihnachtslieder: SVP macht mit Guetzli gegen
angeblichen Wertezerfall mobil – Schulpräsidentin: «Das hat auf einem
Schulgelände nichts verloren»
Die Wiler Weihnachtslieder beschäftigen weiterhin. Auch die JSVP schaltet sich ein – mit einer kuriosen Aktion.
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/aerger-um-verbannte-wiler-weihnachtslieder-svp-macht-mit-guetzli-gegen-angeblichen-wertezerfall-mobil-schulpraesidentin-das-hat-auf-einem-schulgelaende-nichts-verloren-ld.1173014
+++RECHTSEXTREMISMUS
Enthemmt und bereit: Rechtsradikaler Hass im Internet
Welche Rolle spielen das Internet, rechte Netzwerke und
Online-Communities für rechtsextreme Terroranschläge? Experten versuchen
zu verstehen, was passiert, wenn ein Mensch sich radikalisiert.
https://www.3sat.de/wissen/nano/191127-hass-im-netz-nano-100.html
Kunstwissenschaftler Daniel Hornuff: Das Design der Neuen Rechten
Bomberjacke, Frakturschrift, Männerzirkel sind passé: „Einen Zugang zur
Mitte der Gesellschaft kriegen und das eigene Klientel bedienen“, ist
das visuelle Ziel der Rechtsradikalen, so Daniel Hornuff im Dlf – der
Forscher seziert es im Buch „Die neue Rechte und ihr Design“. Erstmal
ist alles harmlos.
https://www.deutschlandfunk.de/kunstwissenschaftler-daniel-hornuff-das-design-der-neuen.807.de.html?dram:article_id=464468
Verdächtiger im Fall Lübcke: Stephan E. kündigt neues Geständnis an
Der Verdächtige im Mordfall Lübcke will ein neues Geständnis ablegen.
Der inhaftierte Stephan E. äußerte sich gegenüber Panorama erstmals
öffentlich zu einzelnen Aspekten des Falles.
https://www.tagesschau.de/investigativ/panorama/luebcke-gestaendnis-101.html
-> https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2019/Luebcke-Mord-Tatverdaechtiger-kuendigt-neues-Gestaendnis-an,luebcke160.html
-> https://www.tagesspiegel.de/politik/mordfall-walter-luebcke-was-der-mutmassliche-taeter-mit-seinem-zweiten-gestaendnis-bezweckt/25279820.html
-> https://taz.de/Mord-an-Walter-Luebcke/!5645244/
-> https://www.jungewelt.de/artikel/367978.personenliste-bei-mutma%C3%9Flichem-l%C3%BCbcke-m%C3%B6rder-gefunden.html
-> https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2019-11/rechtsextremismus-mordfall-luebcke-verdaechtiger-datensammlung
Blogger der „Welt“ Don Alphonso: Der Troll vom Tegernsee
Don Alphonso twittert über Linke, die dann von seinen rechtsextremen
Followern bedroht werden. Sein Arbeitgeber Springer verteidigt ihn.
https://taz.de/Blogger-der-Welt-Don-Alphonso/!5641160/
+++FORMEL E ADE
Gemeinderatsantwort auf Interpellation Freie Fraktion AL/GaP/PdA (Luzius Theiler, GaP): Formel-E-Rennen
https://ris.bern.ch/Geschaeft.aspx?obj_guid=d44d480e69244e259c01470338bfad55
Gemeinderatsantwort auf Motion Fraktion GB/JA! (Rahel Ruch/Katharina
Gallizzi, GB): Swiss Prix in Bern: Transparenz sicherstellen!
https://ris.bern.ch/Geschaeft.aspx?obj_guid=c71d8f3fcdaa476f8f1f4a8953c3d78c
+++HISTORY
Opfer von Zwangsmassnahmen sollen sich gegenseitig helfen
Pro Senectute Bern und der Unternehmer Guido Fluri lancieren ein
Selbsthilfeprojekt für die Opfer fürsorgerischer Zwangsmassnahmen.
Kernidee ist, dass sich Betroffene gegenseitig unterstützen.
https://www.bernerzeitung.ch/schweiz/standard/opfer-von-zwangsmassnahmen-sollen-sich-gegenseitig-helfen/story/25226211
Interpellation SP/Grüne: Ein «Haus der anderen Schweiz»: Ein Ort der Geschichte für Zwangsversorgte
https://www.gr.be.ch/gr/de/index/geschaefte/geschaefte/suche/geschaeft.gid-3f69116fd4a744a2ab5b028ae88efce3.html
Sollen geraubte Kulturgüter zurückgegeben werden? – Rendez-vous
Der französische Präsident Macron hat versprochen, afrikanischen Ländern
ihre geraubten Kulturgüter zurückzugeben. Damit löste Macron eine
Debatte neu aus, auch in der Schweiz. Eines der bedeutendsten
ethnographischen Museen ist jenes in Genf.
Wie hält es dessen Direktor mit der Rückgabe der Kulturschätze seines Museums?
https://www.srf.ch/play/radio/popupaudioplayer?id=b0ca61a0-72eb-4daf-893a-86252c448057
Sind diese Werke aus dem Kongo rechtmässig in Zürich?
Das Museum Rietberg untersucht in einer Ausstellung die Herkunft seiner Kunst aus dem afrikanischen Staat.
https://www.tagesanzeiger.ch/kultur/kunst/der-kunsthandel-war-teil-der-kolonialistischen-ausbeutung/story/24132854
Teil 2: Als Zürich 1980 „brannte“
Am 30. Mai 1980 zogen rund 200 Alternative auf den Sechseläutenplatz, um
gegen den 60-Millionen-Kredit zur Sanierung des Opernhauses zu
demonstrieren. Doch was als kleine Kundgebung begann, eskalierte bald in
heftige Strassenkrawalle, die mehrere Tage anhalten sollten. Fredy
Meier, der damals zur Demo aufgerufen hatte, blickt auf diese Zürich bis
heute prägenden Tage zurück.
https://www.telezueri.ch/ziitzuuge/teil-2-als-zuerich-1980-brannte-134695633
Teil 3: Versteckte Kinder
Während italienische Gastarbeiter in den 70er-Jahren auf Baustellen und
in Fabriken schufteten, mussten sie ihre eigenen Kinder zuhause
verstecken. Denn der Familiennachzug war bis 1998 verboten. Eines dieser
versteckten Kinder ist Catia Porri.
https://www.telezueri.ch/ziitzuuge/teil-3-versteckte-kinder-134695646
Jüdisches Museum zeigt ein verborgenes Stück Schweizer Geschichte
Ein Helfernetzwerk aus der Schweiz hat Juden aus dem besetzten Polen zu
lateinamerikanischen Pässen verholfen und damit viele vor dem Tod
gerettet. Das Jüdische Museum der Schweiz hat dieses bislang verborgene
Stück Schweizer Geschichte aufgearbeitet.
https://www.luzernerzeitung.ch/newsticker/schweiz/judisches-museum-zeigt-ein-verborgenes-stuck-schweizer-geschichte-ld.1172985