Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel
+++ST. GALLEN
«Bei uns fängt die Integration sofort an»: Das Integrationszentrum Seeben in Ennetbühl bietet Flüchtlingen Perspektiven
Im Integrationszentrum Seeben leben bis zu 60 Flüchtlinge und bereiten
sich auf ein selbstständiges Leben in der Schweiz vor. Dabei nimmt die
deutsche Sprache eine zentrale Rolle ein.
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/toggenburg/bei-uns-faengt-die-integration-sofort-an-das-integrationszentrum-seeben-in-ennetbuehl-bietet-fluechtlingen-perspektiven-ld.1163137
+++MITTELMEER
Tunesien: Die Toten am Strand der Touristen
Im Südosten von Tunesien schwemmt das Meer die Toten auf den feinen Sand
der Strände von Zarzis und Djerba, es sind die Leichen der Menschen,
die von Libyen aus vergeblich versuchten, Europa zu erreichen. Allein im
Juli 2019 waren es über 90 tote Emigranten. Die Einheimischen bestatten
sie auf einem Friedhof vor der Stadt Zarzis.
https://www.arte.tv/de/videos/091318-000-A/tunesien-die-toten-am-strand-der-touristen/
Deutsches Seenotrettungsschiff: Offenbar Warnschüsse gegen „Alan Kurdi“
Bei einem Konflikt mit der libyschen Küstenwache sind nach
SPIEGEL-Informationen offenbar Warnschüsse auf die „Alan Kurdi“
abgegeben worden. Der Betreiber des deutschen Seenotrettungsschiffs
spricht von Lebensgefahr.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/seenotrettungsschiff-warnschuesse-gegen-alan-kurdi-vor-libyen-a-1293501.html
-> https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2019-10/sea-eye-alan-kurdi-mittelmeer-lybische-einsatzkraefte-bedrohung
-> https://www.zdf.de/nachrichten/heute/von-libyschen-streitkraeften–alan-kurdi–crew-wird-bedroht-100.html
Alan Kurdi bei Rettung bedroht: Gewehre gegen Seenotretter*innen
Die Alan Kurdi ist bei einer Seenotrettungsaktion vor der libyschen
Küste heftig bedroht worden. Die Ocean Viking sucht noch immer nach
einem sicheren Hafen.
https://taz.de/Alan-Kurdi-bei-Rettung-bedroht/!5636236/
+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Friedliche Rojava-Demo in Bern
Die Demonstrierenden fordern Solidarität mit Rojava. Sie protestierten gegen die türkische Militäroperation in Nordsyrien.
https://www.derbund.ch/news/standard/demo/story/18247352
-> https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/300o-demonstrieren-fuer-rojava/story/26023618
-> https://www.nau.ch/news/schweiz/mehr-als-tausend-personen-an-kundgebung-fur-rojava-in-bern-65604258
-> https://www.blick.ch/news/ausland/tuerkei-offensive-in-nordsyrien-alle-aktuellen-ereignisse-und-news-zum-konflikt-im-ticker-id15558294.html
-> https://revolutionär.ch/?p=4532
-> https://www.telebaern.tv/telebaern-news/kurden-demo-tausende-zeigen-solidaritaet-mit-rojava-135875909
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bernerzeitung.ch 26.10.2019
Krieg in Syrien: Jivan al-Yousefs bange Tage in Bern
Jivan al-Yousef flüchtete aus Syrien. Nun muss der Kurde, der in Bern
lebt, zuschauen, wie Bomben auf die Heimatstadt seiner Familie fallen.
Er erzählt vom Alltag zwischen Unwissenheit, Aktivismus und vielen
Zigaretten.
Michael Bucher
Jivan al-Yousef dreht sich leicht nervös eine Zigarette. Bis zum Abend
wird er circa 45 davon geraucht haben. Vor dem 9. Oktober waren es
täglich noch etwa 15 Zigaretten. Es war der Tag, an dem die USA
beschlossen, sich aus Syrien zurückzuziehen.
Der Tag, an dem das türkische Militär in die von Kurden kontrollierten
Gebiete in Nordsyrien einmarschierte. Dort also, wo al-Yousef
aufgewachsen ist, ehe er flüchtete. Dort, wo heute noch seine Familie
lebt.
«Seit in Syrien wieder Krieg ausgebrochen ist, habe ich immer Stress»,
sagt der 25-jährige Kurde, der in Bern lebt. Vor allem abends, wenn er
im Bett liegt, kreisen seine Gedanken um seine Eltern und seinen Bruder.
«Es dauert jeweils zwei Stunden, bis ich einschlafen kann», erzählt er
und zündet sich eine Zigarette an. «Am schlimmsten ist die Ungewissheit
und dass ich nichts für sie tun kann.»
Kantine als Treffpunkt
Al-Yousef sitzt draussen an einem Tisch vor dem kurdischen Zentrum in
Bern. Dieses befindet sich auf einem etwas unwirtlichen Industrieareal
am äusseren Rand des Fischermätteliquartiers. Dort steht – von
Bahngleisen abgeschnitten und direkt am Waldrand – ein Klotz von einem
Gebäude.
Eine Firma für Autoersatzteile geschäftet hier. In der ehemaligen
Kantine des Unternehmens haben sich die Berner Kurden eingemietet. Der
knapp hundert Quadratmeter grosse Aufenthaltsraum dient als Treffpunkt.
Al-Yousef sagt: «Wenn es geht, komme ich täglich hierher.» Hier kann er
sein Schicksal mit anderen teilen.
Al-Yousef trägt trotz Kälte ein lockeres Poloshirt. Zwischen den
Zigaretten trinkt er einen Tee. Seit einem Jahr lebt er in der Schweiz.
Sein Asylstatus: N. Das heisst, er wartet auf einen Asylentscheid. Bis
dahin wohnt er zusammen mit drei anderen Asylsuchenden in einer
Wohngemeinschaft in Lützelflüh.
Er möchte gerne hierbleiben, deshalb engagiert er sich auch. Zweimal die
Woche trägt er Zeitungen aus, besucht fleissig Deutschkurse. Sein
Deutsch ist schon erstaunlich gut. Versteht er eine Frage trotzdem
nicht, hilft die Übersetzungsfunktion von Google weiter.
Anrufen verboten
Es ist Mittwoch. Letztmals von seinem Vater gehört hat al-Yousef am
Montag. «Ich weiss im Moment nicht, wo er und der Rest der Familie sind
und ob es ihnen gut geht», sagt er. Sein letzter Wissensstand ist, dass
seine Familie aus der umkämpften Stadt Qamishli in ein rund 50 Kilometer
entferntes Dorf flüchten wollte. «Dort gibt es manchmal zwei oder drei
Tage kein Wasser und keinen Strom», so al-Yousef.
Doch das ist immer noch besser als die Bomben, die in der Stadt
einschlagen. «Mein Vater ist Wirt, aber er geht nicht mehr ins
Restaurant, weil es nahe eines Militärspitals liegt und er
Bombenanschläge befürchtet», sagt er in ruhigem Tonfall, so als wäre
dieser ganze Wahnsinn normal geworden. Das ist er bei den Betroffenen
vermutlich auch.
Im Moment soll es ruhiger sein in den umkämpften Gebieten Syriens. Eine
temporäre Waffenruhe wurde ausgehandelt. Al-Yousef schüttelt den Kopf.
Daran glaubt er nicht. Nachrichten schaut er nicht auf CNN und
al-Jazeera. Er tauscht sich lieber mit Freunden aus der Heimat via
Facebook aus. Und die zeichnen ihm ein anderes Bild als die grossen
Newssender.
Seinen Eltern schickt er via Whatsapp täglich Sprachnachrichten. «Mein
Vater hat jedoch fast nie eine Internetverbindung, er antwortet nur
selten», sagt er. Mit seinem 19-jährigen Bruder hat er gar keinen
Kontakt. Dieser leistet seit sechs Monaten Dienst bei der kurdischen
Miliz. «Es ist ihm verboten, seine Familie anzurufen», so al-Yousef. Das
Militär befürchte, dass die Soldaten abgehört und geortet werden
könnten.
Mittlerweile wird im kurdischen Zentrum im Fischermätteli zu Mittag
gegessen. Nur fünf Männer und Frauen sind zugegen, bei einem Anlass
können es auch mal über hundert sein. Es gibt Kalbfleisch, Kartoffeln
und Bulgur. An der Wand hängen Fotos von gefallenen und noch lebenden
kurdischen Widerstandskämpfern.
Nach dem Essen werden gemeinsam Plakate und Transparente gemalt für die
nationale Demonstration von heute Samstag. Einmal mehr wollen sie die
Verzweiflung auf die Strasse tragen, so wie sie es in Bern und anderen
Schweizer Städten seit dem 9. Oktober bereits dutzendfach getan haben.
Reden und rauchen
Al-Yousef versucht, wenn möglich, an den Demos teilzunehmen. Er ist Teil
der kurdischen Securityleute, welche im Umzug mitlaufen. «Es ist
wichtig, dass solche Aktionen friedlich ablaufen», sagt er, sonst drohe
das Verständnis im Gastland für ihre Anliegen rasch zu sinken.
Bei einer Demonstration mit rund 500 Leuten könne es schon sein, dass
sich einer oder zwei etwas aggressiv verhalten würden. Diese nimmt
al-Yousef dann zur Seite. «Wir reden und rauchen eine Zigarette, dann
ist wieder Ruhe», sagt er und lächelt. Die Zigarette – sie spielt
offenbar eine wichtige Rolle, wenns ums Beruhigen der Gemüter geht.
Traum vom Wiedersehen
Die Demonstrationen, die Treffen im kurdischen Zentrum – es ist das, was
Jivan al-Yousef Halt gibt in dieser ungewissen Zeit. Ungewiss ist auch,
ob er in der Schweiz bleiben darf. «Mein Traum ist, meine Familie
wiederzusehen», sagt er. Seit acht Jahren, als er 17-jährig vor dem
Bürgerkrieg geflüchtet war, hat er diese nicht mehr gesehen.
Danach arbeitete er einige Jahre im Irak, ehe er in der Schweiz landete.
Er erhofft sich von seinem Gastland den Status eines anerkannten
Flüchtlings. «Dadurch könnte ich in ein sicheres Nachbarland von Syrien
reisen und mich mit meiner Familie treffen», sagt al-Yousef, während er
sich die nächste Zigarette dreht.
Zahlreiche Organisationen rufen für heute Samstag zur nationalen
Solidaritätskundgebung in Bern auf. Besammlung ist um 13.30 Uhr auf der
Schützenmatte. Um 14.30 Uhr erfolgt ein Umzug zum Bundesplatz, wo sich
diverse Rednerinnen und Redner an die Bevölkerung wenden.
(https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/es-dauert-zwei-stunden-bis-ich-einschlafen-kann/story/20087566)
—
Anschlag auf Auto: Basler Linksautonome nehmen Mercedes ins Fadenkreuz
Der Syrienkonflikt bewegt auch in der Region. Seit Beginn der
Kampfhandlung fanden mehrere Demonstrationen statt. Dabei kam es auch
mehrfach zu Schmierereien. Einer kleineren Gruppe von Linksautonomen
scheint dies nicht mehr zu genügen. Auf einschlägigen Seiten werben sie
gezielt mit Sachbeschädigung.
https://www.bzbasel.ch/basel/basel-stadt/anschlag-auf-auto-basler-linksautonome-nehmen-mercedes-ins-fadenkreuz-135871733
Zuger Stadtrat: Verstoss gegen die Verfassung? Warum man es in Zug mit den Grundrechten nicht so genau nimmt
Ein Bundesgerichtsurteil legt nahe, dass der Zuger Stadtrat mit seinem
Entscheid, eine Mahnwache nicht zu bewilligen, gegen die Verfassung
verstosse. Nur scheint dies in Zug kaum jemanden zu interessieren. Oder
doch?
https://www.zentralplus.ch/warum-man-es-in-zug-mit-den-grundrechten-nicht-so-genau-nimmt-1641871/
+++KNAST
«Carlos» sieht rosarot: Weshalb die beruhigende Wirkung pinker Zellen ein Mythos ist
Die Legende vom angenehmen Effekt von pink gestrichenen Arrestzellen
beruht auf pseudo-wissenschaftlichen Experimenten. Gewisse Insassen
fühlen sich sogar in ihrem Männlichkeitsbild beleidigt und werden
aggressiver.
https://www.limmattalerzeitung.ch/schweiz/carlos-sieht-rosarot-weshalb-die-beruhigende-wirkung-pinker-zellen-ein-mythos-ist-135872100
+++POLIZEI LU
Ein Computer soll für die Luzerner Polizei ermitteln
Die Luzerner Polizei will ab 2020 bei aufwendigen Fällen künstliche
Intelligenz einsetzen. So lassen sich sogar ganze Monate Recherchearbeit
von Polizisten einsparen.
https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/luzern/kuenstliche-intelligenz-ein-computer-soll-fuer-die-luzerner-polizei-ermitteln-ld.1163004
+++FORMEL E-ADE
bernerzeitung.ch 26.10.2019
Formel-E-Gläubiger fordern Geld von Julius Bär
Die Oberaargauer Zaugg AG stellte beim Formel-E-Rennen in Bern
Abschrankungen und Betonelemente auf. Doch die 500’000 Franken für die
Arbeit sah die Firma nie. Weitere Firmen bangen um ihr Geld.
Christoph Hämmann
Bis Ende Jahr will die Organisatorin des Berner Formel-E-Rennens ihre
Probleme gelöst haben. Dies schrieb die Swiss E-Prix Operations AG ihren
Gläubigern, als sie diese kürzlich darüber informierte, dass sie weiter
auf ihr Geld warten müssen. Allerdings lässt die Art und Weise, wie
sich die Verantwortlichen danach öffentlich äusserten, grösste Zweifel
an einem guten Ausgang der Geschichte aufkommen.
Ausstände im mittleren sechsstelligen Bereich, wie es offiziell heisst?
Allein die Forderungen, die dieser Zeitung bekannt sind, belaufen sich
auf eine siebenstellige Summe. Die Anzeige wegen der Sachbeschädigungen
bei der Demonstration gegen das Rennen? Ist laut Polizei nie eingereicht
worden. Der Sanierungsplan? Mit Sponsorengeldern für das nächste Rennen
– laut heutigem Stand 2022 – sollen alte Rechnungen beglichen werden.
Und vielleicht schiesse ja jemand frisches Geld ein.
Bonus in bar versprochen
Kurz: Die Swiss E-Prix Operations AG scheint tief im Schlamassel zu
stecken. Das sehen auch zwei Unternehmer so, die jetzt erstmals
öffentlich darüber reden. Der eine ist Stephan Zaugg, Inhaber und CEO
der Zaugg AG Rohrbach, die für das Rennen Sicherheitsabschrankungen und
Betonelemente aufbaute. Seine Forderung, für die er die Betreibung
eingeleitet hat: 500’000 Franken. Der andere: Thomas Eberle, Mitinhaber
und CEO bei Top Events in Rüdtligen-Alchenflüh. Offene Forderung: 50’000
Franken.
Zaugg und Eberle wissen verbindlich von über zehn weiteren Firmen, die
um das Geld bangen, das ihnen von der Swiss E-Prix Operations AG
zusteht. Und sie sind beide entschlossen, sich von der Firma, die die
Organisatorin bei der Sanierung berät, nicht mit einer Teilzahlung
abspeisen zu lassen. «Eine solche Firma soll in Konkurs gehen, damit sie
nicht mehr weitergeschäften kann», sagt Zaugg.
Voll bitterer Ironie erzählt er, wie der CEO der Schweizer
Formel-E-Serie, Pascal Derron, seine Angestellten beim Aufbau der
Infrastruktur motiviert habe. «Meine Jungs haben gekrüppelt und
Überstunden geleistet. Um sie am Vorabend des Rennens noch zu einem
letzten Effort zu ermuntern, versprach Derron jedem Arbeiter 500 Franken
bar auf die Hand.» Dabei habe Derron doch damals längstens wissen
müssen, dass seine Rechnung niemals aufgehen werde.
Tatsächlich fragt sich im Nachhinein, ob die Veranstalter den Anlass
nicht kurzfristig noch hätten absagen müssen – bevor die ganzen
Handwerker ihre Arbeit verrichteten. Schliesslich lässt sich das Budget
der Veranstaltung präzis festlegen. Weil der Eintritt nur auf den
bereits im Vorfeld ausverkauften VIP-Tribünen kostete, sind die
Einnahmen beispielsweise unabhängig vom Wetter.
Aufsichtspflicht verletzt?
Was Zaugg und Eberle am meisten ärgert: Die international tätige Bank
Julius Bär gibt dem Rennen ihren Namen – Julius Bär Swiss E-Prix – und
gibt ihm damit einen topseriösen Anstrich – nur um dann zuzuschauen, wie
die einheimischen Gewerbler auf der Strecke bleiben.
«Der Titelsponsor eines derart isolierten Anlasses muss mit der
Organisatorin ständig im Austausch sein», sagt Eberle, «insbesondere
dann, wenn schon das Rennen in Zürich ein Jahr zuvor ein Minus erzielt
hat.» Werde dies wie offensichtlich bei Julius Bär nicht gemacht,
verletze die Firma seiner Ansicht nach ihre Aufsichtspflicht.
Zusammen mit möglichst vielen anderen Gläubigern wollen Eberle und Zaugg
deshalb einen Brief an die Bank Julius Bär schreiben und diese in die
Verantwortung nehmen. Klein- und Mittelbetriebe seien das Rückgrat der
einheimischen Wirtschaft, sagt Zaugg, und gegenseitiges Vertrauen die
Basis für jedes Geschäft. «Da kann es einfach nicht sein, dass sich der
globale Player hinter dem kleinen Eventorganisator versteckt und die
lokalen KMU bluten lässt.»
Die beiden kämpferischen Gläubiger erinnern daran, dass ein Schuldner
keine Gläubiger bevorzugen darf, sobald er seine Zahlungsschwierigkeiten
erkennt. Gläubiger, die froh seien, ihr Geld am Trockenen zu haben,
könnten sich deshalb laut den beiden zu früh freuen. Falls es zum
Konkurs der Swiss E-Prix Operations AG komme, müssten diese allenfalls
einen Teil des erhaltenen Geldes in die Konkursmasse zurückbezahlen.
Sache des Veranstalters
Bei der Swiss E-Prix Operations AG war am Freitag niemand erreichbar, um
die mutmassliche Höhe der unbezahlten Rechnungen und weitere
Ungereimtheiten zu kommentieren. Offen bleiben etwa die Fragen, ob die
Höhe der Sachbeschädigungen wegen der Demo mit 400’000 Franken nicht
viel zu hoch angegeben worden sei, weshalb entgegen früheren Aussagen
keine Anzeige eingereicht wurde, und ob solche Schäden nicht durch eine
Versicherung gedeckt sein müssten.
Formel E sei «eine Investition in die Zukunft der ganzen Gesellschaft»,
lässt sich der Schweiz-Chef von Julius Bär auf der Website der Bank
zitieren. Für jenen Teil der Gesellschaft, der wegen des Berner Rennens
auf unbezahlten Rechnungen sitzt, sieht sich Julius Bär aber nicht
zuständig. Julius Bär sei «einer der Sponsoren» des Berner Rennens
gewesen, sagt eine Sprecherin der Privatbank. Über die Angelegenheiten
des Veranstalters könne sie keine Auskunft geben.
«Als Titelsponsor haben wir einen substanziellen Beitrag zur
Durchführung des Swiss E-Prix geleistet und sind unseren finanziellen
Verpflichtungen gegenüber der Organisatorin vollumfänglich
nachgekommen», sagt die Sprecherin weiter. Neben dem Sponsoring habe die
Bank weitere Beiträge geleistet.
(https://www.bernerzeitung.ch/news/standard/formel-e-glaeubiger-wollen-sich-nicht-mit-teilzahlung-abspeisen-lassen/story/16958262)