Medienspiegel: 1. April 2017

+++BERN
Bieler Tagblatt 01.04.2017

Lehrerin ist Vorbild für junge Flüchtlinge

Biel – Am Berufsbildungszentrum Biel besuchen minderjährige
Asylsuchende aus der Region eine berufsvorbereitende Schule, um für
den Lehrstellenmarkt fit zu werden. Zu ihren Lehrerinnen gehört eine
Frau, die weiss, was es heisst, ein Flüchtling zu sein. Rojen Karavil
ist vor neun Jahren in die Schweiz gekommen, weil sie als kritische
Journalistin in der Türkei verfolgt wurde. Seither hat sie nichts
unversucht gelassen, um hier wirtschaftlich Fuss zu fassen. Statt als
Journalistin arbeitet sie deshalb als Lehrerin. Karavil freut sich,
Steuern zahlen zu können, statt von der Sozialhilfe leben zu müssen.
Sie hofft, dass sie für die Jugendlichen ein Vorbild ist.
pst

«Das politische System der Schweiz ist vorbildlich»

Biel – Vor neun Jahren ist sie als bedrohte Journalistin in die
Schweiz geflüchtet. Heute bereitet Rojen Karavil in Biel minderjährige
Asylbewerber auf das Berufsleben in der Schweiz vor. Diese profitieren
von ihrer Erfahrung: Sie weiss, was es heisst, von vorne zu beginnen.

Peter Staub

«Als ich aus der Türkei in den Irak ging, war das für mich wie eine
Zeitreise 50 Jahre in die Vergangenheit», erzählt Rojen Karavil. «Und
als ich aus dem Irak in die Schweiz kam, war es für mich, als sei ich
100 Jahre in die Zukunft gereist.» Eine solche Zeitreise kennen auch
andere Flüchtlinge. Zum Beispiel jene jungen Asylsuchenden, die
Karavil im Berufsvorbereitenden Schuljahr (BVS) am
Berufsbildungszentrum Biel (BBZ) unterrichtet. Sie erleben bei ihrer
Lehrerin, was sie erreichen können, wenn sie sich anstrengen und ihr
Talent ausschöpfen.

Als Karavil vor gut acht Jahren in die Schweiz kam, sprach sie kein
Wort Deutsch. Trotzdem lebt sie heute nicht von der Sozialhilfe. Im
Gegenteil, die ehemalige Journalistin hat an der Pädagogischen
Hochschule (PH) in Bern erfolgreich die Ausbildung zur Lehrerin
absolviert.

Journalistin statt Ingenieurin

Rojen Karavil ist eine zurückhaltende Frau, die sich jedoch nicht
scheut, über ihre schwierigen Erfahrungen zu sprechen. Die aktuellen
Entwicklungen in der Türkei haben auch bei ihr Spuren hinterlassen.
Vor allem die Geschichten, dass in der Schweiz türkische
Oppositionelle im Auftrag der Behörden ihres Heimatlandes ausspioniert
werden, haben Karavil vorsichtig gemacht. Da ihre Familie weiterhin in
der Türkei lebt, müsste diese allenfalls Repressalien befürchten, wenn
sie sich hier zu sehr aus dem Fenster lehnt. Deshalb hat sie das BT
gebeten, einige biografische Details nicht zu veröffentlichen. In
ihrer Geschichte fehlen deshalb beispielsweise konkrete Ortsangaben.

Karavil ist Kurdin aus dem Osten der Türkei. Nach der Matur studierte
sie Ingenieurwissenschaften, begann dann aber, sich für Menschenrechte
und die Kurdenpolitik zu interessieren. Sie begann, neben dem Studium
journalistisch zu arbeiten, bis sie das Studium nach drei Jahren
abbrach und als Journalistin für kurdische Zeitungen in der Türkei
arbeitete.

Aus dem autonomen kurdischen Gebiet im Irak erhielt sie das Angebot,
als Fernseh-Journalistin zu arbeiten. «Also ging ich in den Nordirak,
wo ich am Ende sogar eine eigene Sendung hatte.» Es sei für sie sehr
spannend gewesen, Nachrichten auf Kurdisch zu senden. «Das war damals
in der Türkei verboten. Für mich war es das erste Mal, dass ich als
Kurdin anerkannt wurde», erzählt Rojen Karavil. Im Nordirak habe sie
«zumindest teilweise erfahren, was Pressefreiheit» heisse. Allerdings
machten sich mit der Zeit auch andere kulturelle Unterschiede
bemerkbar: «Im Irak gibt es patriarchalere Strukturen, was sich auf
die Frauenrechte auswirkt, die in der Türkei viel besser waren.» Als
Karavil nach der Geburt ihres Sohnes deshalb in die Türkei
zurückwollte, war ihr das allerdings aus politischen Gründen verwehrt.

Naive Bewerbung bei SRF

Deshalb reiste sie Ende 2008 mit ihrem Sohn in die Schweiz. Von einem
hier lebenden Kollegen wusste sie, dass sie hier ein neues Leben
beginnen konnte. «Im Herbst 2009, kein Jahr nach meiner Ankunft in der
Schweiz, erhielt ich Asyl.» Der Anfang sei schwierig gewesen. «Mein
ganzes Umfeld war weg und ich hatte keine Arbeit mehr», sagt Karavil.
Zum Glück habe sie sehr gut Englisch gesprochen, sodass sie sich gut
orientieren und mit den Leuten sprechen konnte. Für sie sei es die
beste Ablenkung gewesen, so schnell wie möglich Deutsch zu lernen.

«Als ich wusste, dass ich der Schweiz bleiben konnte, habe ich mich in
meiner Naivität bei SRF für eine Stelle als Fernsehjournalistin
beworben», erzählt Karavil lachend. Sie habe nicht gewusst, «dass es
extrem schwierig war, eine Stelle als Journalistin zu bekommen».
Natürlich habe sie die Stelle nicht gekriegt. Aufgrund dieser
Erfahrung suchte sie nach einem Beruf, in dem sie einfacher Arbeit
finden würde. Weil sie bereits Deutsch gelernt hatte, beschloss sie,
eine Ausbildung als Dolmetscherin zu machen. Kurz darauf fand sie dann
auch eine entsprechende Stelle. Weil sie die Perspektive, für immer
als Dolmetscherin zu arbeiten, nicht vollständig befriedigte, begann
sie im Jahr 2010, parallel dazu an der Uni Bern zu studieren. Weil sie
immer noch als Journalistin arbeiten wollte, schrieb sie sich für
Geschichte und Psychologie ein.

Nach einem Semester suchte sie nach einem Beruf, wo die
Stellensituation besser war als im Journalismus. Weil sie gerne
unterrichtet und im Kanton Bern Lehrkräfte fehlen, entschied sie sich,
an die PH zu wechseln, um sich dort zur Lehrerin Sekundarstufe 1
ausbilden zu lassen. Hier studierte sie neben Pädagogik, Didaktik und
Geschichte auch Mathematik und Informatik, Fächer, die sie bereits aus
dem Ingenieurstudium kannte.

«Das Studium an der PH war relativ hart, da manchmal das Verständnis
für mich als fremdsprachige Studentin etwas gefehlt hat», sagt
Karavil. Zudem hatte sie als alleinerziehende Mutter noch andere
Aufgaben als das Studium zu bewältigen. Nebenbei arbeitet sie weiter
als Dolmetscherin, «um einen Teil meines Lebensunterhalts selber zu
verdienen». Sie habe an der PH allerdings auch viele nette Menschen
kennengelernt, die sie unterstützten. Dass sie dank eines
Teilstipendiums des Kantons studieren konnte, sei «eine Supersache»,
sagt Karavil. Dank dieser Investition habe sie heute ein gutes
Einkommen, statt auf Sozialhilfe angewiesen zu sein. «Mit meinen
Steuern gebe ich auch wieder etwas zurück», sagt sie.

Seit August arbeitet sie nun am BBZ in Biel mit einem Pensum von knapp
70 Prozent. Ihr Sohn geht unterdessen in Bern in die 4. Klasse. «Er
ist sehr gut in der Schule und spricht perfekt Berndeutsch», sagt die
40-Jährige nicht ohne Stolz.

Eine Art Brückenfunktion

«Mich hat das Flüchtlingsthema immer sehr interessiert. Natürlich auch
wegen meiner eigenen Erfahrung», sagt Rojen Karavil auf die Frage,
warum sie nun gerade junge Asylsuchende unterrichte. Als sie im
letzten Jahr das Flüchtlingsdrama in Südeuropa und im Mittelmeer in
den Medien verfolgt habe, wollte sie dahin fahren, um zu helfen. Aber:
«Das konnte ich nicht, da ich hier Verpflichtungen habe.» Deshalb habe
sie beschlossen, sich hier zu engagieren. Weil sie selber geflüchtet
war, könne sie gegenüber neuen Flüchtlingen eine Art Brückenfunktion
wahrnehmen. «Ich kann für die jungen Flüchtlinge ein Vorbild sein.»

Am BBZ und im Lehrerteam fühlt sich Karavil sehr wohl. «Hier kann ich
meine Ressourcen optimal einsetzen», sagt sie. Und weil sie in
verschiedenen Kulturen gelebt habe, könne sie sich auch gut in
Menschen einfühlen, die aus einer anderen Kultur kommen.

«Alle haben Platz»

Unvermittelt stimmt die ehemalige Journalistin eine Lobeshymne an:
«Das politische System der Schweiz ist vorbildlich», schwärmt sie. Bei
den Detailhändlern etwa seien alle Produkte in drei Sprachen
angeschrieben. Das sei völlig selbstverständlich. «In der Türkei
sterben die Leute, weil sie sich dafür einsetzen, dass etwas auf
Kurdisch angeschrieben wird.» Auch das Haus der Religionen in Bern
stehe stellvertretend für die Idee der Schweiz. Dort gebe es eine
Kirche, eine Moschee und einen buddhistischen Tempel. «Wenn sich die
ganze Welt so verstehen würde, gäbe es keine Kriege mehr auf der
Welt», sagt Karavil dezidiert. Diese Idee sei einfach genial: «Es gibt
Platz für alle.» Ihren Schülern habe der Besuch im Haus der Religionen
denn auch sehr gefallen.

Im BVS werden die jungen Flüchtlinge auf eine Lehre vorbereitet.
Teilweise seien sie lange nicht mehr in der Schule gewesen. «Sie
müssen wieder lernen, zu lernen», sagt Karavil. Meistens seien sie
sehr motiviert. «Sie wollen so schnell wie möglich einen Beruf lernen,
um Geld zu verdienen, mit dem sie ihre Verwandten in der Heimat
unterstützen können.»

Ihre eigene Zukunft sieht Rojen Karavil in der Schweiz: «Wenn ich in
vier Jahren die Bedingungen für die Einbürgerung erfülle, möchte ich
Schweizerin werden», sagt sie. Dann werde sie sich vielleicht noch
einmal beim Schweizer Fernsehen bewerben, um doch noch als
Journalistin arbeiten zu können.

+++TESSIN
Pilotprojekt im Tessin: Drei Grenzübergänge gehen zu – Italien protestiert
Ab heute werden drei Tessiner Grenzübergänge nachts geschlossen.
Nachbar Italien ärgert diese Massnahme.
http://www.srf.ch/news/schweiz/drei-grenzuebergaenge-gehen-zu-italien-protestiert

+++ZÜRICH
Campus Cinema // “Zaungespräche” von Lisa Gerig
Zerbrochene Träume von der Freiheit
Freiheit ist für sie nur ein Wort: Im Ausschaffungsgefängnis am
Flughafen Zürich warten Flüchtlinge auf ihre Abschiebung. Lisa Gerig,
Absolventin der Zürcher Hochschule der Künste, hat eine Kurzdoku über
sie gedreht – Campus Cinema zeigt den preisgekrönten Film.
http://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/campus-cinema/campus-cinema-zaungespraeche-lisa-gerig-zuerich-100.html
-> https://www.youtube.com/watch?v=dSrqpMUyOGU

+++DEUTSCHLAND
Flüchtling muss für tote Familie zahlen
Ratingen. Beim Versuch, zu Ehemann und Vater zu gelangen, ist die
Familie des syrischen Flüchtlings Salah J. ertrunken. Der Syrer, der
in Ratingen lebt, soll die Überführungskosten zahlen. Sein Anwalt
sammelt im Internet Spenden.
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/ratingen/fluechtling-muss-fuer-tote-familie-zahlen-aid-1.6727058

Türkei: Hunderte Diplomaten beantragen Asyl in Deutschland
Seit dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei suchen Diplomaten
und Soldaten Schutz in Deutschland. Die Kriterien für eine Anerkennung
werden derzeit überarbeitet.
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-04/asylpolitik-tuerkei-diplomaten-beantragen-asyl-in-deutschland

+++ITALIEN
Italiens langer Weg vom Aus- zum Einwanderungsland
Allein im letzten Jahr erreichten 180 000 Flüchtlinge Italien. Die
Unterkünfte landauf landab sind voll. Neben den Bootsflüchtlingen aus
Afrika zogen in den letzten Jahren auch Millionen von EU-Bürgern nach
Italien, vor allem aus Rumänien oder Bulgarien.
http://www.srf.ch/sendungen/international/italiens-langer-weg-vom-aus-zum-einwanderungsland

+++MITTELMEER
Kriminalisierung von humanitärer Hilfe: Internationales Treffen in Brüssel
In Brüssel sind mehrere eigenständige Organisationen mit der
Unterstützung durch MEP Miguel Urban zusammengekommen, um über die
anhaltende humanitäre Krise an Europas südlichen Grenzen und den
fortlaufend notwendigen Einsätzen, auf dem Meer Leben zu retten, zu
diskutieren.
https://sea-watch.org/kriminalisierung-von-humanitaerer-hilfe-internationales-treffen-in-bruessel/

+++TSCHETSCHENIEN
Aktivisten tief besorgt – Tschetschenien: Angeblich über 100 Schwule
durch Sicherheitskräfte verschleppt
Die russische Zeitung “Novaya Gazeta” spricht von einer landesweiten
Verfolgungswelle mit mehreren Toten. Indizien für den Bericht mehren
sich.
http://www.queer.de/detail.php?article_id=28559

+++AUSLÄNDER_INNENRECHT
Berner Gericht verhängt erstmals Ausschaffung
Erstmals greift das neue Ausschaffungsgesetz: Das Regionalgericht
Bern-Mittelland verurteilt einen Messerstecher zu 4 Jahren Haft und 10
Jahren Landesverweis.
http://www.derbund.ch/bern/stadt/berner-gericht-verhaengt-erstmals-ausschaffung/story/30032396

+++SEXWORK
«Wir Frauen im Puff waren psychisch kaputt»
Eine junge Frau verliess voller Hoffnung ihr Dorf in Osteuropa. In der
Schweiz wurde sie vergewaltigt und zur Prostitution gezwungen.
http://www.zsz.ch/ueberregional/wir-frauen-im-puff-waren-psychisch-kaputt/story/14462115

+++DROGENPOLITIK
Menschliche Abgründe im Stadtpark
Hunderte Süchtige und Drogenhändler, Zehntausende blutige Spritzen,
Schiessereien. Vor genau 25 Jahren wurde der Berner Kocherpark geräumt.
http://webspecial.derbund.ch/longform/kocherpark/kocherparktext/

+++FREIRÄUME
„Loryplatz besetzen“
Diese Ankündigung wurde heute im Internet verbreitet. Die
Organisatoren wollen ein Zeichen gegen die Kapitalisierung, den
Populismus und die steigenden Mieten setzen.
http://www.telebaern.tv/118-show-news/15507-episode-samstag-1-april-2017#loryplatz-besetzen
-> https://www.facebook.com/rjgbern/posts/819438008208721
-> https://www.facebook.com/rjgbern/posts/819260601559795
-> https://www.facebook.com/rjgbern/posts/819115034907685:0
-> https://www.facebook.com/events/359633051104026/
-> http://revolutionär.ch/?p=3023

Störungen beim Solarplexus
Bei der Neugestaltung des Unorts Schützenmatte vor der Berner
Reitschule fliessen esoterische «Weisheiten» ein. Eine «spannende
Sache», findet das Stadtplanungsamt. Und: Nein, es ist nicht der
Scherz zum 1. April.
http://www.derbund.ch/bern/stadt/stoerungen-beim-solarplexus/story/19983696

Skateboard-Verbot auf Schulhaus-Plätzen
Das Polizei-Reglement von Interlaken verbietet Skateboards auf dem
Pausenplatz. Dieses Verbot wollen die Jugendlichen nicht akzeptieren.
http://www.telebaern.tv/118-show-news/15507-episode-samstag-1-april-2017/37025-segment-skateboard-verbot-auf-schulhaus-plaetzen#skateboard-verbot-auf-schulhaus-plaetzen

Auf Rollen und Rädern Gehör verschafft
Mehrere hundert Kinder, Jugendliche und Erwachsene zeigten am
Freitagabend Flagge. Gemeinsam demonstrierten sie für mehr
öffentlichen Raum und weniger Verbote.
http://www.jungfrauzeitung.ch/artikel/153224/
->
http://www.bernerzeitung.ch/region/oberland/richtig-krach-machen-fuer-die-freiheit/story/23442386
-> http://www.watson.ch/!290605334
-> https://www.facebook.com/jungfrauzeitung/videos/10155381532114063/
-> https://www.facebook.com/jungfrauzeitung/videos/10155381707624063/
-> https://www.facebook.com/makenoize/videos/10155053651768529/
-> https://www.facebook.com/aktioninterlaken/

Luzerner Villa seit Freitag besetzt – «Gundula» fordert Freiraum:
Erneut Haus an Obergrundstrasse besetzt
Die Banner wehen wieder. Die Aktivistengruppe «Gundula» besetzt seit
der Nacht auf Samstag die Villa an der Obergrundstrasse 101. Kommt
bekannt vor? Es ist das Nebengebäude der vor einem Jahr besetzten Villa.
https://www.zentralplus.ch/de/news/aktuell/5530275/%C2%ABGundula%C2%BB-fordert-Freiraum-Erneut-Haus-an-Obergrundstrasse-besetzt.htm
->
http://www.luzernerzeitung.ch/nachrichten/zentralschweiz/luzern/Erneut-Haus-an-Luzerner-Obergrundstrasse-besetzt;art92,1001428
->
http://www.srf.ch/news/regional/zentralschweiz/erneut-villa-in-luzern-besetzt
-> https://www.facebook.com/Gundula-20-1684294481871323/
-> https://linksunten.indymedia.org/de/node/208243
-> https://gundulablog.wordpress.com/

Film über die Luzerner Baselstrasse kommt ins Kino: Diese Blamage kann
sich sehen lassen
Der Dokumentarfilm «Rue de Blamage» ist so unterhaltend, dass er glatt
als Spielstreifen durchgehen könnte. Protagonisten sind sowohl schräge
wie sympathische Leute, die ihre Heimat an der Baselstrasse haben. Bei
manchen gibt’s ein Happyend, bei anderen nicht – davon erzählt
Co-Produzentin Christina Caruso kurz vor der Premiere.
https://www.zentralplus.ch/de/news/kultur/5529296/Diese-Blamage-kann-sich-sehen-lassen.htm

Erteilt die Stadt bald mehr Bewilligungen für Outdoor-Partys?
Das Zürcher Nachtleben wurde am ersten Tsüri-Gespräch heiss
diskutiert. Unsere Gäste waren sich einig: Obwohl es in unsere Stadt
ein breites Angebot an Clubs gibt, gilt es noch immer mehr Freiräume
zu erobern. Oder vielleicht könnte man Ausgang auch mal ganz anders
denken.
https://tsri.ch/zh/erteilt-die-stadt-bald-mehr-bewilligungen-fur-outdoor-partys/

+++DEMO
Demo in Basel: Der lange Atem der schwarzen Schlange
Rund 150 Demonstrierende zogen am Nachmittag durch die Basler
Innenstadt und kritisierten den Bau der Erdölpipeline durch das Gebiet
der Standing Rock Sioux in North Dakota. An dem Projekt sind die
Schweizer Banken UBS und Credit Suisse zentral beteiligt.
http://www.tageswoche.ch/de/2017_13/basel/746571/Der-lange-Atem-der-schwarzen-Schlange.htm

Basel: Demonstration gegen Öl-Pipeline in den USA
Gegen 150 Demonstranten sind am Samstagnachmittag, 1. April 2017,
durch die Basler Innerstadt gezogen und protestierten gegen den Bau
einer Öl-Pipeline durch ein amerikanisches Indianer-Gebiet.
Hauptkritik: Die beiden Banken Crédit Suisse und UBS seien an der
Finanzierung beteiligt. Die Banken dementieren dies.
https://telebasel.ch/2017/04/01/demonstration-gegen-oel-pipeline-in-den-usa/?channel=105100

+++BIG BROTHER
Mutmassliches türkisches Spitzelnetzwerk: neue Erkenntnisse aus Österreich
Die Türkei verfolgt mutmaßliche Regierungsgegner im Ausland offenbar
weitaus stärker als bisher bekannt. Das geht aus Dokumenten hervor,
die dem österreichischen Parlamentsabgeordneten Peter Pilz von den
Grünen vorliegen.
http://de.euronews.com/2017/03/31/mutmassliches-tuerkisches-spitzelnetzwerk-neue-erkenntnisse-aus-oesterreich

+++POLIZEI SO
Kriminalität: Weniger körperliche Gewalt, mehr virtuelle Drohungen
Seit zehn Jahren gibt es im Kanton Solothurn eine spezielle
Polizeieinheit: Die Jupo. Die Jugendpolizei wurde gegründet, um
Jugendgewalt zu bekämpfen. Ihr Einsatzgebiet hat sich in den letzten
Jahren gewandelt, Thema sind nun vor allem Straftaten im Zusammenhang
mit elektronischen Medien.
http://www.srf.ch/news/regional/aargau-solothurn/weniger-koerperliche-gewalt-mehr-virtuelle-drohungen

+++POLIZEI UR
«Integrität ist für mich das höchste Gut»
POLIZEI ⋅ Seit einem halben Jahr ist Reto Pfister Kommandant der
Kantonspolizei Uri. Im Interview erzählt er, wie er die erste Zeit
erlebt hat, wie er zu den Negativschlagzeilen steht und welche
Veränderungen er anpeilt.
http://www.luzernerzeitung.ch/nachrichten/zentralschweiz/uri/Integritaet-ist-fuer-mich-das-hoechste-Gut;art9652,1000980

+++ANTIFA
Der Wutbürger aus dem Säuliamt
In Affoltern am Albis spielt sich ab, was weltweit ein Thema ist:
Bürger erheben sich gegen die sogenannte Elite. Mittendrin steht der
Zeitungsmacher Hans Roggwiler.
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/der-wutbuerger-aus-dem-saeuliamt/story/26796403

Der höchste Muslim der Schweiz gibt Erdogan die Ehre
Der Einfluss des türkischen Präsidenten auf die hiesigen Muslime ist
grösser, als deren Funktionäre zugeben.
http://www.derbund.ch/schweiz/standard/der-hoechste-muslim-der-schweiz-gibt-erdogan-die-ehre/story/29196126

«Tonkrug der Geheimnisse»
Der türkische Geheimdienstchef Hakan Fidan spioniert für Erdogan.
http://www.derbund.ch/ausland/europa/tonkrug-der-geheimnisse/story/20516113

Nicht repräsentativ, methodisch fragwürdig
Der letzte Woche erschienene Schweizer Antisemitismusbericht ist in
der Kritik – warum eine Optimierung dringend nötig ist.
https://www.tachles.ch/nicht-repraesentativ-methodisch-fragwuerdig

Kriegsverbrecher Obama und die Lückenpresse
Der Populärhistoriker Daniele Ganser referierte am Freitag in
Winterthur. Seine Kritik an der amerikanischen Regierung kam beim
Publikum gut an.
http://www.landbote.ch/news/standard/kriegsverbrecher-obama-und-die-lueckenpresse/story/19905787

Daniele Ganser sagt AfD-Auftritt ab: «Es herrscht ein
Informationskrieg, ich kann leider nicht kommen»
Der umstrittene Schweizer Forscher tritt doch nicht bei der Deutschen
Rechtspartei auf. Daniele Ganser hätte dort zum Thema «Der globale
Kampf um Erdöl und Erdgas: Was bedeutet das für den Mittelstand?»
sprechen sollen.
http://www.limmattalerzeitung.ch/schweiz/daniele-ganser-sagt-afd-auftritt-ab-es-herrscht-ein-informationskrieg-ich-kann-leider-nicht-kommen-131179614

Schweiz am Wochenende 01.04.2017

Extremistischer Gewerkschafter: Pnos-Kader gibt SEV-Funktion auf

Der Hinwiler Buschauffeur Raphael Rotzer ist Vizepräsident der neu
gegründeten Zürcher Sektion der rechtsradikalen Partei national
orientierter Schweizer (Pnos) und war gleichzeitig Präsident einer
Sektion der Gewerkschaft des Verkehrspersonals (SEV) im Zürcher
Oberland. Nachdem diese Zeitung die Sache publik gemacht hatte,
distanzierte sich der SEV von Rotzer, der seine Pnos-Mitgliedschaft
verschwiegen hatte. Rechtsradikales Gedankengut sei inakzeptabel, so
die Gewerkschaft. Konkrete Schritte konnte der Verband aber keine
nennen.

Nun zeigen Recherchen: Rotzer ist nicht mehr Gewerkschaftspräsident.
Auf Anfrage bedauert er, dass seine «Arbeit für den SEV» weniger wert
sei als seine politischen Ansichten. Er sieht sich als Opfer einer
«medialen Hetzkampagne». Gemäss Urs Franzi, Gewerkschaftskassier der
Sektion, ist Rotzer noch SEV-Basismitglied. Das weitere Vorgehen werde
beraten. Gemäss SEV-Vizepräsidentin Barbara Spalinger gab es schon
ähnliche Fälle. Zu einem Ausschluss sei es aber bisher nicht gekommen,
weil die fraglichen Personen sich nach einem Gespräch zurückgezogen
hätten.

Pascal Ritter

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https://www.ajour-mag.ch/ein-gewerkschaftsprasident-aus-der-zurcher-pnos-fuhrung/