Medienspiegel 22. Oktober 2019

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel

+++BERN
Burgdorf: 500 Betten und Matratzen für Griechenland
Immer mehr Flüchtlinge kommen auf den griechischen Inseln an und die humanitäre Lage wird immer wie schlimmer. Deshalb wurden heute in Burgdorf Hilfsgüter für die Flüchtlingslager in Griechenland verladen. TeleBärn war beim Verlad dabei.
https://www.telebaern.tv/telebaern-news/burgdorf-500-betten-und-matratzen-fuer-griechenland-135851974


+++LUZERN
Bau des Asylzentrums Grosshof günstiger als geplant
Der Kanton Luzern hat für den Bau des Asylzentrums Grosshof in Kriens die bewilligten Kredite nicht https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/luzern/bau-des-asylzentrums-grosshof-guenstiger-als-geplant-ld.1161701ausschöpfen müssen.


+++SCHWEIZ
Asylstatistik 3. Quartal 2019
Im dritten Quartal 2019 wurden in der Schweiz 3690 Asylgesuche eingereicht. Das sind 0,7 Prozent mehr als im dritten Quartal 2018. In den ersten neun Monaten dieses Jahres wurden insgesamt 10 719 Gesuche registriert, was einem Rückgang von 6,7 Prozent gegenüber der Vorjahresper?iode entspricht. Im September 2019 wurden 1197 Gesuche eingereicht, 9,1 Prozent mehr als im September 2018.
https://www.sem.admin.ch/sem/de/home/aktuell/news/2019/2019-10-22.html
-> https://www.nzz.ch/schweiz/67-prozent-weniger-asylgesuche-in-den-ersten-neun-monaten-ld.1517013


+++FRANKREICH
Migration: Noch schnell nach England, vor dem Brexit
Immer mehr Migranten versuchen von Frankreichs Nordküste aus Großbritannien zu erreichen. Mit dem Boot ist das lebensgefährlich. Schleuser verdienen am drohenden Brexit.
https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-10/migration-fluechtlinge-frankreich-england-aermelkanal/komplettansicht


+++SPANIEN
Von Afrika nach Deutschland – Fluchtweg Spanien – und das Rote Kreuz hilft
Eine der Hauptfluchtrouten nach Europa führt über Spanien. Eigentlich müssten die Flüchtlinge dort auch Asyl beantragen. Sie werden aber weitergeschleust. Das Rote Kreuz hilft.
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/frontal21-fluchtweg-spanien-100.html
-> Frontal 21: https://www.zdf.de/politik/frontal-21/spanien-als-fluchthelfer-100.html


+++MITTELMEER
DAS ALARM PHONE BRAUCHT GELD!
In 5 Jahren Alarm Phone haben wir fast 3000 Boote begleitet und unterstützt. Wir machen mit unserer Hotline weiter- bis das Sterben auf See ein Ende findet! Wir zielen mit unserer Arbeit auf konkrete Korridore der Solidarität. Wir kämpfen für das Recht auf Bewegungsfreiheit und für gleiche Rechte für alle Menschen auf diesem Planeten.

Unser Projekt versucht mit möglichst geringen Ausgaben zurechtzukommen. Wir haben rund 200 Mitglieder, aber keine einzige bezahlte Stelle. Für das Alarm Phone arbeiten alle ehrenamtlich. Doch die oben beispielhaft erläuterten Kosten fallen regelmäßig an, und unser Geld reicht momentan nur bis Anfang 2020. Deshalb bitten wir um Spenden. Gerne Daueraufträge mit kleinen Summen. Gerne auch Einzelspenden. Jeder Beitrag hilft uns:

– um unser selbstorganisiertes Callcenter zu betreiben, um Satellitentelefone der Menschen auf den Booten anzurufen und diese online mit Guthaben aufzuladen;
– um mittels mehrsprachiger Visitenkarten unsere Notrufnummer in den migrantischen Communities zu verbreiten;
– um Informationsflyer zu den Risiken auf See zu verteilen;
– um Kampagnenmaterial gegen Frontex und das Grenzregime zu erstellen;
-um Netzwerktreffen zu organisieren und Kontakt- und Recherchereisen in die verschiedenen Transitregionen zu unternehmen.

Unser Projekt ist unabhängig und auf Spenden angewiesen.

MEHR DAZU: https://alarmphone.org/de/campaigns/das-alarm-phone-braucht-geld


+++LIBYEN
Zivilbevölkerung im Kreuzfeuer
Ein neuer Bericht von Amnesty International belegt, dass im anhaltenden Kampf um Tripolis zahlreiche Zivilistinnen und Zivilisten getötet und verstümmelt wurden. Die Kriegsparteien führen wahllose Angriffe durch und setzen in bewohnten Stadtgebieten eine ganze Reihe ungenauer Waffen wie Grad-Raketen und ungelenkte Fallschirmbomben ein.
https://www.amnesty.ch/de/laender/naher-osten-nordafrika/libyen/dok/2019/zivilbevoelkerung-im-kreuzfeuer


+++FREIRÄUME
Die Brache in Buchform – Unterstütze das Crowdfunding
Brache-Buch – Inspiration aus 4 Jahren auf der Brache Warmbächli
Die Brache Warmbächli hat viele Personen berührt. Das Brache-Buch versammelt Erlebnisse, Geschichten, Erinnerungen, Erfahrungen sowie Wissen und macht sie über das Ende der Zwischennutzung hinaus zugänglich. Es ist Resultat von vier Jahren Zwischennutzung und rund acht Monaten konzeptueller, redaktioneller und gestalterischer Arbeit und dient der Inspiration und Motivation im Umgang mit künftigen Freiräumen.
https://www.crowdify.net/de/projekt/brache-buch


+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Ein kurdischer Journalist in Bern
Servet Demirpençe ist vor sieben Jahren aus der Türkei geflohen, weil er als dort lebender Kurde massiver staatlicher Repression ausgesetzt war. Wir haben mit ihm über seine Geschichte und die aktuelle Situation in Nordsyrien gesprochen.
http://www.journal-b.ch/de/082013/politik/3422/Ein-kurdischer-Journalist-in-Bern.htm


Podcast: Der Reporter zwischen den Fronten
Besetzte Häuser, Demos, Fussballrandale: Als Polizeireporter hat Jürg Spori schon viele brenzlige Situationen erlebt. Aufhören will er aber noch lange nicht.
https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/podcast-der-reporter-zwischen-den-fronten/story/30984853


+++SPORTREPRESSION
bernerzeitung.ch 22.10.2019

Bern rüstet sich für die Feyenoord-Fans

Am Donnerstag erwartet Bern das nächste Hochrisikospiel. Die Ultras von YB-Gegner Feyenoord Rotterdam sind europaweit berüchtigt. Dementsprechend hoch wird das Polizeiaufgebot sein.

Michael Bucher

Denken Bernerinnen und Berner an holländische Fussballfans, so denken sie an eine riesige Party. An die Euro 2008, als Tausende Fans die Stadt mehrere Tage in Orange tauchten. Die Gäste aus Holland feierten feuchtfröhlich – aber jederzeit friedlich. Die Stadt war dermassen verzückt, dass man die Kornhausbrücke zusätzlich mit Korenhuisbrug beschilderte.

Am Donnerstag empfängt Bern wieder einmal Gäste aus Holland. YB kickt in der Gruppenphase der Europa League gegen Feyenoord Rotterdam. Doch dieses Mal sind die Vorzeichen etwas anders. Statt Vorfreude dominieren Sorgen – zumindest bei den Sicherheitsverantwortlichen. Denn die Feyenoord-Hooligans sind in ganz Europa gefürchtet.

Der Tiefpunkt der letzten Jahre: Beim Europa-League-Auswärtsspiel in Rom im Februar 2015 reisen rund 6000 Feyenoord-Fans an, ein Teil von ihnen wütet auf der Spanischen Treppe und am historischen Bernini-Brunnen. Die Bilanz nach dem Einschreiten der Polizei: 18 Verletzte, 28 festgenommene Hooligans und Schäden in Millionenhöhe. Roms Bürgermeister sprach von einer «Schande» und sah «Barbaren» am Werk.

Hass-Duelle gegen Ajax

Auch grassieren Rassismus und Antisemitismus unter den Hooligans aus Rotterdam. Letzterer manifestiert sich vor allem bei den Duellen mit dem Erzrivalen Ajax Amsterdam. Bei dem Prestigeduell prallen jeweils auch zwei Kulturen aufeinander. Feyenoord gilt als Arbeiterverein, Ajax als Club des Mittelstandes. Wegen der jeweiligen Ausschreitungen werden bei der aufgeladenen Affiche seit zehn Jahren keine Gästefans mehr zugelassen.

Nun ist Feyenoord Rotterdam also zu Gast in Bern. In der Bundesstadt ist man nach dem Champions-League-Playoff bezüglich problematischer Gäste besonders sensibilisiert. Vor zwei Monaten hat sich ein Teil des Anhangs von Roter Stern Belgrad ungebührlich verhalten. Bei einer wüsten Prügelei feuerte ein Polizist gar Warnschüsse ab.

Fanmarsch geplant

Drohen der Stadt am Donnerstag erneut solche Zustände? Voraussagen lassen sich Ausschreitungen natürlich nicht. Doch zumindest das Polizeidispositiv wird ähnlich massiv sein wie bei der Hochrisikopartie gegen Belgrad im August. Tendenziell eher noch höher. Darauf lässt eine Mitteilung der Kantonspolizei Bern schliessen. Aufgrund des Grossaufgebots in der Berner Innenstadt habe Polizeikommandant Stefan Blättler beschlossen, am Donnerstag und am Freitag den Grossteil der Polizeiwachen im Kanton zu schliessen, heisst es im Communiqué.

Das Grossaufgebot ergibt sich aus der Lageeinschätzung von Berns Sicherheitsdirektion – namentlich von Gemeinderat Reto Nause (CVP). Dieser bestätigt, dass die Behörden «einen sehr grossen Aufwand betreiben», um für das Hochrisikospiel gewappnet zu sein. «In der Vergangenheit ist es an Auswärtsspielen von Feyenoord wiederholt zu Sachbeschädigungen und Ausschreitungen mit Verletzten gekommen», rechtfertigt Nause das stattliche Dispositiv.

«Es werden mehrere Tausend Feyenoord-Fans nach Bern kommen», sagt er weiter, die meisten davon würden individuell anreisen und schon relativ früh in der Stadt sein. Die Kantonspolizei hält in ihrer Mitteilung zudem fest, auch mehrere Hundert Fans würden ohne Matchticket anreisen.

Matchbeginn ist um 18.55 Uhr, das Vorgehen davor wird ähnlich sein wie jenes der Roter-Stern-Fans. Laut Nause beabsichtigen die Feyenoord-Anhänger, vor Spielbeginn die Aarbergergasse zu bevölkern. Man gehe davon aus, dass sie später gemeinsam zum Stade de Suisse marschieren wollten. «Wegen des grossen Einsatzperimeters wird die Aufgabe der Polizei einmal mehr schwierig sein», so Nause.

27500 Tickets sind weg

Laut YB-Medienchef Albert Staudenmann gehen lediglich die 1800 Plätze im Gästesektor an Feyenoord-Fans. Damit gewähren die Young Boys den Holländern etwas mehr als das von der Uefa vorgeschriebene Mindestkontingent von 5 Prozent der Plätze. Laut Staudenmann wurden bis gestern Abend insgesamt 27500 Tickets abgesetzt.

In der neusten Folge unseres Podcasts «Rede wi druckt» erzählt Polizeireporter Jürg Spori von seinem Berufsalltag.
(https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/bern-ruestet-sich-fuer-die-feyenoord-fans/story/25682965)



Podcast: Der Reporter zwischen den Fronten

Besetzte Häuser, Demos, Fussballrandale: Als Polizeireporter hat Jürg Spori schon viele brenzlige Situationen erlebt. Aufhören will er aber noch lange nicht.
https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/podcast-der-reporter-zwischen-den-fronten/story/30984853


+++REPRESSION DE
Die Rote Hilfe will sich erneuern
Ein Traditionsverein frischt auf
Nach den Protesten gegen ein mögliches Verbot der Roten Hilfe will die linke Solidaritätsorganisation neue Mitglieder werben, etwa unter Klimaaktivisten oder Seenotrettern.
https://jungle.world/artikel/2019/42/ein-traditionsverein-frischt-auf?page=all


+++MENSCHENRECHTE
Empfehlungen der UNO für die Umsetzung von Pakt I durch die Schweiz
Anlässlich seiner 66. Sitzung in Genf hat der UN-Ausschuss für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte der Schweiz am 21. Oktober 2019 seine Empfehlungen für die Umsetzung des UNO-Paktes I unterbreitet.
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-76762.html


+++BIG BROTHER
Überwachung übers Internet: Die Kontrolle schwindet wenn die Mobilisierung beginnt
Die neuen digitalen Technologien helfen autokratischen Regimes bei der Überwachung und der Zensur – bis die Mobilisierung beginnt. Eine neue Studie beweist dies erstmals – indem aktuelle Protestbewegungen ausgewertet wurden.
https://www.aargauerzeitung.ch/leben/leben/ueberwachung-uebers-internet-die-kontrolle-schwindet-wenn-die-mobilisierung-beginnt-135846888


+++HISTORY
Zivilverteidigung – ein Buch zur falschen Zeit
Vor fünfzig Jahren erschien das Zivilverteidigungs-Buch. Konzipiert im antikommunistischen Klima des Kalten Kriegs, löste es eine Welle der Empörung aus. Denn als es 1969 publiziert wurde, hatte sich die Schweizer Gesellschaft radikal verändert.
http://www.swissinfo.ch/ger/multimedia/kalter-krieg_zivilverteidigung—ein-buch-zur-falschen-zeit/45315826


Das Schweizer Zivilverteidigungsbuch in Japan
Gedacht war das sogenannte Zivilverteidigungsbuch eigentlich für die Schweizer Bevölkerung: Es sollte sie wappnen für den Kalten Krieg. Auf Anklang stiess es aber vor allem in Japan.
http://www.swissinfo.ch/ger/kalter-krieg_das-schweizer-zivilverteidigungsbuch-in-japan/45283176