Medienspiegel: 31. Oktober 2016

+++BERN
Michael Räber aus Kiesen hilft Flüchtlingen
Seit über einem Jahr hilft Michael Räber aus Kiesen mit freiwilligen
Helfern seiner privaten Initiative “Schwizerchrüz” Flüchtlingen. Er
hat dafür seinen Job als IT-Spezialist an den Nagel gehängt. Auf der
Insel Lesbos hat er Flüchtlinge aus dem Meer gerettet und verteilt nun
in Thessaloniki Lebensmittel und Kleider. Räber ist für den Prix
Courage des Beobachters nominiert und hofft, dass er damit andere
Menschen dazu motivieren kann, selbst ein Hilfsprojekt auf die Beine
zu stellen.
http://www.neo1.ch/news/news/newsansicht/datum/2016/10/31/michael-raeber-aus-kiesen-hilft-fluechtlingen.html
-> http://www.beobachter.ch/prix-courage/artikel/prix-courage-2016_kandidat-9/

+++APPENZELL
Von der Wirtschafts- zur Asylantenregion
Im «Sonneblick» Walzenhausen plant der Kanton zusammen mit dem
Stiftungsrat ein Durchgangszentrum für mehr als 100 Flüchtlinge für
die Dauer von zehn Jahren. Unternehmer Marcel Jüstrich erhebt Vorwürfe
und stellt Fragen.
http://www.tagblatt.ch/ostschweiz/appenzellerland/appenzellerland/at-ap/Von-der-Wirtschafts-zur-Asylantenregion;art120091,4807144

+++BASEL
Integration: Ahmed, Aron und Mer geben dem Flüchtlingsalltag in Basel
ein Gesicht
Mit der Kampagne «Chance 2016» will der Kanton Basel-Stadt zusammen
mit den Basler Landgemeinden und dem Bund die Bevölkerung und die
Wirtschaft für die soziale und wirtschaftliche Integration von
Flüchtlingen sensibilisieren.
http://www.tageswoche.ch/de/2016_45/basel/733659/Ahmed-Aron-und-Mer-geben-dem-Fl%C3%BCchtlingsalltag-in-Basel-ein-Gesicht.htm
->
http://www.srf.ch/news/regional/basel-baselland/basler-behoerden-werben-fuer-solidaritaet-mit-fluechtlingen
->
http://www.basellandschaftlichezeitung.ch/basel/basel-stadt/so-will-der-kanton-die-integration-von-fluechtlingen-foerdern-130685160
-> http://www.chance-basel.ch/ueber-die-kampagne
-> http://www.bs.ch/news/2016-10-31-mm-67292.html

+++GRAUBÜNDEN
Baustreit Bonaduz: Luxuswohnungen oder Asylheim?
http://www.suedostschweiz.ch/sendung/beitrag/baukrieg-bonaduz-schulraumplanung-glarus-saisonausblick-dario-cologna
->
http://www.blick.ch/news/schweiz/asylheim-oder-luxuswohungen-in-bonaduz-gr-eine-solche-drohung-ist-traurig-id5686989.html
->
http://www.blick.ch/news/schweiz/bauherr-marco-caluori-70-erpresst-die-gemeinde-bonaduz-gr-weil-er-sich-ueber-einsprachen-nervt-entweder-luxus-wohnungen-oder-asylheim-id5681304.html

+++THURGAU
Ausreisezentrum: «Ängste muss man berücksichtigen»
Das Kreuzlinger Empfangs- und Verfahrenszentrum (EVZ) soll nach dem
Willen des Bundes in ein Ausreisezentrum umgewandelt werden. Die
ersten Änderungen des neuen Asylgesetzes seien seit dem 1. Oktober in
Kraft, erklärte Elena Müller von der Gruppe «Fremde und Wir».
http://www.tagblatt.ch/ostschweiz/thurgau/kreuzlingen/tz-kr/Ausreisezentrum-AEngste-muss-man-beruecksichtigen;art123852,4806223

+++WALLIS
Migration | Erneuter Anstieg verzeichnet
696 illegal Einreisende im Oktober aufgegriffen
Im Oktober sind in der Grenzwachtregion V, zu der das Wallis gehört,
insgesamt 696 illegal Einreisende angehalten worden – die bisher
höchste Zahl in diesem Jahr.
http://www.1815.ch/news/wallis/aktuell/696-illegal-einreisende-im-oktober-aufgegriffen/

+++SCHWEIZ
Wer nicht ausschafft, muss zahlen
ASYLRECHT ⋅ Wenn Kantone es versäumen, einen Asylsuchenden
fristgerecht abzuschieben, können sie seit kurzem zur Kasse gebeten
werden. Im Parlament wird bereits bezweifelt, ob das gesetzeskonform
ist.
http://www.luzernerzeitung.ch/nachrichten/schweiz/Wer-nicht-ausschafft-muss-zahlen;art9641,879006
->
http://www.nzz.ch/schweiz/asylgesetzrevision-bund-streicht-subventionen-fuer-abgewiesene-asylbewerber-ld.125370
->
http://www.zentralplus.ch/de/news/aktuell/5512926/Dublin-Ausschaffungen-Bund-bestraft-ungehorsame-Kantone.htm
->
http://www.watson.ch/Schweiz/Migration/129825202-Abgewiesene-Asylsuchende-nicht-rechtzeitig-ausgeschafft–Bund-streicht-Subventionen
->
http://www.luzernerzeitung.ch/nachrichten/schweiz/Wer-nicht-ausschafft-muss-zahlen;art9641,879006

+++DEUTSCHLAND
Von wegen sicher: BAMF-Leitlinien widersprechen Einstufung der
Maghreb-Staaten als »sicher«
Schon seit Anfang des Jahres will die Bundesregierung Algerien,
Tunesien und Marokko als »sichere Herkunftsstaaten« einstufen. Was
jetzt öffentlich gewordene Informationen des BAMF zeigen: Von sicher
kann keine Rede sein. Die Bundesregierung muss das
Gesetzgebungsvorhaben beerdigen.

Von wegen sicher: BAMF-Leitlinien widersprechen Einstufung der Maghreb-Staaten

+++FRANKREICH
Europäische Gastfreundschaft
Keiner will 1.300 minderjährige Flüchtlinge. 3.000 Menschen aus
»Dschungel» von Calais hausen jetzt in Paris
http://www.jungewelt.de/2016/11-01/027.php

Tausende zelten in Paris – Polizei plant Räumung
2000 bis 3000 Flüchtlinge campieren in einem Viertel im Norden von
Paris. Mit ersten Kontrollen bereitet die Polizei die Räumung des
Zeltlagers vor.
http://www.20min.ch/ausland/news/story/Tausende-zelten-in-Paris—Polizei-plant-Raeumung-21798252

Frankreich will keine Flüchtlingslager dulden
Hollande erklärt Camps wie den »Dschungel« von Calais für inakzeptabel
/ Großbritannien will 1500 jugendliche Migranten aus Frankreich
aufnehmen
Nach der Schließung des Flüchtlingslagers in Calais sollen inzwischen
bis zu 2000 ehemalige Bewohner nach Paris weitergezogen sein,
berichten Hilfsorganisationen. Die Regierung widerspricht.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1030497.frankreich-will-keine-fluechtlingslager-dulden.html
-> https://www.youtube.com/watch?v=o2t4ZP_v9fs

Zeltlager von Flüchtlingen Im “Dschungel” von Paris
Der “Dschungel” von Calais ist geräumt, weitere illegale
Flüchtlingslager soll es in Frankreich nicht mehr geben, kündigte
Präsident Hollande an. In den illegalen Camps in Paris dürften
Hollandes Worte auf Skepsis stoßen. Ein Ortsbesuch.
http://www.tagesschau.de/ausland/fluechtlinge-paris-101.html

+++SPANIEN
220 afrikanische Flüchtlinge stürmen spanische Enklave Ceuta
Sie sind nun auf EU-Gebiet, aber längst nicht am Ziel ihrer Träume:
220 Afrikaner haben am Montag die spanische Enklave Ceuta gestürmt.
http://www.morgenpost.de/politik/article208622125/220-afrikanische-Fluechtlinge-stuermen-spanische-Enklave-Ceuta.html
->
http://www.nzz.ch/international/nahost-und-afrika/marokko-rund-220-fluechtlinge-stuermen-spanische-enklave-ceuta-ld.125431?cid=dlvr.it
->
http://www.spiegel.de/politik/ausland/ceuta-220-fluechtlinge-stuermen-sechs-meter-hohen-grenzzaun-a-1119113.html

+++MITTELMEER
Flüchtlinge im Mittelmeer So läuft es an Bord eines Rettungsschiffes
Die „Sea Eye“ liegt im Hafen von Malta. In einem riesigen Trockendock
gleich nebenan wird gerade der Schiffskörper der „Martha Ann“
aufgefrischt. Größer kann der Kontrast kaum sein, anschaulicher ist
der Zustand der Welt kaum abzubilden. Hier ein rostiger ehemaliger
26-Meter-Fischkutter, der jetzt als Flüchtlingsretter vor der
libyschen Küste kreuzt; daneben die tiefblaue luxuriöse Charter-Jacht
mit schneeweißen Aufbauten, 70 Meter lang, jeder Meter kostet eine
Million Dollar. – Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/24994740 ©2016
http://www.berliner-zeitung.de/politik/fluechtlinge-im-mittelmeer-so-laeuft-es-an-bord-eines-rettungsschiffes-24994740

+++EUROPA
EU-Training für libysche Küstenwache: Menschenrechte über Bord
Seit dem 24. Oktober wird im Rahmen der EU-Militäroperation EUNAVFOR
Med die libysche Küstenwache ausgebildet – drei Tage nachdem die
Seenotrettungsorganisation Sea-Watch schwerste Vorwürfe gegen die
Küstenwache erhoben hat. Durch den Eingriff einer libyschen Einheit in
eine Rettungsoperation seien bis zu 30 Bootsflüchtlinge Tode gekommen.

EU-Training für libysche Küstenwache: Menschenrechte über Bord

Asylchaos in Griechenland EU-Staaten verweigern Entsendung ihrer Beamten
Überfüllte Lager, wütende Flüchtlinge – ein internes Papier zeichnet
ein düsteres Bild der Zustände auf den griechischen Inseln. EU-Staaten
wollen daher nach SPIEGEL-Informationen keine Beamten schicken.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/fluechtlinge-in-griechenland-eu-staaten-fuerchten-um-sicherheit-ihrer-beamten-a-1118701.html

EU-Flüchtlingspolitik: Mouzalas beklagt langsame Umverteilung von Flüchtlingen
Der griechische Minister für Migration ist verärgert über die Haltung
einiger EU-Staaten: Von den versprochenen 30.000 wurden bislang nur
5.000 Flüchtlinge umverteilt.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-10/eu-fluechtlingspolitik-fluechtlinge-griechenland-umsiedlung-migration-ioannis-mouzalas

+++AUSTRALIEN
Australien verschärft Asylpolitik: Einmal Flüchtling, immer Flüchtling
Australien hat eine sehr restriktive Politik gegenüber
Bootsflüchtlingen. Nun will die Regierung die Gesetzgebung noch einmal
verschärfen. Widerstand ist nicht zu erwarten.
http://www.nzz.ch/international/asien-und-pazifik/weitere-strafe-fuer-bootsfluechtlinge-australien-haut-drauf-ld.125369

+++MIGRATION
Migrationsgesellschaft und Arbeitswelt im Wandel
EKM-Jahrestagung 2016
Rasante Entwicklungen im technischen Bereich und die Globalisierung
verändern die Arbeitswelt nachhaltig. Zunehmende Fluchtbewegungen
sowie die Umsetzung der «Masseneinwanderungsinitiative» stellen die
Migrationsgesellschaft Schweiz vor neue Herausforderungen. Wie wirken
sich diese Veränderungen der Arbeitswelt und der Zuwanderung auf die
Gesellschaft aus? Was heisst Arbeiten in einer pluralistischen
Gesellschaft? Die Eidgenössische Migrationskommission widmet ihre
Jahrestagung am 2. November 2016 diesen Fragen und Herausforderungen.
http://www.ekm.admin.ch/ekm/de/home/aktuell/news/2016/2016-10-31.html

+++RACIAL PROFILING
Allianz gegen Racial Profiling
Die Allianz gegen Racial Profiling, ein Zusammenschluss von
Aktivist_innen, Kulturschaffenden und Wissenschaftler*innen of Color
und rassismuskritische Mitbürger_innen setzt sich ein gegen
rassistische Kontrollen und Praxen der Schweizer Polizeikorps.
https://www.facebook.com/Allianz-gegen-Racial-Profiling-981423138633558

Home

Allianz gegen Racial Profiling

Am Montag, 7. November steht Mohamed Wa Baile vor dem Bezirksgericht
Zürich, weil er den Mut hatte, sich einer rassistischen
Personenkontrolle am Hauptbahnhof Zürich zu widersetzen. Zum ersten
Mal muss ein Schweizer Gericht darüber befinden, ob eine rassistishe
Personenkontrolle durch die Polizei das verfassungsrechtliche Verbot
der Rassendiskriminierung verletzt.

Aus diesem Anlass organisieren Aktivist_innen, Wissenschaftler*innen
und Kunstschaffende aus der Schweiz die kommenden Tage eine Reihe von
Veranstaltungen, die sich mit Racial Profiling auseinandersetzen:

Heute Abend zeigt die Autonome Schule Zürich den Film «ID without
Colors»: https://www.facebook.com/events/1919126754982699/

Am Mittwoch, 2. November, gibt es an der Autonomen Schule Zürich ein
Podium zu Racial Profiling aus der Sicht Betroffener:
https://www.facebook.com/events/655407157949173/

Am Freitag, 4. November, gibt es im Schlachthaus Theater Bern ein
Gespräch zu Racial Profiling und Rassialisierungen im öffentlichen
Raum mit: Yaw Addai-Brenyah, Abed Azizi, Nadra Mao und mir,
organisiert vom Berner Rassismus Stammtisch:
https://www.facebook.com/events/651993154962314/

Am Samstag, 5. November, gibt es ebenfalls im Schlachthaus Theater
Bern ein zweites Gespräch zu Racial Profiling und Rassialisierungen im
öffentlichen Raum mit: Mess Barry , Kadiatou Chou-chou Diallo, Halua
Pinto de Magalhães und Mo Wa Baile (Mohamed Wa Baile), organisiert vom
Berner Rassismusstammtisch:
https://www.facebook.com/events/1786014498339571/

Ebenfalls am Samstag, 5. November, organisiert die Autonome Schule
Zürich ein Solidaritätskonzert für Mohamed Wa Baile:
https://www.facebook.com/events/650692161771462/

Am Montag, 7. November, um ca. 16.00 Uhr, geht eine Allianz aus
Aktivist_innen, Wissenschaftler*innen und Kunstschaffenden an die
Öffentlichkeit. Sie organisiert eine Medienkonferenz vor dem
Gerichtsgebäude in Zürich und geht online: www.stop-racial-profiling.ch.

Am Dienstag, 8. November, von 10.00-12.00 Uhr, organisiert die Allianz
gegen Racial Profiling in der Stube im Kulturzentrum in Bern ein
Mediengespräch zu Racial Profiling und institutionellem Rassismus:
http://www.stube-im-progr.ch

Am Freitag, 25. November, organisiert die Politgruppe der Grabenhalle
St. Gallen einen Anlass zu Racial Profiling mit anschliessendem
Solidaritätskonzert: http://www.grabenhalle.ch/out-of-control/.

Warum wir über institutionellen Rassismus sprechen müssen
Fragt man die Bundesregierung und die deutsche Polizei, gibt es in
Deutschland keinen institutionellen Rassismus. Kein Mensch wird wegen
seiner angenommenen oder tatsächlichen Herkunft oder wegen seines
Aussehens von Vertretern des Staates diskriminiert. Dabei werten
zahlreiche Menschenrechtsgremien wie die „Europäische Kommission gegen
Rassismus und Into¬leranz (ECRI)“ oder der „UN-Ausschuss gegen
Rassismus (CERD)“ das wiederholte Versagen der deutschen Behörden, bei
Straftaten rassistische Tathintergründe zu erkennen sowie zu
untersuchen, als Indiz für die Existenz von institutionellem Rassismus
innerhalb der deutschen Sicherheitsbehörden.
https://www.antifainfoblatt.de/artikel/warum-wir-%C3%BCber-institutionellen-rassismus-sprechen-m%C3%BCssen

+++JENISCHE/SINTI/ROMA
Zukunft der Fahrenden liegt vielleicht im zweiten Stock
Ein neue Idee belebt die Debatte: Vielleicht lässt sich die Platznot
auf dem Standplatz für Jenische und Sinti durch Aufstockungen lösen.
http://www.derbund.ch/bern/stadt/in-bernbuech-liegt-die-zukunft-der-fahrenden-vielleicht-im-zweiten-stock/story/26478178

+++BIG BROTHER
Strafvollzug: Fussfesseln auch für Hooligans
Ab 2018 ist schweizweit Hausarrest mit einer elektronischen Fussfessel
möglich. Das Tessin will vorher ein GPS-System für Eishockey- und
Fussballrowdys testen, die Stadionverbot haben.
http://www.nzz.ch/schweiz/strafvollzug-gps-fussfesseln-auch-fuer-hooligans-ld.125172?cid=dlvr.it

Datentransfer von Whatsapp zu Facebook: Quer durch’s gesamte Telefonbuch
EU-Datenschützer fordern einen Stopp des Datenaustauschs zwischen
WhatsApp und Facebook. Den Konzern interessiert das wenig.
http://taz.de/Datentransfer-von-Whatsapp-zu-Facebook/!5349902/
->
http://derstandard.at/2000046742958/Rassismus-Vorwurf-Facebook-laesst-Werber-laesst-Ethnien-ausgrenzen?dst=t.co

+++POLICE BE
«Der Respekt vor der Polizei hat abgenommen»
Polizeigewerkschafter Adrian Wüthrich hat kein Problem mit der linken
Sicherheitspolitik. Er fordert bessere Arbeitsbedingungen für
Polizisten.
http://www.derbund.ch/bern/stadt/der-respekt-vor-der-polizei-hat-abgenommen/story/23318939
->
http://www.derbund.ch/bern/stadt/bei-der-sicherheit-politisieren-die-linken-links-aussen/story/11684380

Regierungsratsantwort auf Motion „Personalbestand der Kantonspolizei
überprüfen und anpassen“
http://www.gr.be.ch/gr/de/index/geschaefte/geschaefte/suche/geschaeft.gid-a601dd3763994d91a005e8ef21103e24.html
->
http://www.derbund.ch/bern/kanton/braucht-die-kapo-mehr-personal/story/10943951
->
http://www.bernerzeitung.ch/region/kanton-bern/braucht-die-kantonspolizei-mehr-personal/story/29252672

Regierungsratsantwort auf Motion „Der kantonale Staatsschutz braucht
eine kantonale Rechtsgrundlage“
http://www.gr.be.ch/gr/de/index/geschaefte/geschaefte/suche/geschaeft.gid-6002efa232194f41a7503838a1315089.html

+++ANTIREP
Auf zum Prozess um die Stadt, diesen Freitag um 8 Uhr beim BGZ in Zürich!
Am 4. November ist am Bezirksgericht Zürich (BGZ) ein Prozess
angesagt. Es geht dabei um Ereignisse, die bei der Wiederaneignung von
Räumen in Zürich stattfanden. Eines davon ist das Wegschicken von
Filippo Leutenegger vom Binz-Areal, als dieses vor einem Jahr
kurzzeitig besetzt wurde. Dafür fordert der Staatsanwalt 8 Monate Haft
– unbedingt.
Es ist ein Prozess um die Stadt, im politischen wie im juristischen
Sinn. Wer sich der Stadtentwicklung von oben entgegensetzt, soll durch
den hohen Strafantrag abgeschreckt werden. Die Höhe des Antrags
entlarvt die politische Brisanz des Themas. Es wirkt hysterisch, wie
der Staat seine Stadtaufwertung verteidigen will. Eine Aufwertung, die
für viele Verdrängung aus ihren Quartieren bedeutet.
Wir finden es wichtig, sich dagegenzustemmen. Wir wollen keine Stadt
der Europaalleen. Initiativen, die für eine andere Stadt eintreten,
sind notwendig und richtig. Sie können und sollen Räume bieten, wo die
vermeintliche Allmacht des Staates durchbrochen wird. Es braucht nicht
weniger, sondern mehr solcher Räume. Es braucht Organisierung, um
Perspektiven gegen die Stadt von oben und für eine Stadt von unten zu
entwickeln. Es gibt auf den Strafantrag des Staates nur eine Antwort:
Ihre politischen Ziele enthüllen und umso mehr dafür kämpfen, dass sie
sie nicht erreichen.
Solidarische Perspektiven gegen Aufwertung und Verdrängung!
Mehr: http://aufbau.org/index.php/dossiers-kampagnen/2278-prozess-um-die-stadt

+++FREIRÄUME
Affäre Wolff: Jetzt wird Kritik an der SP laut
Bürgerliche werfen den SP-Stadträten Versagen vor. Und sie fordern
einen neuen Polizeivorsteher.
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/affaere-wolff-jetzt-wird-kritik-an-der-sp-laut/story/12855803

+++LINKSÄXTRÄM
Bei der Sicherheit politisieren die Linken links aussen
Die linken Kandidierenden für den Berner Stadtrat finden
Hausbesetzungen und unbewilligte Demonstrationen nicht so schlimm.
http://www.derbund.ch/bern/stadt/bei-der-sicherheit-politisieren-die-linken-links-aussen/story/11684380
->
http://www.derbund.ch/bern/stadt/der-respekt-vor-der-polizei-hat-abgenommen/story/23318939

+++ANTIFA
Hetze gegen Prominente: «Rechtsextremismus in seiner tatsächlichen
Grösse sehen»
Die Schweizer Neonazi-Band Mordkommando spricht Drohungen gegen
Schweizer und deutsche Politiker aus. Im Interview erklärt der
Extremismusexperte Samuel Althof, wie damit umzugehen ist.
http://www.nzz.ch/schweiz/hetze-gegen-prominente-rechtsextremismus-in-seiner-tatsaechlichen-groesse-sehen-ld.125368?cid=dlvr.it

«NDB soll Neonazi-Band überwachen»
Eine deutsche Politikerin wird in einem Song Rechtsextremer mit dem
Tod bedroht. Politiker wollen die Szene härter anpacken.
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/-NDB-soll-Neonazi-Band-ueberwachen–20532735
-> https://www.tachles.ch/news/hetze-gegen-linke-und-juden

Üble Nachrede: Band «Frei.Wild» wehrt sich gegen «20 Minuten»-Journalisten
Ein Redaktor der Zeitung «20 Minuten» muss sich heute Montag vor dem
Zürcher Bezirksgericht verantworten. Er bezeichnete die umstrittene
Deutschrock-Band «Frei.Wild» in einer Bildlegende indirekt als
rechtsextrem. Damit hat sich der Journalist aus Sicht der
Staatsanwaltschaft der üblen Nachrede schuldig gemacht.
http://www.watson.ch/Schweiz/Musik/799481541-%C3%9Cble-Nachrede–Band-%C2%ABFrei-Wild%C2%BB-wehrt-sich-gegen-%C2%AB20-Minuten%C2%BB-Journalisten
->
http://www.nzz.ch/zuerich/aktuell/bezirksgericht-zuerich-die-band-freiwild-wehrt-sich-gegen-journalisten-ld.125347
->
http://www.nzz.ch/feuilleton/medien/rockband-frei-wild-bekommt-recht-zuercher-gericht-spricht-20minuten-journalist-schuldig-ld.125405?cid=dlvr.it
->
http://www.watson.ch/Schweiz/Musik/210092994-Frei-Wild-bekommt-Recht–Z%C3%BCrcher-Gericht-spricht-%C2%AB20Minuten%C2%BB-Journalist-schuldig
->
http://www.20min.ch/schweiz/zuerich/story/Gericht-spricht-Journalist-schuldig-22909209
->
http://www.limmattalerzeitung.ch/limmattal/zuerich/in-rechtsextreme-ecke-gerueckt-gericht-spricht-20-minuten-redaktor-schuldig-130683563
->
http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/zuercher-gericht-spricht-20minutenjournalist-schuldig/story/15098180

http://www.basellandschaftlichezeitung.ch/basel/baselbiet/samuel-althof-hilft-extremisten-beim-ausstieg-130682328
Basellandschaftliche Zeitung 31.10.2016

Extremismus als letzter Hilfeschrei

Prävention · Samuel Althof hilft Extremisten beim Ausstieg – so etwa
beim Loswerden der alten Bomberjacke

Mark Walther

Es passiert derzeit unweigerlich: Entscheiden sich Journalisten, über
Dschihadisten oder andere Extremisten zu berichten, klingelt wenig
später bei Samuel Althof das Natel. Kaum ein Zeitungsartikel über das
Neonazi-Konzert in Unterwasser, kaum ein TV-Bericht über die Basler
König-Faysal-Moschee, in dem Althof keine einordnende Einschätzung
abgibt. Die Journalisten nennen ihn den Extremismus-Experten. Diesen
Status hat sich Althof in über 20 Jahren Auseinandersetzung mit
linken, rechten und religiösen Extremisten erarbeitet. Für diesen
Einsatz erhält er heute Abend den renommierten Fischhof-Preis (siehe
Box).

«Fussball interessiert mehr»

Althof empfängt die bz Mitte Oktober zu einem Besuch in seinem
Baselbieter Zuhause. Es ist die Woche nach dem grossen Neonazi-Konzert
in Unterwasser. Alleine am Montag nach dem Konzert haben ihn 15 Medien
angerufen. Anstrengend sei das, sagt Althof. Manchmal fragt er sich
nach dem Sinn dieser Anfragen, denn er ist überzeugt: «Die Leute
befassen sich nur oberflächlich mit Extremismus. Fussball interessiert
sie viel mehr.»

Es gibt einen Grund, warum die Medien Althof um Einschätzung bitten:
Er weiss über Extremisten so viel wie wohl niemand zwischen Basel und
Chiasso. Er leitet die private Basler Fachstelle für Extremismus- und
Gewaltprävention oder besser gesagt: Er ist die Fachstelle. Nicht nur
die Medien suchen seine Expertise. Er berät Schulen, Arbeitgeber, die
Polizei oder Eltern im Umgang mit sich radikalisierenden Jugendlichen.
Und er begleitet Neonazis auf dem Weg aus der rechtsextremen Szene und
radikale Muslime weg von der Reise in den Heiligen Krieg.

Wohin mit «Mein Kampf»?

Althof hat nicht gezählt, wie vielen Extremisten er beim Ausstieg
geholfen hat. Es sind Dutzende. Er macht das nicht aus narzisstischem
Ehrgeiz. Es ist die Freude seiner Klienten, wenn sie den Ausstieg
geschafft haben, die ihn dazu bewegt. «Wenn ich sehe, wie glücklich
jemand ist, wenn er die Krücken des Extremismus weggeschmissen hat,
ist das fast so schön, wie Zeuge bei der Geburt seines Kindes zu
sein.» Althof nennt das Beispiel eines Rechtsextremen aus Zürich. Ein
Hüne von Neonazi, total aggressiv. Er habe bald gemerkt, dass er aus
der Szene raus will. Nur: Wohin mit der Bomberjacke? Wohin mit der
2000 Franken teuren, illegal gedruckten Ausgabe von Hitlers «Mein
Kampf»?

Verkaufen wollte er sie nicht, denn damit hätte er seine alte Szene
unterstützt. Althof hatte eine Idee: Das Landesmuseum in Zürich
sammelte gerade Objekte für eine Ausstellung über Rechtsextremismus.
Also riet er seinem Klienten, das Buch dorthin zu bringen. Die 2000
Franken waren weg, doch der Aussteiger hatte zur Extremismusprävention
beigetragen. Er akzeptierte das als Investition und freute sich.
Althof freute sich mit ihm.

Wer von ihm erwartet, dass er seine Probleme löst, wird enttäuscht.
Althof hilft, Lösungen zu finden. Sein Ziel ist es, seinen Klienten
bereits beim ersten Treffen einen Gewinn zu verschaffen. Gerade bei
Jugendlichen schlummern hinter der extremistischen Maske häufig andere
Probleme. Etwa Ausschluss und Gewalt im Elternhaus oder ein nicht
präsenter Vater. Extremismus sei oft Folge und Ausdruck jahrelanger
Verletzungen oder Demütigung. Extremismus als letzter Hilfeschrei, als
Kapitulation jeglicher Kommunikation.

Althof versucht, hinter die Maske zu blicken, mit seinen Klienten
Lösungen für die ursächlichen Probleme zu finden und ihnen dadurch
einen Gewinn zu verschaffen. Althof spricht in diesen Fällen vom
symptomatischen Extremismus. Man unterscheidet ihn vom
programmatischen Extremismus, bei dem die Betroffenen in ihrer
Ideologie derart gefangen sind, dass sie nicht mehr zu erreichen sind.
Althof nimmt sich programmatischer Fälle meist nicht an.

Beim ehemaligen Thaibox-Weltmeister Valdet Gashi hat er eine Ausnahme
gemacht – und ist gescheitert. Gashi liess seine Frau und zwei kleine
Mädchen in Deutschland sitzen, um sich dem IS in Syrien
anzuschliessen. «Es war absehbar, dass es kaum funktionieren würde,
aber wegen der Mädchen habe ich es trotzdem versucht.» Althof
arbeitete mit Gashis Bruder und seiner Frau, versuchte, Valdet via
Skype mit seiner Familie und seiner eigentlichen Lebensrealität zu
verbinden. Das Chatprotokoll mit seinen Versuchen, ihn zu einer
Familienkonferenz zu bewegen, füllt 70 Seiten. Es nützte alles nichts.
Im Juli 2015 starb Gashi vermutlich in Syrien. Sein Tod beschäftigt
Althof. Hat er alles Menschenmögliche getan? Hat er nichts übersehen?
Er nennt das Überlebensschuldgefühle. Er lebt, sein Klient ist tot.
Die Gefühle begleiten ihn noch heute, plagen ihn aber nicht. Er wusste
von Anfang an, ein solcher Fall könnte eintreten, und hat sich mental
darauf vorbereitet.

Jüngster Klient ist fünf

Waren es früher überwiegend Rechtsextreme, beschäftigen Althof derzeit
vor allem Islamisten. Fünf Fälle hat er in Arbeit, involviert sind
jeweils vier, fünf Personen. Sein jüngster Klient ist ein fünfjähriger
Bub. Die Mutter: schwer krank. Der Vater: ein Extremist, der ihm
Videos aus dem Syrienkrieg zeigt. Der Bub wird gewalttätig, fliegt
nacheinander aus verschiedenen Kindertagesstätten. Die
Islamismus-Problematik und die islamische Welt interessieren Althof
auch privat. In seiner Freizeit belegt er Online-Kurse an
Universitäten. «Schwierigkeiten mit der Verfassung in der muslimischen
Welt» oder «Terrorismus und seine Gefahren verstehen» heissen die
Kurse. Althof ist auch mit 61 Jahren noch enorm wissbegierig. «Ich bin
begeistert vom E-Learning.»

Im Internet hat Althofs Präventionskarriere vor über 20 Jahren
angefangen. Es war Zufall. Als Nachfahre von Holocaust-Überlebenden
war er Mitglied des Forums «Kinder des Holocausts». Eines Tages hackte
sich ein rechtsextremer Rassist in die Gruppe. Alle reagierten
ängstlich, ausser Althof. Er war neugierig. «Ich habe dem Hacker dann
einfach mal geschrieben.» Althof erhält eine Antwort und arrangiert
ein Treffen. Er trifft einen 15-jährigen Bub, Sohn einer Ärztin und
eines herzkranken Chemiedirektors, Opfer elterlicher Vernachlässigung.

Althof zeigt ihn schliesslich wegen Rassendiskriminierung an. Er
begleitet den Jungen durch den Prozess bis zum Schuldspruch. «Er war
beeindruckt, nicht etwa wütend.» Der Bub war sich der Konsequenzen
seiner rassistischen Äusserungen nicht bewusst gewesen. Erst die
Verurteilung habe ihm Klarheit gebracht. Althof sagt: «Sanktionen
können ein wichtiges Puzzleteil sein auf dem Weg aus dem Extremismus.»
Der Junge ist heute Jurist in Bern.

Mitten im Gespräch vibriert sein Smartphone auf dem Küchentisch. Radio
Energy will ein Statement zu einem Neonazi-Konzert in Rapperswil.
Althof hört erst geduldig zu, antwortet dann ohne nachzudenken:
«Eindeutig rechtsextrem, indexiert in Deutschland. Rufen Sie mich in
einer Stunde nochmals an.»

Fischhof-Preis: Althof ausgezeichnet

Die Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus und die Gesellschaft
Minderheiten in der Schweiz überreichen Samuel Althof heute Abend den
Fischhof-Preis. Der zweijährlich verliehene Preis ist mit 50›000
Franken dotiert. Ausgezeichnet werden Persönlichkeiten, die sich durch
ihre Haltung und Taten für die Rechte von Minderheiten, Respekt und
Aufklärung sowie im Kampf gegen Rassismus verdient gemacht haben. Mit
Althof wird auch die Islamwissenschafterin Amira Hafner-Al Jabaji
geehrt. Bisherige Preisträger sind unter anderem Sepp Blatter und die
alt Bundesräte Flavio Cotti und Kaspar Villiger.
-> http://gra.ch/oeffentlichkeitsarbeit/fischhof-preis/
-> http://www.althof.ch/