Medienspiegel 17. August 2018

+++SCHWEIZ
derbund.ch 17.08.2018

Das leise Ende der Flüchtlingskrise

Während Europas Politiker über Migration streiten, sperren die Kantone Flüchtlingszentren zu. Sie werden nicht mehr gebraucht. Asylbetreuer verlieren ihre Stelle, freiwillige Helfer ihre Aufgabe.

Cedric Fröhlich, Christoph Lenz

Tack! Der dicke Schlüsselbund knallt gegen die grüne Tür. Martin Trachsel schliesst Zimmer 2 der Asylunterkunft Bern-Viktoria auf. Früher wohnten hier zwölf Personen. Jetzt stapeln sich Matratzen auf dem aufgequollenen Linoleumboden. 34 Stück, gewaschen, fertig zum Abtransport. Die Matten schlucken das Licht, das durch das schmale Fenster an der Rückwand fällt. Martin Trachsel hängt die Schlüssel zurück an seinen Hosenbund. «Ja», sagt er, «es geht dem Ende entgegen.»

Von welchem Ende er spricht – das ist für einen Augenblick nicht ganz klar. Vom Ende der Asylunterkunft im Stadtberner Breitenrainquartier, das die bernische Kantonsregierung Anfang Sommer besiegelt hat; oder von seinem Ende als dessen Leiter.

Seit 2015 war die ehemalige Feuerwehrkaserne Viktoria das Reich von Martin Trachsel. Er leitete die Unterkunft, baute die Freiwilligenarbeit auf, organisierte das Zusammenleben der bis zu 150 Bewohner. Vor kurzem hat er von der Heilsarmee, der Betreiberin der Asylunterkunft, die Kündigung erhalten. Wie es jetzt weitergeht, weiss Martin Trachsel nicht. Er werde Bewerbungen schreiben, sagt der 57-jährige Heimleiter. «Und dann warte ich auf einen Anruf.»

Wie Trachsel geht es derzeit vielen Mitarbeitern von Asylunterkünften. Nach eigenen Angaben musste die Heilsarmee seit Anfang 2017 rund 160 Mitarbeiter aus dem Asylbereich auf die Strasse stellen. Auch ORS, die grösste Anbieterin von Asyldienstleistungen in der Schweiz, baut ab: Seit 2017 habe das Unternehmen 19 Asylunterkünfte geschlossen und im Zuge dieser Massnahmen 200 Vollzeitstellen gestrichen, erklärt eine Sprecherin. Nur für die Hälfte der betroffenen Mitarbeiter habe man Lösungen in anderen Asylunterkünften gefunden.

Rückbau der Asylinfrastruktur

Der Trend schlägt sich auch auf nationaler Ebene nieder. Die Kantone haben in den letzten zwei Jahren Dutzende Unterkünfte zugesperrt und ihre Unterbringungskapazitäten für Asylsuchende um rund 7500 Plätze oder 30 Prozent gesenkt. Dies hat eine Umfrage von DerBund.ch/Newsnet bei allen 26 Kantonen ergeben. Diese Entlastungen wirken sich bereits auf die Finanzen der Kantone und des Bundes aus. Nach neusten Schätzungen werden die Asylausgaben der Eidgenossenschaft im laufenden Jahr rund 130 Millionen Franken unter den Erwartungen bleiben.

Die Gründe für den Rückbau der Asylinfrastruktur liegen auf der Hand: Zum einen findet eine Verlagerung von den Kantonen zum Bund statt. Rund 3000 Unterkunftsplätze sind in den im Aufbau befindlichen Bundesasylzentren bereits verfügbar, 5000 sollen es dereinst sein. Noch viel stärker fällt ins Gewicht, dass die Zahl der Asylgesuche seit 2016 sinkt. Im ersten Halbjahr 2018 stellten noch 7820 Personen in der Schweiz einen Asylantrag. Einen so tiefen Wert haben die Migrationsbehörden letztmals im Jahr 2010 registriert.

Wenn 2015 zur Chiffre für die europäische Flüchtlingskrise wurde, so markiert das Jahr 2018 die Rückkehr zur Normalität. Und das nicht nur für die Behörden, sondern auch für die Gesellschaft und insbesondere für die Menschen im Umfeld der Asylzentren. Das wirft Fragen auf: Wie werden sie sich an diese Zeit erinnern? Was bleibt zurück von der Flüchtlingskrise? Und was verschwindet, wenn eine Asylunterkunft aufgehoben wird, wenn der Kontakt mit deren Bewohnern abbricht?

Über 200 meldeten sich als Freiwillige

Martin Trachsel läuft durch die Gänge der Unterkunft Viktoria. Es herrscht eine Atmosphäre wie am letzten Tag eines Klassenlagers. Der Waschbereich ist geschrubbt. Im Esssaal stehen die Stühle auf den Tischen, die Kochplatten sind sauber, nur am Spülbecken rinnt der Wasserhahn. «Den müssen wir unten abstellen, der Drehgriff ist abgebrochen», sagt Trachsel. Ein Handgriff hier, ein Reparatürchen dort: Die Probleme in der Asylunterkunft Viktoria sind überschaubar geworden.

Wie anders war das damals, 2015, als die Menschen kamen, übers Mittelmeer und die Berge im Balkan, und die Asylunterkünfte überlastet waren. Damals, als die Berner Stadtregierung Hand bot und die alte Kaserne der Heilsarmee übertrug. «Damals war das eine optimale Lösung», sagt Martin Trachsel. Im Herbst 2015 zogen die Asylsuchenden in das alte Gemäuer am Berner Viktoriaplatz. 150 waren es zu Beginn, später waren es noch 100. Sie lebten mitten in der Stadt, wenige Minuten vom Zytglogge-Turm entfernt. Und die Asylsuchenden wurden wahrgenommen, nicht länger hockten sie in den Zivilschutzanlagen an den Rändern der Stadt, sondern lebten Tür an Tür mit den Menschen im Breitenrain.

In der Nachbarschaft schien es, als habe man auf die Asylsuchenden gewartet. Trachsel: «Es war ein richtiger Hype, als wir aufgemacht haben.» An den Infoabenden sassen 300 Leute aus den umliegenden Quartieren, über 200 meldeten sich als Freiwillige. Zwischen den Flüchtlingen und Helfern entstanden enge Kontakte. Man ging schwimmen und in den Tierpark, übte zusammen Deutsch. Probleme gab es praktisch keine – von einer Kontroverse um spielende Kinder im Kasernenhof abgesehen. Die alte Feuerwehr galt als Vorzeigeprojekt im Asylbereich.

Café im Kirchgemeindehaus

Ganz anders war es dreissig Kilometer weiter südlich, in Aeschi bei Spiez. Als der Regierungsrat die Gemeinde im Herbst 2014 informierte, dass in der Nähe des Dorfs eine Unterkunft für 100?Asylsuchende eröffnet werden sollte, brach Unruhe aus im Dorf. «Wenn wir könnten, würden wir sofort wegziehen», sagte eine anonyme Anwohnerin des Asylheims im Oktober 2014 zur «Berner Zeitung». Und: «Wir haben Angst, dass sie unsere Kinder ansprechen oder anfassen. Wir werden in Zukunft unsere Kinder zur Schule begleiten müssen.»

Die Gemeinde richtete sofort eine Anlaufstelle ein. Bei Problemen hätte sie aktiv werden können. «Für diese Ansprechgruppe gab es dann aber kaum etwas zu tun», sagt Gemeindepräsidentin Jolanda Luginbühl. «Es gab einfach kaum Probleme. So viel haben wir von den Bewohnern gar nicht gemerkt.»

Die anderen, jene, die helfen wollten, meldeten sich erst später zu Wort. Verena Meuli zum Beispiel, die Präsidentin der lokalen Kirchgemeinde. Mit einer kleinen Gruppe suchte sie Anfang 2015 per Aushang nach Freiwilligen. In kürzester Zeit meldeten sich 35 Helfer. Gemeinsam stellten sie im Kirchgemeindehaus ein Café auf die Beine. «Wir wollten einen Ort schaffen, an dem sich die Leute von hier und die Flüchtlinge treffen können», erzählt Meuli. Es habe sich aber recht schnell gezeigt, dass das für die lokale Bevölkerung kein Bedürfnis war. «Aber für die Bewohner der Unterkunft war es ein bisschen wie Ferien, wenn am Montagnachmittag das Café International im Dorf geöffnet hat. Deshalb haben wir weitergemacht.»

Als es Ende letzten Jahres hiess, dass die Unterkunft in Aeschiried schliesse und die Asylsuchenden spätestens im März 2018 aus dem Dorf verschwinden würden, löste das gemischte Gefühle bei den Freiwilligen aus. Sollten sie das Café beibehalten? Oder sich anderswo engagieren? Sie trafen sich und diskutierten. «Da haben wir festgestellt: Eigentlich sind wir alle ziemlich müde», erzählt Verena Meuli. «Das Café drei Jahre lang durchzuziehen, auch während der Schulferien, an Pfingsten, Montag für Montag Freiwillige aufzutreiben, das war schon sehr anstrengend.» Am Ende sei sie erleichtert gewesen, dass die Aufgabe zu Ende ging.

Einfach war das Aufhören dennoch nicht für Verena Meuli. Das Café habe ihr das Gefühl gegeben, in dieser ohnmächtigen Situation etwas tun zu können. «Den Menschen begegnen, ein Zeichen der Gastfreundschaft setzen. Dieses Gefühl fehlt mir heute.»

Martin Trachsel muss die alte Feuerwache bis Ende September geräumt haben. Er wird früher damit fertig sein. Es sind nur noch 11 Bewohner da. In diesen Tagen ziehen auch sie aus. Trachsel steht im leeren Aufenthaltsraum, wo früher einst Leben herrschte, Sprachengewirr, Leute an Computern sassen. Und er spricht von Anfängen, von Kapiteln und von Enden. Wie das im Leben halt so gehe. Wenn ihn dieses Ende schmerzt, dann zeigt er es in diesem Moment nicht. Stattdessen lächelt er. Vielleicht kommt bald ein Anruf.
(https://www.derbund.ch/schweiz/standard/das-leise-ende-der-fluechtlingskrise/story/27982058)

«Europa verliert die Kontrolle über seine Angst»
Der Literaturwissenschafter Mohomodou Houssouba leidet mit den Flüchtlingen mit, die alles auf die Karte Europa setzen. Die Pforten zu schliessen, werde das Problem aber nicht lösen.
https://www.derbund.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/europa-verliert-die-kontrolle-ueber-seine-angst/story/10163306
-> https://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/schweizer-willkommenskultur/story/11630588

Engagement im Exil: EritreerInnen in der Schweiz
Sie packen an und engagieren sich: Leute wie Absera Tewelde. Die Journalistin ist aus Eritrea geflüchtet und arbeitet ehrenamtlich beim Radio LoRa. Sie setzt sich ein für eine bessere Integration und gegen das schlechte Image ihrer Landsleute.
https://www.srf.ch/sendungen/kontext/engagement-im-exil-eritreerinnen-in-der-schweiz

Optimismus prägt die Asylpraxis zu Sri Lanka
Die Schweizer Behörden verschärfen die Asylpraxis zu Sri Lanka seit Mitte 2016 laufend. Die Schutzquote ist im Jahr 2017 auf 31 Prozent gesunken, nachdem sie im Jahr 2015 noch 71 Prozent betragen hatte.
https://www.fluechtlingshilfe.ch/news/archiv/2018/optimismus-praegt-die-asylpraxis-zu-sri-lanka.html

Auslandreisen von Flüchtlingen: Auch Nationalratskommission für strengere Regelungen
Wie der Ständerat ist auch die Staatspolitische Kommission des Nationalrates der Ansicht, dass anerkannte Flüchtlinge neu glaubhaft machen müssen, dass sie unter Zwang in ihr Heimat- oder Herkunftsland gereist sind, ansonsten ihnen die Flüchtlingseigenschaft aberkannt wird. Die Kommission unterstützt zudem die vom Ständerat eingefügte Regelung, wonach anerkannte Flüchtlinge auch nicht in die Nachbarstaaten ihrer Heimatstaaten reisen dürfen.
https://www.parlament.ch/press-releases/Pages/mm-spk-n-2018-08-17.aspx
-> https://www.nau.ch/politik/bundeshaus/2018/08/17/fluchtlinge-heimatreiseverbot-soll-ausgeweitet-werden-65398752

+++DEUTSCHLAND
Afghanistan: Die Bundesregierung und ihre Realitätsverweigerung
Die Abschiebungen nach Afghanistan gehen nicht nur weiter, seit Juli werden sie sogar ausgeweitet. Absurd, angesichts der Tatsache, dass es keinerlei Hinweise auf eine sich verbessernde Sicherheitslage gibt – im Gegenteil. Besonders irritierend ist dabei das Schweigen des Bundesaußenministers.
https://www.proasyl.de/news/afghanistan-die-bundesregierung-und-ihre-realitaetsverweigerung/

Elf Personen in Bayern ohne Anklage im Gefängnis
Auffällig bei den inhaftierten Personen: Es handelt sich offenbar ausschließlich um Asylbewerber.
https://www.sueddeutsche.de/bayern/praeventivhaft-elf-personen-in-bayern-ohne-anklage-in-gefaengnis-1.4094271

Migration: Deutschland einigt sich mit Griechenland auf Flüchtlingsrücknahme
Griechenland wird bald Asylbewerber zurücknehmen, für deren Verfahren es zuständig ist. Auch mit Italien seien die Verhandlungen „sehr weit fortgeschritten“.
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-08/migration-deutschland-griechenland-asylbewerber-ruecknahme-vereinbarung
-> http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fluechtlinge-migrationsabkommen-mit-griechenland-steht-a-1223699.html
-> https://www.tagesschau.de/inland/fluechtlinge-ruecknahme-griechenland-101.html
-> https://www.tagesspiegel.de/politik/vereinbarung-mit-athen-auch-griechenland-nimmt-asylbewerber-zurueck/22924068.html
-> https://www.nzz.ch/international/berlin-und-athen-einigen-sich-ueber-ruecknahme-von-fluechtlingen-ld.1412343
-> http://taz.de/Rueckfuehrungen-innerhalb-der-EU/!5528875/
-> https://www.jungewelt.de/artikel/338095.asylpolitik-neuestes-r%C3%BCcknahmeabkommen.html

Angriff aufs Kirchenasyl: mit Schützenhilfe der Grünen
Das Kirchenasyl ist für Flüchtlinge oft der einzige Ausweg, um sich vor Abschiebungen zu schützen oder ein Asylverfahren in Deutschland zu bekommen. In der Regel betrifft dies Härtefälle, für die die Kirchen sich gezielt einsetzen. Doch jetzt droht dieser Weg – gegen den Protest der Kirchen – erheblich erschwert zu werden. Statt bisher nur sechs Monate müssten Flüchtlinge künftig 18 Monate im Kirchenasyl bleiben, um ins deutsche Asylverfahren zu kommen. Eine Gesetzesänderung auf Initiative der Landesregierung von Schleswig-Holstein, wo die GRÜNEN mitregieren.
https://www1.wdr.de/daserste/monitor/videos/video-angriff-aufs-kirchenasyl-mit-schuetzenhilfe-der-gruenen-100.html

+++ÖSTERREICH
Queer Base zu Österreichs Asylpolitik: „Die Spitze des Eisbergs“
Der Beamte, der das Asylersuchen eines jungen Afghanen ablehnte, da er ihm nicht schwul genug auftrat, wurde entlassen. Rechtsberater Gluth über queere Refugees.
http://taz.de/Queer-Base-zu-Oesterreichs-Asylpolitik/!5528890/

+++UNGARN
Ungarn: Ungarische Behörden verweigern Flüchtlingen Essen
Eine Hilfsorganisation dokumentiert mehrere Fälle, in denen Geflüchteten Nahrung vorenthalten wurde. Betroffen sind offenbar Asylbewerber in ungarischen Transitzonen.
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2018-08/ungarn-asylbewerber-nahrungsentzug-hungarian-helsinki-committee
-> https://www.nau.ch/nachrichten/europa/2018/08/17/menschenrechtler-ungarn-lasst-asylsuchende-in-transitzonen-hungern-65398651

+++MITTELMEER
»Als ich durch das Funkgerät die Stimmen hörte, wusste ich, dass so eine Rettung ganz einfach ist«
Diese jungen Leute kauften einen Fischkutter und retteten 14.000 Menschen vor dem Ertrinken. Jetzt wird gegen sie ermittelt.
https://perspective-daily.de/article/600/HddkFzx4

Gerettete Migranten: Italien will Dutzende Flüchtlinge an Malta übergeben
Mehr als 170 Menschen hat die italienische Küstenwache gerettet. Nach Angaben von Innenminister Salvini wäre jedoch Malta zuständig gewesen. Nun sollen die Menschen in einen maltesischen Hafen gebracht werden.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/italien-kuestenwache-will-mehr-als-170-fluechtlinge-an-malta-uebergeben-a-1223599.html

Seenotrettung: Wir Flüchtlingsretter sind die neuen Feinde
Die tagelang auf See ausharrende „Aquarius“ darf auf Malta anlegen. Für Seenotretter Julian Pahlke zeichnet sich dennoch die Abkehr von der Menschlichkeit ab. Die Politik würde nicht nur die Flüchtlinge kriminalisieren, sondern auch deren Helfer. Ein Gastkommentar.
https://www.welt.de/debatte/kommentare/article181131818/Seenotrettung-Wir-Fluechtlingsretter-sind-die-neuen-Feinde.html?wtmc=socialmedia.twitter.shared.web

+++JENISCHE/SINTI/ROMA
Freiburger Kantonsgericht lehnt Rassismus-Klage gegen Freiburger Berufsverbände und Tageszeitungen ab
Letzen Sommer publizierten drei Freiburger Berufsverbände, die Vereinigung Holzbau Schweiz und der Verband Schweizer Schreinermeister und Möbelfabrikanten ein gemeinsames Inserat in zwei Freiburger Tageszeitungen. Darin wurde die Bevölkerung davor gewarnt, „Fahrenden“ Gipser- oder Malerarbeiten, Plattenlegen sowie Schreiner- und Zimmerarbeiten anzuvertrauen. Gegen die Verbände und gegen die beiden Tageszeitungen wurde eine Privatklage wegen Verletzung der Rassismusstrafnorm eingereicht. Zwar kritisierte die Staatsanwaltschaft das Vorgehen der Verbände, sie trat jedoch nicht auf die Klage ein. Ein Rekurs gegen diesen Entscheid wurde nun auch vom Freiburger Kantonsgericht abgelehnt. Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) kritisiert die Ablehnung der Klage und prüft weitere Schritte.
https://www.gfbv.ch/de/medien/medienmitteilungen/rassismus-klage-abgelehnt/
-> https://www.srf.ch/news/regional/bern-freiburg-wallis/umstrittenes-zeitungsinserat-fahrender-blitzt-auch-vor-freiburger-kantonsgericht-ab

+++DROGENPOLITIK
Ab sofort zählt der Bund auf Cannabis
Die Hanfpflanze wird zum offiziellen Budgetposten in der Eidgenossenschaft. Für nächstes Jahr rechnet der Bund mit Einnahmen von 15 Millionen Franken.
https://www.derbund.ch/schweiz/standard/ab-sofort-zaehlt-der-bund-auf-cannabis/story/29126420

Die weltweite Cannabis-Legalisierung ist gerade ein Stück näher gerückt
Die WHO empfiehlt, die Einstufung von Marihuana als Droge neu zu bewerten.
https://www.vice.com/de/article/qvma4b/cannabis-legalisierung-who-marihuana

+++AUSLÄNDER_INNEN-RECHT
Bodigt die EU die Ausschaffungsinitiative?
Im Streit um das Rahmenabkommen beharrt die EU auf die Übernahme der Unionsbürger-Richtlinien. Die Ausweisung krimineller EU-Bürger würde massiv erschwert.
https://www.20min.ch/schweiz/news/story/Wird-die-Ausschaffungs-Initiative-zum-Papiertiger–10316630

Integration als Bringschuld von Ausländerinnen und Ausländern
Der Bundesrat hat weitere Bestimmungen zur Umsetzung des neuen Ausländer- und Integrationsgesetzes erlassen. Diese sind vorab ein behördliches Messinstrument für erbrachte Integrationsleistungen von Ausländerinnen und Ausländern, die dann staatlich belohnt oder sanktioniert werden.
https://www.fluechtlingshilfe.ch/news/archiv/2018/integration-als-bringschuld-von-auslaenderinnen-und-auslaendern.html

+++KNAST
Justizvollzugsanstalt Witzwil : Kommission befürwortet Kredit für Gebäudesanierungen
Die Bau-, Energie-, Verkehrs- und Raumplanungskommission (BaK) des bernischen Grossen Rates befürwortet einen Kredit für die Sanierung von Gebäuden in der Justizvollzugsanstalt Witzwil. Sie beantragt jedoch eine Kürzung des Kredits von 56,16 Millionen Franken auf 51,36 Millionen Franken. Die BaK empfiehlt dem Parlament auch den Projektierungskredit für Sanierungsarbeiten am Amthaus Bern und den Kantonsbeitrag an Wärmeverbund in Bolligen/Stettlen zur Annahme.
https://www.be.ch/portal/de/index/mediencenter/medienmitteilungen.meldungNeu.mm.html/portal/de/meldungen/mm/2018/08/20180817_0943_kommission_befuerwortetkreditfuergebaeudesanierungen
-> https://www.bernerzeitung.ch/region/kanton-bern/kommission-runzelt-stirn-wegen-witzwilsanierungskosten/story/16705358

+++TRANSPORTPOLIZEI
Über Gründe schweigt er: Oberster SBB-Polizist wirft das Handtuch
Vor drei Jahren wurde Jürg Monhart Chef der Transportpolizei der SBB. Nun gibt er die Leitung per sofort ab. Warum, ist nicht bekannt.
https://www.blick.ch/news/wirtschaft/ueber-gruende-schweigt-er-oberster-sbb-polizist-wirft-das-handtuch-id8737444.html
-> https://www.derbund.ch/schweiz/standard/oberster-sbbpolizist-wirft-das-handtuch/story/13483213

+++POLIZEI EUR
Narrative der Militarisierung: Zum Verhältnis von Wirtschaft und Polizei auf dem Europäischen Polizeikongress
Im Februar 2018 fand in Berlin der 26. Europäische Polizeikongress statt. Die vom „Behörden Spiegel“, einer überregionalen (privaten) Zeitung für den öffentlichen Dienst, organisierte Verkaufsausstellung mit Kongresscharakter versammelt VertreterInnen von Sicherheitsbehörden, Politik und Wirtschaft.
http://www.cilip.de/2018/08/14/narrative-der-militarisierung-zum-verhaeltnis-von-wirtschaft-und-polizei-auf-dem-europaeischen-polizeikongress/

+++ANTIFA
Der Schweizer Leichtathletikverband hat einen Athleten wegen rechtsextremer Äußerungen entlassen
Nach dem 100-Meter-Lauf rechts abgebogen
Ein Schweizer Sprinter sorgte vor der Leichtathletik-Europameisterschaft in Berlin mit rechten Äußerungen und Postings für Aufsehen. Der eidgenössische Verband reagierte schnell.
https://jungle.world/artikel/2018/33/nach-dem-100-meter-lauf-rechts-abgebogen?page=all

+++ANTIRA
antira-Wochenschau: Rassist*innen in Basel, Merkel über Dublin, Bundesrat für Grenzgewalt
https://antira.org/2018/08/17/antira-wochenschau-rassistinnen-in-basel-merkel-ueber-dublin-bundesrat-fuer-grenzgewalt/

Solidaritätsmarsch für Gugge Negro Rhygass
Mehrere hundert Fasnächtler gingen in Basel für die Fasnacht und gegen Rassismusvorwürfe auf die Strasse. Linksautonome versuchten, die Fasnächtler zu provozieren.
https://bazonline.ch/basel/stadt/solidaritaetsmarsch-fuer-gugge-negro-rhygass/story/24361428
-> https://www.basellandschaftlichezeitung.ch/basel/basel-stadt/grossandrang-am-soli-marsch-fuer-basler-guggen-anti-rassismus-demo-auf-der-wettsteinbruecke-132935360

Liveticker:
https://www.basellandschaftlichezeitung.ch/basel/basel-stadt/haende-weg-von-unseren-kulturguetern-verfolgen-sie-den-solidaritaetsmarsch-im-liveticker-132935360
-> https://telebasel.ch/2018/08/17/live-ticker-solidaritaetsmarsch-fuer-negro-rhygass

Dunkelhäutige Schweizerin sagt, weshalb sie «Negro» in Guggen-Namen ein No-Go findet
Nach dem «Negro-Fescht» der gleichnamigen Kleinbasler Fasnachtsclique hagelt es Kritik an deren Namen. watson lässt hier eine dunkelhäutige Schweizerin zur Polemik zu Wort kommen.
https://www.watson.ch/!301168250

Was stört Sie am Emblem von «Negro Rhygass», Naim Mbundu?
Naim Mbundu hat sich als einer der Ersten auf Instagram zur «Negro-Rhygass»-Debatte geäussert. Ein Gespräch über die Wirkung des N-Worts, Narrenfreiheit und selektive Toleranz.
https://tageswoche.ch/form/interview/was-stoert-sie-am-emblem-von-negro-ryhgass-naim-mbundu/

Nach Shitstorm im Internet – «Wir werden das Logo in der Clique diskutieren»
Der Obmann der Fasnachtsclique «Negro Rhygass» nimmt zum ersten Mal ausführlich Stellung zu den Rassismus-Vorwürfen.
https://www.srf.ch/news/regional/basel-baselland/nach-shitstorm-im-internet-wir-werden-das-logo-in-der-clique-diskutieren

Basel, hör auf zu quengeln!
Der Riesenwirbel um die Traditionsgugge «Negro-Rhygass» und ihr Logo zeigt:  Zu einer vernünftigen Rassismusdebatte ist diese Stadt nicht in der Lage. Eine liebevolle Intervention.
https://tageswoche.ch/form/kommentar/basel-hoer-auf-zu-quengeln/

Empörung über politische Korrektheit: Eine Einstimmung auf den Soli-Marsch für die Guggen
Heute Freitagabend findet ein Solidaritätsmarsch für die Basler Guggen Negro-Rhygass und Mohrekopf statt, die sich in den vergangenen Tagen dem Rassismus-Vorwurf ausgesetzt sahen. Die Nerven aller Empörten liegen jetzt schon blank.
https://www.basellandschaftlichezeitung.ch/basel/basel-stadt/empoerung-ueber-politische-korrektheit-eine-einstimmung-auf-den-soli-marsch-fuer-die-guggen-132935004

Solidaritäts-Marsch für Negro Rhygass ist bewilligt
Der Solidaritäts-Marsch gegen die Rassismusvorwürfe an die Adresse von Negro Rhygass wurde von der Allmendverwaltung bewilligt – jedoch mit einer neuen Route.
https://telebasel.ch/2018/08/17/solidaritaetsmarsch-fuer-negro-rhygass-ist-bewilligt
-> https://bazonline.ch/basel/stadt/rassismusvorwuerfe-gegen-guggen-wecken-widerstand/story/31223106

Ärger über den Mohren im Negro-Logo – Doch woher kommt eigentlich die Figur?
Die Negro-Rhygass und die Guggenmusik Mohrekopf haben etwas gemeinsam: Sie beziehen sich auf eine traditionsreiche Figur, die heute etwas aus der Mode gekommen ist. Genau da beginnt das Problem.
https://www.basellandschaftlichezeitung.ch/basel/basel-stadt/aerger-ueber-den-mohren-im-negro-logo-doch-woher-kommt-eigentlich-die-figur-132932203

Was tun gegen die rassistische Demo für die «Clique Negro-Rhygass» und die «Gugge Mohrekopf»?
In Basel wird heute 17. August um 20 Uhr zu einer rassistischen Demonstration aufgerufen. Die Demo will Solidarität bekunden mit der «Clique Negro-Rhygass» und «Gugge Mohrekopf» und empört sich über Rassismuskritiker*innen, die die rassistische Symbolik der Logos und Parties solcher Fasnachtsgruppen angreifen.
https://antira.org/2018/08/17/was-tun-gegen-die-rassistische-demo-fuer-die-clique-negro-rhygass-und-die-gugge-mohrekopf/

Shitstorm gegen Fasnachtsclique hat Folgen: «Negro Rhygass» geht offline
Die Basler Guggenmusik «Negro Rhygass» muss für ihren Namen und ihr Logo heftige Kritik auf den sozialen Medien einstecken. Ihre Webseite ist seit Mittwoch nicht mehr erreichbar.
https://www.blick.ch/news/schweiz/basel/shitstorm-gegen-fasnachtsclique-hat-folgen-negro-rhygass-geht-offline-id8736148.html

Zürcher stimmen über Nennung der Täternationalität ab
Die Initiative zur Nennung der Nationalität in Polizeimeldungen ist zustande gekommen. Die kantonale SVP will damit gegen die «Zensurpolitik» der Stadt vorgehen.
https://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/zuercher-stimmen-ueber-nennung-der-taeternationalitaet-ab/story/29377887
-> https://www.limmattalerzeitung.ch/limmattal/zuerich/svp-initiative-zur-nationalitaeten-nennung-zustande-gekommen-132933999

+++PATRIARCHAT
Politikerin fordert nach Genfer Attacken: «Sexistische Gewalt muss ein Offizialdelikt werden»
Eine Genfer CVP-Kantonsrätin will Sexismus nicht nur unter Strafe stellen – sondern auch zum Offizialdelikt erklären lassen.
https://www.blick.ch/news/politik/politikerin-fordert-nach-genfer-attacken-sexistische-gewalt-muss-ein-offizialdelikt-werden-id8736774.html

SP mit 5-Punkte-Plan gegen Gewalt an Frauen: «Der gefährlichste Ort für Frauen sind ihre eigenen vier Wände»
BERN – Rund eine Woche nach der Genfer Attacke präsentiert die SP heute in Bern Massnahmen, um Gewalt gegen Frauen zu verhindern.
https://www.blick.ch/news/politik/sp-mit-5-punkte-plan-gegen-gewalt-an-frauen-der-gefaehrlichste-ort-fuer-frauen-sind-ihre-eigenen-vier-waende-id8736281.html
-> http://www.toponline.ch/news/schweiz/detail/news/sp-frauen-fordern-beobachtungsstelle-und-praeventionskampagne-0094055/
-> https://www.nau.ch/politik/bundeshaus/2018/08/17/gewalt-gegen-frauen-sp-fordert-massnahmen-65398237
-> https://www.telezueri.ch/62-show-zuerinews#63776-segment-frauen-sollen-besser-geschuetzt-werden-maennern-soll-respekt-beigebracht-werden
-> https://www.telebaern.tv/118-show-news/26907-episode-freitag-17-august-2018/63773-segment-sp-lanciert-mit-5-punkte-plan-gegen-gewalt-an-frauen#sp-lanciert-mit-5-punkte-plan-gegen-gewalt-an-frauen
-> https://www.telem1.ch/35-show-aktuell/26923-episode-freitag-17-august-2018/63790-segment-mehr-respekt-fuer-frauen-und-weniger-gewalt-von-maennern#mehr-respekt-fuer-frauen-und-weniger-gewalt-von-maennern

Nach den Übergriffen in Genf und an der Streetparade: Die Hemmungen der Täter sinken
Die Gewalt gegen Frauen hat nicht zugenommen. Sie hat sich aber verändert: Das sagen Beratungsstellen in der Ostschweiz.
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/die-hemmungen-der-tater-sinken-ld.1045681