Medienspiegel 17. Oktober 2019

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel

+++BERN
Verpflichtungskredit zur Risikoabdeckung im Asylbereich
Der Kanton wird der Stadt Bern die Aufgaben als regionale Partnerin im Asyl- und Flüchtlingsbereich (NA-BE) für die Region Stadt Bern übertragen. Diese Leistungen sollen kostenneutral erbracht werden. Für die Risikoabdeckung beantragt der Gemeinderat dem Stadtrat einen Verpflichtungskredit im Umfang von maximal 3,36 Millionen Franken. Dies verteilt über die achteinhalb Jahre der Vertragsdauer.
https://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/verpflichtungskredit-zur-risikoabdeckung-im-asylbereich
-> Stadtratsvortrag Neustrukturierung Asyl und Flüchtlingsbereich im Kanton Bern NA BE (PDF, 220.3 KB): https://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/verpflichtungskredit-zur-risikoabdeckung-im-asylbereich/dokumente/stadtratsvortrag-neustrukturierung-asyl-und.pdf/download


+++SCHWYZ
Arbeitsplätze für Flüchtlinge – Gemeinde Schwyz will Asyl-Jobcoach einstellen
Anerkannte Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene sollen rascher in den Arbeitsmarkt integriert werden.
https://www.srf.ch/news/regional/zentralschweiz/arbeitsplaetze-fuer-fluechtlinge-gemeinde-schwyz-will-asyl-jobcoach-einstellen


+++SCHWEIZ
Beim Bund gibt es keine Missstände in Asylzentren
Ein externer Bericht stellt Gewalt gegen Frauen in Flüchtlingsheimen fest. Der Bundesrat spricht dagegen von «qualitativ guter Unterbringung».
https://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Beim-Bund-gibt-es-keine-Missstaende-in-Asylzentren-/story/13521576


+++GRIECHENLAND
Griechenland: Erneut Hunderte Geflüchtete in Griechenland aufgegriffen
Fast 500 Menschen sind am Mittwoch und Donnerstag auf griechischen Inseln angekommen, so die Behörden. Seit der türkischen Militäroffensive in Syrien kommen immer mehr.
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2019-10/griechenland-fluechtlinge-migranten-inseln-tuerkei-syrien


+++ITALIEN
derbund.ch 17.10.2019

Wie Salvini einen Helden zerstören wollte – und verlor

Bürgermeister Domenico Lucano wurde für seinen Umgang mit Migranten gefeiert, bis Salvini ihn aus seinem Dorf vertrieb. Jetzt ist «Mimmo» zurück.

Oliver Meiler, Riace

Der Geruch von Javelwasser hängt in jeder Gasse, beissend scharf. Das Reinigungsmittel soll alles rausputzen, den Staub eines ganzen Jahres, auch die Enttäuschungen. Aus einem alten Radio in der Bar Gervasi am Hauptplatz tönt «Smoke on the Water» von Deep Purple. Wenn das Gerocke nur mal nicht die Betenden in der Kirche gegenüber stört. Riace wacht auf, wie aus einem miesen Traum. Das kalabrische Dorf, an einen Hügel über dem Ionischen Meer gebaut, war ein Jahr lang in allen Nachrichten, immer wieder, es war zum Spielball der nationalen Politik geworden. Nun sucht es seinen Weg zurück in die Normalität.

Gleich kommt Domenico Lucano, der frühere Bürgermeister, den sie alle nur «Mimmo» rufen. Er biegt mit seinem Wagen in die Via Garibaldi ein, ziemlich schnell fährt er durch den schmalen, bunten Holzbogen, der von einer anderen Zeit kündet. «Villaggio Globale», steht darauf, Weltdorf.

«Wir müssen wieder Hoffnung stiften», sagt er beim Aussteigen. Er wird umschwärmt von Anhängern und Bittstellern, fasst sich an den Rücken und verzieht das Gesicht. Er könne kaum stehen. Wahrscheinlich hat er einfach keine Lust auf das Interview, mit Reportern ist Lucano immer etwas schnippisch. «Der Rücken!» Dann lacht er und redet sturzbachartig.

Mimmo Lucano, 61 Jahre alt, Aktivist und Idealist, ist der Erfinder des «Modello Riace», eines einst gefeierten Integrations- und Entwicklungsmodells. Im vergangenen Jahr war er auch im Ausland berühmt geworden, über Nacht gewissermassen. Dafür sorgte Matteo Salvini, der ehemalige Innenminister Italiens. Der hatte ihn zu seinem Gegenspieler erkoren.

Italienische Zufälle

Salvini nannte Lucano einmal eine «totale Null». Bei allen seinen Auftritten beschimpfte er ihn, wie er das auch mit Carola Rackete tat, der Kapitänin der Sea Watch 3: ungehalten, unministerial. Auch Lucano nannte er einen linken Gutmenschen. In Salvinis Verständnis sind Gutmenschen Schwerverbrecher.

Ein Jahr lang ist Lucano nun weg gewesen. Die Justiz verbot es ihm, den Boden seiner Gemeinde zu betreten, er durfte nicht einmal seinen todkranken Vater besuchen. Erst vor einigen Wochen hob sie die Verfügung wieder auf, und niemand in Riace ist überrascht, dass der Entscheid mit dem Sturz Salvinis in Rom zusammenfiel. Auf den Tag genau.

«Ja, Salvini ist weg, eine grosse Veränderung habe ich aber noch nicht gesehen», sagt Lucano. Dessen Immigrationsdekrete? Sind immer noch in Kraft. «Nur das allgemeine politische Klima ist etwas besser geworden, sagen wir mal: die Grundstimmung.»

Das Verfahren gegen Lucano in Reggio Calabria, dem Hauptort der Provinz, läuft weiter. Es handelt von angeblichem Amtsmissbrauch und Begünstigung illegaler Einwanderung. Das klingt schwerwiegender, als es ist. Beim Amtsmissbrauch geht es darum, dass Lucano die Müllabfuhr ohne Ausschreibung den einzigen beiden Kooperativen zuschlug, die dafür überhaupt infrage gekommen waren. Eine von ihnen brachte den Abfall mit einem Esel weg.

Begünstigung der unerlaubten Einwanderung wirft man ihm vor, weil er fiktive Ehen geschlossen haben soll, eine oder zwei, damit die Migranten nicht ausgewiesen werden konnten. Lucano hielt sich an die Devise: Gerechtes Handeln folgt nicht immer jedem Komma des Gesetzes. Das macht ihn natürlich angreifbar – und mit ihm sein Modell.

Geboren wurde das «Modello Riace» vor zwanzig Jahren. Das Dorf starb damals langsam vor sich hin, wenigstens der obere Teil: Riace Sopra, nennen sie ihn, den Dorfteil oben am Hang. Riace Marina dagegen, sieben Kilometer entfernt, der Gemeindeteil unten an der Küste, konnte sich mit dem Sommertourismus gerade so über Wasser halten.

Statt Taggeld gab es Bons

Es war ein Kampf ums Überleben. Auch die «Bronzi di Riace» hatte man verloren. So nennt man zwei Bronzestatuen auf dem 5. Jahrhundert v. Chr., die in den Siebzigerjahren einige Hundert Meter vor der Küste des Dorfes gefunden wurden – einzigartige Stücke, so wertvoll, dass sie nun in einem geschützten Raum im Museo Nazionale della Magna Grecia in Reggio Calabria ausgestellt werden. Die Besucher werden durch eine Reinigungsschleuse geführt, bevor man sie zu den «Bronzi» vorlässt: Der Staub von draussen könnte sie beschädigen.

Was wäre nur gewesen, wenn Riace ein Museum für sie erhalten hätte? Die vielen Touristen, sie hätten Reichtum gebracht. Stattdessen kämpfte man gegen den Niedergang.

Lucano hatte die Idee, die verfallenden Häuser der Weggezogenen oben neu zu nutzen und sie Zuwanderern zu geben. Sie sollten sie umbauen und bewohnen. Sie sollten Leben ins Dorf bringen. Lucano rief jeden Hausbesitzer persönlich an: in Kanada, Australien, Argentinien. Alle willigten ein. «Nicht einer sagte Nein.»

Von 2004 bis 2018, während der Amtszeit Lucanos, zogen Hunderte Migranten nach Riace, in das Villaggio Globale. Die ersten waren Kurden, sie kamen mit einem Segelschiff in Riace Marina an, man nahm sich ihrer an. Seither nennt man Lucano im kalabrischen Dialekt auch «Mimmo u curdu».

Die neuen Bewohner arbeiteten in Werkstätten, Backstuben, Bars, in einer Osteria, alles neu gegründet. Die Projekte wurden mit öffentlichen Subventionen finanziert. Statt Taggeld erhielten die Menschen Gutscheine, mit denen sie in den Geschäften des Dorfes einkaufen konnten, nur da.

Nur fünf Familien blieben

Riace galt bald als Beweis dafür, dass das Zusammenleben, wenn es breit getragen und durchdacht ist, nicht nur reibungslos funktionieren kann, sondern dass es obendrein auch noch ein Dorf vor dem Tod rettet. «Sie hätten vor zehn, fünfzehn Jahren herkommen sollen», sagt der Barista im Gervasi, der auf keinen Fall über Politik sprechen mag. «Damals war das Dorf voll mit Menschen aus aller Welt, prall mit Leben, und alle waren beschäftigt – auch wir Einheimischen.»

Zu den besten Zeiten war ein Viertel der Bevölkerung von Riace zugewandert: 600 von 2300. Lucano empfing Bürgermeister aus anderen Regionen Italiens und aus anderen Ländern. Alle wollten den Erfolg studieren. Dann drehte der Wind. Nicht nur in Italien, aber in Italien mit besonderer Vehemenz. Salvinis scharfe Rhetorik gegen die Migranten und ihre Helfer verfing auch in Riace, wenigstens in Riace Marina, und dort leben zweimal so viele Wähler wie in Riace Sopra.

Neuer Bürgermeister wurde Antonio Trifoli, einer von unten. Er gehört zwar nicht der Lega an, doch die trug ihn mit. «Auch Riace geht an die Lega», schrieben die nationalen Zeitungen. Damit, so hörte sich das an, war Salvinis Triumph perfekt: Sogar Riace war gefallen. Die meisten Migranten zogen weg, nur fünf Familien blieben. Die Projekte schlossen, eines nach dem anderen: die Nähstube Herat, die Töpferei Kabul, die Bäckerei Alice. Bis gar nichts mehr da war. Lucano erhielt zwar Auszeichnungen im Ausland, doch daheim, unter der Propaganda Salvinis, fragten sich nun viele, ob das vielleicht gar nicht so toll war, was er geleistet hatte.

Die Ermittler suchten unterdessen nach versteckten Bankkonten, nach abgezweigten Subventionen, doch sie fanden nichts. Lucano hatte nichts gestohlen, nichts unterschlagen. «Das ärgerte sie ganz besonders», sagt er. «Mit Idealismus können sie nichts anfangen.» Dann warfen sie Lucano vor, er habe in die grosse Politik gewollt, ins Europaparlament. Dabei habe er die Angebote der Linken für eine Kandidatur abgelehnt. «Am Ende», sagt Lucano, «werden sie mich wahrscheinlich freisprechen. Es ging nur darum, das Modell zu zerstören.» Den Idealismus, die Solidarität. Das sei auch Salvinis Plan gewesen. Bis zum Sommer jedenfalls, bis er über seine Allmachtsfantasien stolperte und sich selbst von der Macht wegputschte. Lucanos Nachfolger Antonio Trifoli wiederum, der Mann mit dem Draht zur Lega, so erfährt man jetzt, war gar nicht wählbar gewesen. Sein Stellvertreter regiert das Dorf nun provisorisch, alles ist im Fluss.

Spielsachen für einen Neuanfang

Darum riecht es nach Javelwasser in den Gassen von Riace. Im Atelier mit den Webstühlen etwa, wo zwei Pakistanerinnen auf die Wiederaufnahme der Arbeit warten. Eine von ihnen kommt aus Kashmir. Sie heisst Rafia, ist 30, sie lebt hier seit fünf Jahren mit ihrem Mann und ihren zwei kleinen Kindern. «Mimmo», sagt sie, «hat uns eine Wohnung und eine Arbeit gefunden.»

Ihre Kinder gehen jetzt in Riace Marina zur Schule. Oben, in Riace Sopra, gibt es keine Schule mehr. In der Backstube Alice steht eine junge Syrerin und wartet, Lucano wird gleich auch bei ihr vorbeischauen. Er ist ihr Auferstehungshelfer, der Hoffnungsritter.

«Jetzt, wo wir nicht mehr im Stadthaus sitzen, ist es sogar einfacher geworden», sagt er. Sie müssten sich nicht mehr ständig rechtfertigen für alles. Finanziert wird die Renaissance von der Stiftung Riace Città Futura, mit Sammelgeld also, und davon läuft auch aus dem Ausland reichlich rein. Gerade wegen der Ideen, der Solidarität.

«Heute Morgen haben wir Spielzeug für den Kindergarten gekauft.» Es ist ein Anfang, ein sachtes Erwachen.
(https://www.derbund.ch/der-hoffnungsritter-von-riace/story/19377929)


+++MITTELMEER
Frau mit Neugeborenen im Arm auf dem Meeresboden
Vor Lampedusa wurde auf dem Meeresboden ein Boot mit den Leichen von zwölf Flüchtlingen geortet. Darunter sei eine Frau mit einem wenige Monate alten Neugeborenen im Arm. Das überfüllte Boot kenterte Anfang vergangener Woche.
http://www.migazin.de/2019/10/17/gesunkenes-fluechtlingsboot-frau-neugeborenen-arm/


+++LIBYEN
UNHCR verlangt Auflagen bei EU-Hilfen für libysche Küstenwache
Das Uno-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) hat die EU aufgefordert, ihre Unterstützung für die libysche Küstenwache an Auflagen zu knüpfen. «
https://www.aargauerzeitung.ch/ausland/unhcr-verlangt-auflagen-bei-eu-hilfen-fuer-libysche-kuestenwache-135820880


Libyen: Schließung des Internierungslagers Misrata bedeutet weitere Verschlechterung der Lage von Migrantinnen, Migranten und Flüchtlingen
Nach der Schließung eines Internierungslagers in Misrata wurden Migrantinnen, Migranten und Flüchtlinge in andere Einrichtungen des Landes gebracht. Dort drohen ihnen noch unmenschlichere Haftbedingungen.
https://www.aerzte-ohne-grenzen.at/presse/libyen-schliessung-des-internierungslagers-misrata-bedeutet-weitere-verschlechterung-der


+++GASSE
Surprise Strassenchor Basel – Schweiz Aktuell
Die Armut in der Schweiz hat zugenommen. Ihre Probleme ein wenig vergessen können Betroffene im Surprise Strassenchor. Dieser feiert bald sein 10-jähriges Jubiläum.
https://www.srf.ch/play/tv/popupvideoplayer?id=ae15f4ec-437d-41ab-8a48-ad0aac9cd226&startTime=938.942


Rundgang der besonderen Art
«Ich hoffe, ich kann den Frauen auf der Strasse gerecht werden»
In Zürich führt eine Stadttour durch das Zürich der Obdachlosen. Sandra Brühlmann kennt es aus eigener Erfahrung.
https://www.srf.ch/play/radio/popupaudioplayer?id=ea698a5e-c821-4e7c-9cf0-defaac8346b9


+++DROGENPOLITIK
Vernehmlassung zur Änderung des Betäubungsmittelgesetzes
Für den Regierungsrat des Kantons Bern ist es sachgerecht, dass das Verkehrsverbot für Cannabis zu medizinischen Zwecken aufgehoben werden soll. Dies hält er in seiner Antwort auf die Vernehmlassung des Bundes zur Änderung des Betäubungsmittelgesetzes fest. Das Verschreiben von rauchbaren Cannabis-Arzneimitteln lehnt der Regierungsrat jedoch entschieden ab. Solche Produkte dürfen auf keinen Fall als Arzneimittel zugelassen werden. Der Regierungsrat verlangt, dass nur verarbeitete Cannabis-Arzneimittel verschrieben werden dürfen, die nach den allgemein geltenden strengen Regeln der Herstellung und Qualität von Heilmitteln hergestellt und verpackt worden sind. Zudem verlangt er, dass in den ersten Jahren eine schweizweite begleitende Datenerhebung basierend auf einem obligatorischen Meldesystem für Cannabis zu medizinischen Zwecken durchgeführt wird.
https://www.be.ch/portal/de/index/mediencenter/medienmitteilungen.meldungNeu.mm.html/portal/de/meldungen/mm/2019/10/20191016_1449_kurzinformation_ausdemregierungsrat#portalnavrrcsubeleme_1565020791


+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Kurden-Demos führen zu Kapazitätsproblemen bei Berner Polizei
Um sich mit den Kurden in Syrien zu solidarisieren, gehen derzeit Tausende auf die Strasse. Gerade in Bern zieren mehrere «Kill Erdogan»-Schriftzüge Hauswände.
https://www.nau.ch/news/videos/kurden-demos-fuhren-zu-kapazitatsproblemen-bei-berner-polizei-65599731


Verschärfte Sicherheitslage? – Türkisches Konsulat in Zürich plant meterhohen Zaun ums Haus
Das türkische Konsulat will sich offenbar besser schützen. Ein Baugesuch für einen drei Meter hohen Zaun liegt vor.
https://www.srf.ch/news/regional/zuerich-schaffhausen/verschaerfte-sicherheitslage-tuerkisches-konsulat-in-zuerich-plant-meterhohen-zaun-ums-haus
-> https://www.toponline.ch/news/zuerich/detail/news/tuerkisches-konsulat-in-zuerich-will-zaun-bauen-00121718/


Check-in von Turkish Airlines blockiert
Am Donnerstagmorgen kam es am Basler Flughafen zu einer Demonstration vor einem Check-in Schalter der Turkish Airlines. Rund 150 Passagiere mussten an der Passkontrolle warten.
https://www.20min.ch/schweiz/basel/story/Flughafen-Demo-26859058
-> https://www.bzbasel.ch/basel/basel-stadt/turkish-airlines-in-basel-mulhouse-blockiert-135819724


Kurden-Sympathisanten verschmieren Berner Hauswände
Täglich finden derzeit in mehreren Schweizer Städten Solidaritätskundgebungen für die Kurden in Syrien statt. In Bern hinterlassen die Demos bereits Spuren.
https://www.nau.ch/news/schweiz/kurden-sympathisanten-verschmieren-berner-hauswande-65599728


Aargauer Kurden leiden mit: «Unser Volk erlebt so viel Leid – was haben wir falsch gemacht?»
Überall in der Schweiz geht die kurdische Gemeinschaft auf die Strasse, um gegen die türkische Offensive in Nordsyrien zu demonstrieren – auch im Aargau. Kurden wie der Würenloser Ali Tiras sind erschüttert über die Opfer in ihrer Heimat, fordern ein Ende der Angriffe und setzen sich für einen unabhängigen Staat ein.
https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/kanton-aargau/aargauer-kurden-leiden-mit-unser-volk-erlebt-so-viel-leid-was-haben-wir-falsch-gemacht-135815058


Gemeinderat verabschiedet Anpassung des Kundgebungsreglements
Der Gemeinderat hat eine Teilrevision des Reglements über Kundgebungen auf öffentlichem Grund zuhanden des Stadtrats verabschiedet. Das aus dem Jahr 2005 stammende Reglement soll bezüglich der Bewilligungsbedingungen für Kundgebungen angepasst werden. Das teilrevidierte Kundgebungsreglement regelt ausführlich, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit eine Kundgebung auf dem Bundesplatz bewilligt werden kann. Ebenfalls hält das revidierte Reglement fest, wie sogenannte Kleinstkundgebungen definiert werden und wie diese künftig, auch während Sessionen, gehandhabt werden. Sämtliche Anpassungen erfolgen unter Berücksichtigung der Sicherheitsaspekte zum Schutz der Bevölkerung sowie der Kundgebungsteilnehmenden.
https://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/gemeinderat-verabschiedet-anpassung-des-kundgebungsreglements
-> Stadtratvortrag Teilrevision Kundgebungsreglement (PDF, 152.6 KB): https://www.bern.ch/mediencenter/medienmitteilungen/aktuell_ptk/gemeinderat-verabschiedet-anpassung-des-kundgebungsreglements/dokumente/stadtratvortrag-teilrevision-kundgebungsreglement.pdf/download
-> https://www.derbund.ch/bern/kleindemos-waehrend-sessionen-sollen-erlaubt-werden/story/18126514



bernerzeitung.ch 17.10.2019

Demoverbot soll gelockert werden

Der Gemeinderat will Kleinkundgebungen auf dem Bundesplatz während der Sessionen des National- und Ständerats zulassen. Ein dreijähriger Pilotversuch dazu habe sich bewährt.

von Michael Bucher

Seit 1925 sind Demonstrationen auf dem Bundesplatz während der Sessionen von National- und Ständerat verboten. Dies soll sich ändern. Die Stadt Bern und die eidgenössischen Räte haben sich auf eine Lockerung dieses Verbots geeinigt, wie der Berner Gemeinderat am Donnerstag mitteilte. Die Regierung hat deshalb zuhanden des Stadtrats eine Anpassung des städtischen Kundgebungsreglements verabschiedet.

Höchstens 15 Teilnehmer

Neu sollen während der Session kleine Kundgebungen mit bis zu 15 Teilnehmenden auf dem Bundesplatz möglich sein – vorausgesetzt, sie stören den Ratsbetrieb nicht. Diese Regelung soll eine Absichtserklärung zwischen der Stadt Bern und den eidgenössischen Räten ablösen, auf die sich die beiden Parteien 2016 geeinigt hatten. Am Ursprung dieser Erklärung stand eine vom Stadtrat überwiesene Motion der Linken, welche die Aufhebung eines Demoverbots während der Session forderte.

Beim Bund hatte man in der Vergangenheit kein Gehör für solche Forderungen. Die Räte sahen eine geordnete Durchführung der Sitzungen als gefährdet. Doch weil der Berner Gemeinderat wegen der Motion unter Zugzwang kam, fanden die beiden Parteien einen Kompromiss, der vor drei Jahren in einem Pilotprojekt aufging.

So wurden Mini-Demonstrationen mit bis zu 10 Personen bewilligungsfrei zugelassen. Gedacht war dies etwa zur Verteilung von Flugblättern. Wie der Gemeinderat schreibt, sind sowohl die Stadt Bern als auch die eidgenössischen Räte zufrieden mit dieser provisorischen Regelung. Sie soll deshalb im revidierten Kundgebungsreglement unterkommen – allerdings mit leichten Anpassungen.

Einerseits wird die Anzahl tolerierter Demonstranten auf 15 erhöht. Andererseits sind solche Kleinkundgebungen bewilligungspflichtig. Dies aufgrund des neuen kantonalen Polizeigesetzes. Die Stadt Bern will jedoch allfällige Mini-Demos in einem vereinfachten Verfahren bewilligen.

«Nationale Bedeutung»

Neu steht im Kundgebungsreglement explizit, dass auf dem Bundesplatz generell nur noch Demonstrationen bewilligt werden, denen eine nationale Bedeutung zukommt. Laut Gemeinderat sind das etwa politische Wahlkampagnen oder Aktionen beim Einreichen einer Initiative. Nationale Bedeutung kann eine Kundgebung aber auch erlangen, wenn die Organisatoren mit mindestens 1000 Teilnehmenden rechnen. Diese Regel entspreche gängiger Praxis, schreibt der Gemeinderat. Denn: «Würde für jede Anfrage jeweils der Bundesplatz zur Verfügung gestellt, wäre dieser quasi rund um die Uhr besetzt.»

Auch Kleinkundgebungen während der Sessionen müssen von nationaler Bedeutung sein. Stünden diese jedoch im Zusammenhang mit von den Räten behandelten Geschäften, kann laut Gemeinderat aber «ohne weiteres» von einer nationalen Bedeutung gesprochen werden.
(https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/kleindemos-auf-bundesplatz-waehrend-session-sollen-normalfall-werden/story/25788332)



Blockadeaktion in Solidarität mit Rojava
Zu Beginn der heutigen Stosszeiten haben wir bei der Tiefenaustrasse die Auffahrt zur Autobahn blockiert. Damit wollen wir den Alltag für einen Moment unterbrechen und auf die Situation in Rojava aufmerksam machen. Unsere Aktion ist Teil des weltweiten Widerstandes gegen den Überfall der Türkei und seinen dschihadistischen Banden. Wir rufen dazu auf, weitere Aktionen durchzuführen, weitere Vernetzungen anzustreben und über die politischen Ideen in Rojava zu informieren. Hierbei finden wir es wichtig, nicht nur reine Solidaritätsarbeit zu leisten, sondern eigene Perspektiven der Revolution in Europa zu entwickeln.
https://barrikade.info/article/2747



Operation Friedensquelle…
… nennt der «dark lord» der Türkei zynischerweise seinen völkerrechtswidirgen Angriffskrieg gegen die Region Royava im Norden Syriens.
https://youtu.be/Z7dRhgfrR_Y


+++MENSCHENRECHTE
Menschenrechte in der Schweiz – auf die Wahlen setzen?
Eine Menschenrechtspolitik, die diesen Namen verdient, betrieb die Parlamentsmehrheit in der Legislatur 2015-2019 nicht. Es fehlte am Bewusstsein für die Dringlichkeit, an Sachverstand und Herzblut.
https://www.humanrights.ch/de/menschenrechte-schweiz/inneres/analysen/menschenrechte-schweiz-analyse-wahlen?force=1


+++POLICE BE
Im Einsatz für den Schutz der internationalen Diplomatie
In kaum einer anderen Stadt finden sich so viele diplomatische Vertretungen auf engem Raum wie in Bern und sie alle stehen unter dem Schutz des Gastgeberlandes. Der Botschaftsschutz nimmt diese Aufgabe stellvertretend für die Schweiz wahr. Ein Botschaftsschützer gibt einen Einblick in seinen Beruf.
https://www.blog.police.be.ch/2019/10/17/im-einsatz-fuer-den-schutz-der-internationalen-diplomatie/


+++ANTIRA
Gemeinsam gegen Gewalt, Rassismus und Rechtsextremismus
Seit rund zwei Jahrzehnten kämpft die Organisation gggfon gegen Gewalt im öffentlichen Raum, gegen rassistische Diskriminierung und gegen Rechtsextremismus. Das Team von gggfon versucht das Problem an den Wurzeln anzupacken: Es interveniert in Schulen und öffentlichen Lokalen, kommt es zu rassistischer Diskriminierung, rechtsextremistischen Vorfällen oder Gewalt. Es leistet Präventionsarbeit und organisiert Zivilcourage-Workshops. Es bietet Beratung sowohl für Betroffene von Gewalt oder Diskriminierung als auch für solche, die ihre rechtsextreme Gesinnung ablegen wollen oder etwas gegen ihr persönliches Gewaltproblem tun wollen, an.
https://rabe.ch/2019/10/16/gemeinsam-gegen-gewalt-rassismus-und-rechtsextremismus/


+++HISTORY
Schweizer Waffengeschäfte mit chilenischen Militärs: wenig bekannt, aber verheerend
Die Geschichte Chiles in den 60er und 70er Jahren ist geprägt von militärischer Gewalt. Was kaum bekannt ist: Zum Einsatz kamen besonders viele Waffen von Schweizer Rüstungsfirmen, die, flankiert vom Bundesrat, die Aufrüstung gezielt vorantrieben.
https://daslamm.ch/schweizer-waffengeschaefte-mit-chilenischen-militaers-wenig-bekannt-aber-verheerend/