Wir geflüchteten und antirassistischen Aktivist_innen und Organisationen rufen dazu auf, am kommenden Samstag in Bern auf die Strasse zu gehen. Europa und die Schweiz verursachen durch ihre Politik und ihre Unternehmen weltweit Flucht und Migration. Gleichzeitig gehen Europa und die Schweiz höchst gewaltsam gegen flüchtende Migrant_innen vor, die nach Europa gelangen möchten. Wir demonstrieren, weil wir die Gewalt und das Sterben aufgrund von migrations- und wirtschaftspolitischen Interessen nicht hinnehmen.
Die Demo startet um 14 Uhr auf dem Bundesplatz und führt zu weiteren Hotspots des aktuellen Asyl- und Grenzregimes. Vor dem Bundeshaus, dem Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement (EJPD), der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) und dem Bundesasyllager im ehemaligen Zieglerspital halten organisierte Migrant_innen aus Kurdistan, Türkei, Afghanistan, Biafra und Syrien Reden. Thematisiert werden der aktuelle Krieg gegen Geflüchtete, die Lage in Herkunftsstaaten und die Rolle von Europa und der Schweiz als Mitverursacher von Flucht und Migration.
Europa und die Schweiz führen Krieg gegen flüchtende Migrant_innen
Auf Migrationsrouten, insbesondere im Mittelmeer wird das tägliche Sterben, sowie der Bruch von Völker- und Menschenrechten kaltblütig in Kauf genommen. Europa und die Schweiz sind nicht bereit, für sichere Fluchtrouten einzustehen und sich ernsthaft mit Fluchtgründen auseinanderzusetzen. Stattdessen rüsten sie in Transitstaaten wie Libyen und der Türkei gewalttätige Grenzwachen und menschenverachtende Lager mit hunderten Millionen Euro auf, um sich die flüchtenden Migrant_innen vom Hals zu schaffen. In Herkunftsstaaten wird politisch und wirtschaftlich Druck aufgesetzt, damit sie Rücknahmeabkommen bzw. Ausschaffungen jener Migrant_innen akzeptieren, die es nach Jahren nach Europa geschafft haben. Zudem tragen Europa und die Schweiz durch Waffenlieferungen, durch die Unterstützung repressiver Regime und durch eine ungerechte Handels- und Wirtschaftsordnung mit dazu bei, dass Menschen überhaupt ihre Länder verlassen müssen.
Was wir mit unserer Demonstration wollen
Wir verurteilen die kaltschnäuzige Gewalt, Heuchelei, Gleichgültigkeit und Gewissenlosigkeit im Umgang mit flüchtenden Menschen. Wir machen uns stark für ein radikales Überwinden des migrations- und asylpolitischen Fiaskos. Wichtige Schritte in diese Richtung sind:
- Die Bekämpfung von Fluchtursachen, die Europa und die Schweiz mitverantworten.
- Die Abschaffung von Ausschaffungen als brutale Form Menschen, die es nach Europa oder in die Schweiz geschafft haben, um ihre legitime Perspektive auf ein Bleiberecht zu bringen.
- Die Öffnung der Grenzen, um mörderische Fluchtrouten sicherer zu machen und die Bewegungsfreiheit für alle Menschen zu ermöglichen.