Medienspiegel 10. Oktober 2019

Medienspiegel Online: https://antira.org/category/medienspiegel

+++AARGAU
Die neuen Pavillons für Asylsuchende stehen
In Fislisbach wurden die maroden Container nach 30 Jahren durch neue ersetzt. Wegen Problemen bei der Abfertigung am Zoll wurden die Arbeiten allerdings verzögert.
https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/baden/die-neuen-pavillons-fuer-asylsuchende-stehen-135776188


+++SCHWEIZ
augenauf-Bulletin Nr. 102 Sept 2019
https://www.augenauf.ch/images/BulletinProv/Bulletin_102_Sept2019.pdf


EINE LEHRE – EINE ZUKUNFT! AUFRUF DER ZIVILGESELLSCHAFT: JUNGE ABGEWIESENE ASYLSUCHENDE MÜSSEN IHRE LEHRE FORTSETZEN UND BEENDEN DÜRFEN!
Am 2. Februar 2019 fand in Lausanne das erste Westschweizer Treffen zum Thema jugendliche abgewiesene Asylsuchende, die ihre Ausbildung nicht fortsetzen dürfen, statt. Über 200 Teilnehmer aus allen Westschweizer Kantonen, darunter jugendliche Asylsuchende, Arbeitgeber, Fachkräfte, Patenfamilien usw., haben sich zusammengefunden, um gemeinsam ihrer Besorgnis über die Häufung von Fällen, in denen Lernende nach Ablehnung ihres Asylantrags gezwungen wurden, ihre Lehre aufzugeben, Ausdruck zu verleihen.
Mit dem vorliegenden Aufruf fordern die Verfasser und Unterzeichner Bund und Kantone auf, es jugendlichen Asylsuchenden trotz einer Ablehnung ihres Asylantrags zu ermöglichen, ihre Lehre zu beenden.
https://www.unapprentissage-unavenir.ch/de/


+++UNGARN
Ahmed H. ist frei! – RaBe-Info 10.10.2019
Ein Alptraum ist zu Ende gegangen: Seit Ende September ist Ahmed H. zurück in Zypern bei seiner zypriotischen Frau Nadia und seinen Kindern. 4 Jahre lang sass der Syrer unschuldig im Gefängnis in Ungarn.
https://rabe.ch/2019/10/09/ahmed-h-ist-frei/


+++MITTELMEER
Morgen wird das WatchTheMed Alarmphone 5 Jahre alt!

60 Monate, in denen wir in Kontakt mit ca. 2900 Booten im Mittelmeer kamen -1800 in der Ägäis, 800 im westlichen Mittelmeer zwischen Marokko und Spanien, und 300 im zentralen Mittelmeer zwischen Libyen oder Tunesien und Italien oder Malta. 1800 Tage, in denen wir 24/7  im Standby waren

Für unser Jubiläum veröffentlichen wir ein Booklet, das über unsere Aktivitäten und Erfahrungen zur Unterstützung von tausenden von Reisenden im Mittelmeer reflektiert. Es ist in 3 Sprachen erhältlich und kann kostenlos heruntergeladen werden!
https://alarmphone.org/en/publications/anniversary-booklets


+++AFGHANISTAN
Abgeschobene Afghanen: Statt Perspektiven droht Gewalt
Deutschland schiebt weiter nach Afghanistan ab. Doch dort droht den meisten Betroffenen Gewalt, Verfolgung und Ausgrenzung. Das Auswärtige Amt sieht die Regierung in Kabul in der Pflicht.
https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr/afghanistan-abschiebung-rueckkehrer-101.html


+++FREIRÄUME
Brennpunkt Schütz: Zerstörung als Form von Kultur
Die Schützenmatte in Bern: Sie liegt zwischen Aare und Bahnhof, hinter Polizeikaserne und Kunstmuseum, sie grenzt an die Drogenanlaufstelle und die Reitschule. Die Schütz – ein Hexenkessel oder doch das Bermudadreieck? Vielleicht eher Sandbank, auf der die Verrückten stranden und die Links-Alternativen versuchen, erste Pflöcke ihrer Utopie einzuschlagen. Umkämpft, sowohl körperlich zwischen Staatsgewalt und Autonomen, sowie medial, zwischen allen Parteien und Akteuren, die in der Hauptstadt mitreden wollen.
https://www.megafon.ch/schuetzenmatte/?artikel=Zerst%C3%B6rung+als+Form+von+Kultur&fbclid=IwAR3zy8dFW89XnvkcePpgUMhJ-ociR-HH7DtFu5E46HGkq8ZISFeAIBETwG0


+++GASSE
Angriffe auf Polizisten beim Koch-Areal: Täter konnten nicht eruiert werden
Während eines Musikfestivals Ende August haben mehrere Vermummte in der Nähe des Koch-Areals eine Polizeipatrouille mit Flaschen und Knallkörpern angegriffen. Nun teilt der Stadtrat mit, dass man die Täterschaft nicht habe fassen können.
https://www.nzz.ch/zuerich/angriffe-auf-polizisten-beim-koch-areal-taeter-konnten-nicht-eruiert-werden-ld.1514616


+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Kurden versammeln sich vor dem türkischen Konsulat
Das Ziel der türkischen Militäroffensive in Nordsyrien sind die Kurden. In Zürich versammelten sich heute mehrere Hundert Kurden vor der türkischen Botschaft, um gegen diesen Militäreinsatz zu protestieren.
https://www.telezueri.ch/zuerinews/kurden-versammeln-sich-vor-dem-tuerkischen-konsulat-135782211



derbund.ch 10.10.2019

Keine Angst vor ungebetenen Gästen

Die Stadt Bern versucht mit ihrer Zwischennutzungspolitik aktiv Leerstand zu verhindern. Das Besetzerphänomen droht damit in die umliegenden Gemeinden verschoben zu werden.

Mathias Streit

Leer stehende Gebäude sind in der Stadt Bern zu einer Seltenheit geworden – mit Absicht. Mit der Koordinationsstelle Zwischennutzung betreibt die Stadt eine eigene Abteilung, die ungenutzte Liegenschaften mit Leben füllen soll. Dies freut Eigentümer und Zwischennutzer, nicht aber die Besetzerszene. Zwar wird damit ihre Forderung nach weniger Leerraum in der Stadt erfüllt, gleichzeitig schwinden aber auch die Möglichkeiten zur illegalen Besetzung. Dies hat Auswirkungen auf die umliegenden Gemeinden. Vermehrt kommt es zu Besetzungen ausserhalb der Stadtgrenze, wie 2015 durch die «Familie Osterhase» in Ostermundigen oder jüngst im ehemaligen Betagtenheim in Zollikofen.

Planloses Vorgehen

Die Gemeindeverantwortlichen von fünf Agglomerationsgemeinden spielen diese Entwicklung herunter. Für sie gibt es keinen Zusammenhang zwischen städtischer Praxis und vermehrten Besetzungen in der Agglomeration. Sie befürchten auch in Zukunft keine Zunahme von Besetzungen. Trotzdem haben einige Vorkehrungen dagegen getroffen.

Ostermundigen hat sich der Stadt angepasst: Leerstand soll wenn möglich gar nicht erst vorkommen. Die Gemeinde vermittelt deshalb aktiv Zwischennutzungen in ungenutzte Liegenschaften und fordert von den Eigentümern die rasche Umsetzung der Nachfolgelösung. Vize-Gemeindepräsidentin Aliki Panayides bestätigt, dass diese aktive Rolle nicht zuletzt von den negativen Erfahrungen mit der «Familie Osterhase» herrühre. Das Kollektiv hatte vor vier Jahren ein leer stehendes Wohnhaus besetzt. Nach anfänglichem Zwist und einer umstrittenen Hausdurchsuchung durch die Polizei einigten sich die Hauseigentümer mit dem Kollektiv auf einen Zwischennutzungsvertrag.

In Köniz wird Leerstand nicht aktiv verhindert. «Die Gemeinde hat keinen Masterplan, wie dabei vorgegangen werden soll», sagt Thomas Brönnimann, Vizepräsident des Gemeinderats. Daran haben auch die Vorfälle in Zollikofen nichts geändert. Ein überparteilicher Vorstoss will dieser Passivität beikommen. 2018 forderten 26 Könizer Parlamentsmitglieder eine «enge Zusammenarbeit» ihrer Gemeinde mit der Koordinationsstelle Zwischennutzungen der Stadt Bern. Will Köniz damit Besetzungen wie 2015 in Wabern und 2016 am Talbrünnliweg verhindern?

Leerraum besser nutzen

David Müller (Junge Grüne) ist Mitinitiant des Vorstosses. Für ihn ist es nicht das primäre Ziel der Motion, illegale Besetzungen zu verhindern. «Ich verlange aber, dass der bestehende Raum in Köniz besser genutzt wird und vielfältige Nutzungsmöglichkeiten ermöglicht werden», so Müller. Er streitet aber auch nicht ab, dass es einen Zusammenhang zwischen aktiver Zwischennutzungsvermittlung und einem Rückgang der illegalen Besetzungen gibt.

In Ittigen ist man ungeübt im Umgang mit Besetzungen. Die Gemeinde hatte in der Vergangenheit noch nie mit solchen zu kämpfen. Richtlinien, wie mit leer stehenden Gebäuden umzugehen ist, fehlen deshalb gänzlich. Gemeindepräsident Marco Rupp hat hier nun aber Handlungsbedarf entdeckt: «Zollikofen hat uns gezeigt, was passieren kann, wenn Räumlichkeiten zu lange ungenutzt bleiben.» Die Gemeinde müsse in solchen Fällen schnell handeln können. Aus diesem Grund will Rupp das Thema bei nächster Gelegenheit in den Gemeinderat einbringen.

Kein Bedarf in Wohlen

Ähnlich präsentiert sich die Lage in Zollikofen. Auch hier gab es bisher keinen Masterplan für den Umgang mit Leerstand. Das hat die Besetzung des ehemaligen Betagtenheims gezeigt. Die Gemeinde reagierte erst, als das zuvor lange leer stehende Gebäude besetzt war. Gemeindepräsident Daniel Bichsel schliesst nicht aus, dass man aus dem Vorfall noch Lehren ziehen wird: «Nächste Woche werden wir zusammensitzen und analysieren, wie wir ähnliche Situationen in Zukunft angehen könnten. Dabei werden wir uns sicher auch Gedanken über den Umgang mit leer stehenden Gebäuden machen.» Das Problem sei aber, dass die Gemeinde im Falle von Privatliegenschaften gar nicht viel unternehmen könne. Für Bichsel ist deshalb fraglich, ob Zollikofen wirklich eine eigene Strategie für den Umgang mit Leerstand braucht.

In Wohlen verweigert man sich bisher dem Thema Besetzungen gänzlich. «Dazu bräuchte es hier ja überhaupt erst einmal leer stehende Liegenschaften», sagt Bänz Müller (SP). Der Gemeindepräsident findet aber, dass man im Falle eines Leerstands sicher mit den Gebäudeeigentümern reden würde. «Ein Standardprozedere zur Vermeidung von Leerstand gibt es aber nicht. Und in meinen Augen ist dies auch nicht nötig.»
(https://www.derbund.ch/bern/keine-angst-vor-ungebetenen-gaesten/story/31986080)



bernerzeitung.ch 10.10.2019

Über Zwischennutzungen des Betagtenheims wurde nie geredet

Mit einem wegweisenden Entscheid aus dem Jahr 2016 rechtfertigt der Zollikofer Gemeinderat die Räumung des ehemaligen Betagtenheims.

Johannes Reichen

Es war ein wegweisender Beschluss. Im Januar 2016 stimmte der Grosse Gemeinderat von Zollikofen dem Verkauf des ehemaligen Betagtenheims an die Gebäudeversicherung Bern (GVB) für 13,8 Millionen Franken zu. Und damit auch dem Vertragszusatz, wonach eine Übergangsnutzung der Liegenschaft ausgeschlossen wird.

Auch das war wegweisend, doch das wusste damals noch niemand. «Niemand hinterfragte, was das genau heisst», sagt Marceline Stettler, Präsidentin der GFL Zollikofen. Heute ist klar, was es genau bedeutete: dass der Gemeinderat mit dem «demokratisch legitimierten Entscheid» die Räumung rechtfertigt.

«Man hätte wenigstens das Gespräch mit den Besetzern suchen können und ernsthaft überlegen können, unter welchen Umständen eine Besetzung möglich ist», sagt Stettler. Immerhin sei es rund um das Haus ruhig gewesen.

Klar sei allerdings auch, dass das «wie bei der Reitschule» mit Tüchern verhüllte Gebäude auf manche Leute komisch gewirkt habe. Sie selbst findet, dass es «mit viel Fantasie» gestaltet worden sei. Von einer Verschandelung, wie manche Personen in Zollikofen es sehen, mag sie jedenfalls nicht sprechen. Und marode sei das Gebäude sicher nicht.

«Nicht der ideale Ort»

Marco Bucheli fährt jeden Tag am ehemaligen Altersheim vorbei. «Das war kein schönes Bild», sagt der Präsident der SVP Zol­likofen. «Manche Anwohner hatten Angst, das Gebäude wurde teilweise beschädigt.» Und da Wasser und Strom abgestellt sind, sei es auch in hygienischer Hinsicht nicht der «ideale Ort» zum Wohnen gewesen. Es hätten ja auch Frauen und Kinder darin gelebt. Er ist einverstanden mit dem Entscheid, das Gebäude räumen zu lassen.

Soweit er es mitbekommen habe, seien die meisten Besetzer aus der Stadt Bern gekommen, sagt Bucheli. Zollikofen sei allerdings der falsche Ort, um auf einen Missstand bezüglich günstigen Wohnraums aufmerksam zu machen. «Hier gibt es mehr als genug günstigen Wohnraum, beispielsweise an der Bernstrasse.» Die Durchmischung sei gut. Nun hofft Bucheli, der kürzlich im Gemeindeparlament das Anliegen «Graffiti entfernen und verhindern» vertrat, dass die Fassade des Altersheims so bald wie möglich gereinigt wird.

Auch SP-Präsident Philipp Steiner sieht die Besetzung kritisch. «Wir lehnen die widerrechtliche Inbesitznahme von Wohnraum und Eigentum ab.» Wenn Kleinkinder auf dem Weg zur Schule an maskierten Menschen vorbeilaufen müssen, sei das nicht akzeptierbar.

Falls es das Anliegen der Besetzer gewesen sei, auf einen Mangel an günstigem Wohnraum oder auf soziale Missstände aufmerksam zu machen, könne er diesem durchaus etwas abgewinnen. «Aber die Art und Weise war falsch.» Er findet aber auch, dass Zwischennutzungen immer in Betracht gezogen werden sollten. Dass sie es in diesem Fall nicht wurden, kann er ebenso verstehen. «Man ging anfangs davon aus, dass der Leerstand nur kurz dauern würde.»

«Übungen abgesprochen»

Ganz ohne tolerierte Zwischennutzung verstrich die Zeit im Altersheim allerdings nicht. Denn die Kantonspolizei Bern nutzte das Gebäude für Übungen. GFL-Präsidentin Stettler sieht das kritisch und sagt, man habe nur nebenbei davon erfahren. Diese Nutzung sei mit der Käuferin GVB abgesprochen gewesen, sagt Gemeindepräsident Daniel Bichsel (SVP).

Zudem betont er, dass das Thema Übergangsnutzung im Grossen Gemeinderat nie ein Thema gewesen sei – auch dann nicht, als sich abzeichnete, dass das Haus länger als nur wenige Monate leer steht.

Keine Stellungnahme war von der vierten Fraktion in Zollikofen zu erhalten, der FDP. Auch keine Auskunft geben wollte Mirjam Veglio. Sie ist Vizegemeindepräsidentin in Zollikofen und verwies an Bichsel. Und auch in ihrer Rolle als Co-Präsidentin der SP Kanton Bern wollte sie sich nicht äussern.

Dafür meldeten sich die Juso Kanton Bern gestern zu Wort. «Die Bürgerlichen verstecken sich bei solchen Aktionen gerne hinter Paragrafen.» Dabei müssten «Räumungen auf Vorrat» verboten werden.
(https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/ueber-zwischennutzungen-wurde-nie-geredet-konsequente-raeumung-statt-150-traf-die-polizei-nur-19-personen-an-konsequente-raeumung/story/10349699)



Hausbesetzung in Zollikofen beendet – Schweiz Aktuell
In Zollikofen BE wird seit letzter Woche ein ehemaliges Betagtenheim besetzt. Heute hat die Kantonspolizei das besetzte Haus geräumt. 19 Personen wurden von der Polizei angehalten. Nun wird das Gebäude dauerhaft überwacht und gesichert.
https://www.srf.ch/play/tv/popupvideoplayer?id=c0a3ec9a-ffb7-456e-b2d2-b1f28ed57552&startTime=264.107

So hinterlassen die Besetzer das Altersheim Zollikofen
Seit einer Woche wurde das ehemalige Altersheim in Zollikofen besetzt. Die Jugendlichen forderten mehr Freiraum. Am Donnerstagmorgen rückte die Polizei schliesslich zur Räumung aus.
https://www.telebaern.tv/telebaern-news/so-hinterlassen-die-besetzer-das-altersheim-zollikofen-135782252


Willkommen in der Stadt, liebes Zollikofen
In der Stadt Bern sind Häuserbesetzungen dank Zwischennutzungen zum Ausnahmefall geworden. Gemeinden wie Zollikofen sollten vom Vorgehen in Bern lernen.
https://www.derbund.ch/bern/willkommen-in-der-stadt-liebes-zollikofen/story/27670766


Frage an den Experten: Soll man leerstehende Häuser zwischennutzen?
In leerem Raum soll man experimentieren, findet ein Experte, der zwischen Besitzern und Zwischennutzern vermittelt.
https://www.srf.ch/news/regional/bern-freiburg-wallis/frage-an-den-experten-soll-man-leerstehende-haeuser-zwischennutzen


Zollikofen: Besetzte Liegenschaft geräumt – 19 Personen angehalten
Am Donnerstag hat die Kantonspolizei Bern gestützt auf einen Straf- und Räumungsantrag der Gemeinde eine besetzte Liegenschaft in Zollikofen geräumt. 19 Personen wurden im Innern des ehemaligen Betagtenheims angehalten und für weitere Abklärungen in Polizeiräumlichkeiten geführt. Während des Einsatzes musste die Wahlackerstrasse gesperrt werden.
https://www.police.be.ch/police/de/index/medien/medien.meldungNeu.html/police/de/meldungen/police/news/2019/10/20191010_1233_zollikofen_besetzteliegenschaftgeraeumt-19personenangehalten


Nach der Räumung die Verriegelung: Zollikofen will keine zweite Besetzung
Am Donnerstag hat die Kantonspolizei das besetzte Altersheim geräumt. 19 Personen wurden von der Polizei angehalten. Das Gebäude wird nun dauerhaft überwacht und gesichert.
https://www.derbund.ch/bern/stadt/polizei-raeumt-altersheim-in-zollikofen/story/20282857


Nach Räumung der Polizei – Die Besetzung des Altersheimes in Zollikofen ist beendet
Am Donnerstagmorgen ist die Polizei zur Tat geschritten und räumte im Auftrag der Gemeinde die Liegenschaft.
https://www.srf.ch/news/regional/bern-freiburg-wallis/nach-raeumung-der-polizei-die-besetzung-des-altersheimes-in-zollikofen-ist-beendet


«Es wurde Zeit, dass die Besetzer wieder gehen»
Die Polizei begann am Donnerstagmorgen mit der Räumung des besetzten ehemaligen Betagtenheims in Zollikofen BE. Auch die Sondereinheit «Enzian» ist vor Ort.
https://www.20min.ch/schweiz/bern/story/Die-Polizei-raeumt-gerade-das-besetzte-Altersheim-17343135
-> https://www.watson.ch/schweiz/bern/355082422-zollikofen-berner-polizei-raeumt-besetztes-altersheim
-> https://www.nau.ch/news/polizeimeldungen/polizei-raumt-besetztes-gebaude-in-zollikofen-65596618
-> https://www.neo1.ch/news/news/newsansicht/datum/2019/10/10/haus-geraeumt-und-19-personen-angehalten.html



bernerzeitung.ch 10.10.2019

So lief die Räumung des ehemaligen Altersheims ab

Zollikofen – Die Polizei räumte das besetzte Betagtenheim am Donnerstag in der Früh. 19 Personen wurden angehalten und abgeführt. Eine Zusammenfassung der Ereignisse.

Mathias Gottet

Es wirkte wie ein symbolischer Akt. Am Donnerstagmorgen um 10 Uhr öffneten Polizisten in Kampfmontur von innen die Fenster des ehemaligen Betagtenheimes. Sie rissen die farbigen Transparente der Besetzer runter. Nun hatte die Polizei das Gebäude wieder in ihrer Hand.

Fast eine Woche lang war der zehnstöckige Bau mit über 100 Zimmern unter der Flagge eines namenlosen Kollektivs. Anfangs sollen es rund 100 Besetzer gewesen sein, in den weiteren Tagen sei das Kollektiv auf 150 Personen angewachsen. Deshalb rückte die Kantonspolizei Bern gestern mit einem riesigen Dispositiv an.

Um 7.30 Uhr fuhren die Einsatzkräfte mit mindestens zehn Kastenwagen an die Wahlackerstrasse 5. Die Grenadiere schwärmten aus, umzingelten das Gebäude. Feuerwehrautos und zivile Polizeifahrzeuge kamen hinzu. Zwei Drohnen, mit Wärmebildkameras ausgerüstet, surrten in der Luft.

Der Stosstrupp stürmte das Altersheim mit schwerem Geschütz. Die Polizisten trugen neben Helmen und Schutzschilden zum Teil auch Schweiss- und Sauerstoffgeräte auf sich. Auch die Sondereinheit Enzian beteiligte sich an der Räumung.

Im Haus fanden die Polizisten keine Hindernisse vor. Im zweiten Obergeschoss trafen sie auf die Besetzergruppe, wie es in der Mitteilung der Kantonspolizei heisst. Die 13 Männer und 6 Frauen im Alter zwischen 18 und 48 Jahren wurden ohne Gegenwehr angehalten und abgeführt.

Rund 50 Minuten nach dem Einsatzbeginn parkierten zwei Mannschaftswagen vor dem Eingang des Betagtenheimes, und die 19 Besetzer wurden eingeladen und in die Räumlichkeiten der Polizei gefahren. Sie müssen mit einer Anzeige rechnen.

Im Laufe des Vormittags war es lange unklar, wo die restlichen Aktivisten waren. Ein Anwohner will gesehen haben, wie zahlreiche Besetzerinnen und Besetzer das Haus bereits in der Nacht auf Donnerstag verlassen haben. Dies würde erklären, warum sich bei der Polizeiräumung nur noch verhältnismässig wenige Personen im ehemaligen Altersheim befanden. Dabei könnte es sich aber auch um die Besucher des Jazzkonzerts gehandelt haben, das am Mittwochabend stattgefunden hat.

Grosse Erleichterung

In der Nachbarschaft löste die Räumung unterschiedliche Reaktionen aus. So war Martin Köchli, der ein Komitee aus besorgten Bürgern mitgegründet hatte, erleichtert nach dem Polizeieinsatz.

Er betonte, dass nach den Ereignissen der vergangenen Woche auch Kritik am Gemeinderat angesagt ist. «In Zukunft gilt es zu verhindern, dass Gebäude mit so grossem Potenzial über lange Zeit leer stehen», sagte er. Als mögliche Lösung kann er sich analog zur Stadt Bern eine Koordinationsstelle für Zwischennutzungen vorstellen. Aber auf kantonaler Ebene.

Erica Vilela, ebenfalls aus der unmittelbaren Nachbarschaft, pflegte einen guten Kontakt mit den Hausbesetzern. Am vorgestrigen Abend brachte sie den Besetzern noch Essen vorbei. Sie sagt, die Sorgen und Ängste in der Nachbarschaft seien wohl einfach zu gross gewesen: «Jetzt bleibt das Haus ein Jahr lang leer. Das ist doch wahnsinnig schade», sagte sie vor Ort.

Am Nachmittag stand der Gemeindepräsident von Zollikofen, Daniel Bichsel (SVP), zusammen mit dem Einsatzleiter der Polizei, Dieter Schärer, vor dem Betagtenheim. Beide lachten wieder. Der Polizeieinsatz war beendet, das Gebäude ging wieder in die Hände der Gemeinde über.

Bichsel lud die Medien dazu ein, das Parterre des besetzten Hauses zu besichtigen. Der Eindruck: Die Besetzer haben es sich in der vergangenen Woche gemütlich gemacht. Und sie wären gerne länger geblieben. Zumindest zeigt dies das vorgesehene Programm. So wäre etwa am Samstag ein Flohmarkt angestanden.

Zaun und Sicherheitsdienst

Dass die Räumung so friedlich über die Bühne ging, ist den Besetzern zu verdanken. Sie hatten im Konsens beschlossen, dass sie sich nicht im Haus verbarrikadieren möchten. Auf einem Zettel, der im Parterre an einer Wand hing, stand: «Bei Räumung gehen wir.»

Vor dem Altersheim informierte der Gemeindepräsident über das weitere Vorgehen: «Die Gemeinde wird das Gebäude nun sichern», sagte er. Die Gemeinde bestellte einen privaten Sicherheitsdienst, der das Heim nun rund um die Uhr überwachen soll. Am späteren Nachmittag installierten Gemeindearbeiter Absperrgitter, Holzplatten wurden in das Haus getragen.

Bichsel konnte gestern noch nicht beziffern, wie gross der Schaden am Haus ist. Da die Fassade während der Bauarbeiten komplett erneuert wird, würden die zahlreichen Graffiti am Gebäude aber sowieso verschwinden.

Vielleicht möchte Bichsel die Graffiti bereits vorher loswerden. Ob die Fassade vor dem Baustart im kommenden Herbst wieder grau gestrichen wird, entscheidet der Gemeinderat in seiner kommenden Sitzung.
(https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/ueber-zwischennutzungen-wurde-nie-geredet-konsequente-raeumung-statt-150-traf-die-polizei-nur-19-personen-an-konsequente-raeumung/story/26693364)



bernerzeitung.ch 10.10.2019 – Stand 15:05

Zollikofen: Jetzt wird das ehemalige Altersheim verbarrikadiert

Die Polizei hat das besetzte Gebäude am Donnerstagmorgen geräumt und dabei 19 Personen angehalten und mitgenommen. Der Einsatz verlief ruhig.

Das Wichtigste in Kürze

– Um 7.30 Uhr begann die Polizei mit der Räumung des besetzten ehemaligen Altersheims in Zollikofen.
– Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort.
– 19 Personen wurden angehalten und für weitere Abklärungen abgeführt.
– Die Räumung verlief aus polizeilicher Sicht ruhig und ohne Zwischenfälle.
– Gegen 11 Uhr wurde die Strassensperrung aufgehoben.
——

15:12
Zusammenfassung: Was heute geschah

Die Berner Kantonspolizei hat am Donnerstagmorgen das besetzte ehemalige Betagtenheim in Zollikofen geräumt. 19 Personen wurden angehalten. Die Räumung erfolgte ohne Zwischenfälle.

Die Polizei betrat am frühen Morgen das Gebäude ohne Hindernisse. Im zweiten Obergeschoss trafen die Polizisten auf eine grössere Personengruppe. Männer und Frauen im Alter zwischen 18 und 48 Jahren wurden in der Folge gruppenweise und ohne Gegenwehr angehalten und für weitere Abklärungen in Räumlichkeiten der Polizei gebracht, wie diese mitteilte.

Sämtliche angehaltenen Personen wurden nach erfolgten Abklärungen wieder entlassen. Sie müssen gemäss Mitteilung der Berner Kantonspolizei mit einer Anzeige rechnen.

Die Wahlackerstrasse musste während des Polizeieinsatzes aus Sicherheitsgründen mehrere Stunden für den privaten und öffentlichen Verkehr gesperrt werden.

Grosses Aufgebot

Im Gebiet der besetzten Liegenschaft waren in den frühen Morgenstunden zahlreiche Kastenwagen der Polizei aufgefahren, wie ein Reporter feststellte.

Einige Zaungäste und Medienleute beobachten das Geschehen. Im Verlauf des Morgens war von aussen zu sehen, wie Polizisten Transparente an der Fassade des besetzten Hauses abräumten.

Mehrgenerationenhaus geplant

Ein Besetzerkollektiv hatte am vergangenen Donnerstag das ehemalige Betagtenheim an der Wahlackerstrasse in Beschlag genommen. Der markante, mehrteilige Betonbau gehört momentan noch der Gemeinde.

Die Gebäudeversicherung soll die Liegenschaft aber übernehmen, um das weitläufige Haus mit seinen vielen kleinen Appartements in eine Mehrgenerationensiedlung umzugestalten. Eine rechtskräftige Überbauungsordnung liegt noch nicht vor.

Zollikofens Gemeindepräsident Daniel Bichsel zeigte sich gegenüber Medienschaffenden am Donnerstagmittag erleichtert, dass die Besetzung gewaltfrei beendet worden war. sda

13:56 Uhr
Das Gebäude wird verbarrikadiert
Damit die Liegenschaft nicht wieder besetzt werden kann, begannen bereits am Donnerstagmittag erste Sicherungsarbeiten. Auf einem Lieferwagen stapelten sich die Sperrholzplatten, mit denen wohl Fenster und Zugänge versperrt werden sollen.
Nach Angaben von Gemeindepräsident Daniel Bichsel wird die Liegenschaft für eine bestimmte Zeit auch von einem Sicherheitsdienst rund um die Uhr bewacht
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13:57 Uhr
Altersheim wird nun bewacht
Wie der Gemeindepräsident Daniel Bichsel (SVP) am Nachmittag vor den Medien sagte, werde die Gemeinde das Gebäude nun sichern. Einerseits mit baulichen Massnahmen, andererseits mit einem privaten Sicherheitsdienst.
Bichsel zeigte sich erfreut, dass die Polizei die Besetzung friedlich auflösen konnte. Ob die Sprayereien an der Fassade beseitigt werden, sei noch unklar.
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13:21 Uhr
So haben die Besetzer das Altersheim hinterlassen
Kurz nach Abschluss der Räumung wurden Medienschaffende in das Gebäude gelassen. Im Video ist zu sehen, wie die Besetzerinnen und Besetzer das Gebäude hinterlassen haben:
https://cfpodcast.newsnetz.tv/podcast/news/405005h.mp4

12:46
Polizei meldet weitere Details

In einer Medienmitteilung gab die Kantonspolizei Bern am Donnerstagmittag weitere Details zur Räumung bekannt: Bei den 19 angehaltenen Personen handelt es sich um 13 Männer und 6 Frauen im Alter zwischen 18 und 48 Jahren.

Die Besetzerinnen und Besetzer leisteten keine Gegenwehr, als sie von der Polizei angehalten und abgeführt wurden. Alle angehaltenen Personen wurden am Donnerstagmittag nach erfolgten Abklärungen bereits wieder entlassen. Sie müssen mit Anzeigen rechnen.

Das ehemalige Altersheim wurde nach der Räumung dem Eigentümer – der Gemeinde Zollikofen – übergeben.

12:14
Haben Besetzer das Gebäude bereits in der Nacht verlassen?

Ein Anwohner will gesehen haben, wie zahlreiche Besetzerinnen und Besetzer das Gebäude bereits in der Nacht auf Donnerstag verlassen haben. Dies würde erklären, warum sich bei der Polizeiräumung nur noch verhältnismässig wenige Personen im ehemaligen Altersheim befanden.

12:02
Räumung abgeschlossen – 19 Besetzer wurden mitgenommen

Der Polizeieinsatz war kurz vor Mittag zwar noch nicht abgeschlossen, wie Dominik Jäggi, Mediensprecher der Berner Kantonspolizei mitteilte. Polizisten sind immer noch vor Ort und bewachen die Eingänge des Gebäudes.

Im ehemaligen Altersheim befinden sich allerdings keine Hausbesetzer mehr: Insgesamt 19 Personen hat die Polizei angehalten und für weitere Befragungen abtransportiert.

Die Räumung verlief aus polizeilicher Sicht ruhig und ohne Zwischenfälle.

11:25 Uhr
Gebäude ist leer

Die Polizei ist nach wie vor vor Ort . Besetzer habe es im Gebäude keine mehr. Somit ist die Räumung – so weit es jetzt beurteilt werden kann – friedlich über die Bühne gegangen. (mgo)

11:19 Uhr
Video: Die Polizei räumt das besetzte Altersheim

Die Berner Kantonspolizei hat am Donnerstagmorgen ein besetztes ehemaliges Altersheim in Zollikofen geräumt. Videoaufnahmen eines BZ-Reporters zeigen den Polizeieinsatz vor Ort.
https://podcast.newsnetz.tv/podcast/news/404983.mp4

11:07 Uhr
Strassensperrung wird aufgehoben

Die Strassensignalisation der Polizei wird abmontiert. Der Lininebus der RBS soll gegen 11.30 Uhr wieder normal fahren.

11:00 Uhr
Lage ruhig vor Ort

Die Lage vor Ort präsentierte sich um 10.30 Uhr ruhig, wie ein Reporter vor Ort berichtet. Es sei kein Lärm von Auseinandersetzungen zu hören.

10:10 Uhr
Polizei entfernt Transparente

Seit 10 Uhr ist die Polizei daran, Transparente zu entfernen, welche die Besetzer an der Fassade montiert hatten.

09:15 Uhr
Gemeindepräsident vor Ort

Kurz nach 9 Uhr betrat auch Zollikofens Gemeindepräsident Daniel Bichsel (links) das Betagtenheim. Bichsel will sich allerdings erst bei einem Medientermin um 12.45 Uhr zum Einsatz äussern.
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08:27 Uhr
Erste Besetzer werden abgeführt

Jene Besetzer, die kooperieren, müssen direkt vor dem Gebäude in bereitgestellte Mannschaftswagen der Polizei steigen. Sie werden daraufhin in die Warte- und Festhalteräume im Parkhaus Neufeld abtransportiert, wo die Leute kontrolliert und die Personalien aufgenommen werden. Bis 10.30 Uhr seien rund 12 Personen abgeführt worden, wie ein Reporter berichtet.
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08:15 Uhr
Strassen gesperrt

Ein Teil der Wahlackerstrasse ist derzeit für den Verkehr gesperrt, auch der RBS-Bus kann vor dem Gebäude nicht mehr halten. Passanten können die Strasse vor dem Gebäude weiterhin passieren.

08:05 Uhr
Einsatz vor Ort – Drohnen im Einsatz

Die Sondereinheit Enzian befindet sich ebenfalls vor Ort und ist am Einsatz beteiligt. Über dem ehemaligen Altersheim kreist eine grosse Drohne. Mittels Wärmebildkamera kann die Polizei so feststellen, wo im Gebäude sich überall Personen befinden.

07:45 Uhr
Gebäudekomplex umstellt – Grenadiere dringen ins Haus ein

Seit 07.30 Uhr ist das gesamte besetzte ehemalige Altersheim von Polizisten umstellt, mehrere Grenadiere drangen in den Gebäudekomplex ein. Das gesamte Haus wird nun durchsucht, per Megaphon werden die Besetzerinnen und Besetzer dazu aufgefordert, das Gebäude zu verlassen.

07:36 Uhr
Die Räumung begann um 07.30 Uhr

Um 07.30 Uhr rückte die Polizei in Zollikofen an. Nun hat die Räumung des besetzten Gebäudes begonnen.

07:27 Uhr
Ausgangslage

Seit einer Woche ist das ehemalige Betagtenheim an der Wahlackerstrasse 5 in Zollikofen besetzt. Das Gebäude verfügt über mehr als 100 Räume. Die Gemeinde Zollikofen setzte den Besetzerinnen und Besetzern eine erste Frist zur freiwilligen Räumung bis am letzten Freitagmittag.

Die Besetzer blieben aber im Gebäude und machten keine Anstalten, das Altersheim zu räumen. Als sie auch die von der Gemeinde auferlegte Nachfrist am Dienstagmittag verstreichen liessen, verkündete Gemeindepräsident Bichsel, dies sei nun das letzte Ultimatum gewesen. Bereits am Dienstagnachmittag stellte er bei der Polizei einen Räumungsantrag.

Danach blieb es rund um das grosse Gebäude erst mal ruhig – bis die Polizei nun am Donnerstag mit der Räumung begann.

Eigentümerin der leerstehenden Liegenschaft ist aktuell noch die Gemeinde Zollikofen. Die Gebäudeversicherung will das Gebäude übernehmen und in ein Mehrgenerationenhaus umwandeln. Eine rechtskräftige Überbauungsordnung liegt noch nicht vor.
(https://www.bernerzeitung.ch/news/standard/raeumung-des-betagtenheims/story/31438936)



bernerzeitung.ch 10.10.2019

Konsequente Räumung

Mit einem Grossaufgebot räumte die Polizei das ehemalige Altersheim in Zollikofen. Der Kommentar von BZ-Chefredaktor Simon Bärtschi zur Besetzung und Räumung.

Simon Bärtschi

Die Polizei hat das besetzte Altersheim in Zollikofen geräumt. Dutzende Polizisten mit Unterstützung der Spezialeinheit Enzian stürmten frühmorgens das Gebäude und holten 19 Aktivisten heraus. Über dem Haus kreisten zwei Drohnen, eine Wärmebildkamera durchleuchtete den Block. Ausnahmezustand in der sonst ruhigen Berner Vorortsgemeinde.

Das riesige Haus war seit einer Woche nach eineinhalb Jahren Leerstand besetzt, es verfügt über mehr als 100 Räume, die Gebäudeversicherung will es in ein Mehrgenerationenhaus umbauen. Bis aber eine rechtskräftige Überbauungsordnung vorliegt, gehört das ehemalige Heim der Gemeinde. Diese hat den Besetzern zweimal eine Frist zur Räumung gesetzt – zweimal folgenlos.

Es ist deshalb nichts als richtig und konsequent, dass die Gemeinde durchgegriffen hat. Hier gings nicht um Menschen in einer Notsituation, sondern um eine widerrechtliche Besetzung eines Hauses, das weiterverwendet werden soll. Die Gemeinde trägt die Kosten für Unterhalt und Reparaturen. Für günstigen Wohnraum in der Agglomeration Bern zu demonstrieren, ist ein durchaus legitimes Anliegen. Aber dann bitte mit legalen Mitteln.

Vernünftig wäre allerdings, wenn sich Gemeinden und Städte über nicht benutzten Wohnraum im Vorneherein mehr Gedanken machen würden statt Zwischennutzungen partout auszuschliessen. So könnte zumindest Platz für Büros und Läden zu niedrigen Preisen zur Verfügung gestellt werden. Das freut das Gewerbe, belebt das Quartier, schützt vor Vandalismus, und am Ende profitieren Nutzer wie Eigentümer. Zudem spart der Staat Kosten und Nerven für aufwändige Polizeieinsätze.
(https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/konsequente-raeumung/story/17977246)



12:00 ++ Die Räumung scheint vorbei. Ein Grossteil der Polizei ist abgezogen. Bereits zum dritten Mal wurde dieses Jahr eine Besetzung geräumt: Fabrikool, Brunnmattstrasse 46a und jetzt in Zollikofen. Aber die Idee von Besetzungen lässt sich nicht einfach wegräumen. Wir kommen wieder! Einen kleinen Bericht gibt es bei megafon
10:00 ++ Erstes Update. Wieder einmal ist die Sondereinheit Enzian im Einsatz. Die Räumung geht relativ schnell vorwärts. Dies liegt aber auch daran, dass sich die Besetzer*innen nur passiven Widerstand leisten. Die ersten Menschen wurden verhaftet und abgeführt. Auffällig ist der riesige Polizeiapparat, der für die Räumung aufgefahren wurde. So sind auch Drohnen im Einsatz.
7:40 ++ Besetzung in Zollikofen wird jetzt geräumt ++
https://www.facebook.com/InfoAGB/posts/1416432708505081



Besetzt, belebet – und ausgeträumt
#Betagtenheim in #Zollikofen wurde heute Vormittag geräumt. Das megafon war vor Ort und dokumentierte das Geschehen. Anwohnerinnen und Anwohner versammelten sich zwischen 07:30 und 11:30 Uhr, sie beobachteten und kommentierten das Geschehen. Mehrheitlich herrschte Unverständnis über die Räumung: “Endlich passierte was, und jetzt? Soll das Gebäude wieder leer stehen?” – “Grad gestern brachte ich den Besetzer*innen noch Essen und Trinken… So traurig”.
Die Polizei gab sich wortkarg und machte keine Angaben zum Einsatz. Sie war mit der vermummten und schwerbewaffneten Anti-Terror-Einheit Enzian vor Ort. Ausserdem mindesten 12 Kastenwagen und Kamerafahrzeuge. Polizei-Drohnen kreisten über den Beobachter*innen. Die Stimmung war insgesamt ruhig – angesichts der unklaren Lage waren viele Menschen angespannt.
Über die Anzahl Festnahmen ist Stand 12:00 Uhr noch nichts bekannt. Die Gemeinde wird gegen 13:00 Uhr Medienschaffende Zutritt zum geräumten Betagtenheim gewähren. Rund um die Räumung ging das Kleinstadtleben unbesorgt weiter: Ein Quartierbewohner gärtnerte in Sichtweite der Räumung.
Siehe auch den megafon-Twitter-Account: https://twitter.com/Megafon_RS_Bern
https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=10156543477452108&id=156790492107



Räumung des Hauses in Zollikofen
Das besetzte Haus in Zollikofen wird im Moment mit einem grossen Polizeieinsatz geräumt. Update: Es wird dazu aufgerufen sich solidarisch zu zeigen und vorbeizugehen.
https://barrikade.info/article/2710


Petition Zwischen-Nutzung im Betagtenheim Zollikofen
Das seit rund einem Jahr leer stehende Gebäude des ehemaligen Betagtenheimes an der Wahlackerstrasse 5 in Zollikofen wurde am 3. Oktober 2019 von einem 100 bis 150 Menschen grossen Kollektiv besetzt.
Das Kollektiv fordert eine Zwischen-Nutzung und macht mit verschiedenen kreativen Angeboten für die Bevölkerung auf sein Anliegen aufmerksam.
Der Gemeinderat will das Gebäude jedoch polizeilich räumen lassen und vetritt gegenüber den Medien bisher nur die Stimmen der angsterfüllten EinwohnerInnen. Mit dieser Petition wollen wir zeigen, dass es auch viele Leute gibt, die dem Kollektiv und seinem Anliegen wohl gesinnt sind und fordern den Gemeinderat zu konstruktivem Verhandlungen mit dem Kollektiv auf.
https://www.openpetition.eu/ch/petition/online/zwischen-nutzung-im-betagtenheim-zollikofen


+++ANTITERRORSTAAT
Besonders gefährdete Minderheiten: Bund beteiligt sich an Sicherheitskosten
Der Bund beteiligt sich künftig mit bis zu 500 000 Franken pro Jahr an den Sicherheitskosten für Minderheiten, die besonders gefährdet sind, zum Ziel von Terrorismus oder gewalttätigem Extremismus zu werden. Möglich sind Unterstützungen für bauliche, technische und organisatorische Sicherheitsmassnahmen. Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 9. Oktober 2019 die Vernehmlassungsergebnisse zum entsprechenden Verordnungsentwurf zur Kenntnis genommen und die Verordnung verabschiedet. Sie tritt am 1. November 2019 in Kraft.
https://www.ejpd.admin.ch/ejpd/de/home/aktuell/news/2019/2019-10-10.html
-> https://www.nzz.ch/schweiz/die-schweiz-unterstuetzt-kuenftig-juden-und-andere-minderheiten-bei-der-sicherheit-ld.1514506?mktcid=smsh&mktcval=Twitter
-> https://www.nzz.ch/schweiz/der-staat-muss-die-juden-besser-schuetzen-ld.1514395?mktcid=smsh&mktcval=Twitter
-> https://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Schweiz-will-Synagogen-besser-schuetzen/story/13469637?utm_source=twitter&utm_campaign=Ed_Social_Post&utm_medium=Ed_Post_TA
-> Rendez-vous: https://www.srf.ch/play/radio/popupaudioplayer?id=f6c3abff-b6ab-425f-b1ac-489d03d31cca
-> https://www.srf.ch/news/regional/basel-baselland/nach-terror-anschlag-in-halle-basler-juden-fordern-rascheres-einschreiten-bei-hass-kommentaren
-> https://www.20min.ch/schweiz/news/story/Bund-finanziert-Schutz-von-Minderheiten-mit-13398585


+++KNAST
So einfach flieht man aus dem Flughafengefängnis
Aus dem Zürcher Flughafengefängnis waren im Juni drei Häftlinge ausgebrochen. Wie eine Antwort des Regierungsrates zeigt, soll ein Ausbruch dort nicht allzu schwierig sein.
https://www.20min.ch/schweiz/zuerich/story/So-einfach-flieht-man-aus-dem-Flughafengefaengnis-18975650


+++BIG BROTHER
Der Bund will Schengen weiterentwickeln, um Kriminelle besser zu entdecken
Die Kontrollen an der Schengen-Aussengrenze sind lückenhaft, weil die verschiedenen Datenbanken nicht verknüpft sind. Das soll sich ändern. Auch die Schweiz investiert, damit Polizisten und Grenzwächter mit einem Mausklick alle Informationen erhalten.
https://www.nzz.ch/schweiz/der-bund-will-schengen-weiterentwickeln-um-kriminelle-besser-zu-entdecken-ld.1514334
-> https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-76645.html


Marokkanische Menschenrechtsverteidiger mit israelischem NSO-Spionageprogramm angegriffen
Zwei bekannte marokkanische Menschenrechtsverteidiger sind mit einer Überwachungssoftware, die von der in Israel ansässigen NSO-Gruppe entwickelt wurde, angegriffen worden. Aufgedeckt wurde der Angriff von Amnesty Tech, einem interdisziplinäres Team aus Technologie- und Menschenrechtsexpertinnen und -experten.
https://www.amnesty.ch/de/laender/naher-osten-nordafrika/marokko-westsahara/dok/2019/marokkanische-menschenrechtsverteidiger-mit-israelischem-nso-spionageprogramm-angegriffen


+++RECHTSPOPULISMUS
Weil «Islamistenschützer»-Plakate noch immer hängen: FDP erstattet Anzeige gegen Egerkinger Komitee
24 Stunden gab das Gericht dem Egerkinger Komitee Zeit, um seine Anti-FDP-Plakate abzuhängen. Doch viele sind noch immer zu sehen. Jetzt haben die Freisinnigen Anzeige erstattet.
https://www.blick.ch/news/politik/weil-islamistenschuetzer-plakate-noch-immer-haengen-fdp-erstattet-anzeige-gegen-egerkinger-komitee-id15559289.html
-> https://www.telem1.ch/aktuell/fdp-reicht-strafanzeige-gegen-egerkinger-komitee-ein-135781768
-> https://www.telebaern.tv/telebaern-news/-fdp-zeigt-egerkinger-komitee-an-135782258


Youtube sperrt SVP-Video wegen «Hassreden»
Das neue Wahlkampfvideo der SVP Zürich bezeichnet Eritreer als «Scheinflüchtlinge». Youtube verbannte es nun von der Plattform.
https://www.20min.ch/schweiz/news/story/YouTube-sperrt-Wahlkampfvideo-der-SVP-31772541
-> https://www.watson.ch/schweiz/digital/382397900-youtube-sperrt-video-der-zuercher-svp-wegen-hassrede


Tötungsaufruf gegen SVP-Politiker
Unbekannte haben auf einem SVP-Plakat gewütet. Nun ermittelt die Basler Staatsanwaltschaft.
https://www.bazonline.ch/toetungsaufruf-auf-wahlplakat/story/28578598


+++RECHTSEXTREMISMUS
Die Gamification rechter Gewalt
Wir blicken auf den antisemitischen Anschlag von gestern im ostdeutschen Halle. Das Ziel des Täters war die örtliche Synagoge, dort befanden sich zum Zeitpunkt des Anschlags bis zu 80 Menschen um Jom Kippur zu begehen, den bedeutendsten jüdischen Feiertag. Der Anschlag gelang nicht, die Tür und die selbstorganisierten Sicherheitsvorkehrungen hielten dem Angreifer stand. Dennoch: zwei Menschen wurden beim Amoklauf getötet, zwei weitere wurden schwer verletzt.
https://rabe.ch/2019/10/10/die-gamification-rechter-gewalt/


Wie kommt es zur Radikalisierung?
Im Internet versprechen viele extremistische Gruppen vermeintliche Wahrheiten. Julia Ebner vom Londoner Institut für Strategischen Dialog erforscht, wie aus den dadurch angesprochenen Ängsten und Sorgen blinder Hass wird.
https://www.3sat.de/wissen/nano/wie-kommt-es-zur-radikalisierung-100.html



tagesanzeiger.ch 10.10.2019

«Die rechtsextreme Szene ist im Aufbruch»

Auch in der Schweiz werden gewaltbereite Rechtsextreme immer aktiver. Steigt die Gefahr von Rechtsterror?

 Vincenzo Capodici

Der Terroranschlag auf zwei Moscheen in Christchurch im letzten März inspirierte offensichtlich Rechtsextreme in der Schweiz. Wenige Tage nach dem Massaker mit 51 Toten formierte sich auf Facebook eine Geheimgruppe, die Mordfantasien gegen Juden, Schwarze und Muslime äusserte. «Sobald mir formiert sind, wärde mr schweiz weit Terror verbreite», hiess es in den Chats. «Mir rotten alles us.» Der «SonntagsBlick» enthüllte die mutmasslichen Anschlagspläne der Neonazi-Gruppe White Resistance. Mehrere Schweizer Rechtsextreme wurden vorübergehend festgenommen.

Der White-Resistance-Fall fügt sich ein in einen beunruhigenden weltweiten Trend: Gewaltbereite Rechtsextreme werden immer aktiver, und die Gefahr von Rechtsterror steigt. Auch in der Schweiz ist erhöhte Wachsamkeit erforderlich. «Die Schweizer rechtsextreme Szene ist im Aufbruch», heisst es im neuesten, letzten Mai veröffentlichten Lagebericht «Sicherheit Schweiz 2019» des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB) .

53 rechtsextreme Ereignisse 2018

Der NDB verzeichnete im vergangenen Jahr 53 rechtsextrem motivierte Ereignisse, also dreimal mehr als im Vorjahr. Ereignisse können Veranstaltungen wie Debattenabende und Rockkonzerte sein oder auch gewaltsame Geschehnisse wie Angriffe auf Personen und Sachbeschädigungen. Ob sich die aktiver gewordene rechtsextreme Szene in der Schweiz auch in Richtung konkrete Gewaltanwendung bewegt, «bleibt vorderhand unklar», schreibt der Nachrichtendienst. Zumindest 2018 habe es keine Gewalttaten gegeben.

Bei der letzten von rechtsextremer Seite ausgehenden Gewalttat, die der NDB registrierte, handelt es sich um einen Messerangriff unter Alkoholeinfluss auf eine Person mit anderer politischer Auffassung im Dezember 2017 im Tessin. Zwei Gewalttaten waren 2016 registriert worden; 2015 waren es 12 gewesen, darunter ein Brandanschlag auf ein Durchgangszentrum für Asylsuchende in Thun BE.

Die Zahl rechtsextrem motivierter Ereignisse lag zuletzt 2011 auf dem Niveau des letzten Jahres. Damals registrierte der NDB 51 Meldungen, 18 davon waren gewaltsame Ereignisse. Laut Schätzungen des NDB gibt es in der Schweiz rund 350 gewaltbereite Rechtsextreme. Es ist jedoch mit einer grossen Dunkelziffer zu rechnen. Im Lagebericht 2014 hatte der NDB geschätzt, dass 900 bis 1000 Rechtsextreme gewaltbereit sind.

Waffenlager und Schiesstrainings

Gemäss dem NDB-Bericht 2019 verfügen die Rechtsextremen in der Schweiz über grössere Mengen funktionstüchtiger Waffen. Sie machen Schiesstrainings und trainieren Kampfsportarten. Teilweise sind die Neonazi-Gruppierungen international sehr gut vernetzt. Insgesamt sind die Rechtsextremen sichtbarer geworden. Mehrere Gruppierungen betreiben mittlerweile offene Webseiten. Eine Gruppe eröffnete in der Waadt sogar ein eigenes Vereinslokal. Hier finden Podiumsdiskussionen und andere Anlässe statt, zu denen auch ein allgemeines Publikum Zutritt hat.

«Offenkundig rechnen sich diese Gruppierungen Chancen aus, mit ihren Ideen und Aktionen bei breiteren Kreisen Zustimmung zu finden», schreibt der NDB im Lagebericht. «Die Wirkung öffentlicher Auftritte wird im Voraus abgewägt. Und nach wie vor verhält sich die rechtsextreme Szene konspirativ, gerade wenn es um die Planung von Aktionen geht.» Dazu bestehe auch Grund. So habe im Wallis ein Veranstalter wegen der öffentlichen Reaktionen das Konzert einer als rechtsextrem geltenden Band absagen müssen. Nazi-Rockkonzerte soll es 2018 nicht gegeben haben.

Für die Zukunft erwartet der Nachrichtendienst, dass sich die rechtsextreme Szene wieder stärker ins Private zurückzieht, weil die Reaktionen auf sie mit öffentlichen Auftritten zunehmen werden. «Gewaltsame Frustreaktionen sind dabei möglich», heisst es im Bericht. «Das Gewaltpotenzial könnte sich in dem Moment realisieren, in dem die Szene einen Anknüpfungspunkt in der Tagesaktualität sieht.» Im White-Resistance-Fall war es der Anschlag von Christchurch, der eine Gruppe Schweizer Rechtsextremer möglicherweise zu einer Nachahmertat inspiriert hat.

Verbindungen zu Blood & Honour/C18

Der NDB nennt in seinem Lagebericht keine Namen von rechtsextremen Gruppierungen. Das macht hingegen das Informationsportal der antifaschistischen Aktion Schweiz. Demnach ist die Résistance Helvétique eine der aktuell aktivsten, sehr öffentlich agierenden Gruppierungen der rechtsextremen Szene in der welschen Schweiz. Die Antifa-Aktion weist insbesondere auch auf die Kameradschaft Heimattreu hin. Sie sieht Verbindungen zwischen dieser Neonazi-Gruppierung und der aufsehenerregenden Ku-Klux-Klan-Aktion an der letzten Schwyzer Fasnacht. Die Kameradschaft Heimattreu, deren Mitglieder grösstenteils aus der Region March (SZ) stammen, gilt offiziell als Unterstützungsgruppe des internationalen Neonazi-Netzwerks Blood & Honour/C18.

Nach Einschätzung der Antifa-Aktion ist die Schweiz ein Paradies für rechtsextreme Gruppen und Strukturen. «Die Schweiz wird durch die lasche Gesetzgebung von rechtextremen Organisationen aus dem Ausland als Veranstaltungsort und Treffpunkt geschätzt, die funktionierenden Strukturen vor Ort werden durch namhafte Grössen gelobt.» Ist die Organisation Blood & Honour in Deutschland seit dem Jahr 2000 verboten, «wurde die Schweizer Sektion mittlerweile zu einem der wichtigsten Standbeine des Netzwerkes».

Zunahme antisemitischer Vorfälle

Mit dem Rechtsextremismus eng verbunden ist der Antisemitismus. Allerdings kommt der Antisemitismus nicht nur aus rechtsradikalen, sondern auch aus linksextremen, muslimischen und anderen Kreisen. Wie es der internationalen Entwicklung entspricht, haben sich antisemitische Vorfälle auch in der Schweiz gehäuft. Fakten und Zahlen sowie Beispiele und Erklärungen zum Antisemitismus liefert der alljährliche Antisemitismusbericht des Israelitischen Gemeindebundes (SIG) in der Schweiz.

Der Antisemitismusbericht 2018 weist 577 Vorfälle aus, bei denen es hauptsächlich um Aussagen geht. «Besonders beunruhigend ist das Ausmass an antisemitischen Vorfällen im Internet», heisst es im Bericht. Dabei wird die Befürchtung geäussert, dass verbale Drohungen im Internet in körperliche Gewalt in der realen Welt umschlagen könnten. Der Schweizer Nachrichtendienst spricht von einer Lage der akuten Bedrohung für Juden.

Mehr Schutz für Juden und Muslime

Der Bund will nun jüdische, aber auch muslimische Gemeinschaften besser schützen. Er beteiligt sich künftig mit bis zu 500’000 Franken pro Jahr an den Sicherheitskosten für Bevölkerungsgruppen, die besonders gefährdet sind, ein Ziel von Anschlägen zu werden. Der Bundesrat hat die entsprechende Verordnung verabschiedet, wie er heute mitteilte. Möglich sind finanzielle Hilfen für bauliche, technische und organisatorische Sicherheitsmassnahmen. Nicht möglich ist hingegen eine Beteiligung des Bundes an den Kosten von Sicherheitspersonal.
(https://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/schweizer-rechtsextreme-ist-im-aufbruch/story/18636670)



“Zur Erinnerung: Morgen will #Uniter ein Treffen in Luzern abhalten. “Anführer “Hannibal” wünschte sich “radikale Führer” und einen “Kampf gegen verschworene Politiker””
(https://twitter.com/antifa_bern/status/1182317367558320131)

Anführer “Hannibal” wünschte sich “radikale Führer” und einen “Kampf gegen verschworene Politiker”
Der obskure Verein Uniter gibt sich als “unpolitisch” – aber interne Schreiben, die jetzt auftauchen, sprechen eine andere Sprache. Sie zeigen, wie Ex-Soldat “Hannibal” in Freimaurer-Logen um Gefolgschaft warb.
https://www.stern.de/politik/deutschland/uniter-anfuehrer–hannibal–warb-in-freimaurer-logen-um-gefolgschaft-8947476.html



-FB Antifa Luzern-
Kein Platz für rechtsextreme Schattenarmee!!
Seit einiger Zeit versucht der deutsche Verein Uniter, sich in der Schweiz niederzulassen. Diese Gruppierung, welche vom deutschen Generalbundesanwalt beobachtet wird, gibt sich nach aussen als demokratischer Verein ehemaliger Militär-, Polizei- und Sicherheitsleute, um Kontakte zu pflegen und den Berufseinstieg zu erleichtern.
In Wirklichkeit bestehen enge Verbindungen zu Neonazis und anderen Rechtsextremen!
So war beispielsweise der deutsche Soldat Franco A., der wegen illegalem Waffenbesitz und Vorbereitungen von Terroranschlägen gegen deutsche Politiker*innen, Flüchtlingsunterkünfte und Religionsgemeinschaften verhaftet wurde, im Uniter-Netzwerk aktiv. Auch der rassistische Attentäter von Christchurch unterstütze den Verein. In Anbetracht dessen ist es umso zynischer, dass Uniter nach den gestrigen, antisemitisch motivierten Gewalttaten in Halle sogleich ein Statemen veröffentlicht, in welchem sie sich klar vom Geschehenen distanzieren.
Dass Uniter in der Schweiz sesshaft werden will, erstaunt nicht, zumal eines ihrer Gründungsmitglieder in einem luzerner Spital arbeitet und im Kanton Zug wohnt. Ausserdem bekommen sie in Deutschland mehr Widerstand zu spüren. Die dortigen Medien berichten viel häufiger über sie, als jene in der Schweiz wo es kaum wirksame Gesetze gegen faschistische und rechtsextreme Gruppierungen gibt.
Auch bei ihrem letzten Versuch, den zweiten Uniter Treff im Raum Luzern durchzuführen, sind viele Vorwürfe gefallen. Es wurde ihrerseits nichts unternommen, diese Richtig zu stellen.
Uniter will im Ernstfall Polizei und Militär mit eigenen bewaffneten Milizen unterstützen, respektive pervertierte Umsturzfantasien wahr werden zu lassen. Wir brauchen keine selbsternannten Möchtegern-Rambos, welche für den Tag X tranieren und Waffen horten.
Für diesen Freitag 11.10.2019, haben Uniter wieder ein Treffen in Luzern angekündigt und wie bei Neonazis üblich, wird der genaue Ort nicht bekanntgegeben.
Uniter ist hier nicht willkommen!
Rechtsextreme Struckturen zerschlagen!
Kein Fussbreit dem Faschismus!
Wehret den Anfängen!
https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=416683579048848&id=375165703200636


+++FUNDIS
Lehrbeauftragte suspendiert – Die Uni Freiburg lässt Homophobie-Vorwürfe untersuchen
Eine Lehrperson der Theologischen Fakultät soll in einem Kurs Homosexuelle als krank bezeichnet haben.
https://www.srf.ch/news/regional/bern-freiburg-wallis/lehrbeauftragte-suspendiert-die-uni-freiburg-laesst-homophobie-vorwuerfe-untersuchen