Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel
+++BERN
Viele Fragezeichen bei neuer Berner Asylstrategie NA-BE – RaBe-Info 12.11.2019
Letzten Freitag ging im Generationenhaus in Bern die 1. Berner Jobmesse
für Geflüchtete über die Bühne, organisiert von der kirchlichen
Kontaktstelle für Flüchtlingsfragen KKF. Ziel war eine Plattform zu
schaffen, wo sich die Berner Privatwirtschaft mit Geflüchteten und
vorläufig Aufgenommenen treffen und austauschen kann, um die
Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten voranzutreiben.
Dies ist auch das Hauptziel der kantonalen Neustrukturierung des Asyl-
und Flüchtlingsbereichs NA-BE 2020. Laut Inge Hubacher, Vorsteherin des
kantonalen Sozialamtes sind aktuell immer noch rund 80% der
Asylsuchenden und vorläufig Aufgenommenen vom Sozialamt abhängig, wenn
sie nach drei Jahren von der kantonalen in die kommunale Zuständigkeit
wechseln.
https://rabe.ch/2019/11/11/viele-fragezeichen-bei-neuer-berner-asylstrategie-na-be/
+++LUZERN
Nach Luzerner Kirchenasyl: Mutter und Tochter sind nun in Belgien
Nach einem Jahr Kirchenasyl bei der Pfarrei St. Leodegar in Luzern haben
eine Frau aus Tschetschenien und ihre Tochter die Schweiz am Dienstag
verlassen.
https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/luzern/nach-luzerner-kirchenasyl-mutter-und-tochter-sind-nun-in-belgien-ld.1167826
-> https://www.tele1.ch/artikel/157750/frau-mit-kind-trotz-kirchenasyl-ausgeschafft
Bereits in Belgien? – Luzerner Kirche protestiert gegen Ausschaffung
Die Katholische Kirche der Stadt Luzern hat einer Mutter mit Kind Kirchenasyl gewährt. Wurden diese jetzt ausgeschafft?
https://www.srf.ch/news/regional/zentralschweiz/bereits-in-belgien-luzerner-kirche-protestiert-gegen-ausschaffung
+++SCHWEIZ
STORY Plötzlich bist du niemand mehr: Geschichten von Geflüchteten
Wer flüchtet, lässt Heimat, Familie, ein ganzes Leben zurück – und beginnt in der Fremde wieder auf Feld eins.
https://www.srf.ch/sendungen/input/story-ploetzlich-bist-du-niemand-mehr-geschichten-von-gefluechteten
Integrationsvorlehren starten erfolgreich
Zum Pilotprogramm „Integrationsvorlehre“ liegen erste Erkenntnisse vor:
Rund zwei Drittel der Teilnehmenden fanden nach Abschluss der
Integrationsvorlehre eine Lehrstelle. Sowohl die Teilnehmenden als auch
die Berufsfachschulen und Betriebe sind mit dem Pilotprogramm
grösstenteils zufrieden. Zugleich zeigen die ersten Befragungen auf, in
welchen Bereichen das Pilotprogramm weiterentwickelt und verbessert
werden kann.
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-77026.html
-> https://www.nzz.ch/schweiz/migration-bund-zieht-nach-einem-jahr-positive-bilanz-zur-integrationsvorlehre-ld.1521448
-> https://www.toponline.ch/news/schweiz/detail/news/bund-zieht-nach-einem-jahr-positive-bilanz-zur-integrationsvorlehre-00123387/
Mehr Sicherheit durch Informatik-Investitionen in Schengen/Dublin
Die APK-N hat die Botschaft des Bundesrates betreffend einem
Verpflichtungskredit zur Weiterentwicklung des
Schengen/Dublin-Besitzstands (19.049) beraten. Um der Migrationskrise
und der latenten Terrorgefahr effektiv zu begegnen, soll die innere
Sicherheit im Schengen-Raum durch verbesserte Kontrollen der
Aussengrenze erhöht werden. Gleichzeitig wird eine verbesserte
Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen nationalen Sicherheits- und
Migrationsbehörden angestrebt. Um die Sicherheitsziele und eine
effektivere Behördenkooperation zu erreichen, sind diverse Neu- oder
Weiterentwicklungen von Informationssystemen geplant. Einen Schwerpunkt
bilden dabei die Massnahmen zur sogenannten Interoperabilität, welche
auf einen verbesserten Informationsaustausch der Informationssysteme
abzielen. Für den Zeitraum 2020-2025 beantragt der Bundesrat einen
Verpflichtungskredit von 98,7 Millionen Franken für
Informatik-Investitionen.
https://www.parlament.ch/press-releases/Pages/mm-apk-n-2019-11-12.aspx
+++ITALIEN
Die Illusion der Umverteilungen und die Haft in den Hotspots
Im Einklang mit dem Monitoring der letzten Wochen sind wir nach Pozzallo
und Messina zurückgekehrt, um einige der derzeit in den beiden Hotspots
anwesenden Menschen zu treffen.
https://www.borderlinesicilia.org/de/die-illusion-der-umverteilungen-und-die-haft-in-den-hotspots/
Campobello 2019: wieder eine Olivenernte im Zeichen der Ausbeutung
„Was soll ich dir sagen, es ist wie jedes Jahr, wenn wir uns wieder
begegnen, aber diesmal ist es noch schlimmer als zuvor. Zudem gibt es
dieses Jahr fast keine Oliven und Arbeit zu finden ist noch schwieriger.
Ich weiß wirklich nicht, was ich dir erzählen soll, es tut mir leid.
Mach eine Runde und berichte du mir, was es Gutes gibt in dieser Hölle.“
https://www.borderlinesicilia.org/de/campobello-2019-wieder-eine-olivenernte-im-zeichen-der-ausbeutung-2/
+++MITTELMEER
Kapitänin Rackete polarisiert – «Den Schleppern ist es egal, ob die Flüchtlinge ankommen»
Für viele ist Carola Rackete eine Heldin, für einige eine Hassfigur. Jetzt redet sie in der Schweiz über ihre Mission.
https://www.srf.ch/news/international/kapitaenin-rackete-polarisiert-den-schleppern-ist-es-egal-ob-die-fluechtlinge-ankommen
+++EUROPA
EuGH-Urteil: Asylunterkünfte dürfen gewalttätige Bewohner nicht einfach rauswerfen
Der Leiter einer Flüchtlingsunterkunft in Brüssel setzte einen
minderjährigen Flüchtling nach einer Prügelei vor die Tür. Das oberste
EU-Gericht hat nun entschieden: Das ist ein Verstoß gegen die
Menschenwürde.
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/urteil-des-europaeischen-gerichtshofs-asylunterkuenfte-duerfen-gewalttaetige-bewohner-nicht-einfach-rauswerfen-a-1296076.html#ref=rss
-< https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2019-11/eugh-urteil-asylunterkuenfte-bewohner-gewalt-lebensstandard
-> https://www.tagesschau.de/ausland/europaeischer-gerichtshof-gewalttaetige-fluechtlinge-101.html
+++JENISCHE/SINTI/ROMA
Parlament sagt Nein – Stadt Schaffhausen hat und will keine Stellplätze für Fahrende
Das Schaffhauser Stadtparlament diskutierte einen SP-Vorstoss der Standplätze für Jenische und Sinti forderte.
https://www.srf.ch/news/regional/zuerich-schaffhausen/parlament-sagt-nein-stadt-schaffhausen-hat-und-will-keine-stellplaetze-fuer-fahrende
+++GASSE
Drogenabhängig in Bern – Kein selbstständiges Leben ohne fremde Hilfe
Frau K. war jahrelang abhängig von Heroin. Dank der Stiftung Contact kann sie trotzdem alleine wohnen.
https://www.srf.ch/news/regional/bern-freiburg-wallis/drogenabhaengig-in-bern-kein-selbststaendiges-leben-ohne-fremde-hilfe
+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Mobivideo: Auf zur dritten Critical Mass für Rojava!
Bern: Sie dachten, uns von der Strasse spülen zu können? Wir sind zurück
mit einer dritten Critical Mass für Rojava!Am Donnerstag dem 14.11 um
18:00 treffen wir uns am Helvetiaplatz in Bern zur dritten Critical Mass
für Rojava. Wir lassen uns von den „Mitteleinsätzen“ der Polizei nicht
einschüchtern und nehmen uns erneut die Strassen, um uns mit den
kurdischen Genoss*innen zu solidarisieren.
https://barrikade.info/article/2868
Sie wollten gegen Blutgold protestieren – jetzt stehen sie vor Gericht
Drei Aktivisten wollten 2018 an der Baselworld auf Blutgold aufmerksam
machen. Doch die Polizei verhinderte die Aktion frühzeitig. Die geplante
zerplatzte wortwörtlich.
https://www.bzbasel.ch/basel/basel-stadt/sie-wollten-gegen-blutgold-protestieren-jetzt-stehen-sie-vor-gericht-135955714
—
(FB Revolutionäre Jugend Gruppe Bern)
Störaktion bei Auftritt des chilenischen Botschafters im Kino ABC in Bern
Protesta en Berna (Suiza) frente al embajador chileno en solidaridad con la gente en lucha en Chile.
(Texto completo en español abajo)
Heute Haben wir den Auftritt des chilenischen Botschafters in Bern gestört. Folgende Rede wurde gehalten:
Ihr seid hier einen sentimentalen Film am schauen und dankt noch dazu
der Firma Nestle, diesen Event zu sponsern. Währenddessen sind unsere
Kameradinnen und Kameraden in Chile am protestieren, sie sind seit nun
fast vier Wochen im Kampf. Der Ernst der Lage zeigt uns das nationale
Institut für Menschenrechte. Die Respression ist enorm und die Gewalt,
die vom Staat ausgeht, hält sich nicht zurück. Seit dem Beginn der
Proteste am 17. Oktober hat man 5’565 verhaftete Personene registriert.
1915 verletzte und 133 gefolterte Menschen, 43 missbrauchte Kinder und
19 Anzeigen wegen sexuellem Missbrauch.
Dies laut offiziellen Daten, was impliziert dass die realen Zahlen noch viel höher sind.
Das sarkastische an dieser Meldung ist die Information über
Augenverletzungen. Mehr als 180 Personen erlitten Augenverletzungen
währen diesen dreiwöchigen Protesten. Dies zeigt uns; der Staat will
sein Volk, das gerade erst die Augen geöffnet hat, zum erblinden
bringen. Aber der Erkenntnis kann man das Augenlicht nicht nehmen. Chile
ist aufgewacht und hat deutlich gezeigt: Das neoliberale Experiment hat
ausgedient. Es sind 30 Jahre mit dieser Konstitution, die 30 Jahren der
sozialen Ungerechtigkeit gleichkommen.
Der offizielle Diskurs aber konzentriert sich auf die Gewalt, auf die
Vermummten, welche für den Staat die Protagonisten dieser Gewalt
darstellen. Jedoch ist dieses System gewalttätiger als jede direkte
Aktion und zudem staatlich legitimiert. Gewalttätig ist der Verkauf von
Rechten. Die Einnahmen aus Bildung, Gesundheit und Mieten sind Raub.
Gewalttätig ist auch die Enteigung von Lebensräumen und gewalttätig ist
unsere verdammte Kolonisation!
Aber die Erkenntnis kann man nicht erblinden lassen. Das wirklich gewalttätige ist das Kapital.
Wir verdecken unser Gesicht, jedoch ihr, ihr verdeckt die Realität:
Der Neoliberalismus hat ausgedient. Sebastian Piñera hat ausgedient.
Deshalb sagen wir:
Nieder mit dem Kapitalismus, nieder mit dem Patriarchat. Weg mit Piñera. Stoppt den Machtmisbrauch.
Texto completo en español:
Señoras y señores
Aquí están viendo una película sentimental y además agradecen a al
empresa Nestlé de apoyar este evento, mientras que nuestras compañeras y
compañeros de Chile estén protestando. Están en lucha ya hace casi
cuatro semanas. La gravedad de la situación nos declaró el Instituto
Nacional de Derechos Humanos. La represión es enorme y la violencia
estatal no se detiene.
Desde el inicio de las protestas, el 17. de Octubre, se han registrado
5’565 personas detenidas, 1915 heridas, 43 niños maltratados, 133
personas torturadas y 19 denuncias de violencia sexual.
Esto según datos oficiales que implica que los reales son mucho más.
Lo sarcástico de estos datos es la información sobre los traumas
oculares. Más de 180 personas han sufrido traumas oculares en estas 3
semanas de protesta. Esto nos muestra;
el estado esta cegando a un pueblo que ya abrió los ojos. Pero a la
consciencia no se la puede cegar. Chile despertó y muestra claramente;
el experimento neoliberal ya no sirve. Son 30 años de constitución que
equivalen a 30 años de injusticia social.
Pero el discurso oficial se concentra en la violencia, en las
encapuchadas y los encapuchados que para el estado son las protagonistas
de la violencia.
Pero este sistema es más violento que cualquier protesta directa y el estado lo apoya.
Violento es la venta de los derechos, el cobro en educación, salud y
techo es un robo. Violenta es la expropriación de espacios vitales y
violento es nuestra maldita colonialización.
Pero a la consciencia no se la puede quitar la vista. La violencia de verdad es el capital
Nosotros tapamos la cara, pero ustedes tapan la realidad.
Ya no sirve el neoliberalismo, ya no sirve el presidente Piñera
Por eso decimos:
Abajo el capitalismo,
abajo el patriarcado,
renuncia Piñera
Ya paren con su abuso de poder.
#uniteglobalstruggles
#renunciapiñera
#abajoelpatriarcado
#abajoelcapitalismo
#noestamosenguerra
#chiledespertó
#wallmapulibre
#resisteChile
#ChileEnDictadura
(https://www.facebook.com/124560994890339/videos/vb.124560994890339/1490267277808309/?type=2&theater)
+++ANTITERRORSTAAT
«Die Polizeidichte in der Schweiz ist bescheiden»
Zurzeit üben die Kantone die Bewältigung eines Terroranschlags. Doch noch vor Übungsschluss werden Rufe nach mehr Personal laut.
https://www.derbund.ch/schweiz/standard/die-polizeidichte-in-der-schweiz-ist-bescheiden/story/10327812
Inszenierter Terroranschlag – Nationale Übung für den Ernstfall – Schweiz Aktuell
Wie reagieren im Fall eines Terrorangriffes? Im Rahmen einer
Stabsrahmenübung wird ein fiktives Terrorszenario getestet. Wir
verfolgen den Ablauf aus dem Verwaltungsschutzbau des Kantons Solothurn.
https://www.srf.ch/play/tv/popupvideoplayer?id=40b30126-fcdf-45ac-83b2-a9b4db46b13e&startTime=879.46
+++BIG BROTHER
Überwachung in China – Kamerahersteller verkaufte Technik zur Erkennung von Uiguren
Das chinesische Überwachungsunternehmen Hikvision warb ganz offen damit,
dass seine Kamera ethnische Minderheiten erkennen könne. Nach
kritischen Nachfragen löschte der Konzern das Angebot von seiner
Webseite.
https://netzpolitik.org/2019/kamerahersteller-verkaufte-technik-zur-erkennung-von-uiguren/
—
derbund.ch 12.11.2019
Beweismittel Google Maps
Die digitale Überwachung kann so einiges. Das mussten auch die Angeklagten im grossen Berner Kokainschmuggel-Prozess erfahren.
Mathias Streit
Wenn am Telefon über das Drogengeschäft gesprochen wurde, dann immer
verschlüsselt. Die Schweiz war die «Schatzkammer» («maison du trésor»)
und die im Ausland abgeholten «Motoren» nichts anderes als das Kokain
selbst. Namen wurden möglichst vermieden, die involvierten Personen oft
nur bei ihrem Übernamen genannt. Was die sieben Angeklagten im Berner
Kokain-Prozess nicht wussten: Die Polizei hörte die ganze Zeit mit. Und
sie hatte ihre Codes bereits entschlüsselt.
Wenn die Antenne angezapft wird
Das zeigte die Staatsanwältin in ihrer Argumentation, die sie am
Dienstag vor Gericht vortrug. Immer wieder berief sie sich auf die rund
1200 Einzelerkenntnisse aus der Telekommunikationsüberwachung. Konkret
handelt es sich dabei um SMS, Anrufmitschnitte und ermittelte
Antennenstandorte, die den Rufnummern der Angeklagten zugewiesen wurden.
Diese Schnipsel verknüpfte die Staatsanwältin in ihrem Vortrag zu einem
grossen Gesamtbild. Ein Beispiel: Am 19. Juli 2015 tätigte der
angeklagte Drogentransporteur in der Nähe einer Antenne in der
holländischen Stadt Utrecht einen Anruf. Rund acht Stunden später
erneut, diesmal von Bern aus. «Genau so lange dauert es gemäss Google
Maps, um mit dem Auto von Utrecht nach Bern zu gelangen», führte die
Staatsanwältin aus. Für sie sind diese Erkenntnisse ein klares Indiz
dafür, dass der Beschuldigte an diesem 19. Juli als Drogenkurier
unterwegs war.
Ein Mobiltelefon reicht nicht
Grundlage für diese Erkenntnisse sind über 80 Echtzeitüberwachungen, die
im In- und Ausland zu diesem Fall durchgeführt wurden. Die
Strafverfolgungsbehörde kann solch geheime Überwachungsmassnahmen
durchführen, wenn ein dringender Verdacht auf eine qualifizierte
Straftat vorliegt.
Im Fall des holländisch-schweizerischen Drogenrings war diese
Überwachung sehr aufwendig. Das lag auch an den Angeklagten selbst. Sie
kommunizierten hauptsächlich via Mobiltelefone, wobei sie diese als
Vorsichtsmassnahme regelmässig austauschten. Auch ihre Rufnummern
wechselten sie ständig. Bei seiner Festnahme hatte einer der Angeklagten
acht Handys und zwölf SIM-Karten bei sich. Und im Haus in Amsterdam,
das als Zentrale für den grenzüberschreitenden Kokainschmuggel diente,
fand die Polizei nicht weniger als 28 Mobiltelefone und eine noch
grössere Anzahl SIM-Karten.
Unbekannt? «Unmöglich»
Allein hätten die Berner Behörden eine so umfangreiche Überwachung gar
nicht durchführen können, zu gering sind ihre Ressourcen. Sie hatten
aber Glück und konnten von der Arbeit der Bundesanwaltschaft
profitieren. Als die Kantonspolizei Bern 2015 in einer Routinekontrolle
zwei der nun angeklagten Drogenschmuggler erwischte, war die
Bundesanwaltschaft nämlich bereits seit längerem am
holländisch-schweizerischen Netzwerk dran.
Es sind aber nicht nur komplexe, aufwendig erarbeitete Argumente, die
die Staatsanwältin am Dienstag vortrug. In Bezug auf einen der sieben
Angeklagten meinte sie nur, dass dieser kaum sagen könne, dass er die
anderen Beschuldigten nicht gekannt habe: Er war mit ihnen allen auf
Facebook befreundet.
(https://www.derbund.ch/bern/beweismittel-google-maps/story/22648648)
+++RECHTSEXTREMISMUS
Nach Pfefferspray-Vorfall: Vizepräsident von Schwyzer SVP-Ortspartei tritt nach Vorwürfen ab
Der Schwyzer SVP-Politiker, der an der Antirassismus-Demo in Seewen
einem Aktivisten Pfefferspray ins Gesicht gesprüht hat, gehört nicht
mehr der Partei an.
https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/schwyz/pfeffersprayer-von-seewen-tritt-aus-der-svp-aus-ld.1167749
-> https://www.nau.ch/news/schweiz/schwyzer-svp-politiker-verlasst-partei-nach-nazi-vorwurfen-65612183
-> https://www.blick.ch/news/schweiz/zentralschweiz/er-griff-bei-anti-rassismus-demo-in-schwyz-aktivist-an-pfeffersprayer-tritt-aus-der-svp-aus-id15611072.html
-> https://www.tele1.ch/artikel/157746/schwyzer-svp-politiker-zieht-konsequenzen
—
Zürichsee-Zeitung 12.11.2019
Lakers distanzieren sich von antisemitischen Sprechchören
Ein Anhänger des Hockeyclubs Davos wirft den Lakers-Fans vor, an Spielen
antisemitische Parolen zu skandieren. Club und Liga nehmen Stellung.
Daniel Graf
Hat das Schweizer Eishockey ein Antisemitismusproblem? Diese Frage
stellt sich Patrick Forster, Fan des Hockeyclubs Davos (HCD) und
Mitglied der Ostkurve Davos: «Während der Heimspiele gegen die SC
Rapperswil-Jona Lakers kam und kommt es regelmässig zu antisemitischen
Sprechchören aus deren Gästefanblock», schreibt er der «Linth-Zeitung».
Die Fans würden das Heimteam jeweils als «Judendavoser» beschimpfen.
«Eine Durchsage des Stadionspeakers erfolgt nicht», beschwert sich
Forster. Ein Grund für die «antisemitischen Grölereien» könnte seiner
Meinung nach sein, dass Davos die jüdische Sommerhauptstadt Europas sei,
die jährlich Hunderte orthodoxer Juden beherberge.
«Distanzieren uns entschieden»
Der Lakers-Mediensprecher René Schmid sagt, das Problem sei bekannt,
erst vor wenigen Tagen habe er ein E-Mail des
Schweizerisch-Israelitischen Gemeindebunds erhalten. Schmid stellt klar:
«Wir distanzieren uns entschieden von jeglichen rassistischen,
fremdenfeindlichen, radikalen und sexistischen Äusserungen.» Für die
Heimspiele sei das Verbot solcher Äusserungen in der Stadionverordnung
festgehalten.
Die Lakers hätten die Thematik bereits letztes Jahr mit dem
Fan-Delegierten und dem «Capo» besprochen: «Als wir das erste Mal davon
hörten, sprachen wir sie darauf an und sie versicherten uns, dass
solcherlei Sprechchöre vom offiziellen Fanclub und vom Capo weder
angefangen noch geduldet werden», sagt Schmid.
Letzter Vorfall im März
Auch auf der Geschäftsstelle der Swiss Ice Hockey Federation (SIHF) ist
die Thematik bekannt. Allerdings liege der letzte mutmassliche Vorfall
bereits eine Weile zurück: «Dieser hat sich vergangene Saison Ende März
zugetragen», schreibt Manuela Hess, Leiterin der Kommunikation beim
Verband, auf Anfrage. «Da weder verwertbare Video- noch Audioaufnahmen
vorlagen, war eine abschliessende Klärung des Sachverhalts nicht
möglich.»
Bei Gewalt gegen Personen und Sachen wie auch bei Verstössen gegen den
Antirassismusartikel habe Swiss Ice Hockey eine Nulltoleranz.
Entsprechende Vorfälle würden abgeklärt und gegebenenfalls ein Verfahren
gegen einen fehlbaren Zuschauer beziehungsweise den Club als
Veranstalter eröffnet. «Können Personen identifiziert werden, werden
Sanktionen nach dem Reglement Ordnung und Sicherheit ausgesprochen.»
Die Clubs sind laut Hess darauf sensibilisiert, keine rassistischen
Spruchbänder und Gesänge zu tolerieren und gegen solche vorzugehen. «Ein
aktueller Vorfall ist weder uns noch den betroffenen Sicherheitschefs
der Clubs bekannt», schreibt Hess weiter.
Vermutlich nur Einzelpersonen
Auch die Sportredaktoren der «Linth-Zeitung», welche regelmässig
Auswärtsspiele der Lakers in Davos besuchen, sind sich einig: Die ganze
Kurve mache bei solchen Sprechchören nicht mit. Es handelt sich also
vermutlich um Einzelpersonen oder kleinere Gruppen. Bleibt zu hoffen,
dass diese sich künftig auch in der Hitze des Gefechts im Griff haben
und auf rassistische und antisemitische Gesänge oder Sprechchöre
verzichten.
(https://www.zsz.ch/sport/eishockey/lakers-distanzieren-sich-von-antisemitischen-sprechchoeren/story/14095231)
+++FUNDIS
«Bedauerlich und nicht gewollt»: Scientology relativiert Kritik am Judenvergleich in St.Gallen
Die Scientology zeigte am Samstag während der Standaktion in der
St.Galler Altstadt ein geschmackloses Schild. Jetzt wehrt sich die
Sekte.
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/stgallen/scientology-relativiert-kritik-am-judenvergleich-ld.1167985
«Achtung!!! Kauft nicht bei Juden – Version 2019?»: Scientology verunglimpft in St.Gallen Gegner als Nazis
Die Sekte vergleicht die Aktionen der Gegenbewegung «Freie
Anti-SC-Aktivisten» öffentlich mit dem Judenboykott. Diese hat zudem
Gegenwind von der St.Galler Stadtpolizei.
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/stgallen/scientology-verunglimpft-gegner-als-nazis-ld.1167728
-> https://www.blick.ch/news/schweiz/ostschweiz/kauft-nicht-bei-juden-schild-scientology-beschimpft-gegner-in-st-gallen-als-nazis-id15611802.html
+++HISTORY
Kinofilm: „African Mirror“ – RaBe-Info 12.11.2019
Wer in den 50er, 60er- und 70er-Jahren hierzulande aufgewachsen ist und
bereits einen Fernseher hatte, – der- oder diejenige erinnert sich
womöglich gut an ihn: An den Schweizer Filmemacher und Fotografen René
Gardi. Über Jahrzehnte hinweg erklärte uns René Gardi den afrikanischen
Kontinent und seine Bewohner*innen. In seinen Büchern, Fernsehsendungen
und Filmen schwärmte er von den „schönen nackten Wilden“ und von der
vormodernen Zeit, in der sie lebten. Er beschreibt Afrika als eine heile
Welt, als einen Kontinent der Sehnsucht, fernab von der stark
industrialisierten Schweiz.
https://rabe.ch/2019/11/12/kinofilm-african-mirror/
10 Orte, die Zürichs koloniale Vergangenheit zeigen
Obwohl die Schweiz, und Zürich schon gar nicht, nie eigene Kolonien
hatte, reichen die Spuren dieses düsteren historischen Kapitels bis zu
uns. Noch heute sind Überreste zu finden. Wir zeigen dir 10 Orte.
https://tsri.ch/zh/zurich-orte-kolonialismus-vergangenheit