antira-Wochenschau: Grenzmauern um Europa, Fragwürdige AfD-Finanzierung, Abschiebung von Osman Erdal

Was ist neu?

Rechte Seilschaften: Zürcher Pharmafirma PWS spendet der AfD illegal 130′ 000 Franken
Obwohl die Rechtsaussenpartei mittlerweile 124 000 Euro zurückbezahlte, ermittelt, die Staatsanwaltschaft Konstanz gegen die AfD-Frau Alice Weidel. Sie hatte das Geld für den Wahlkampf erhalten. Nebst dieser illegalen Zuwendung aus der Schweiz flossen weitere 150.000 Euro aus Belgien in die AfD Kassen. Absender: „Stichting Identiteit Europa“ (Stiftung Identität Europa).
https://www.sueddeutsche.de/politik/illegale-grossspende-an-afd-goenner-aus-der-schweiz-1.4206322
https://www.srf.ch/play/tv/popupvideoplayer?id=e693792d-a0ef-4828-a3a6-99c6ac0cda98

Abschiebungen: Osman Erdal wurde aus der Transitzone am Flughafen-Zürich nach Südafrika abgeschoben
Letzte Woche berichteten wir über die Gefahr einer potentiellen Abschiebung von Osman Erdal aus der Transitzone am Flughafen Zürich nach Südafrika.
Osman Erdal beantragte im Oktober 2018 Asyl in der Schweiz. Der Antrag wurde vom SEM abgelehnt. Auch das Bundesverwaltungsgericht, vor welchem Osman Erdal Einspruch erhob, lehte diesen ab, worauf seine Anwält*innen am 6. November vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Klage erhoben. Ohne diesen Entscheid abzuwarten, hat die schweizer Regierung Osman Erdal nun nach Südafrika abgeschoben. Dabei wurde wie bei einer Entführung vorgegangen und die Polizist*innen belogen die Anwält*innen von Osman Erdal. Das war illegal und unmenschlich. Jetzt befindet sich Osman Erdal in Südafrika unter unsicheren Bedingungen und wird auch da – wie seine Anwält*innen gewarnt haben – nicht ins Land aufgenommen.
https://migrant-solidarity-network.ch/2018/11/16/pkk-aktivist-osman-erdal-wurde-aus-der-flughafentransitzone-zuerich-nach-suedafrika-abgeschoben/

Lagerpolitik: Der Kanton Aarau wehrt sich gegen das Bundesasyllager
Wenn es darum geht, die Eröffnung von Bundesasyllagern zu verhindern, sind die Rechten leider ziemlich effektiv. Im Kanton Aarau sagt die Regierung nein Bundesabschiebelager und begründet diese Haltung mit den hohen finanziellen Risiken, die schlicht zu hoch seien. Wie so oft paaren sich rassistische und kapitalistische Ideen problemlos.
https://www.srf.ch/news/regional/aargau-solothurn/regierung-sagt-nein-der-aargau-will-kein-bundesasylzentrum
https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/kanton-aargau/aargauer-asyl-grossunterkunft-mehrere-gemeinden-fuehlen-sich-von-franziska-roth-ueberrumpelt-133697405

Kriminalisierung von Solidarität: Anklage gegen Seenotretter*innen und Helfende im Moria-Lager
2016 schickte die Organisation „Jugend rettet“ den Kutter Iuventa ins Mittelmeer. Von 2016 bis 2017 nahm die Iuventa rund 14.000 Geflüchtete auf, die anschließend an größere Schiffe übergeben wurden. Alles in enger Absprache mit der italienischen Seenotrettung. Nachdem der Kutter vor einem Jahr von den italienischen Behörden beschlagnahmt wurde, wird nun gegen insgesamt 10 Crewmitglieder ermittelt. Ihnen wird Beihilfe zur illegalen Einreise vorgeworfen und Absprach mit Schlepper*innen. Es drohen 15 Jahre Knast.
Nebst der Kriminalisierung der Seenotrettung, werden neuerdings auch Privatpersonen oder NGO’s kriminalisiert, welche Unterstützung und Solidarität in Lagern auf dem Festland leisten. Beispielsweise hat die Organisation ERCI ihre Arbeit im Moria-Lager auf Lesbos eingestellt. Nicht weil sie dort nicht mehr gebraucht würden, sondern weil ihre Arbeit kriminalisiert wird. Vielen ihren Mitgliedern wird vorgeworfen, in einem Schlepperring beteiligt gewesen zu sein und Spionage und Geldwäsche betrieben zu haben. Mitangeklagt ist auch die 23-jährige Sarah Mardini, die vor drei Jahren selber nach Lesbos flüchtete. Als der Motor des überfüllten Schlauchboots, in dem sie saß, den Geist aufgab, ist sie zusammen mit ihrer Schwester ins Wasser gesprungen. Drei Stunden lang zogen sie das Schlauchboot hinter sich her – bis zur griechischen Küste und retteten damit die achtzehn Menschen des Bootes. Jetzt sitzt auch sie im Knast, wegen angeblichem Menschenschmuggel.
https://www.deutschlandfunk.de/griechenland-fluechtlingshelfer-in-der-kritik.795.de.html?dram:article_id=433065
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama3/Ermittlungen-gegen-private-Seenotretter,seenotretter938.html

EU-Grenzen: Frontex soll zur Grenzpolizei werden
Die EU-Kommission hat einen neuen Verordnungsvorschlag für eine „gestärkte und voll funktionsfähige“ Agentur für die Grenz- und Küstenwache (EBCG) vorgestellt. Die aus der Grenzagentur Frontex hervorgegangene EBCG erhielte demnach eine ständige Eingreiftruppe von 10.000 BeamtInnen und könnte mit eigenen Schiffen und Flugzeugen wie eine „echte Grenzpolizei“ handeln.
https://antira.org/2018/11/12/frontex-wird-grenzpolizei/#more-3294


Was ist aufgefallen?

EU-Grenzen: Die Abschottung geht weiter
Die EU baut wieder fleissig Zäune um Mauern, um ihre rassistische Abschottung vom Rest der Welt weiter zu verstärken. Seit dem Fall der Berliner Mauer hat die EU über 1’000 km Grenzmauern errichtet. Dies entspricht sechsmal der Länge der Berliner Mauer. Gab es 1990 noch zwei Grenzmauern in der EU, waren es 2017 bereits 15. Die meisten Mauern wurden 2015 errichtet, als in der EU die „Migrations-Panikmache“ ausbrach.
Während die Mächtigen in der EU das Gefühl haben, es sei „ihr gutes Recht, die Grenzen eigenständig zu kontrollieren“, tötet diese Politik jedes Jahr tausende Menschen, da sie immer gefährlichere Routen auf sich nehmen müssen, um Europa zu erreichen.
Und als würden sechs Berliner Mauern nicht reichen, um sich vor solch gefährlichen Sachen wie „Menschen“ zu schützen, will die EU die Grenzen noch effektiver verdichten.
Da die Migration über Spanien stark zugenommen hat, wurde Spanien von der EU nun aufgefordert, ihre Grenzübergänge besser zu kontrollieren und in der Ausrüstung der Grenzbeamt*innen aufzurüsten. Besonderes Augenmerk legt die EU dabei auf die beiden spanischen Exklaven Ceuta und Melilla in Nordafrika sowie auf den Flughafen von Barcelona.
Eine weitere Abschottungsmassnahme der EU ist bis 2021 geplant: Bis dann soll ein neues Einreisesystem an den Schengen-Aussengrenzen eingeführt werden, welches zur Identifikation von Personen auf Fingerabdrücke und Gesichtsmerkmale zurückgreift. Als Schengen-Mitglied ist auch die Schweiz verpflichtet, ihre Grenzen entsprechend hochzurüsten. Konkret bedeutet dies, dass zukünftig die biometrischen Daten von Personen, welche aus Nicht-Schengen-Staaten für einen Kurzaufenthalt nach Europa kommen bei deren Ein- und Ausreise kontrolliert werden. Die digitalisierte Prüfung erlaubt es den Grenzwächter*innen, Polizist*innen und Migrationsbehörden auf Knopfdruck zu erkennen, wenn ein*e Kurzaufenthalter*in die maximale Aufenthaltsdauer von 90 Tagen in einem Zeitraum von 180 Tagen überschritten hat und das Land verlassen muss. Schätzungen gehen davon aus, dass sich in der EU zwischen 2 und 4 Millionen Menschen mit abgelaufener Aufenthaltsbewilligung aufhalten. Solche Personen können mit dem neuen System effektiver identifiziert und abgeschoben werden.
https://www.independent.co.uk/news/world/europe/eu-border-wall-berlin-migration-human-rights-immigration-borders-a8624706.html?fbclid=IwAR20axkqgjH6g7Hes19uQUwtK9zX1ZXlYFzIra2GbyCOCSu6-9MXmZS5-F8
Grafische Darstellung der Grenzen um Europa:
https://mondediplo.com/outsidein/mapping-europe-s-war-on-immigration?fbclid=IwAR0LREoHF3WrmCpncCc2zg6cjrM8KXwyEf19HVW6mzPdTyOX9JyS2vyf5WQ

UNO-Migrationspakt – Administrativhaft für Jugendliche spaltet die Bürgerlichen
Der Migrationspakt sieht vor, dass Jugendliche nicht in Administrativhaft gesteckt werden dürfen. Dieser Pakt ist zwar nicht bindend, die faschistischen Gegner*innen haben aber Angst, dass es trotzdem bald in der Schweiz nicht mehr möglich sein könnte, Jugendliche nur aufgrund von „Migration“ einzusperren. Darum mobilisiert die PNOS am 24. November nach Basel, um gegen den Pakt zu demonstrieren. Auch die SVP ist überhaupt nicht damit einverstanden, zukünftig keine Jugendliche mehr einsperren zu dürfen. Auch stört sie am Pakt, dass bei der Anstellung einer Migrant*in der Arbeitsvertrag in einer für die Person verständlichen Sprache verfasst werden soll. Der Migrationspakt möchte u.a. eine Vereinheitlichung des Grenzschutzes, mehr Datengenerierung und mehrere Elemente zur Verbesserung der Lebenssituation der Migrant*innen. Also Migration als Phänomen, das institutionalisert, kontrolliert und einheitlich geregelt werden soll, wobei die negativen Auswirkungen auf die Migrant*innnen vermindert werden sollen. Dagegen laufen die faschistischen Kräfte in Europa nun Sturm. Österreich, Ungarn, USA und Australien haben schon den Austritt aus dem Pakt bekanntgegeben, in Deutschland ist es die AfD, in der Schweiz die SVP die dagegen vorgehen. Es handelt sich hier um eine Spaltung der besitzenden Klasse: Auf der einen Seite die Kapitalist*innen, die eine geregelte, kontrollierte Migration als Basis für den weltweiten Austausch von Arbeitsrkäften befürworten bwz. benötigen, und auf der anderen Seite diejenigen, die sich eine national-faschistische Organisation der Arbeitsmärkte wünschen.
https://www.srf.ch/news/schweiz/uno-migrationspakt-administrativhaft-fuer-jugendliche-als-knacknuss

Aufenthaltsrechte Schweiz: Schweiz besonders restriktiv gegenüber staatenlosen Menschen
Die Schweiz ist im Vergleich zu anderen europäischen Ländern gegenüber Staatenlosen besonders restriktiv. Dies zeigt eine neue Studie des ‘UNO-Hochkommissariats für Flüchtlinge’. Laut UNHCR gewichtet die Schweiz ihre Souveränität und die Bekämpfung von Missbrauch höher als die Schutzbedürfnisse jener Personen, die „kein Recht auf Rechte haben“.
Menschen, die in der Schweiz sind und von Staatenlosigkeit betroffen sind kommen laut der Studie vorallem aus Syrien, China, Russland, Palästina oder der ehemalige Sowjetunion oder sind Roma.
Innerhalb von fünf Jahren ist die Zahl der vom Staatssekretariat für Migration Link (SEM) als staatenlos anerkannten Personen um rund 150% auf über 600 gestiegen. Laut UNHCR sind jedoch mehr als 1000 weitere Menschen betroffen. Die Schweizer Behörden stufen diese als „ohne Nationalität“ oder als Angehörige eines „unbekannten Staats“ ein.
Laut UNHCR wären jedoch zumindest einige dieser Menschen wahrscheinlich berechtigt, den Status von Staatenlosen zu erhalten. Damit hätten sie auch gewisse Rechte, die ihnen durch mehrere internationale Übereinkommen gewährt würden: Beispielsweise gehört zu denv Empfehlungen der UNHCR, dass Kindern von Staatenlosen die Staatsangehörigkeit des Landes, in dem sie geboren wurden, zuerkannt werden sollte. In der Schweiz gibt es laut SEM aber trotz dieser Empfehlung keinen solchen Automatismus. Minderjährige Staatenlose können lediglich ein Gesuch um erleichterte Einbürgerung stellen.
„Die Schweiz gehört in diesem Bereich zu den restriktivsten Ländern in Europa „, sagt Anwältin Barbarar von Rütte. „Und sie ist eines der letzten Länder, die im Wesentlichen das Gesetz des Blutes im Gegensatz zum Gesetz des Bodens anwenden.“
http://www.swissinfo.ch/ger/ohne-rechte_die-zoegerliche-anerkennung-von-staatenlosen-in-der-schweiz/44543616

Grenzregime: EU-Pläne zur Frontex-Aufstockung
Die EU-Kommission hat einen neuen Verordnungsvorschlag für eine „gestärkte und voll funktionsfähige“ Agentur für die Grenz- und Küstenwache (EBCG) vorgestellt. Die aus der Grenzagentur Frontex hervorgegangene EBCG erhielte demnach eine ständige Eingreiftruppe von 10.000 BeamtInnen und könnte mit eigenen Schiffen und Flugzeugen wie eine „echte Grenzpolizei“ handeln.
https://antira.org/2018/11/12/frontex-wird-grenzpolizei/

Was nun?

Rassismus: Reinigungsprodukte unter dem Namen „Anti-black“
Die Firma „Anti-Black“ aus Emmen nimmt mit dem gewählten Firmennamen in Kauf, dass sich Schwarze Menschen abgewiesen und herabgesetzt fühlen. Dadurch, dass die Firma Reinigungsprodukte vermarktet, verdoppelt sich die rassistische Wirkung zusätzlich. Denn in rassistische Vorstellungen hängen die Farben Schwarz mit Dreck und die Farbe Weiss mit Reinheit zusammen.
Die Firma war dieses Jahr an der basler Herbstmesse mit einem Stand anwesend und wurde von einer Schwarze Person kritisiert. Die Geschäftsführerin der Anti-black Swiss GmbH zeigt sich nicht bereit den Rassismus anzuerkennen und den Namen, zu ändern. Gegenüber der Zeitung 20 Minuten gibt sie an: «Von meiner langjährigen treuen Kundschaft bin ich bis heute noch nie auf den Firmennamen angesprochen worden. Diesbezüglich gibt es keinen Grund, meinen Firmennamen zu ändern, da es sich ausschliesslich um Reinigungsprodukte handelt und nichts mit der unterschiedlichen Hautfarbe der Menschen zu tun hat.» Wer die Firma kritisch auf die Probleme ansprechen will, kann findet unter folgendem die Kontaktinformationen.
Auch Nivea, Dove oder die Migros spielen beim Werben immer mal wieder mit rassistischen Phantasien. Kritische Interventionen lohnen sich fast immer!
https://www.anti-black.ch
https://www.watson.ch/international/rassismus/310858481-weiss-ist-reinheit-nivea-entfernt-deo-werbung-wegen-rassismusvorwuerfen

Asylregime: Abschiebungen nach Afghanistan
Die deutschen Behörden schieben weiterhin nach Afghanistan ab, die Schweizer Behörden wollen das ebenfalls, haben aber momentan noch Mühe.
Obwohl sich die Situation in Afghanistan laufend verschlechtert, schickte die Bundesregierung Dienstag vom Flughafen Halle/Leipzig aus zum 18. Mal Menschen zurück in Lebensgefahr.
Jetzt ist zusätzlich bekannt geworden, dass dabei seit einiger Zeit auch Polizisten eingesetzt werden, die keine entsprechende Ausbildung haben.
Im Frühling haben sich die Schweiz und Afghanistan auf die Wiederaufnahme von Rückführungen geeinigt. Effektiv durchgeführt worden ist bislang aber noch keine einzige. Die Zusammenarbeit sei «schwierig», heisst es beim Bund.
https://www.proasyl.de/pressemitteilung/erneuter-abschiebungsflug-ins-risikogebiet-afghanistan/
https://www.solothurnerzeitung.ch/schweiz/trotz-einigung-bleibt-die-blockade-asylsuchenden-werden-nicht-nach-afghanistan-zurueck-geschickt-133701442

Am 13. gab es eine Demo in Bern um auf die unhaltbaren Zustände in Afghanistan aufmerksam zu machen: https://migrant-solidarity-network.ch/2018/11/13/heute-demo-in-bern-sicherheit-fuer-die-hazare-in-afghanistan/

Und diesen Samstag den 17. gibt es eine Solidemo in Basel für die Verfolgten Menschen in Afghanistan. Treffpunkt 17 Uhr auf dem Marktplatz
https://migrant-solidarity-network.ch/2018/11/16/demo-in-basel-zeichen-der-solidaritaet-nach-afghanistan/

Wo gab’s Widerstand?

Antifaschismus: Drei Direkte Aktionen in einer Woche
In Olten leisteten Antifaschist*innen Widerstand gegen das Konzert der Black-Metal-Band Horna. Die Band sympatisiert offen mit dem Nationalsozialismus. Obwohl im Vorfeld gegen das Konzert in der „Schützi“ Beschwerde eingereicht wurde, fand dieses statt. Aus Protest zündeten Antifaschist*innen vor dem Lokal Rauchpetarden. In der Nacht zuvor wurden gegen die Band diverse Graffitis gesprüht.
In Uster demonstrierten am Dienstag Abend dem 13. November 2018 gut 300 Personen gegen einen Vortrag von Christoph Blocher in Uster (Zürcher Oberland). Blocher dankte dem Militär und den Behörden für deren gewalttätiges Vorgehen gegen die streikende Bevölkerung im Landesstreik, was Tote, Verletzte und hunderte politische Gefangene zur Folge hatte. Zwei Dinge sind klar: Erstens betreibt Blocher mit seiner Rede Hetze gegen soziale Bewegungen und legitimiert Gewalt gegen ebendiese. Zweitens bezieht er Position für die Besitzenden, für die Reichen.
Die Demonstration zog durch Uster und drang immer wieder in die unmittelbare Nähe des Stadthofsaals vor. Dort wurden Reden gehalten und die Veranstaltung mit Lärm gestört.
https://barrikade.info/Demonstration-mit-rund-300-Personen-gegen-Blocher-in-Uster-1618
https://barrikade.info/NSBM-Band-Horna-Auftritt-in-Olten-Sammelartikel-1576
https://www.solothurnerzeitung.ch/solothurn/olten/konzert-in-der-schuetzi-mit-angeblich-nazi-freundlicher-band-horna-sorgt-fuer-aufregung-133696485

Italien: Tausende demonstrieren gegen Roms Einwanderungspolitik
Italiens Regierung will Migrant*innen zukünftig in großen Auffangzentren unterbringen und schneller ausweisen. Ausserdem will sie das Asylrecht beschneiden und Integrationsprojekte stoppen. In Rom sind etwa 100’000 Demonstrant*innen dagegen auf die Strasse gegangen. Sie demonstrierten gegen den immer Stärker werdenden Rassismus in Italien und gegen die sogenannten »Sicherheitsgesetze« der Regierung.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1105388.italien-antirassistischer-massenprotest-in-rom.html

Sans- Papiers forderten Regularisierung in Basel und reichten Härtefallgesuche ein
Mit über 200 Unterstützenden haben die Sans-Papiers-Kollektive Basel am 14. November vom Claraplatz bis zum Migrationsamt demonstriert. Sie haben einen offenen Brief an die Regierung übergeben und reichten 10 Härtefallgesuche ein. 10 grosse Transparente mit Schmetterlingen und der Aufschrift „Freiheit“ repräsentierten dabei die 10 Gesuchstellenden. 50 Plakate mit Händen und der Aufschrift „Regularisierung“ standen symbolisch für alle anderen Sans-Papiers, die noch keine Gesuche einreichen können. Trotz der Hoffnung, die mit dieser Demonstration eihergingen, ist vieles Ungewiss: Unsicherheiten bereiten den Sans-Papiers vor allem die Strafverfahren, die aus den Informationen, die sie in den Härtefallgesuchen machen müssen, eingeleitet werden. Zudem verlangt das Migrationsamt neuerdings bereits im Härtefallverfahren Arbeits- und Mietverträge – eine Anforderung, die viele der Gesuchstellenden nicht erfüllen können, da es kaum Arbeitgebende und/oder Vermietende gibt, die dazu bereit sind. Besonders schwierig zu erfüllen ist diese Anforderung für die vielen Sans-Papiers, die in Privathaushalten arbeiten.
https://migrant-solidarity-network.ch/2018/11/14/basler-sans-papiers-wollen-es-wissen/

Was steht an?

Kein (Messe)Platz für Nazis!
Samstag 24. November 2018 | 13:00 | Messeplatz, Basel
Die rechtsextreme PNOS (Partei national orientierter Schweizer) mobilisiert für den 24. November nach Basel. Auf dem Messeplatz wollen sie eine Kundgebung „gegen den UNO-Migrationspakt“ abhalten. Die Bewilligung von der Polizei haben sie bereits. Die Gegenkundgebung aber wurde verboten bzw. an den weit entfernten Petersplatz verwiesen.
Das nehmen wir nicht hin. Wir wollen nicht, dass Basel zur Bühne für die Menschenfeinde der PNOS wird. Deshalb rufen wir alle dazu auf an besagtem Samstag 24. November auf den Messeplatz zu kommen! Verhindern wir diesen Neonazi-Event! Wir besammeln uns um 13:00 (also eine Stunde vor dem Beginn der PNOS-Kundgebung) auf dem Platz, um als Stadt ein Zeichen gegen rechte Hetze zu setzen.
Dafür braucht es viele Menschen! Es geht uns alle etwas an. Deshalb: Maximal teilen, weitersagen, aktiv und kreativ werden!
… und halte dich auf dem Laufenden
#baselnazifrei

PNOS-Parteitag
Samstag, 1. Dezember | Grossraum Bern
Nebst der PNOS-Demo am 24. November in Basel gilt es auch den PNOS-Parteitag am 1. Dezember antifaschistisch zu thematisieren und bekämpfen. Dieser findet unter dem Namen «Europa Nostra II» im Grossraum Bern mit internationalen Gästen statt. Abgesehen von der Notwendigkeit, ein Erstarken der Partei und ihrer Basis zu verhindern, ist in diesem Fall die internationale Vernetzung mit anderen rechtsextremen und faschistischen Parteien sowie Bewegungen ein weiteres Unterfangen der PNOS, welches es vehement zu bekämpfen gilt. Die diesjährige Gästeliste unterstreicht den rassistischen und menschenverachtenden Charakter des Parteitags und gibt Anlass, näher auf diese einzugehen.
Beispielsweise wurde der Führer der US-amerikanischen Alt-Right-Bewegung, Richard B. Spencer, als Gast am Parteitag angekündigt. Spencer und die Alt-Right-Bewegung stehen für eine «arisch» geprägte Bevölkerungspolitik und sind ausgesprochen antisemitisch. 2016 wurde Spencer weltweit bekannt, als er anlässlich des Wahlsiegs von Trump „Heil Trump! Heil unserem Volk! Sieg Heil!» schrie, und einige Anwesende den Hitlergruss zeigten. Ob Spencer allerdings tatsächlich vor Ort sein oder nur per Videobotschaft zugeschaltet wird, steht noch in den Sternen, denn gegen den 40-jährigen Neonazi besteht anscheinend im Schengen-Raum – und damit auch in der Schweiz – ein Einreiseverbot.
Gefunden auf barrikade.info:
https://barrikade.info/Kein-Platz-fur-PNOS-und-andere-Nazis-1604

Ein grosses Zvieri zum Gedenken an den 4. Jahrestag des Brandes in Les Tattes | 17. Novmber um 14 Uhr | Chemin de Poussy 1, Vernier
In der Nacht vom 16. auf den 17. November 2014 brach im Foyer des Tattes, dem grössten Wohnort für Asylbewerber in der Schweiz, ein Feuer aus. Bei diesem Brand starb Fikre Seghid, ein 29-jähriger Eritreer, an einer Vergiftung und Dutzende von Bewohner*innen wurden schwer verletzt. Während die Genfer Gerichte im Winter 2014 erklärten, dass eine Untersuchung eingeleitet worden sei, um „alles Licht“ auf diese Tragödie zu werfen, wo stehen wir heute? Nirgendwo. Kein Prozess, keine Entschädigung. Vier Jahre nach dem Brand ist die Untersuchung der Staatsanwaltschaft noch nicht abgeschlossen, und keines der Opfer, von denen viele bereits ausgewiesen wurden, hat eine Anerkennung oder Entschädigung erhalten. Die Verantwortung des Migrationsdienstes und des Staates für den Brand hat sich jedoch weitgehend gezeigt. Kommt alle Samstag, den 17. November um 14:00 Uhr in den Haupthof des Hauses, um Fikre Seghid zu ehren und allen Opfern unsere Unterstützung bei einem Solidaritätssnack zu bekunden. Speisen und Getränke sind willkommen.
https://renverse.co/Grand-Gouter-pour-commemorer-les-4-ans-de-l-incendie-des-Tattes-1799

Antirassistisch durchs Studium: Wie nutzen wir unser Wissen? Input von antira.org
22.11.18 | 20.15 Uhr | Lange Nacht der (Ein)-bildung | Lerchenweg Unitobler | Bern
„Willst du, dass deine (Forschungs-)Arbeiten an der Uni nebst dir auch der antirassistischen Bewegung etwas bringen? Im Workshop fragen wir nach Uni_Strassen-Kooperationsformen, die sich trotz der Verschulung der Unis, Marginalisierung (rassismus-)kritischer Forschung oder Nebenjobs umsetzen lassen. Der Workshop startet mit einem Input von Leuten der Internetplattform antira.org. Diese will antirassistisches Wissen und Handeln in der Schweiz zugänglicher und bekannter machen und sucht deshalb den Austausch mit Menschen, die den angesprochenen Gap zwischen Widerstand und Studium überwinden.“
http://www.nachtderbildung.ch/programm-infos/

Hörens-/Sehens-/Lesenswertes

Jordan Peterson und seine Kackscheisse
Ein obskurer kanadischer Psychologieprofessor wird fast über Nacht zum umschwärmten Wanderprediger für Männer in der Krise. Seine Strategie: Er verkauft reaktionäre Geschlechtermodelle als Kur. Ein lesenserter Artikel der Woz über den rassistischen Sexisten, der sein Programm als ‚Selbsthilfe‘ verkauft: https://www.woz.ch/-923d

antira sucht:
Hast du Lust bei uns mitzumachen? Wir suchen Menschen, die Lust und klasseninteresse an Webseitenbetreuung, Texte schreiben oder übersetzten zum Veröffentlichen haben, oder auch sonstiges antirassistisches Zeugs machen wollen. Melde dich via antira@immerda.ch