Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel
+++BERN
Ohne Freiwilligenarbeit geht es nicht
Das zweite Forum Migration und Integration widmet sich der Freiwilligenarbeit.
https://www.bielertagblatt.ch/nachrichten/biel/ohne-freiwilligenarbeit-geht-es-nicht
-> https://www.biel-bienne.ch/de/pub/meta_navigation/medien.cfm?newsid=15996
+++ZÜRICH
Asylentscheid negativ – wie weiter?
In einer vom Eritreischen Medienbund organisierten Veranstaltung haben
junge EritreerInnen aus ihrem Leben mit einem negativen Asylentscheid
erzählt und auf Folter, Zwangsarbeit und politische Gefangenschaft in
Eritrea aufmerksam gemacht.
http://www.pszeitung.ch/asylentscheid-negativ-wie-weiter/#top
+++BALKANROUTE
Bosnien-Herzegowina Kein Platz für Flüchtlinge
In Bosnien-Herzegowina wird nach einem Standort für eine
Flüchtlingsunterkunft gesucht, die 1000 Menschen aufnehmen soll. Doch im
gesamten Land lässt sich nichts finden, obwohl der Winter Eile
erforderlich macht.
https://www.tagesschau.de/ausland/bosnien-herzegowina-fluechtlingslager-101.html
+++FRANKREICH
Flucht: Über den Ärmelkanal nach Großbritannien
Flüchtlingsdramen spielen sich nicht nur im Mittelmeer, sondern auch im
Ärmelkanal ab. Seit Anfang des Jahres versuchen immer mehr Menschen auf
diesem Weg Großbritannien zu erreichen. Offiziell gelang es den Behörden
mehr als 230 Überquerungsversuche zu stoppen. Dreimal so viel wie im
Jahr 2018.
https://de.euronews.com/2019/11/01/flucht-grossbritannien-meer-frankreich
+++ITALIEN
Italiens Innenministerin zu Migration: “Wir stehen hier vor keiner Invasion”
Italiens rechtspopulistische Lega wirft der Regierung vor, sie lasse
verstärkt Migranten über das Mittelmeer ins Land. Innenministerin
Lamorgese kontert mit Zahlen.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/italien-innenministerin-luciana-lamorgese-verweist-auf-sinkende-zahl-von-migranten-a-1294381.html
Italiens Strategie gegen die Immigranten ist umstritten, aber sie funktioniert
Die Landung der «Ocean Viking» versetzt die italienische Politik in
Aufregung. Entscheidend ist für das Land aber die Situation in Libyen.
https://www.nzz.ch/international/ocean-viking-italiens-strategie-gegen-die-immigranten-ld.1519000
Italien: 80.000 ‚Clandestini‘ durch Sicherheitsdekret
Die Migrationspolitik des italienischen Ex-Innenministers verfolgte vor
allem zwei Ziele: Flüchtende sollten möglichst gar nicht erst ankommen
und jene, die es dennoch geschafft hatten, im Schnellverfahren
repatriiert werden. Letzteres war das Wahlversprechen, mit dem Salvini
und die Lega angetreten waren, das sie aber nicht einhalten konnten.
Stattdessen hat er mit dem Sicherheitsdekret 1, das Ende 2018 vom
italienischen Parlament verabschiedet worden war und von der neuen
Koalition bisher nicht revidiert wurde, dafür gesorgt, dass die Zahl
illegalisierter Migrant*innen seit Anfang des Jahres um 80.000 gestiegen
und der Druck auf die Aufnahmezentren für Menschen mit einem
Flüchtlingsstatus erheblich zugenommen hat. Zu diesem Ergebnis kommt
eine Studie von ActionAid und Openpolis, zwei unabhängigen
Organisationen, welche die migrationspolitischen Folgen des
Sicherheitsdekrets analysiert. Sie würde, so die Autor*innen, im Namen
der Sicherheit und der Einsparung öffentlicher Mittel Illegalität,
Ausbeutung und Marginalisierung fördern und so in den Städten und an
ihrer Peripherie für sozialen Sprengstoff sorgen.
https://ffm-online.org/italien-80-000-clandestini-durch-sicherheitsdekret/
+++GRIECHENLAND
Nach 14-stündiger Debatte: Griechisches Parlament verschärft Asylrecht
Schnellere Verfahren und mehr Abschiebungen: Griechenland hat ein
strengeres Asylrecht verabschiedet. Premier Mitsotakis kritisierte
EU-Partnerländer, die sich weigerten, “auch nur die kleinste
Migrationslast zu teilen”.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/migration-und-fluechtlinge-griechisches-parlament-verschaerft-asylrecht-a-1294343.html
-> https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-11/kyriakoks-mitsotakis-griechenland-asylgesetz-verschaerfung
-> https://taz.de/Gefluechtete-in-Griechenland/!5637854/
-> https://www.deutschlandfunk.de/gefluechtete-griechisches-parlament-verschaerft-asylgesetz.1939.de.html?drn:news_id=1065348
-> https://www.tagesschau.de/ausland/griechenland-asylgesetz-101.html
-> https://de.euronews.com/2019/11/01/griechenland-verabschiedet-verschaerftes-asylgesetz
-> https://www.neues-deutschland.de/artikel/1127992.fluechtlinge-griechenland-verschaerft-asylgesetz.html
-> https://www.nzz.ch/international/griechenland-parlament-verschaerft-asylgesetz-ld.1519209
-> https://www.derstandard.at/story/2000110577249/griechisches-parlament-verschaerfte-asylgesetz?ref=rss
-> https://www.jungewelt.de/artikel/365955.asylrecht-menschen-ohne-rechte.html
+++MITTELMEER
»Alan Kurdi« nähert sich italienischer Küste
Rom. Das deutsche Rettungsschiff »Alan Kurdi«, das mit derzeit noch 88
Migranten an Bord seit knapp einer Woche auf dem Mittelmeer fährt, ist
am Freitag eigenmächtig in italienische Hoheitsgewässer eingefahren. Die
Organisation Sea Eye begründete das mit dem schlechten Wetter. Dem
Schiff sei noch immer kein sicherer Hafen zugewiesen worden.
https://www.jungewelt.de/artikel/366550.rettungsschiff-alan-kurdi-n%C3%A4hert-sich-italienischer-k%C3%BCste.html
+++MAROKKO
Marokko: Busgesellschaften verkaufen keine Tickets mehr an Sans-Papiers
Die Regionalstellen des marokkanischen Innenministeriums haben der
Vereinigung der marokkanischen Busunternehmen die Beförderung von
„Afrikanern ohne Aufenthaltspapiere“ untersagt. Wird bei
Polizeikontrollen ein Zuwiderhandeln festgestellt, so wird das jeweilige
Busunternehmen strafrechtlich belangt. Von den Kontrollen sind vor
allem die Busfahrten aus dem Süden nach Norden betroffen. Seit zwei
Jahren gehen marokkanische Polizei und Hilfsmilitär mit Gewaltmassnahmen
gegen den Aufenthalt von subsaharischen Transitgeflüchteten in
Nordmarokko vor und verschleppen diese in verschiedene Städte Mittel-
und Südmarokkos. Gegen die neue diskriminierende Praxis der
Busunternehmen läuft eine politische Mobilisierung von
Menschenrechtsgruppen an.
https://ffm-online.org/marokko-busgesellschaften-verkaufen-keine-tickets-mehr-an-sans-papiers/
+++TÜRKEI
Nordsyrien: UN prüfen Pläne der Türkei zur Umsiedlung von syrischen Flüchtlingen
Der türkische Präsident will Millionen Menschen aus Syrien zurück in
ihre Heimat bringen. Der UN-Generalsekretär fordert, dass das
“freiwillig und in Würde” geschieht.
https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-11/nordsyrien-tuerkei-syrische-fluechtlinge-umsiedlung-vereinte-nationen
+++GASSE
Gewalt, Drogen, Messerstecher – Die Basler Jugendarbeit kritisiert unhaltbare Zustände
Die Dreirosen-Anlage habe sich in den letzten Jahren zu einem
rechtsfreien Raum entwickelt, Mitarbeitende und Jugendliche würden
belästigt.
https://www.srf.ch/news/regional/basel-baselland/gewalt-drogen-messerstecher-die-basler-jugendarbeit-kritisiert-unhaltbare-zustaende
-> https://telebasel.ch/telebasel-news/?channel=15881
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baslerzeitung.ch 01.11.2019
«Sie haben sich ihre eigene Subkultur geschaffen»
Drogenhandel und Territorialkämpfe: Der Zustand in der Dreirosenanlage
hat sich in der letzten Zeit dramatisch verändert. Für Marc Moresi, der
schon seit mehr als 13 Jahre im Jugendzentrum arbeitet, ist die Spitze
des Eisberges erreicht.
Benjamin Wirth und Fabio Staubli
An diesem tristen Nachmittag ist die Dreirosenanlage nicht gut besucht.
Nur ein Jogger macht an einem Fitnessgerät seine Übungen. Und in einer
Ecke unter der Brücke lungern um die 20 Personen herum. Aus ihren
Musikboxen dröhnt sehr laute Musik. Plötzlich verfolgt ein Mann aus
ebendieser Richtung einen anderen: Vermutlich nur ein Spass unter
Freunden, denken wir. Doch dann zückt der Verfolger ein Messer. Die
beiden rennen durch den Park, als wären die wenigen Anwesenden Luft.
Völlig ausser Atem zieht der Flüchtende einen Pfefferspray. Er dreht
sich um und sprüht dem anderen ins Gesicht. Jetzt flieht dieser.
«So ist das bei uns jeden Tag», sagt Eren, der den Grossteil seines
Alltags in diesem Park verbringt. Die Ecke unter der Brücke sei sein
Zuhause. Dennoch erklärt er die Anlage zum gefährlichsten Ort in ganz
Basel. «Es existieren eine Menge unterschiedliche Gruppierungen.»
Täglich komme es zu «Territorialkämpfen». Es gebe so viele verschiedene
Nationalitäten, man müsse aufpassen, wo man sich hinsetze. In seinen
Erzählungen ist er völlig offen. Es stört ihn keineswegs, dass hinter
ihm verschiedene Drogen verkauft und konsumiert werden.
«Auf euch alle schiessen»
Auch für Marc Moresi, den Leiter der Dreirosenhalle, sind solche
Auseinandersetzungen Alltag. «Viele der Personen, die in diesen Gruppen
sind, haben keine Skrupel.» Für ihn sei es unverständlich, dass das
Jugendzentrum Dreirosen eine Bewilligung für eine Hüpfburg brauche und
diese Typen sich ohne allzu grossen Widerstand darüber streiten können,
auf welcher Treppenstufe sie sitzen dürfen. Die Behörden würden der
Situation nicht gerecht.
Am Donnerstag machte die Jugendarbeit Basel in einem offenen Brief auf
die Gewalt und den Drogenhandel in der Anlage aufmerksam (die BaZ
berichtete). Moresi sagt, es müsse unbedingt etwas geschehen: «Die
zuständigen Instanzen müssen endlich richtig durchgreifen.»
Auch für die Angestellten der Stadtgärtnerei sei die Situation
unerträglich. «Den Arbeitenden werden Hämmer und Schaufeln weggenommen.»
Ein Gärtner hat die Verfolgung und den Kampf der beiden Männern auch
mitverfolgt. Extrem genervt und aus der Wut heraus schreit er ihnen
nach: «Einfach ein Gewehr nehmen und auf euch alle schiessen.» Zu seinem
Glück hörten es die Beteiligten nicht.
Primarschüler werden zeugen von Gewalt
Neben dem Jugendzentrum befindet sich die Sekundarschule Theobald
Baerwart und die Primarschule Dreirosen. Vor allem für die ganz kleinen
Schüler sei die Situation im Park nicht zumutbar, da sie oft Zeugen der
Gewalttaten werden. «Vor ein paar Tagen geriet eine Gruppe von
Kleinkinder in eine Massenschlägerei», sagt Moresi besorgt. Eren und
sein Kollege Ibrahim haben auch Kinder. «Meine Kinder gehen hier zur
Schule, darum bin ich da und passe auf sie auf», sagt der aus der Türkei
stammende Eren. Für Ibrahim seien die Vorfälle gravierend. «Ich bin
auch oft hier, aber wenn es zu einer gefährlichen Situation kommt,
verschwinde ich.»
Marc Moresi arbeitet seit mehr als 13 Jahren in dem Jugendzentrum.
Gewalt habe schon immer eine grosse Rolle gespielt, aber seit eineinhalb
Jahren habe sich die Lage dramatisch verschlimmert. «Sie haben ihre
eigene Welt erschaffen, eine Subkultur, wenn man so will.» Die
gewaltbereiten Personen, meist Männer, haben nichts mehr zu verlieren.
Das Gefängnis sei für manche wie ein Hotel. «Als vor einiger Zeit einer
verhaftet wurde, lachte er nur.» Unter Einfluss von Alkohol und Drogen
bekriegen sie sich gegenseitig, bepöbeln fremde Frauen aufs Übelste oder
legen sich mit der Polizei an.
Keine Nationalitätsfrage
Die meisten Aggressoren seien meist afrikanischer oder arabischer
Herkunft. «Basels Nähe zu Deutschland und Frankreich spielt eine grosse
Rolle.» Dennoch will Moresi auf keinen Fall Angehörige bestimmter
Nationalitäten für die Taten verantwortlich machen, sondern die
perspektivlose Lage, in der sich die meisten befinden.
Entgegen den Behauptungen der Linken, die laut Moresi meinen, dass man
die Betroffenen verdrängen wolle, sei das Ziel lediglich, die Atmosphäre
im Park wieder friedlicher zu gestalten. Kinder sollen sich nicht mehr
fürchten. Die Anlage solle eigentlich von einer bunten Mischung
verschiedener Nationalitäten genutzt werden. «Unser Ziel ist es, dass
Parkbesucher wieder respektvoll miteinander umgehen», bringt es Moresi
auf den Punkt.
(https://www.bazonline.ch/contentstationimport/sie-haben-sich-ihre-eigene-subkultur-geschaffen/story/27332257)
+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Blockade bei Altay-Reisen
Anlässlich des Welt-Kobane-Tags gab es heute vor dem Altay Reisebüro in
Zürich Oerlikon eine Protestaktion. Altay Reisen arbeitet eng mit
nationalistischen türkischen Verbänden zusammen und ist Partner der
Turkish Airlines. Nachdem vier Kastenwagen der Polizei auftauchten und
Material beschlagnahmten, wurde die Blockade beendet.
https://barrikade.info/article/2821
Juch-Baracken bleiben «vorerst» besetzt
Die Aktion in Zürich-Altstetten richtet sich gegen das neue
Bundesasylzentrum. Die AOZ toleriert die Besetzung derzeit. Dagegen
wehrt sich die FDP.
https://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/aktivisten-besetzen-juchbaracken/story/20653068
-> https://www.toponline.ch/news/zuerich/detail/news/toleranz-gegenueber-juch-besetzer-spaltet-die-gemueter-00122708/
-> https://www.telezueri.ch/zuerinews/kurznews-135910204
-> https://www.toponline.ch/news/zuerich/detail/news/juchhof-besetzer-schweben-in-gefahr-00122726/
-> https://www.toponline.ch/tele-top/sendungen/top-news/news/top-news-auf-tele-top-00122710/
-> https://www.landbote.ch/contentstationimport/aktivisten-besetzen-juchhofareal/story/10943305
-> https://www.zsz.ch/contentstationimport/aktivisten-besetzen-juchhofareal/story/10943305
-> https://www.nzz.ch/zuerich/hausbesetzung-die-fdp-fordert-die-raeumung-des-juch-areals-ld.1519303
Bundeslager in Zürich eröffnet
Heute, dem 31. Oktober, wurden die ersten Menschen in das Bundeslager in
Zürich transferiert. Darunter waren vor allem Frauen*, Babies,
Kleinkinder und unbegleitete Minderjährige Geflüchtete. Darum hat heute
vor dem Eingang des Bundeslagers eine Solidaritätsaktion stattgefunden.
Wir standen mit einem Transpi bereit, Kaffee und Flugblätter zu
verteilen. Damit wollten wir die Menschen über solidarische Orte
informieren und ihnen zeigen, dass es Menschen gibt, die mit der
Verwahrung nicht einverstanden sind und gegen diese Isolierung kämpfen.
https://barrikade.info/article/2818
«Der Krieg beginnt hier»: Linksextreme rufen vor Basler Kurden-Demo zu Angriffen auf
Basel wappnet sich für eine Grosskundgebung gegen den Einmarsch der
Türkei in Nordsyrien. Vor allem linksextreme Splittergruppen versuchen
in der Schweiz Öl ins Feuer zu giessen. Doch auch Befürworter Erdogans
sind aktiv.
https://www.nzz.ch/schweiz/der-krieg-beginnt-hier-linksextreme-rufen-vor-basler-kurden-demo-zu-angriffen-auf-ld.1519045
—
baslerzeitung.ch .1.11.2019
«Dann schliessen wir den Deckel»
Betreiberinnen der Messestände am Barfüsserplatz blicken der
Demonstration vom Samstag mit gemischten Gefühlen entgegen und hoffen,
dass linksextreme Gruppierungen friedlich bleiben.
Martin Regenass
Es ist Unbehagen, das Standbetreiberinnen der Herbstmesse auf dem
Barfüsserplatz ausdrücken. Die Kantonspolizei Basel-Stadt hat für den
Samstagnachmittag eine Demonstration von Linksextremen und Kurden durch
die Innenstadt bewilligt (die BaZ berichtete).
Besammlung ist um 13 Uhr auf dem Theaterplatz mit einem anschliessenden
Marsch durch die belebte Innenstadt, vorbei an den Herbstmessestandorten
Barfüsserplatz und Kasernenareal. Schwarzer Block und Revolutionärer
Aufbau wollen gegen den Krieg gegen die Kurden in Nordsyrien
anmarschieren. Sie fordern im Internet zu «Aktionen» und «Angriffen»
gegen Kriegsprofiteure auf – zeigen Gewaltbereitschaft.
Barbara Pflugin kritisiert die Bewilligung. Die Geschäftsführerin des
Messestands Glaser beim Stadtcasino findet, dass während der Herbstmesse
keine derartigen Demonstrationen bewilligt werden sollten – obschon das
Demonstrationsrecht ein wichtiges demokratisches Mittel sei. «Dieser
Entscheid ist für unsere Geschäfte und den Verkauf nicht ideal, weil die
Leute aus Furcht vor den Demonstranten der Innenstadt fernbleiben
könnten. Man weiss nie, ob die Demonstration ausartet und es zu
Sachbeschädigungen kommt», sagt Pflugin.
Nicht die beste Werbung
«Wir haben eine Wasserpistole zur Verteidigung», scherzen Verkäuferinnen
von Messespezialitäten V. Fluhbacher-Lüthin, und dann im Ernst: «Wir
wissen einfach nicht, was am Samstagnachmittag auf uns zukommt. Es kann
Randalierer unter den Demonstranten haben, aber die Kundgebung könnte
auch friedlich verlaufen.» Es sei ein Gefühl von Unbehagen und
Unsicherheit, das vorherrsche. «Im schlimmsten Fall schliessen wir den
Deckel unseres Standes.»
Susanne Künzler vom Ballonstand am Barfüsserplatz sagt: «Ich habe Angst
um meinen Stand. Er ist meine Existenzgrundlage, und wenn etwas
kaputtgeht, dann hat das für mich finanzielle Folgen. Ich hoffe schwer,
dass nichts passiert.»
Während der Kundgebung wird auch der Tramverkehr blockiert werden, und
die Leute können nicht ungestört durch die Innenstadt flanieren.
Tourismusdirektor Daniel Egloff wäre es daher lieber, wenn es keine
Demonstrationen mit Einschränkungen gäbe. «Die Gäste kommen in die
Stadt, um sie so zu erleben und anzutreffen, wie sie sie aus der Werbung
kennen. Da ist es mir lieber, wenn dieses Wochenende ein normales
wäre.»
André Auderset, LDP-Grossrat, sagt zur erteilten Bewilligung der Polizei
trotz belebter Innenstadt und Herbstmesse: «Mit der Bewilligung hat die
Polizei einen Ansprechpartner und kann die Kundgebung kanalisieren.
Hätte sie keine Bewilligung erteilt, kommen die Demonstranten trotzdem
und schlagen vielleicht alles kurz und klein. Die Polizei müsste dann
von Anfang an hart durchgreifen.»
Auderset stellt sich die Frage, weshalb die Kantonspolizei die
Demonstration nicht über eine andere Route leitet. Beispielsweise über
die Wettsteinbrücke ins Kleinbasel oder durch die Freie Strasse, sodass
der Tramverkehr und die Innenstadt weniger beeinträchtigt würden. Diese
Praxis hat die Kantonspolizei auch schon angewendet. Den March Against
Syngenta und Monsanto gegen die Agrochemiekonzerne bewilligte die
Polizei an einem Samstag im Mai 2018 nur über die Wettsteinbrücke und
untersagte den Demonstranten die Route durch die Innenstadt via
Marktplatz und die Mittlere Brücke. Die Begründung lauteten damals, dass
der ÖV blockiert würde und dass die Besucher der Innenstadt nicht
gestört werden sollten.
Baschi Dürr schweigt
Offenbar ist die Kantonspolizei von dieser Praxis abgekommen. Für
Auderset ist klar weshalb: «Die Linksextremen nehmen sich die Route
selber, die sie gehen wollen, und lassen sich nicht über die
Wettsteinbrücke lenken.» Für Auderset ist die Bewilligung
«unverständlich». Es sei «grobfahrlässig», diesen Zug an einem
Messesamstag durch die Innenstadt zu bewilligen. Die LDP hätte sich von
FDP-Polizeidirektor Baschi Dürr etwas mehr «Mut» gewünscht.
Letzterer geht am Freitag auf Tauchstation und lehnt eine
Interviewanfrage ab. Über einen Sprecher lässt er ausrichten, dass die
Route durch die Innenstadt genehmigt wurde, weil bei einer unbewilligten
Demonstration «Kollateralschäden an der Herbstmesse» drohten.
(https://www.bazonline.ch/basel/stadt/dann-schliessen-wir-den-deckel/story/12158764)
+++ANTITERRORSTAAT
NGOs laufen Sturm gegen Fussfesseln für Gefährder
Der Bundesrat will, dass die Polizei mehr Möglichkeiten bei der
Terrorbekämpfung bekommt. Während NGOs Widerstand leisten, drängen die
Kantone auf das Gesetz.
https://www.20min.ch/schweiz/news/story/NGOs-laufen-Sturm-gegen-Fussfesseln-fuer-Gefaehrder-24039738
+++KNAST
Die Oberrichterin zum Fall Brian K.: «Das Sondersetting abzubrechen war ein Fehler»
Am nächsten Dienstag wird das Urteil im Fall Brian K. ausgesprochen. Dem
24-Jährigen droht eine Verwahrung. Die Luzerner Oberrichterin Marianne
Heer sieht das skeptisch. Sie sah das Sondersetting von Brian K. als
gutes Beispiel für eine erfolgsversprechende Therapie.
https://www.watson.ch/schweiz/interview/487781647-fall-carlos-richterin-sagt-warum-das-sondersetting-die-beste-loesung-war
Geht die Schweiz bei U-Haft an die Grenze des Rechtsstaats? – Echo der Zeit
Der ehemalige Innenminister von Gambia bleibt bis Ende Januar 2020 in
Untersuchungshaft. Das Bundesgericht hat seine Klage gegen die
Verlängerung der U-Haft abgewiesen. Dann wird der Mann drei Jahre in
U-Haft gesessen haben. Drei Jahre ohne Prozess und ohne Urteil. Passt
das zu einem Rechtssaat?
https://www.srf.ch/play/radio/popupaudioplayer?id=21c23835-d634-4919-8ffa-82a5330b3c69
-> https://www.srf.ch/news/schweiz/u-haft-in-der-schweiz-wo-man-als-verdaechtiger-am-laengsten-sitzt
+++POLICE DE
Auseinandersetzung unter Kollegen: G20-Polizist angeklagt
In Hamburg steht ein Polizist wegen Nötigung und fahrlässiger
Körperverletzung im Amt vor Gericht. Der Geschädigte ist ein Kollege.
https://taz.de/Auseinandersetzung-unter-Kollegen/!5634959/
+++RECHTSEXTREMISMUS
Rechte Terroristen: Hass auf Frauen
Halle, Christchurch, Toronto, Utoya – neben Antisemitismus und Rassismus
ist Hass auf Frauen ein verbindendes Element in der Gedankenwelt von
rechtsextremistischen Attentätern. | mehr
https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2019/Rechte-Terroristen-Hass-auf-Frauen,frauenhass100.html
-> https://www.tagesschau.de/investigativ/panorama/frauenhass-rechtsextremismus-101.html
Radikalisierung auf Imageboards – Wie 8chan unter neuem Namen zurückkehren soll
Auf dem Imageboard 8chan sollen sich die Attentäter von El Paso,
Christchurch und Halle radikalisiert haben. Inzwischen ist die Seite
offline. Der Betreiber kämpft mit allen Mitteln darum, das zu ändern.
Doch er hat einen starken Gegner.
https://netzpolitik.org/2019/wie-8chan-unter-neuem-namen-zurueckkehren-soll/
«Den Holocaust hat es nie gegeben»: Gericht spricht Thurgauer «Nazifunker» trotz solcher Aussagen frei
An einem späten Aprilabend 2017 hatte ein Mann sechs Jugendlichen von
seinen Verschwörungstheorien berichtet und antisemitisches
Propagandamaterial verteilt. Der Beschuldigte wies jegliche Schuld von
sich. Eine Zeugenaussage jedoch identifiziert ihn als Täter. Das
Obergericht entscheidet nun aber: Nicht alle Beweise sind verwertbar.
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/frauenfeld/den-holocaust-hat-es-nie-gegeben-gericht-spricht-thurgauer-nazifunker-trotz-solcher-aussagen-frei-ld.1164844
Musikbusiness und Nazi-Rap: Reime fürs Reich
Nazi-Rap hat den Attentäter von Halle aufgepeitscht. Hetzer wie Mr. Bond
und Chris Ares verbreiten mit Hip-Hop Hass. Konzerne verdienen damit
Geld.
https://taz.de/Musikbusiness-und-Nazi-Rap/!5635307/
ZDF-Doku über Rechtsrock: Eine Geldquelle für Neonazis
Die Neonazi-Musikszene ist professionell organisiert und international
vernetzt. Das zeigt eine neue Doku mit verstörenden Konzertaufnahmen.
https://taz.de/ZDF-Doku-ueber-Rechtsrock/!5637864/
-> https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/rechtsrock-in-deutschland-das-netzwerk-der-neo-nazis-102.html
Zürcherin erhält «Prix Courage» für mutigen Einsatz gegen Neonazi
Die Zürcherin Iluska Grass, die sich gegen Neonazis zur Wehr setzte, hat
den diesjährigen «Prix Courage» des «Beobachter» erhalten. Ein Preis
für ihr Lebenswerk ging am Freitag an die frühere Strafverfolgerin Carla
Del Ponte.
https://www.toponline.ch/news/zuerich/detail/news/zuercherin-erhaelt-prix-courage-fuer-mutigen-einsatz-gegen-neonazi-00122733/
-> https://www.watson.ch/schweiz/z%C3%BCrich/375793484-prix-courage-zuercherin-gewinnt-weil-sie-neonazi-in-die-flucht-schlug
-> https://www.beobachter.ch/prix-courage/prix-courage-2019-die-gewinnerin-heisst-iluska-grass
-> https://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/prix-courage-fuer-mutigen-einsatz-gegen-neonazi-135909692
+++PATRIARCHAT
AppElle! – Rund um die Uhr Hotline für von Gewalt betroffene Frauen
Ab heute bieten die drei Frauenhäuser des Kantons Bern eine gemeinsame,
zweisprachige Hotline für Frauen und Kinder, welche von Gewalt bedroht
werden oder betroffen sind.
https://www.neo1.ch/news/news/newsansicht/datum/2019/11/01/appelle-rund-um-die-uhr-hotline-fuer-von-gewalt-betroffene-frauen.html
Kanton Bern prüft Schaffung einer Notunterkunft für junge Frauen
Der Regierungsrat des Kantons Bern hat den Bericht zum Postulat
«Bedarfsabklärung für eine Notunterkunft für Mädchen und junge Frauen im
Kanton Bern» zuhanden des Grossen Rates verabschiedet. Der
Regierungsrat kommt darin zum Schluss, dass der Bedarf für die Schaffung
eines Mädchenhauses im Kanton Bern ausgewiesen ist. Gleichzeitig werden
die Strukturen der stationären Opferhilfelandschaft im Kanton Bern
geprüft und wo möglich optimiert.
https://www.neo1.ch/news/news/newsansicht/datum/2019/11/01/kanton-bern-prueft-schaffung-einer-notunterkunft-fuer-junge-frauen.html
-> https://www.jungfrauzeitung.ch/artikel/177562/
-> http://www.telebielingue.ch/de/sendungen/2019-11-01-1#chapter-0013604d-0bad-4d46-bd00-f423dd11edc1
+++FUNDIS
Kinder von Schwulen-Paar dürfen nicht in Lenzburger Spielgruppe
Eine Lenzburger Spielgruppe verweigert einem schwulen Paar die Aufnahme
von dessen zwei Kindern. Der Grund: Die Betriebsleiterin findet, eine
solche Familienkonstellation sei weder normal noch natürlich. Der
zuständige Stadtrat hat kein Verständnis für eine solche Argumentation.
https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/lenzburg/kinder-von-schwulen-paar-duerfen-nicht-in-lenzburger-spielgruppe-135903554
-> https://www.20min.ch/schweiz/zuerich/story/Spielgruppe-lehnt-Kinder-ab–ndash–wegen-Schwulen-Eltern-24067933
-> https://www.blick.ch/news/schweiz/mittelland/keine-natuerliche-konstellation-aargauer-spielgruppe-verweigert-aufnahme-der-kinder-von-schwulen-paar-id15595189.html
-> https://www.lba.azmedien.ch/aktuell/im-gespraech/artikelseite-gespraech/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=98084&cHash=2b69a2e4ad1829126c233ae5a13fe315
-> https://www.watson.ch/!263909754
-> https://www.nau.ch/news/schweiz/politiker-emport-uber-spielgruppen-verbot-fur-kinder-von-homo-paar-65607123
-> https://www.telem1.ch/aktuell/kinder-von-schwulen-eltern-in-spielgruppe-unerwuenscht-135909996
-> https://www.telezueri.ch/zuerinews/spielgruppe-lehnt-zwillinge-von-homosexuellen-ab-135910217
-> https://www.watson.ch/!706248095
+++KRIEG & LEICHEN
Waffenexportkritiker diktieren die Bedingungen
Die Allianz von der linken GSoA bis zur bürgerlichen BDP stellt einen Rückzug der Korrekturinitiative in Aussicht.
https://www.derbund.ch/schweiz/standard/waffenexportkritiker-diktieren-dem-bundesrat-bedingungen/story/23633901
Mit Thurgauer Panzern und Schaffhauser Gewehren:
Chiles Präsident bodigt sein Volk mit Schweizer Hilfe
Millionen demonstrieren in Chile gegen das rechte Regime von Sebastián
Piñera. Der Staatschef antwortet mit der Armee. Und die schiesst, wie
schon während der Pinochet-Diktatur, mit Schweizer Waffen.
https://www.workzeitung.ch/2019/11/chiles-praesident-bodigt-sein-volk-mit-schweizer-hilfe/
+++HISTORY
Serie: Anarchisten in der Schweiz / 7
Zürich riecht den Rauch des Roten Terrorismus
Schüsse vor der Polizeikaserne – und vier Männer entkommen unerkannt.
Dann aber erinnert sich Jungpolizist Beck, dass er ein Gesicht schon
einmal gesehen hat. Die Spur führt ins Milieu der Anarchisten. Ein Krimi
aus dem Jahr 1907.
http://www.swissinfo.ch/ger/serie–anarchisten-in-der-schweiz—7_zuerich-riecht-den-rauch-des-roten-terrorismus-/45322604