In einer Sendung des Regionaljournals Zürich / Schaffhausen des Schweizer Radios kriegt der Polizeipsychologe und Ausbildungschef der Stadtpolizei Zürich, Wolfgang Moos, während sechzehn Minuten eine Plattform, um gleich in vielerlei Hinsicht das Problem des institutionellen Rassismus zu verharmlosen.
Gefunden auf Allianz gegen Racial Profiling
– Wolfgang Moos beschreibt Racial und Ethnic Profiling als ein Einzelfallproblem. Fakt ist: Racial und Ethnic Profiling geschieht tagtäglich und gleich mehrfach.
– Wolfgang Moos stellt das Problem des Racial und Ethnic Profiling so dar, als sei es vor allem ein Einstellungs- und Verhaltensproblem weniger Individuen. Fakt ist: Rassismus in der Polizei ist ein strukturelles Problem der Institution Polizei, das daher rührt, dass die Polizeiführung das Rassismus nicht ernst nimmt und systematisch verharmlost.
– Wolfgang Moos macht die Polizei zum Opfer. Er meint, dass Ehrlichkeit und Offenheit seitens der Polizei im Rechtsverfahren gegen die Polizisten gewendet würden. Ausserdem moniert er, die Polizisten und Polizistinnen würden als Rassisten beschimpft. Fakt ist, nicht die Polizei, die das Diskriminierungsverbot verletzt, sondern die von Rassismus Betroffenen sind jene, denen Unrecht widerfährt. Zudem sind die Betroffenen in den Rechtsverfahren regelmässig chancenlos, die Polizei wird in Rechtsverfahren geschützt, ihr wird von der Staatsanwaltschaft und den Gerichten geglaubt, während die Betroffenen regelmässig als unglaubwürdig gelten.
– Der Ausbildungschef spricht mit doppelter Zunge. Er negiert das Problem und sagt praktisch im gleichen Atemzug, das Problem sei erkannt und man habe Massnahmen ergriffen. Die Fakten liegen aber auch hier anders: der Polizeiführing verharmlost das Problem bis heute. Gespräche mit der Ombudsfrau über einzelne Beschwerden sind nicht ausreichend. Eine systematische Untersuchung der Gesetze und Polizeipraxis auf diskriminierende Effekte fehlt gänzlich. Ebenso wurden noch keine wirksamen Gegenmassnahmen ergriffen. Die Forderung, unabhängige Beschwerdestellen zu schaffen wurde stets in den Wind geschlagen. Und systematische Massnahmen in Ausbildung, Weiterbildung, Personalentwicklung, Inter- und Supervision sowie die Einführung eines Quittungssystems wurden bis anhin nicht umgesetzt.
– Wolfgang Moss wählt stigmatisierende Worte. Er – der Ausbildungschef – spricht von Asylant und verwendet damit ein diskriminierendes Wort.
Unter dem Strich: Wolfgang Moos kann während 16 Minuten seine Argumente der Verharmlosung ausbreiten, ohne dabei mit den Argumenten eines zweiten Gesprächsgastes als kritisches Gegenüber konfrontiert zu werden.