Medienspiegel 13. Mai 2019

+++BERN
bernerzeitung.ch 13.05.2019

Diese Folgen zeigen die neu angedachten Asylpartnerschaften

Oberaargau/Emmental – Nachdem der Kanton die Mandate im Asylwesen neu bestimmt hat, ist die Situation vor Ort ungewiss. Hoffnung schürt die Beschwerde, die Heilsarmee und Caritas eingereicht haben.

Giannis Mavris, Chantal Desbiolles

Aus dreizehn Partnern wurden vier, die das Asylwesen im Kanton Bern künftig organisieren. In fünf Regionen werden ab 2020 jeweils eine Organisation die Verantwortung übernehmen.

Das Los im Oberaargau-Emmental wurde der Firma ORS Service AG zugeschlagen. Das Nachsehen hat hier vorab die Heilsarmee-Flüchtlingshilfe (HAF).Sie gehört mit neun Asylzentren zu den grössten Dienstleistern im Kanton, betreut rund 3500 Asylsuchende und hat gut 650 Wohnungen für die Unterbringung angemietet.

Anstelle des Hilfswerks hat im Oberaargau und Emmental das gewinnorientierte Unternehmen den Auftrag erhalten. Caritas und Heilsarmee haben daraufhin Beschwerde gegen die Vergabe erhoben, um Akteneinsicht zu erhalten.Sie wollen den Entscheid, der für Organisation und Mitarbeitende weitreichende Konsequenzen hat, vollständig analysieren und nachvollziehen können.

Auf der Gewinnerseite steht das Schweizerische Rote Kreuz (SRK), das kantonaler Asylpartner in den Gebieten Berner Jura-Seeland sowie Bern-Mittelland (zuvor in Händen der HAF) wird. Doch in der Region Oberaargau/Emmentalmuss das SRK ebenfalls Platz machen, hier ist die Organisation seit über 100 Jahren verankert, wie Reto Mischler, Leiter Kommunikation und Fundraising, sagt.

«In den letzten zwei Jahren konnten wir auch mit unserem Sozialdienst für Flüchtlinge hier wertvolle Arbeit leisten», stellt er fest. Das werde auch noch bis zum Ende des bestehenden Auftrages, also bis Ende 2020 weitergeführt. Man bleibe also weiterhin tätig. Allerdings wird der regionale Sozialdienst für Flüchtlinge in Langenthal auf Ende des nächsten Jahres aufgelöst.

63 Leute der Heilsarmee sind vom Entscheid betroffen

Zur Regionalstelle der Flüchtlingshilfe in Burgdorf kann Lukas Flückiger, Mitglied der HAF-Geschäftsleitung, momentan keine Angabe machen. Zu weit aus dem Fenster lehnen will er sich ohnehin nicht. Es gelte nun den Ausgang des Beschwerdeverfahrens abzuwarten. «Es kann noch in alle Richtungen gehen», ist er überzeugt.

In zwei, drei Monaten werde feststehen, ob die Flüchtlingshilfe endgültig ihr Mandat verliert. Für den Fall, dass die Beschwerde nicht den gewünschten Erfolg herbeiführt, hat sich Flückiger mit den anderen Organisationen in Verbindung gesetzt. Man sei in einem engen Austausch. «Auf strategischer Ebene ist alles geklärt», versichert Flückiger.

Die genauen Abläufe bei einer möglichen Übergabe der Arbeit seien noch nicht definiert, sagt Daniel Röthlisberger, Direktor Sozialwerk der Heilsarmee. Im Gebiet Oberaargau/Emmental seien rund 63 Personen betroffen, wobei der «allergrösste Teil» werde nicht mehr für die Heilsarmee arbeiten können.

Eine Übernahme durch die ORS sei wahrscheinlich, zumal es sich um sehr erfahrene und gut qualifizierte Mitarbeitende handelt. «Die Entscheide liegen aber hierbei nicht bei uns», so Röthlisberger.

Insbesondere in Schafhausen hat sich die Flüchtlingshilfe stark engagiert; für die Betreuer der Asylsuchenden und diese selbst erwies sich dieser Teil der Gemeinde Hasle anfänglich nicht als einfaches Pflaster. Seit vier Jahren leben hier Asylsuchende im alten Schulhaus, der anfängliche Widerstand gegen die Kollektivunterkunft war massiv.

Einige Massnahmen waren nötig, um den sozialen Frieden zurück ins Dorf zu bringen: regelmässige Informationen, die auf der Gemeindewebseite veröffentlicht werden, dazu eine Hotline, Gespräche am runden Tisch und eine Anwohnergruppe.

Strukturen, die aufzubauen Zeit, Energie und viel Vertrauen gekostet hat. «Viel Herzblut wurde hier eingebracht», bestätigt Flückiger. «Es wäre schön, wenn man da weiterfahren könnte.»

Die Betreuung vor Ort muss Bestand haben

Die Kollektivunterkünfte Schafhausen und Aarwangen sind vertraglich gesichert. Der Vertrag mit der Gemeinde Hasle ist ohnehin befristet. Zweimal entschieden die Stimmberechtigten an der Urne, die Liegenschaft weiterhin als Unterkunft für Asylsuchende zu vermieten. Sicherlich wäre auch der Gemeinde lieber gewesen, wenn die Vermietung des alten Schulhauses nicht schon wieder neu geregelt werden müsste.

Die Liegenschaft in Aarwangen gehört dem Kanton. Das Gebäude war früher ein kantonales Knabenheim, ehe es für die Unterbringung von Asylsuchenden umfunktioniert wurde. Wie es weitergeht, weiss Gemeindepräsident Kurt Bläuenstein (FDP) noch nicht. Er sei vom Kanton noch nicht entsprechend informiert worden.

Die Strukturen und der Papierkram sind das eine. Im Vordergrund stehe, dass die Betreuung an den Standorten wie Schafhausen für die Klienten weitergehe, sagt Flückiger. Und auch, dass für die Mitarbeitenden keine Nachteile entstünden. In der aktuellen Ungewissheit sei wichtig, dass sie stets informiert seien über die aktuellen Schritte.

Bedenken, dass die ersten Leute das Handtuch werfen, wälzt er nicht. «Es geht ja bis zu einem allfälligen Wechsel ohnehin noch ein Jahr.» Angesprochen auf die Haltung der Mitarbeitenden auf einen Arbeitgeberwechsel, sagt Flückiger: Die meisten der HAF-Angestellten würden gerne für das SRK arbeiten. «Die Meinungen bei der ORS gehen auseinander.» Es gebe durchaus Leute, die nicht für eine gewinnorientierte Firma zu arbeiten bereit seien.

Der Statthalter verlangt eine Aussprache

Unzufrieden mit dem Entscheid ist Regierungsstatthalter Marc Häusler. Die Leistungsverträge wickle zwar die Gesundheits- und Fürsorgedirektion mit den einzelnen Partnern ab, das Regierungsstatthalteramt habe aber über die Jahre einen engen Kontakt mit den Hilfswerken gepflegt.

Namentlich bei der Unterbringung von Asylsuchenden habe man ausgeholfen sowie bei der Vernetzung mit den Gemeinden. «Wir haben sehr viel Zeit investiert und hatten eine intensive Zusammenarbeit. Diese ganze Arbeit ist nun verloren.»

Die Reaktion seiner Emmentaler Amtskollegin unterscheidet sich nicht grundlegend. «Das ist natürlich auch ein Verlust für uns», sagt Claudia Rindlisbacher. Mit der Flüchtlingshilfe habe man nun lange zusammengearbeitet, ein Vertrauensverhältnis aufgebaut.

Man kenne die Player und wisse, wie sie funktionierten. Die Konsequenzen dieses Entscheids seien noch gar nicht absehbar. «Aber wir werdens nehmen, wies kommt, und das Beste daraus machen.»

Ob dadurch in Schafhausen das aufwendig erarbeitete Gleichgewicht zwischen den Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohnern sowie den Asylsuchenden ins Wanken geraten könnte? Rindlisbacher findet es sehr schwierig, das einzuschätzen.

Über den runden Tisch habe man eine gute Zusammenarbeit gefunden, die sich nicht ändern werde, wenn daran andere Köpfe Platz nehmen, glaubt sie. «Schliesslich besteht bei allen Teilnehmenden ein Interesse an dieser guten Zusammenarbeit.»

Die Regierungsstatthalter waren im Entscheidungsprozess nicht involviert. Man habe im Vorfeld zwar sogar eine Empfehlung zugunsten der bestehenden Hilfswerke abgegeben, die aber offenbar nichts genutzt habe, so Häusler.

Er hat nun von der Direktion eine Aussprache verlangt. Dadurch erhofft er sich, die Beweggründe für den gewichtigen Entscheid besser zu verstehen. Eine Änderung der Neuvergabe ist in seinen Augen jedoch so gut wie ausgeschlossen.

Von der Erfahrung von Intact soll ORS profitieren können

Zwar hat sich die Stiftung Intact nicht direkt um ein Mandat im kantonalen Asylwesen beworben. Dies auch, weil es um die Abdeckung der Regionen Oberaargau und Emmental ging.

«Wir sind aber nur im Emmental tätig», erklärt Geschäftsführer Theophil Bucher, zugleich grüner Burgdorfer Gemeinderat. Trotzdem hat der Entscheid um die Asylmillionen Einfluss auf die Stiftung, die Erwerbslosen und Flüchtlingen eine Beschäftigung und Hilfe bei der beruflichen Integration bietet.

Mit dem Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) war man nämlich bereits im Gespräch über eine mögliche Zusammenarbeit, hat schon ein Konzept ausgearbeitet. Auch mit der ORS habe man Kontakt gehabt, sei aber noch weniger weit fortgeschritten, so Bucher.

Doch die ORS ist für Intact kein unbekannter Partner. Die Organisation hat von 2014 bis 2017 die Asylunterkunft Lindenfeld in Burgdorf betrieben. «Damals haben wir in der intensivsten Phase mehrere Dutzend Personen aus der Unterkunft beschäftigt.» Nach der Schliessung der Asylunterkunft brachen die Zahlen der beschäftigten Asylsuchenden ein.

Heute seien es in Burgdorf noch einer und in Langnau zwei. Mit der ORS will die Stiftung nun Arbeitsplätze für anerkannten Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene anbieten. «Bei diesen geht es nicht mehr um Beschäftigung, sondern vor allem um die Integration in den ersten Arbeitsmarkt.»

Heute sind neben den Asylsuchenden zehn anerkannte Flüchtlinge bei der Stiftung intact im Einsatz– dies in Zusammenarbeit mit dem SRK und der Caritas. Dass Intact trotz neuem Partner weiterhin solche Plätze anbieten wird, ist Bucher zuversichtlich. «Auch die ORS kann von unserer Vernetzung und Erfahrung profitieren.»
(https://www.bernerzeitung.ch/region/oberland/diese-folgen-zeigen-die-neu-angedachten-asylpartnerschaften/story/31614115)

Regierungsratsantwort auf Motion (Grüne, FDP, BDP, EVP, GP, SP) Abgewiesene Asylbewerberinnen und -bewerber ohne Möglichkeiten einer Rückführung arbeiten lassen
https://www.gr.be.ch/gr/de/index/geschaefte/geschaefte/suche/geschaeft.gid-896c6f37d6984013a1917652c1a4ac35.html

Regierungsratsantwort auf Motion (SP, Grüne) Wegweisung der Familie Ahmed aufschieben
https://www.gr.be.ch/gr/de/index/geschaefte/geschaefte/suche/geschaeft.gid-176ab8dea04c47b8b894ca810bab61fe.html

Regierungsratsantwort auf Interpellation (SVP) Übersicht der Leerstände und Kosten von Asylunterkünften, Gefängnissen und Anstalten
https://www.gr.be.ch/gr/de/index/geschaefte/geschaefte/suche/geschaeft.gid-a2e226d1be5a41e5a1c8c90f9479dfe4.html

+++SCHWEIZ
Weshalb die Schweiz immer mehr Eritreer wegweist
Über 2000 Asylsuchende müssten nach Eritrea zurück. Sie tauchen aber meist in Nachbarstaaten wie Deutschland unter oder landen in der Nothilfe. Nun fordern die Kantone, dass der Bund mehr für die freiwillige Heimkehr tut.
https://www.nzz.ch/schweiz/schweiz-weist-immer-mehr-eritreer-weg-ld.1480533

Freiwilligenarbeit mit Flüchtlingen steht bei der Schweizer Bevölkerung hoch im Kurs
Die Integration von Flüchtlingen ist nicht denkbar ohne den grossen Einsatz von zahlreichen Freiwilligen in der ganzen Schweiz. Eine repräsentative, im Auftrag des HEKS durchgeführte Studie zeigt nun erstmals die Dimension und das Potenzial der Freiwilligenarbeit mit Flüchtlingen auf. Mit der Online-Plattform für Freiwillige www.engagiert.jetzt will HEKS dieses Potenzial gezielt fördern und koordinieren.
https://www.heks.ch/medien/freiwilligenarbeit-mit-fluechtlingen-steht-bei-der-schweizer-bevoelkerung-hoch-im-kurs
-> https://www.presseportal.ch/de/pm/100000081/100827961
-> https://www.nau.ch/politik/international/jeder-siebente-tat-schon-etwas-freiwillig-fur-gefluchtete-65522111

SVP fordert: Kein Asyl für Klimaflüchtlinge!
Der Klimawandel wird die Migration verstärken, da sind sich Experten einig. Die SVP will bereits vorbeugen und fordert, dass Klimaflüchtlinge kein Asyl in der Schweiz erhalten sollen.
https://www.blick.ch/news/politik/svp-fordert-kein-asyl-fuer-klimafluechtlinge-id15319443.html

Spielen hilft heilen
Flüchtlingskinder haben oft Traumatisches erlebt. Mit einem Spielbus möchten wir ihnen helfen, im freien unbeschwerten Spiel Erlebtes einfacher zu verarbeiten und das zu sein, was sie sind: Kinder.
https://wemakeit.com/projects/spielen-hilft-heilen?

+++DEUTSCHLAND
Geflüchtete – Wir sind menschlich, eigentlich
100 Jahre Abschiebehaft sind 100 Jahre zu viel. Die europäische Flüchtlingspolitik sagt viel darüber aus, was uns Menschenrechte bedeuten – oder auch nicht.
https://www.freitag.de/autoren/sarahkohler/wir-sind-menschlich-eigentlich

+++ÖSTERREICH
Nicht nur materielle Hilfe – sondern Freundschaft – Echo der Zeit
Juden und Muslime gelten als verfeindet, zumindest im Umfeld des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern. Wenn aber jüdische Frauen muslimischen Flüchtlingen in Österreich helfen, ist davon nichts mehr zu spüren. Die Rede ist von einem Hilfsprojekt namens «Shalom Alaikom».
https://www.srf.ch/play/radio/popupaudioplayer?id=a2a3c490-04bd-488e-809b-aacf3c396833

Asylsuchende in Niederösterreich sollen dankbar sein
Menschen, die in dem Bundesland Asyl beantragen, soll in «Wertekursen» die «Zehn Gebote der Zuwanderung» vermittelt werden.
https://www.derbund.ch/ausland/europa/asylsuchende-in-niederoesterreich-sollen-dankbar-sein/story/13405062
-> https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-05/fpoe-niederoesterreich-zehn-gebote-der-zuwanderung-asylbewerber-verhaltensregeln
-> https://derstandard.at/2000103016687/Fluechtlinge-sollen-in-Niederoesterreich-kuenftig-Zehn-Gebote-unterschreiben

+++FRANKREICH
Das Tal – Straftat Nächstenliebe
Geflüchtet aus der Heimat vor Verfolgung, Krieg und Angst, hoffen viele Menschen auf ein besseres Leben in Frankreich und riskieren viel. Einige versuchen, sich den Weg in die Freiheit durch das abgelegene Roya-Tal zu erringen, wenn ihnen die Einreise an anderen Grenzpunkten verwehrt blieb. Die ansässigen Bewohner halfen den Flüchtenden – und werden nun rechtlich verfolgt.
https://www.arte.tv/de/videos/088699-000-A/das-tal-straftat-naechstenliebe/

+++KROATIEN
Kroatien: Gewalt gegen Flüchtlinge durch Grenzpolizei
Es sind verstörende Szenen, die sich an der Grenze zu Serbien und Bosnien-Herzegowina abspielen sollen: Grenzpolizisten hindern Migranten auf der Balkanroute unter anderem mit vorgehaltenen Waffen an der Weiterreise in die EU. Doch weder kroatische Politiker noch Brüssel scheinen daran Anstoß zu nehmen.
https://www.deutschlandfunk.de/kroatien-gewalt-gegen-fluechtlinge-durch-grenzpolizei.1773.de.html?dram:article_id=448574

+++UNGARN
UNHCR schockiert über Zwangsabschiebung von afghanischer Familie aus Ungarn
Zwangsweise Rückführung nach Serbien ohne Prüfung des Asylgesuchs ist völkerrechtswidrig. UNHCR appelliert an Ungarn und fordert Frontex auf, solche Praktiken nicht zu unterstützen.
https://www.unhcr.org/dach/ch-de/30801-unhcr-schockiert-ueber-zwangsabschiebung-von-afghanischer-familie-aus-ungarn.html

+++SPANIEN
Melilla: 52 überklettern EU-Zaun
52 Geflüchtete haben am Morgen des 12.05.2019 den EU-Zaun der spanischen Enklave Melilla überklettert. Weitere 50 wurden von marokkanischer Seite davon abgehalten. Es ist die erste größere gelungene Kletteraktion über den EU-Zaun seit dem 21.10.2018.
https://ffm-online.org/melilla-52-ueberklettern-eu-zaun/

+++ITALIEN
Italien: Menschen retten verboten
Ein Dekret von Italiens Innenminister Matteo Salvini sieht für Flüchtlingshelfer hohe Geldstrafen vor.
https://www.fr.de/politik/italien-fluechtlingshilfe-menschen-retten-verboten-12275081.html
-> https://derstandard.at/2000103020193/Salvini-beschliesst-Geldstrafen-fuer-Fluechtlingsretter?ref=rss
-> https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-05/matteo-salvini-rettungsschiff-sea-watch-italien-blockade-drohung
-> https://ffm-online.org/salvini-droht-sea-watch/

+++MITTELMEER
Mare Jonio: Staatsanwaltschaft lehnt Beschlagnahme ab
Die Staatsanwaltschaft von Agrigento hat sich gegen die ‚vorbeugende‘ Beschlagnahme der Mare Jonio ausgesprochen. Sie hat stattdessen die Beschaffung von Beweisen angeordnet, die den Vorwurf der Begünstigung der illegalen Einwanderung rechtfertigen. Zudem hat sie verfügt, dass sich die Ermittlungen nur gegen den Kommandanten des Schiffs und gegen den Einsatzleiter, nicht aber gegen die ganze Mannschaft richten. Damit haben die Justizbehörden den Versuch des Innenministeriums, das Boot der Mediterranea Saving Humans an die Leine zu legen, zunächst blockiert.
https://ffm-online.org/mare-jonio-staatsanwaltschaft-lehnt-beschlagnahme-ab/

Zentrales Mittelmeer: Flugüberwachung durch Eunavfor und Frontex
Nach dem Rückzug der Kriegsschiffe der EU-Operation Eunavfor aus dem zentralen Mittelmeer hat die Luftüberwachung eine stärkere Bedeutung erhalten. Hier zwei Artikel zur EU-koordinierten Luftüberwachung. Hinzu kommen die nationalen Flug-Einsätze vor allem der italienischen und maltesischen Luftwaffen sowie des maritimen Grenzschutzes. Mit der Luftüberwachung ist die militärisch organisierte unterlassene Hilfeleistung sowie die luftkoordinierte Deportation von Boat-people zurück nach Libyen durch die sogenannte libysche Küstenwache als Flüchtlingsabwehr strukturell angelegt.
https://ffm-online.org/zentrales-mittelmeer-flugueberwachung-durch-eunavfor-und-frontex/

Zentrales Mittelmeer: Anstieg der Todesrate auf 1:8
„In the first four months of 2019, for every 8 #migrants who departed from #Libya-n shores, 1 died or went missing. And the more Europe delegated search and rescue to the Libyan Coast Guard, the more the risk of death at sea has risen.“
Source: https://twitter.com/emmevilla/status/1126062973477376001?s=19
Base de données:
https://docs.google.com/spreadsheets/d/1ncHxOHIx4ptt4YFXgGi9TIbwd53HaR3oFbrfBm67ak4/edit#gid=0
https://ffm-online.org/zentrales-mittelmeer-anstieg-der-todesrate-auf-18/

Kalabrien: Küstenwache rettet 60 Boat-people
Die italienische Küstenwache hat am 12.05.2019 vor der kalabrischen Küste 60 Boat-people gerettet, unter ihnen 18 Kleinkinder. Sie waren mit einem Segelboot unterwegs.
https://ffm-online.org/kalabrien-kuestenwache-rettet-60-boat-people/

+++EUROPA
Grenzüberwachung: Roboterforscher warnt vor EU-Drohnenprojekt Roborder
Noel Sharkey von der Kampagne gegen Killer-Roboter kritisiert das EU-Forschungsprojekt Roborder, mit dem Drohnenschwärme Grenzen sichern sollen.
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Grenzueberwachung-Roboterforscher-warnt-vor-EU-Drohnenprojekt-Roborder-4421224.html

+++FREIRÄUME
Diskussion: Fabrikool – Gestern, Heute, Morgen?
Wann: Donnerstag, 16.05.2019, 19:00
Treffpunkt: vor dem Fabrikool, Fabrikstrasse 16
Das Projekt «Fabrikool» steht unter Druck. Nach Kündigung des Gebrauchsleihvertrags durch das Kollektiv «Fabrikool» gilt das Haus an  der Fabrikstrasse 16 seit Anfang Mai wieder als besetzt. Der kantonale Baudirektor hat bereits die Räumung angedroht. Die Architekten Hebeisen + Vatter haben das Haus im Baurecht erworben und planen eine halböffentliche Nutzung des Gebäudes.
http://www.journal-b.ch/de/082013/alltag/3315/Diskussion-Fabrikool-%E2%80%93-Gestern-Heute-Morgen.htm

+++GASSE
Prävention statt Repression: Bahnhofpaten sollen in Wil das Sicherheitsgefühl erhöhen
Wirklich gefährlich wird es am Bahnhof kaum jemals. Trotzdem empfinden ihn viele Wiler als Angstort. Nun sollen Bahnhofpaten dies ändern. Gewaltprävention ist aber nur ein Teil ihrer Aufgaben.
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/wil/praevention-statt-repression-bahnhofpaten-sollen-in-wil-das-sicherheitsgefuehl-erhoehen-ld.1118634

+++DEMO/AKTION/REPRESSION
Nous ne paierons pas pour manifester
Le jeudi 9 mai 2019, une conférence de presse réunissant plusieurs collectifs organisateurs de manifestation s’est tenue à Genève pour dénoncer les frais d’émolument qui leur ont été délivrés. Les participant.e.s – Perce-frontières, Mouvement pour le climat, Solidarité Tattes, le Collectif 8 mars et la CGAS-SIT – dénoncent collectivement les nouvelles pratiques inadmissibles que l’État tente sournoisement de faire passer. A cette occasion, un texte intitulé „Nous ne paierons pas pour manifester“, signé par de nombreux collectifs, associations, syndicats et parti a été remis. Genève ne deviendra pas une ville où manifester est un droit exclusivement destiné aux riches.
https://renverse.co/Nous-ne-paierons-pas-pour-manifester-2048

+++SPORTREPRESSION
Polizei fahndet nach Meisterfeier-Chaoten
Die Grosskontrolle von YB-Fans zeigt: Die Polizei sucht entschlossen nach Gewalttätern der Meisterfeier.
https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/polizei-fahndet-nach-meisterfeier-chaoten/story/22397863
-> https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/polizei-umstellt-tram-und-kontrolliert-fahrgaeste/story/15270656

Cupfinal: Basler Fanmarsch über Kornhausbrücke
Fanmarsch und Extrazüge: Es sind neue Details zum Cupfinal in Bern bekannt.
https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/cupfinal-basler-fanmarsch-ueber-kornhausbruecke/story/17187840

Darf der GC Chaot am Donnerstag ins YB-Stadion?
GC-Fans provozierten gegen Luzern einen Spielabbruch. Unter den Chaoten auch ein bekannter Rechtsradikaler. Doch: Auch gegen YB dürfte er im Stadion sein.
https://www.nau.ch/sport/fussball/darf-der-gc-chaot-am-donnerstag-ins-yb-stadion-65522221

YB — GC: Drohen zwischen Meister und Absteiger Krawalle?
Nachdem der Abstieg der Grasshoppers mit einem 0:4 gegen Luzern besiegelt war, erzwangen Zürcher Fans den Spielabbruch. Am Donnerstag spielt auch YB gegen GC. Wie bereiten sich die Young Boys und die Stadt auf die heikle Partie vor?
https://www.telebaern.tv/telebaern-news/yb-gc-drohen-zwischen-meister-und-absteiger-krawalle-134471258

Gewaltbereite Fussballfans sollen härter angepackt werden
Der Bundesrat müsse den runden Tisch zu Fan-Gewalt reaktivieren, fordern Politiker. Mit Massnahmen wie personalisierten Tickets und strikten Rayonverboten sollen Ausschreitungen in Fussballstadien verhindert werden.
https://www.nzz.ch/schweiz/gewaltbereite-fussballfans-sollen-haerter-angepackt-werden-ld.1481421

«Der bekommt umgehend Stadionverbot»
Liga-Präsident Heinrich Schifferle spricht über den Spielabbruch und über Stefan N., den ehemaligen Neonazi in der GC-Kurve.
https://www.derbund.ch/sport/fussball/der-bekommt-umgehend-stadionverbot/story/21723881

Ein Zeichen der Schwäche
Es ist eine Schande, dass die Behörden Extremisten wie den GC-Rädelsführer Stefan N. jahrelang gewähren lassen.
https://www.tagesanzeiger.ch/sport/fussball/ein-zeichen-der-schwaeche/story/28853980

tagesanzeiger.ch 13.05.2019

Vom Neonazi zum Hooligan

Stefan N., der mutmassliche Rädelsführer der GC-Hooligans, war früher ein Neonazi.

Kurt Pelda

Wer ist der Hooligan, der die Grasshoppers-Spieler am Samstag in Luzern mutmasslich genötigt hat, ihre Trikots abzugeben? Und damit zum Abbruch des Spiels zwischen GC und dem FC Luzern beitrug? Stefan N., der Rädelsführer mit der Glatze und dem imposanten ­grauen Bart, ist in der Szene kein Unbekannter. Schon vor Jahren war er in Zürichs rechtsextremer «Hardturm-Front» als Hopper-Fan aktiv.

Auf Missfallen anderer Hooligans stiessen damals unter anderem seine Tätowierungen: Auf der Brust hatte er sich eindeutige Nazisymbole einstechen lassen und zudem die Wörter Ehre, Treue und Vaterland. Auf seiner rechten Hand prangt der Schriftzug «no ­mercy», möglicherweise bezogen auf die Thurgauer Neonazi-Gruppe «Erbarmungslos», bei der Stefan N. ­mitspielte. Die Ende der Neunzigerjahre gegründete Band trat an Konzerten unter anderem mit Songs wie «Weiss und stolz» oder «Lieber stehend sterben» auf. Davon zeugt eine Sampler-CD mit dem sinnigen Titel «White Nation».

Damals ­machte Stefan N. auch bei den Hammerskins der Patriotischen Ostfront mit, einer eindeutigen Neonazi-Gruppierung. In Frauenfeld gehörte er zu den Mitinitiatoren einer Demonstration gegen Ausländergewalt, die dann aber von den Behörden nicht bewilligt wurde. Wann genau die Distanzierung vom Nationalsozialismus erfolgte, ist nicht ganz klar. Ein guter Freund von Stefan N. erzählt, dass der aus dem Thurgau stammende Schweizer irgendwann doch noch erwachsen geworden sei. Vor mehr als zehn Jahren habe er den Ausstieg aus der Szene geschafft, und vor etwa fünf Jahren habe er sich die Neonazi-Tattoos überstechen ­lassen.

Zwischenhalt bei Balkanrockern

Bei seiner Wandlung vom Neonazi zum Fussball-Hooligan machte Stefan N., der angeblich in Winterthur wohnt, Zwischenhalt bei den Balkanrockern der United Tribuns. Bereits damals, 2014, sagte er in einem Interview mit «20Minuten», dass er mit Rechtsextremismus nichts mehr am Hut habe. Allerdings zeigten seine damaligen Posts auf Facebook, dass dem wohl nicht ganz so war.

Heute posiert Stefan N. dagegen in der Kapuzenjacke eines Schweizer Hip-Hop-Labels, für das er zum Beispiel in einem Facebook-Video Werbung macht. Der Chef des Labels, der erwähnte Freund von Stefan N., sagt dazu, dass ein Neonazi in der Hip-Hop-Szene undenkbar sei. Er würde so jemanden bei seinem Label auch nicht tolerieren.

Allerdings zeigen Posts und Likes von Stefan N. auf Facebook immer noch eine gewisse Nähe zu rechtem Gedankengut: So gab er vor zwei Jahren einem Foto der deutschen Identitären Bewegung ein «Like». Im zugehörigen Text war die Rede vom «grossen Bevölkerungsaustausch». Das ist eine rechtsextreme Verschwörungstheorie, laut der die einheimischen europäischen Rassen von Migranten verdrängt würden. Nach dem Mord am Deutschkubaner Daniel H. in Chemnitz im letzten August lud Stefan N. das Chemnitzer Wappen mit Trauerflor auf sein Facebook-Profil. Nach dem Mord, für den zwei muslimische Migranten verantwortlich gemacht wurden, kam es in Chemnitz zu Ausschreitungen von Rechtsextremisten.

Der Post von Stefan N. kann als Trauerbezeugung für das Mordopfer oder als Sympathiebekundung für die demonstrierenden Rechtsextremisten interpretiert werden. Politisch ist Stefan N. sicher noch weit rechts einzuordnen – Stichworte Überfremdungsangst und übertriebener Patriotismus –, aber ein Neonazi ist er wohl nicht mehr.

Allerdings scheint er immer noch mit Rechtsextremisten und Personen aus der Kampfsportszene bekannt zu sein. Ausserdem verfügt er anscheinend über gute­ Kontakte nach Deutschland, unter anderem nach Chemnitz. Wie die Rechtsradikalen ist auch die Ultras- bzw. Hooligan-Szene international gut vernetzt. Zu hoffen ist nun nach den Ausschreitungen in Luzern, dass die Taten der Hooligans ein juristisches Nachspiel nach sich ziehen, getreu dem Tattoo, das sich Stefan N. in Frakturschrift auf den Hals stechen liess: «Wer Wind sät, wird Sturm ernten.»
(https://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Vom-Neonazi-zum-Hooligan/story/12843185)

Stefan N. führt Chaoten an: Dieser Neonazi erpresst die GC-Leibchen
In Luzern zeigen die GC-Ultras erneut ihre unheimliche Macht. An der Spitze des Mobs: ein altbekannter Neonazi.
https://www.blick.ch/sport/fussball/superleague/stefan-n-fuehrt-chaoten-an-dieser-nazi-erpresst-die-gc-leibchen-id15318675.html
-> https://www.tagesanzeiger.ch/sport/fussball/rechte-kreise-nutzen-gcs-talfahrt-aus/story/24500792
-> https://www.zsz.ch/sport/fussball/Rechte-Kreise-nutzen-GCs-Talfahrt-aus/story/24500792
-> https://www.landbote.ch/sport/fussball/Rechte-Kreise-nutzen-GCs-Talfahrt-aus/story/24500792

tagesanzeiger.ch 13.05.2019

Sorgen in der Fussballprovinz

Zweitliga-Clubs fürchten sich nach dem Skandalspiel in Luzern vor gewaltbereiten GC-Fans und hohen Sicherheitskosten.

Beni Gafner

«Solche ‹Fans› werden wir in unserem Stadion nicht dulden.» So reagiert der Präsident des Sportclubs Kriens, Werner Baumgartner, auf das Verhalten der GC-Fans vom Sonntag in Luzern. Und der Präsident des FC Rapperswil-Jona, Rocco Delli Colli, mit seiner besten Mannschaft wie die Krienser in der zweithöchsten Fussballliga engagiert, sagt über die GC-Ultras: «Genau so muss man sich verhalten, will man einen Provinz-Club in den Ruin treiben.»

Beide Fussballpräsidenten schauen besorgt auf die nächste Fussballmeisterschaft – jedenfalls, wenn es um die Heimspiele gegen GC geht. Baumgartner rechnet vor: «Wir haben ein Jahresbudget von 1,5 Millionen Franken. Wir sind verpflichtet, die Fans mit dem Bus am Bahnhof Luzern abzuholen und zu uns ins Stadion zu führen. Für die Sicherheitskosten im Stadion und auch ausserhalb durch die Polizei haben wir aufzukommen. Und im schlechtesten Fall müssen wir uns die neue Infrastruktur im Stadion zertrümmern lassen.»

Das mache er nicht mit. Eher sei ein Nichtantreten mit allfälliger Forfaitniederlage in Betracht zu ziehen. «Wenn ich lese, dass GC nächstes Jahr ein Budget von 19 Millionen zur Verfügung hat, wir aber, mit einem zehnmal kleineren Budget, für die Umtriebe mit ihren Fans in unserem Stadion aufkommen müssten, dann läuft etwas grundsätzlich falsch», sagt Baumgartner. Die Emotionen, sie gingen auch am Tag nach der «Schande von Luzern» hoch.

Einpacken und behalten?

Doch, weshalb eigentlich blieb die Luzerner Polizei untätig, nachdem sich ein Grüppchen von 30 Ultras aus der überschaubaren Ansammlung von 350 GC-Supportern löste? Weshalb packt die Polizei «solche Chaoten nicht mal ein» und behält sie bis am Montagabend? Dann hätten jene ein Problem, die nicht am Ausbildungs- oder Arbeitsplatz erscheinen. Solche Fragen und Meinungen äusserten Genervte und Unbeteiligte in Diskussionen und Online-Foren.

Wir konfrontierten den Zuständigen bei der Luzerner Polizei damit. Sprecher Christian Bertschi: Es sei eben immer eine Frage der Verhältnismässigkeit, die bestimme, wie die Polizei vorgehe. «Unser erster Auftrag war es, die unbeteiligten Zuschauer sowie Fussballer und Funktionäre vor einem Übergriff durch Personen aus dem GC-Fanblock zu schützen.» Zudem wollte die Polizei verhindern, dass Personen aus dem Gästesektor aufs Spielfeld und in die Kabinen gelangen können. «Den Auftrag, die Sicherheit aufrechtzuerhalten, haben wir erfüllt.»

Ein repressives Vorgehen wäre laut Bertschi dann zur Diskussion gestanden, wenn noch weitere Personen aufs Spielfeld gekommen wären. «Dann hätten wir interveniert. So aber wollten wir erst mal die deeskalierende Arbeit der Stadionordner unterstützen.»

Was die GC-Ultras aufführten, hat die Luzerner Staatsanwaltschaft auf den Plan gerufen. Sie kündigte gestern Nachmittag eine Untersuchung wegen Verdachts auf Nötigung an. Sie untersucht damit einen Straftatbestand, auf den bis zu drei Jahre Haft oder eine Geldstrafe stehen. Verbunden mit massiven Drohungen hatten teils Vermummte die GC-Spieler aufgefordert, die Trikots auszuziehen. Laut Bertschi hat die Polizei für die weitere Untersuchung durch die Staatsanwaltschaft Beweismaterial gesichert, unter anderem Videoaufnahmen. «Unsere Arbeit in diesem Fall geht also weiter.»

Ob die Chaoten vom Sonntag auch nächste Saison in der Challenge League Ähnliches aufführen können, ist somit fraglich. Darauf setzt der Geschäftsführer des FC Winterthur, Andreas Mösli. «Wir freuen uns hier in erster Linie auf den grossen Namen GC», sagt er. Die Affiche David gegen Goliath sei gut für Club und Liga. Sie bringe Zuschauer und einen höheren medialen Beachtungsgrad als sonst. Naiv in Sicherheitsfragen sei man deswegen in Winterthur nicht. Man werde die notwendige Lagebeurteilung jeweils im Vorfeld der Spiele vornehmen.

Polizei ist gefordert

Die St. Galler Polizei sieht den Spielen gegen GC derweil gelassen entgegen. Der Kanton ist neben Rapperswil-Jona auch mit Wil in der zweithöchsten Liga vertreten. Nötig sei vor jedem Spiel eine neue, gesonderte Lagebeurteilung, um den richtigen Kräfteeinsatz zu bemessen, sagt Polizeisprecher Hanspeter Krüsi. Beurteilt werde etwa der Tabellenstand der Clubs, die Fankultur, Vorgeschichte und Ankündigungen in sozialen Medien. Solche Beurteilungen seien nichts Spezielles. In der Challenge League gehe es in der Regel um weniger als in der Super League. Denkbar sei, dass jene nicht in die Provinz reisten, denen es mehr um Randale gehe als um Fussball. Gleich tönt es bei der Schaffhauser Polizei, die nächste Saison bei der Partie FC Schaffhausen gegen GC gefragt sein wird.

Die Bilanz von Werner Baumgartner vom SC Kriens, trotz Mini-Budget diese Cup-Saison erfolgreich im Viertelfinal gegen den FC Zürich vertreten, bleibt ernüchternd. Jahrelange Diskussionen und Einigungen im Rahmen des Hooligan-Konkordats hätten nichts gebracht, sagt er. Die Clubs, die Liga und die Polizei müssten zusammenrücken und gemeinsam vorgehen. Diese dürften Gewaltbereite nicht länger dulden. Und der Präsident der Rapperswiler, Delli Colli, meint: «Wer seine Freiheiten gerne freiwillig aufgibt, macht es so wie die GC-Fans am Sonntag in Luzern.»
(https://www.tagesanzeiger.ch/sport/fussball/sorgen-in-der-fussballprovinz/story/22382229)

GC: Warum hat die Polizei die Hooligans nicht festgenommen? – Rendez-vous
Hooligans aus dem GC-Fansektor haben gestern für hässliche Szenen in Luzern gesorgt. Sie erzwangen den Abbruch des Spiels gegen den FC Luzern. Sie konnten nicht akzeptieren, dass GC absteigen muss. Nicht zum ersten Mal diese Saison machen GC-Hooligans negative Schlagzeilen.
Und nicht zum ersten Mal kommt am Tag danach die Forderung, die Polizei müsse härter durchgreifen. Aber eigentlich ist man ratlos im Schweizer Fussball.
https://www.srf.ch/play/radio/popupaudioplayer?id=26935535-9a49-4ccb-b466-3aa38b86bcfb
-> https://www.srf.ch/sport/fussball/super-league/gc-fuehrung-spricht-klartext-rietiker-es-war-erpressung
-> https://www.srf.ch/news/schweiz/gewalt-und-spielabbrueche-skandale-in-der-super-league
-> https://www.blick.ch/sport/fussball/superleague/abstieg-und-spielabbruch-jetzt-sprechen-die-gc-bosse-an-einer-pressekonferenz-id15318858.html
-> https://www.nau.ch/sport/fussball/gc-rietiker-spieler-sollten-nackt-in-die-kabine-gehen-65521983
-> https://www.blick.ch/news/schweiz/nach-schande-von-luzern-staatsanwaltschaft-ermittelt-gegen-gc-chaoten-id15319713.html
-> https://www.watson.ch/!782811720
-> https://www.limmattalerzeitung.ch/sport/gc-praesident-rietiker-es-gab-ganz-klare-drohungen-134468892
-> https://www.20min.ch/schweiz/zentralschweiz/story/Untersuchung-gegen-GC-Fans-eingeleitet-22401746
-> https://www.toponline.ch/news/zuerich/detail/news/luzerner-staatsanwaltschaft-ermittelt-gegen-gc-chaoten-00111375/
-> https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/luzern/darum-ist-die-polizei-nicht-gegen-die-gc-chaoten-vorgegangen-ld.1118475
-> https://www.zentralplus.ch/de/news/aktuell/5594520/Nach-Spielabbruch-Nun-ermittelt-die-Staatsanwaltschaft-gegen-GC-Fans.htm
-> https://www.zentralplus.ch/de/news/sport/5594456/%C2%ABDie-Sicherheit-der-Spieler-und-Zuschauer-war-nicht-mehr-gew%C3%A4hrleistet%C2%BB.htm
-> https://www.srf.ch/news/schweiz/spielabbruch-bei-luzern-gc-selbst-die-liga-ist-ratlos
-> https://www.nzz.ch/zuerich/gc-und-der-spielabbruch-staatsanwalt-ermittelt-ld.1481414
-> https://www.toponline.ch/tele-top/sendungen/top-news/news/heute-auf-tele-top-00111364/
-> https://newsletter.lu.ch/inxmail/html_mail.jsp?id=0&email=newsletter.lu.ch&mailref=000ezli000fru000000000hx0s0cix0y
-> Schweiz Aktuell: https://www.srf.ch/play/tv/popupvideoplayer?id=39aa3d19-5b16-4628-b42d-2ef7f7ca5112&startTime=48.116
-> https://www.tele1.ch/artikel/155230/untersuchung-gegen-gc-chaoten
-> https://www.telezueri.ch/zuerinews/gc-fans-provozieren-spielabbruch-134470595
-> https://www.srf.ch/play/tv/popupvideoplayer?id=7e7b3e2f-449f-4653-92a0-516c247fd7ec&startTime=1152.953

Ein ehemaliger Ultra packt aus: Die kranke Welt der Fussball-Chaoten
Sie zünden Pyros, prügeln sich mit Anhängern rivalisierender Clubs und verbreiten in und um die Stadien Angst und Schrecken – doch was treibt fanatische Fussballfans an? Gegenüber BLICK hat Anfang dieses Jahres ein Ex-Ultra ausgepackt.
https://www.blick.ch/news/schweiz/ein-ehemaliger-ultra-packt-aus-die-kranke-welt-der-fussball-chaoten-id15111599.html

+++REPRESSION DE
Gutachten kritisiert Polizeigesetz
Juristen bezweifeln die Verfassungsmäßigkeit anlassloser Kontrollen an »kriminalitätsbelasteten Orten«
Laut Polizeigesetz hat die Berliner Polizei an »gefährlichen Orten« wie beispielsweise dem Kottbusser Tor und dem Alexanderplatz die Befugnis für anlasslose Kontrollen. Ein neues Gutachten hält das für diskriminierend.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1118579.kriminalitaetsbelastete-orte-gutachten-kritisiert-polizeigesetz.html

+++BIG BROTHER
Es kommt noch schlimmer für Bayer: Fichenaffäre bei Monsanto
Eine PR-Agentur hat 2016 in Frankreich Informationen über 200 Personen und ihr Verhältnis zu Monsanto gesammelt. Bayer geht davon aus, dass die Agentur im Auftrag Monsantos europaweit agiert hat. Der Käufer von Monsanto hat dieses Vorgehen am Montag als «komplett unangemessen» bezeichnet.
https://www.nzz.ch/wirtschaft/monsanto-uebernahme-fichen-affaere-belastet-bayer-ld.1481336

+++POLICE BE
Bern / Zeugenaufruf: Mann bei Auseinandersetzung verletzt
Am frühen Sonntagmorgen ist der Kantonspolizei Bern ein verletzter Mann in Spitalpflege gemeldet worden. Erkenntnissen zufolge war er bei einer Auseinandersetzung im Raum Schützenmatte in Bern verletzt worden. Die Kantonspolizei Bern sucht Zeugen.
https://www.police.be.ch/police/de/index/medien/medien.meldungNeu.html/police/de/meldungen/police/news/2019/05/20190513_1532_bern_zeugenaufrufmannbeiauseinandersetzungverletzt
-> https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/19-jaehriger-bei-streit-verletzt/story/14528179
-> https://www.derbund.ch/bern/streit-auf-schuetzenmatte-eskaliert/story/18893858

+++POLIZEI LU
Wenn es kracht, tragen Luzerner Polizisten künftig diesen Helm
Die 20 Jahre alten Helme der Luzerner Polizei haben ausgedient. Für 300’000 Franken werden sie durch individuell anpassbare Systeme ersetzt.
https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/luzern/luzerner-polizisten-erhalten-neue-helme-ld.1117868

+++ANTIFA
Basler Nazi-Zelle alarmiert Bundesbern: «Jetzt können wir die Gefahr nicht mehr länger leugnen»
Die Terrorpläne von Schweizer Neonazis schocken Bundesbern. SP-Nationalrat Cédric Wermuth fordert Verteidigungsministerin Viola Amherd in einem offenen Brief auf, die «wachsende, terroristische Bedrohung von rechts ernst zu nehmen».
https://www.blick.ch/news/politik/basler-nazi-zelle-alarmiert-bundesbern-jetzt-koennen-wir-die-gefahr-nicht-mehr-laenger-leugnen-id15320407.html

Klarnamen zur SonntagsBlick-Recherche: Schweizer Neonazis
Klarnamen, Facebooknamen, Fotos der Neonazis
Im SonntagsBlick vom 12. Mai 2019 erschien eine Recherche mit dem Titel „Schweizer Neonazi-Gruppe plant Gewalt gegen Ausländer“, siehe
https://www.blick.ch/news/schweiz/mir-rotten-alles-us-schweizer-neonazi-gruppe-plant-gewalt-gegen-auslaender-id15317405.html.
Aus dem Artikel: „Geheime Chatprotokolle zeigen, wie bewaffnete Rechtsextreme Gewalt gegen Ausländer vorbereiten. Formiert hat sich die Terror-Gruppe über Facebook.“
Wir publizieren hier ihre Klarnamen, Facebook-Namen und Fotos.
https://barrikade.info/article/2265

Verfahren gegen Neonazi-Gruppe eingeleitet
Die Basler Staatsanwaltschaft wittert Terrorgefahr und hat gegen eine Geheimgruppe eine Untersuchung wegen Rassendiskriminierung eröffnet.
https://www.derbund.ch/schweiz/standard/verfahren-gegen-terrorzelle-eingeleitet/story/25295335
-> https://www.bazonline.ch/basel/stadt/verfahren-gegen-terrorzelle-eingeleitet/story/25295335
-> https://www.20min.ch/schweiz/basel/story/Gewalt-gegen-Auslaender-in-der-Schweiz-geplant-31263799
-> https://www.blick.ch/news/schweiz/basel/nach-sonntagsblick-bericht-ueber-white-resistance-basel-eroeffnet-verfahren-gegen-neonazi-terrorgruppe-id15319711.html
-> Fotos + Namen: https://barrikade.info/article/2265
-> https://www.blick.ch/news/schweiz/mir-rotten-alles-us-schweizer-neonazi-gruppe-plant-gewalt-gegen-auslaender-id15317405.html
-> https://telebasel.ch/2019/05/13/strafverfahren-gegen-basler-rechtsradikale/?channel=105100

Schaut der Bund bei rechten Terrorplänen weg?
Bei Islamisten kann der Bund Überwachungen anordnen – anders als bei Rechtsextremen. Nachdem rechte Gewaltpläne bekannt wurden, wollen Linke eingreifen.
https://www.20min.ch/schweiz/news/story/Schaut-der-Bund-bei-rechtem-Terror-weg–27626224

Notre histoire et la leur
Le Conseil national a refusé jeudi une initiative cantonale genevoise en faveur de la réhabilitation des organisateurs de la manifestation du 9 novembre 1932. C’est l’occasion de redire pourquoi la gauche institutionnelle ne devrait pas confisquer la mémoire de la fusillade et pourquoi, plus largement, la reconnaissance du statut de victime historique ne paraît pas être une perspective d’émancipation.
https://renverse.co/Neuf-novembre-1932-La-rehabilitation-des-condamnes-une-marotte-parlementariste-2051

+++ANTIRA
Grethli K.* (59) verheimlicht Strafbefehl wegen Rassendiskriminierung: «Neger»-Wirtin von Bazenheid SG verurteilt!
Weil sie keine «Neger» bedienen wollte, brachte eine Wirtin aus Bazenheid SG ihr Restaurant in Verruf. Inzwischen wurde die Frau wegen Rassendiskriminierung verurteilt, will aber nicht, dass Details zu ihrer Entgleisung an die Öffentlichkeit kommen.
https://www.blick.ch/news/schweiz/ostschweiz/grethli-k-59-verheimlicht-strafbefehl-wegen-rassendiskriminierung-neger-wirtin-von-bazenheid-sg-verurteilt-id15318412.html

tagblatt.ch 13.05.2019

Bazenheider Wirtin wegen Rassismus verurteilt

Die Wirtin des Restaurants Traube in Bazenheid wurde wegen Rassendiskriminierung verurteilt. Sie wollte vor zwei Jahren keine Dunkelhäutige bedienen. Das Wirtepaar fühlt sich ungerecht behandelt.

(red.) Seit Herbst 2017 schafft es das Restaurant Traube in Bazenheid nicht aus den Schlagzeilen. Vor zwei Jahren weigerte sich die Wirtin des Restaurants, Männer mit dunkler Hautfarbe zu bedienen. Ein Zivildienstleistender wollte mit einer Gruppe Asylsuchenden im Lokal ein Feierabendbier trinken. Darauf wurde ihnen gesagt, dass man hier keine «Neger» bediene.

Die Wirtin der Traube wurde im September 2018 für diese Aussage wegen Rassendiskriminierung per Strafbefehl verurteilt. Mittlerweile ist dieser rechtskräftig, berichtet der Blick. Wie die Wirtin bestraft wurde ist allerdings noch nicht klar. Der Inhalt des Strafbefehls ist bisher nicht bekannt. Ob es je öffentlich wird? Ein Akteneinsichtsgesuch des Blicks wird vom Anwalt der Wirtin bekämpft.

Die Wirtin fürchtet, dass bei einer Veröffentlichung das mediale Interesse um ihre Person erneut ansteigt und sie wieder bedroht wird. Kurz nach dem Vorfall wurde das Restaurant von Vermummten gestürmt. Diese hatten Pfefferspray in Richtung der Anwesenden gespritzt. Dabei wurden die Wirtin und drei weitere Personen verletzt und mussten ins Spital gebracht werden.

Bis heute werde die Wirtin wegen ihrer Aussagen beleidigt. «Dabei sind wir doch gar keine Rassisten, sondern weder links noch rechts. Sie dürfen gerne schreiben: Auch ‹Neger› sind bei uns in der Traube willkommen. Das ist nämlich die Wahrheit», sagt der Mann der Wirtin gegenüber Blick. Er sei überzeugt, dass seine Frau zuvor provoziert worden sei. Es brauche viel, bis sie die Nerven verliere. Er findet die «Rassismuskeule» ungerechtfertigt.
(https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/toggenburg/bazenheider-wirtin-wegen-rassismus-verurteilt-ld.1118544)
-> https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/wir-bedienen-hier-keine-neger-dorfstreit-nach-rassismus-eklat-in-bazenheid-ld.1016132

«Afrika ist eine europäische Erfindung»
Der Berner Journalist Christian Zeier hat eine Veranstaltungswoche initiiert, die sich mit dem gängigen Afrikabild auseinandersetzt. Die zeigt, wie dieses den Alltag von Bernern mit afrikanischem Hintergrund prägt.
https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/afrika-ist-eine-europaeische-erfindung/story/28766534

+++LOW LIFE
Sie gingen mit Eisenstangen, Schusswaffen und Holzlatten aufeinander los: Das steckt hinter dem Rocker-Krieg von Belp
34 verhaftete Personen, Schusswaffen, Messer und Holzstöcke: Der Krieg unter Rockern eskalierte am Wochenende in Belp BE. BLICK-Recherchen zeigen: Es soll um Revierkämpfe gegangen sein – inklusive Beteiligung gewaltbereiter Biker aus dem Ausland.
https://www.blick.ch/news/schweiz/bern/sie-gingen-mit-eisenstangen-schusswaffen-und-holzlatten-aufeinander-los-das-steckt-hinter-dem-rocker-krieg-von-belp-id15320692.html
-> https://www.20min.ch/schweiz/bern/story/Rockerbanden-25935347
-> https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/fedpol-warnt-vor-toeff-gangs/story/16522246